Tuxedo Budgie
Aufseiten der Software bietet Tuxedo derzeit als Empfehlung ein Tuxedo Budgie 18.04 LTS 64Bit an. Dabei handelt es sich um ein angepasstes Ubuntu 18.04 mit dem auf GTK3 beruhenden Budgie-Desktop. Zudem stehen ein herkömmliches Ubuntu 18.04 LTS mit GNOME Shell sowie openSUSE Leap 15 mit KDE, GNOME oder Xfce ohne Aufpreis zur Auswahl.
Wer auf Windows nicht verzichten kann, erhält gegen Aufpreis ein Windows 10 Home oder Pro. Das kann als virtuelle Maschine oder als Festinstallation neben Linux als Dual-Boot-Lösung mit oder ohne Lizenz bestellt werden.
Gut ausgerüstet
Das mir von Tuxedo Computers freundlicherweise für einige Monate zum Test überlassene InfinityBook war etwas hochgerüstet. Anstatt der Intel Core i5-8250U-CPU wurde eine Intel Core i7-8550U-CPU mit bis zu 4 GHz in den Sockel gesteckt. Der Hauptspeicher war von 8 auf 32 GByte in den Vollausbau aufgerüstet worden.
Im Karton ist neben dem Notebook unter anderem auch ein USB-Stick, mit dem sich jederzeit eine der anderen unterstützten Distributionen installieren oder das System wieder in den exakten Auslieferungszustand versetzen lässt. Dazu bedient sich Tuxedo bei Debians Fully Automatic Installation (FAI).
Nach dem Auspacken und dem Aufladen des Akkus startet das Notebook in Sekunden. Als erste Amtshandlung ist die Installation von Budgie zu personalisieren. Nach einem weiteren Neustart ist das Betriebssystem dann bereit. Auf den ersten Blick fällt eine Leiste am oberen Bildschirmrand und links am Rand ein Programmstarter ins Auge.
Übliche Softwareauswahl
Der Paketbestand bietet nichts Außergewöhnliches. Neben Firefox, Thunderbird und Libre Office animiert MPV zum Anschauen von Videos. Als Editoren sind Gedit und GVim an Bord. Tuxedo Budgie macht auf dem Infinity Pro 14 einen runden, eleganten Eindruck. Wenn das nicht gefällt, kann es per Tuxedo-FAI-Stick oder auch auf den üblichen Wegen mit der Lieblings-Distribution versorgt werden.
Per FAI zurück auf Null
Tuxedo Budgie ist auf Benutzerfreundlichkeit optimiert und bietet von Haus aus Annehmlichkeiten wie Night Light und einige Applets. Ich als langjähriger KDE-Nutzer hatte bei meinen Tests keine Probleme mit der Umstellung auf den neuen Desktop. Im Endeffekt wird jeder das Betriebssystem seiner Wahl installieren.
Das ist bei Tuxedo völlig problemlos möglich. Beim zweiten Kandidaten, dem Librem 15 v3 von Purism, ist das technisch auch kein Problem, allerdings ist das dort verwendete PureOS weit mehr an das Konzept von Purism angepasst, was einen Umstieg zu einem Schritt macht, der mehr Überlegung erfordert. Doch dazu später mehr.
Gute Tastatur ohne Zahlenblock
Zunächst sind wir noch beim Infinity Pro 14, was mir, egal welches Betriebssystem ich gerade benutzte, gut gefallen hat. Die beleuchtete Tastatur voller Größe ohne Zahlenblock eignet sich mit ihrem mittleren Druckpunkt durchaus auch für Vielschreiber wie mich. Das Touchpad fällt vergleichsweise klein aus, arbeitet aber ausreichend präzise. Auf die Maustasten-Wippe am unteren Rand hätte ich jedoch gerne verzichtet, da sie nur zwei Tasten ersetzt, den Rest muss man mit 2- und 3-Fingergesten emulieren. Das matte Display bietet ein scharfes Bild ohne sichtbare Farbabweichungen und mit gut verteilter Helligkeit. Bei voller Helligkeit erlaubt es auch das Arbeiten draußen an einem sonnigen Tag.
Akku-Leistung ausreichend
Der Akku hält einen üblichen Bürotag durch und hält bei einer gemischten Nutzung und etwa halber Bildschirmhelligkeit rund 7 – 8 Stunden durch. Positiv auf Reisen: das kleine und mit rund 250 Gramm inklusive Kabeln vergleichsweise leichte Netzteil. Bei den Schnittstellen sind der Gigabit-LAN-Port und der USB-Port Typ-C mit Unterstützung für Thunderbolt 3 lobend zu erwähnen.
Power satt
Über die Leistungsfähigkeit wird sich niemand beklagen müssen, egal ob ein i5 oder i7 als CPU zum Zug kommt. Gut fand ich, dass 32 GByte RAM verbaut werden können. Bei der Konkurrenz von Purism ist derzeit noch bei 16 GByte Schluss. Da bin ich beispielsweise mit meinem Arbeitsfluss oft bereits hart an der Grenze.
Das Gehäuse ist ausreichend verwindungssteif, das Scharnier macht einen relativ stabilen Eindruck. Was mir nicht gefallen hat ist der Ausschalter an der rechten Seite, hier wäre ein Knopf oberhalb des Keyboards ergonomischer. Nimmt man die Bodenplatte ab, sieht man sich einem aufgeräumten Inneren gegenüber.



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