Zwei aktuelle Linux-Notebooks aus 2018

PureOS

Dem hauseigenen Betriebssystem PureOs ist ein höherer Stellenwert einzuräumen als bei anderen Linux-Notebooks. Zwar ist auch Tuxedo Budgie an die Hardware angepasst, aber fügt sich nicht so sehr in das Gesamtkonzept des Herstellers ein wie das beim von der Free Software Foundation empfohlenen PureOS der Fall ist. Das Betriebssystem basiert auf Debian, bietet aber standardmäßig nur freie Firmware und freie Gerätetreiber an.

Nur freie Software

Die Paketauswahl aus den vorgeschalteten eigenen Repositories landing und green beschränkt sich auf Pakete aus dem Main-Zweig von Debian-Testing, wobei einige Pakete modifiziert werden, um Verweise auf unfreie Software zu entfernen. Als Browser kommt ein modifizierter Firefox ESR zum Einsatz, der als Suchmaschine DuckDuckGo eingestellt hat und einige Erweiterungen mitbringt, die die Privatsphäre schützen. Zudem sind die Encrypted Media Extensions (EME) in den Einstellungen deaktiviert.

PureOS basiert auf Debian Testing

Verlustbehaftete Wahl

Neben den mit Gnome 3.28 ausgelieferten Anwendungen installiert Purism nicht viel Software vor. Neben dem Browser kommen LibreOffice, Kodi und
Thunderbird auf die Platte. Das Terminal wird von Tilix emuliert. PureOS arbeitet wie man das von Debian-Systemen gewohnt ist. Wenn unfreie Software benötigt wird, muss ein Debian-Repository mit den Zweigen contrib und nonfree eingetragen werden. Natürlich steht es dem Anwender frei, eine andere Distribution zu installieren, er gibt damit aber einen Teil des von Purism gelieferten Freiheitsanspruchs auf.

Wayland als Standard

Das System läuft standardmäßig in einer Wayland-Sitzung, X steht im Anmeldemanager alternativ zur Verfügung. Der Kernel von PureOS erhält regelmäßig Sicherheitspatches und hat AppArmor von Haus aus aktiviert. Ein Artikel im Purism-Blog geht näher auf die Unterscheide von PureOS und Debian sowie die Pläne für die Zukunft ein.

Alternative Qubes OS

Wenn der Sicherheitsbedarf des Kunden die Fähigkeiten von PureOS übersteigt, bietet sich das von Purism empfohlene Qubes OS 4 als Alternative an. Das Librem 15v3 kommt dank IOMMU-Unterstützung mit dem als Hardware-Zicke bekannten Betriebssystem klar und unterstützt es in allen seinen Funktionen.

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Kommentare

8 Antworten zu „Zwei aktuelle Linux-Notebooks aus 2018“

  1. Avatar von Steven Seifried

    Was mich bei Purism stört sind die Aufpreise:

    1x 16 GB: 75€ (Tuxedo) vs. ~184€ (Purism)
    Anderes Tastaturlayout: 0€ (Tuxedo) vs. ~70€ + kleinere Auswahl (Purism)

    Zumindest beim InfinityBook Pro 13 lassen sich folgende Dinge um UEFI-BIOS abschalten:

    – Integrierte Webcam
    – WLAN
    – HD-Audio
    – Intel ME

    Ich denke mal dass sich das auch beim InfinityBook Pro 14 abschalten lässt.

    1. Avatar von Ferdinand

      Richtig, lässt sich auch da im BIOS abschalten. Purism will aber eine Funktion bieten, die die Abschaltung in Sekundenbruchteilen bieten, wenn Gefahr im Verzug ist. Mit den Aufpreisen gebe ich Dir recht, die sind heftig. Aber Purism leistet sehr gute Arbeit, die Preisstruktur sollte vielleicht transparenter sein.

  2. Avatar von A.R.H.
    A.R.H.

    Grüß Gott,
    auch Schenker verkauft diese Clevo Produkte.
    Die Preisunterschiede sind zwischen Tuxedo und Schenker sind überlegenswert ….

  3. Avatar von Uwe
    Uwe

    Hübsch. Als Dienstlaptops im weitesten Sinne, OK. Für mich und den Hausgebrauch ersetzt es nicht den Desktop, da kein DVD/BD Laufwerk eingebaut ist. Eigentlich schade.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich kann dir nicht sagen wann ich das letzte Mal ein optisches Laufwerk verwendet habe, auf jeden Fall ist es einige Jahre her. Für Notfälle verstaubt ein externes Laufwerk im Schrank.

  4. Avatar von spaetschicht
    spaetschicht

    mein groesstes Problem beim Umstieg von Thinkpad auf Purism _ist_ der fehlende ‚rote Punkt‘ zwischen den Tasten. Auf Reisen hab ich deswegen wieder mein altes x200 dabei.
    Aber die Komposition (Idee -> Entwicklung -> Realisierung) zu einem freien Rechner (eben nicht im Sinne von Freibier) kann in diesen kleinen Mengen imo nicht günstiger sein!

    Danke an dich, Ferdinand fuer die interessanten Artikel (nicht nur hier) und liebe Gruesse an die zwei Maedels von FOSS, dass sie diese wunderbaren Geraete hier auf dem Kontinent weiterverbreiten!

  5. Avatar von Stefan

    Ein super Bericht über zwei Geräte die ich schon in der engeren Auswahl hatte. Wenn man geringere Ansprüche in Bezug auf die Leistung hat, gibt es deutlich günstigere Alternativen. Beispielsweise kann man bei Acer das Swift 3 mit ab Werk vorinstallierten Endless OS beziehen, das nach einem Update auf die neueste Version erstaunlich erwachsen geworden ist. Ich betreibe das Gerät mittlerweile mit Elementary OS und liebe es schon allein aufgrund der Handlichkeit und der guten Akkulaufzeit.

  6. Avatar von Wolfgang Porcher

    Den technischen Daten fehlt die wichtigste Komponenten-Angabe, die ein Notebook zu einem Notebook macht.
    Ein Notebook ist dafür geschaffen um Platzunabhängig damit werkeln zu können. Das heisst aber nicht, damit von einem abgedunkelten Raum zu einem anderen abgedunkelten RAum zu wandern, um das zu erkennen was da auf dem Bildschirm zu lesen ist. Preiswerte Notebooks haben meist nur Werte von 220 nits, die um 600 € dann gerade mal 250 nits.
    Ein Display mit 220 nits bei besserem Tageslicht im Hause ist schon so gut wie unbrauchbar, wenn die Sonne Licht ins Zimmer bringt.
    Und Notebooks auf der Terrasse oder vor dem Cafe bei schönem Wetter unter 300 nits, auch nur eingeschränkt nicht zu gebrauchen. Und Notebooks mit 400 nits und mehr, die kosten richtig Geld, unter 1000 Euro ist da nichts zu bekommen.
    Leider – durch diese fehlenden Angaben bei Notebookanpreisungen erfährt der Benutzer erst nach dem Kauf, was er sich da angeschafft hat; einen Prozessor der neuen Generation, aber auf dem Bildschirm klar was erkennen können – Fehlanzeige. .

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