Linux 2018 – das Jahr im Rückblick

Ubuntu und Fedora

Der Oktober sah die Veröffentlichung eines stimmigen Ubuntu 18.10 »Cosmic Cuttlefish« und eines gewohnt innovativen Fedora 29, die beide das kurz zuvor veröffentlichte GNOME 3.30 als Desktop einsetzen. Nach vielen Diskussionen und Beschwerden wurde zudem der CoC des Kernels wieder etwas entschärft. Zudem stellte Richard Stallman für die Free Software Foundation Verhaltensmaßregeln vor, die fast überall breite Zustimmung fanden.

Im November feierte Fedora seinen 15. Geburtstag. Code-Hoster GitHub konnte über 100 Millionen Repositories verkünden. Mark Shuttleworth erklärte, der Support für Ubuntu 18.04 LTS auf 10 Jahre verlängert. Das der zusätzliche Support nicht kostenfrei ist, vergaß er dabei, zu erwähnen. Der lizenzfreie AV1-Codec macht weiter von sich reden. Zudem vermeldete Red Hat den Zukauf des israelischen Multi-Cloud-Spezialisten Noobaa.

WordPress und Nextcloud

Der Dezember sieht die wichtigste Aktualisierung der letzten Jahre des weltweit am häufigsten eingesetzten CMS. Mit WordPress 5.0 zieht der im Vorfeld viel kritisierte Editor Gutenberg ein. Nextcloud 15 führt die Integration der Cloud-Plattform in die Welt der sozialen Netzwerke ein. Linux Mint 19.1 erscheint am 20. Dezember, einen Tag vor Weihnachten beschert uns Linus Torvalds dann noch Kernel 4.20.

Ein gutes Jahr…

Es war ein aufregendes Jahr für Linux und Open Source. Freie Software hat gewonnen, auch wenn das noch nicht im allgemeinen Bewußtsein angekommen ist. Microsoft öffnet gezwungenermaßen Stück für Stück seine Fluttore. Lediglich am Desktop herrscht noch die bekannte Windows-Dominanz.

Bei den Hardware-Plattformen legt die offene Befehlssatzarchitektur Risc-V weiter zu, auch wenn es noch Jahre dauern wird, bis unsere Rechner mit Risc-V-CPUs laufen werden. Das kommende Jahr wird Linux-Phones von Purism und Necuno Solutions bringen, die hoffentlich die Entwicklungsbasis für alltagstaugliche mobile Geräte sein werden.

Für mich als Optimisten sind das rosige Aussichten. Aber für mich ist auch jedes Jahr, in dem ich ausschließlich Linux nutze, das Jahr des Linux-Desktops.

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Kommentare

4 Antworten zu „Linux 2018 – das Jahr im Rückblick“

  1. Avatar von chris_blues

    Schöne Zusammenfassung! Ja, auch für mich ist jedes Jahr das Jahr des Linuxdesktops. Und meistens ein anderer Desktop… :o)

    Schönes neues Jahr!

  2. Avatar von Floydpink
    Floydpink

    „Aber für mich ist auch jedes Jahr, in dem ich ausschließlich Linux nutze, das Jahr des Linux-Desktops.“
    Geht mir genauso seit ich zum ersten Mal einen Screenshot von Windows 8 gesehen habe, und realisierte, dass NICHT der erste April ist…
    Gut, ich hatte schon Vorkenntnisse, aber jetzt möchte ich endgültig nicht wieder zurück.
    Hatte Windows seit 3.11 genutzt, mein erstes Linux war Suse 3.
    Guten Rutsch…

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Ein toller Jahres Rückblick ( danke devil ) und viele guten Aussichten für das nächste Jahr.
    Auch bei mir hat Linux längst den Desktop erobert. Die Welt-Beherrschung wird dann gleich wieder um ein Jahr verschoben werden müssen.
    Aber 2020 kommt sie dann, ganz bestimmt! 😉

  4. Avatar von Stefan

    Und so endet auch dieses Jahr mit einem Pinky and Brain Zitat: Was wollen wir denn nächstes Jahr machen? Genau das selbe, wie jedes Jahr. Wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen.“

    In Bezug auf freie Software irgendwie seltsam! Die Torvalds-Pause machte mich nachdenklich wie der Kernel vor einer reinen Interessenvertretung der Konzerne geschützt werden kann. Die Vielfalt der Desktops und Distributionen ist nicht viel wert, wenn für GNU Linux grundlegend falsche Entscheidungen getroffen werden. Die Liste der Mitglieder der Linux Foundation ist kein Who is Who der Zivilgesellschaft oder NGOs sondern: https://www.linuxfoundation.org/membership/members/
    GNU Linux besteht nicht nur aus Bits und Bytes, sondern in erster Linie aus Kooperationsgeist! Daher bleiben wir positiv, optimistisch und kritisch!

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