Zwei aktuelle Linux-Notebooks aus 2018

Fazit

Der Artikel ist als Gegenüberstellung zu sehen und nicht als Vergleich, denn vergleichen kann man die beiden Linux-Notebooks schon vom Preis her nicht wirklich. Das Librem 15v3 kostet immerhin fast doppelt so viel wie das Tuxedo InfinityBook Pro 14. Die Frage ist, ob der Mehraufwand beim Librem 15v3 den Aufpreis lohnt.

Das Tuxedo-Notebook ist schlank und leicht, sieht gut aus und hat genug Power für alle ihm aufgebürdeten Aufgaben. Die Software ist gut an die Hardware angepasst. Auch auf dem InfinityBook besteht natürlich freie Distributionswahl, auch wenn dabei die Unterstützung und die Anpassungen von Tuxedo Budgie verloren gehen.

Das sollte aber bei der gutmütigen Hardware kein Problem darstellen. Ich habe außer den empfohlenen Betriebssystemen auch Fedora, Siduction und Parrot OS darauf installiert, ohne auf irgendwelche Probleme zu stoßen. Wenn ich nicht eingefleischter Thinkpad-Fan wäre, käme das InfinityBook Pro von Tuxedo in die engere Wahl, wenn ein Neukauf ansteht.

Das Gleiche könnte ich vom Librem 15v3 sagen, wenn da nicht der Preis wäre. Ich schätze für mich persönlich den Wert der erhöhten Sicherheit und dem Schutz der Privatsphäre nicht hoch genug ein um den Aufpreis zu zahlen, auch wenn ich das Konzept als solches voll unterstützen kann. Das sehen andere Anwender mit anderen Sicherheitsansprüchen vermutlich anders. Der zusätzliche Aufwand, den Purism in Sachen Entwicklung zu mehr Sicherheit betreibt ist enorm und muss auf jeden Fall bezahlt werden.

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Wenn man unbedingt vergleichen möchte, dann hat das InfinityBook die aktuellere Hardware, das Purism dagegen das ausgeklügeltere Konzept zu möglichst viel Freiheit und Sicherheit.

Für Menschen mit diesbezüglich höheren Anforderungen in diesem Bereich ist das Librem 15v3 eine sehr gute Wahl. Es ist ein Notebook, das trotzt möglichst viel Freiheit und Schutz auf im Vergleich mit anderen von der FSF empfohlenen Notebooks aktuelle Hardware setzt.

Verbesserungswürdig ist bei beiden Firmen der Support. Hier müssen beide an ihrem Konzept arbeiten. Bei Tuxedo Computers habe ich selbst einen chaotischen Support erlebt, habe das aber auch von mehreren Kollegen bestätigt bekommen. 

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Kommentare

8 Antworten zu „Zwei aktuelle Linux-Notebooks aus 2018“

  1. Avatar von Steven Seifried

    Was mich bei Purism stört sind die Aufpreise:

    1x 16 GB: 75€ (Tuxedo) vs. ~184€ (Purism)
    Anderes Tastaturlayout: 0€ (Tuxedo) vs. ~70€ + kleinere Auswahl (Purism)

    Zumindest beim InfinityBook Pro 13 lassen sich folgende Dinge um UEFI-BIOS abschalten:

    – Integrierte Webcam
    – WLAN
    – HD-Audio
    – Intel ME

    Ich denke mal dass sich das auch beim InfinityBook Pro 14 abschalten lässt.

    1. Avatar von Ferdinand

      Richtig, lässt sich auch da im BIOS abschalten. Purism will aber eine Funktion bieten, die die Abschaltung in Sekundenbruchteilen bieten, wenn Gefahr im Verzug ist. Mit den Aufpreisen gebe ich Dir recht, die sind heftig. Aber Purism leistet sehr gute Arbeit, die Preisstruktur sollte vielleicht transparenter sein.

  2. Avatar von A.R.H.
    A.R.H.

    Grüß Gott,
    auch Schenker verkauft diese Clevo Produkte.
    Die Preisunterschiede sind zwischen Tuxedo und Schenker sind überlegenswert ….

  3. Avatar von Uwe
    Uwe

    Hübsch. Als Dienstlaptops im weitesten Sinne, OK. Für mich und den Hausgebrauch ersetzt es nicht den Desktop, da kein DVD/BD Laufwerk eingebaut ist. Eigentlich schade.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich kann dir nicht sagen wann ich das letzte Mal ein optisches Laufwerk verwendet habe, auf jeden Fall ist es einige Jahre her. Für Notfälle verstaubt ein externes Laufwerk im Schrank.

  4. Avatar von spaetschicht
    spaetschicht

    mein groesstes Problem beim Umstieg von Thinkpad auf Purism _ist_ der fehlende ‚rote Punkt‘ zwischen den Tasten. Auf Reisen hab ich deswegen wieder mein altes x200 dabei.
    Aber die Komposition (Idee -> Entwicklung -> Realisierung) zu einem freien Rechner (eben nicht im Sinne von Freibier) kann in diesen kleinen Mengen imo nicht günstiger sein!

    Danke an dich, Ferdinand fuer die interessanten Artikel (nicht nur hier) und liebe Gruesse an die zwei Maedels von FOSS, dass sie diese wunderbaren Geraete hier auf dem Kontinent weiterverbreiten!

  5. Avatar von Stefan

    Ein super Bericht über zwei Geräte die ich schon in der engeren Auswahl hatte. Wenn man geringere Ansprüche in Bezug auf die Leistung hat, gibt es deutlich günstigere Alternativen. Beispielsweise kann man bei Acer das Swift 3 mit ab Werk vorinstallierten Endless OS beziehen, das nach einem Update auf die neueste Version erstaunlich erwachsen geworden ist. Ich betreibe das Gerät mittlerweile mit Elementary OS und liebe es schon allein aufgrund der Handlichkeit und der guten Akkulaufzeit.

  6. Avatar von Wolfgang Porcher

    Den technischen Daten fehlt die wichtigste Komponenten-Angabe, die ein Notebook zu einem Notebook macht.
    Ein Notebook ist dafür geschaffen um Platzunabhängig damit werkeln zu können. Das heisst aber nicht, damit von einem abgedunkelten Raum zu einem anderen abgedunkelten RAum zu wandern, um das zu erkennen was da auf dem Bildschirm zu lesen ist. Preiswerte Notebooks haben meist nur Werte von 220 nits, die um 600 € dann gerade mal 250 nits.
    Ein Display mit 220 nits bei besserem Tageslicht im Hause ist schon so gut wie unbrauchbar, wenn die Sonne Licht ins Zimmer bringt.
    Und Notebooks auf der Terrasse oder vor dem Cafe bei schönem Wetter unter 300 nits, auch nur eingeschränkt nicht zu gebrauchen. Und Notebooks mit 400 nits und mehr, die kosten richtig Geld, unter 1000 Euro ist da nichts zu bekommen.
    Leider – durch diese fehlenden Angaben bei Notebookanpreisungen erfährt der Benutzer erst nach dem Kauf, was er sich da angeschafft hat; einen Prozessor der neuen Generation, aber auf dem Bildschirm klar was erkennen können – Fehlanzeige. .

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