Autor: sla

  • NexDock 2 auf Kickstarter

    Bild: NexDock

    Seit einigen Tagen wird auf Kickstarter das Projekt NexDock 2 finanziert. NexDock ist eine Docking-Station in Form eines Notebooks für Android-Smartphones und andere Geräte wie den Raspberry Pi und andere SBCs. Die erste Version von NexDock wurde 2016 auf Indiegogo finanziert und wurde über 3.000 mal gekauft.

    Konvergenz

    Wird ein unterstütztes Gerät angeschlossen, mutiert es per Konvergenzfunktion zum Desktop. Derzeit werden einige Samsung- und Huawei-Geräte unterstützt. Weitere Geräte, unter anderem das Librem 5, sollen folgen. Das Smartphone kann während der Sitzung weiter benutzt werden.

    Der Gedanke dahinter ist die Vision einer Zukunft, in der Smartphones die einzigen Computer sind, die wir benutzen und die über Docks wie das Nex jederzeit und überall zu einem Gerät mit größerem Display und Tastatur und Touchpad mutieren können.

    Ressourcen schonen

    NexDock hat keine CPU, kein RAM, keinen Speicher und somit auch kein Betriebssystem. Es nutzt die Ressourcen des angeschlossenen Geräts wie dessen SoC sowie Bluetooth, WLAN und Breitband. Zudem können Smartphones aufgeladen werden. Das NexDock 2 verfügt über einen austauschbaren Akku. Das Konzept schont als Nebeneffekt Rohstoffe und verhindert Müll.

    Unterstützte Geräte

    Derzeit werden nur Smartphones unterstützt, die über einen Desktop-Mode verfügen. Das sind derzeit Geräte von Samsung mit DeX oder aktuelle Geräte von Huawei, wo die Technik EMUI Easy Projection genannt wird. Von Samsung sind das derzeit die Geräte Galaxy S8/ S8+/ S8 Active, S9/ S9+, Note 8 / Note 9 und S10e/ S10/ S10+. Huawei bietet im Moment als kompatible Geräte Mate 10/ 10 Pro, Mate 20/ 20 Pro/ 20 X, P20/ P20 Pro und Honor Note 10 an. Künftige Smartphones werden über den Android Q Desktop Mode unterstützen und somit nicht mehr an proprietäre Herstellerlösungen gebunden sein.

    Auch für SBCs und Mini-PCs

    NexDock funktioniert jedoch nicht nur mit Smartphones. Das neue NexDock 2 unterstützt auch Mini-PCs wie Intel Nuc, Compute-Stick und Raspberry Pi. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind die Verbindung mit Servern im Serverraum, als Display für Spielekonsolen oder als zweites Display für Notebooks.

    Die Entwickler des Docks streben Kompatibilität mit weiteren Projekten, die Konvergenz anstreben. Dazu zählen neben dem Librem 5 derzeit auch OXI und Maru OS.

    Gut ausgestattet

    Das NexDock 2 kommt im Formfaktor 13,3″ mit einem IPS-LCD Display, das 1080p unterstützt. Es bietet weiterhin drei USB-C-Ports, wovon einer zum Laden des Akkus bestimmt ist. Ob einer der beiden anderen Ports USB-PD unterstützt ist noch nicht klar. Zusätzlich gibt es einen USB-A-Port, HDMI-in, einen SD-Card-Reader und eine 3.5mm Audio-Buchse.

    Das Keyboard ist ein vollwertiges QWERTY-Layout ohne Zahlenblock, das Touchpad beherrscht Multitouch. Das NexDock 2 wiegt bei den Maßen 317 x 215 x 15.9 mm stolze 1.420 g.

    Bereits finanziert

    Die günstigste Variante des Super Early Bird für 157 Euro zuzüglich Versand und Steuer ist fast ausverkauft. Der Early Bird für 175 Euro ist die folgend günstigste Variante. Die Macher strebten auf Kickstarter rund 44.000 Euro an und stehen nach wenigen Tagen bei fast 90.000 Euro bei einer Restlaufzeit der Kampagne von 28 Tagen.

  • Firefox 66 schaltet Videos stumm.


    Bild: Mozilla Foundation

    Die Mozilla Foundation hat heute planmäßig Firefox 66 veröffentlicht. Im Gegensatz zum eher unscheinbaren Vorgänger Firefox 65 bringt der Browser in der neuen Version eine ganze Reihe von interessanten Neuerungen und Verbesserungen mit.

    Nerviges Geplärre

    Für viele Anwender vielleicht die wichtigste Änderung: Endlich schaltet auch Firefox alle automatisch startenden Medien stumm. Es plärren also nicht mehr sämtliche offenen YouTubes und sonstigen Belästigungsquellen los, wenn man den Browser öffnet. Der Anwender kann Ausnahmen für bestimmte Seiten festlegen oder die Sperre ganz ausschalten.

    Zappelnde Inhalte

    Ein weiteres nerviges Problem von Firefox wurde ebenfalls angegangen: Viele Webseiten laden Werbung langsamer als andere Inhalte. Man scrollt zum Anfang des Inhalts, der plötzlich nach unten rutscht, weil darüber noch ein Werbebanner nachlädt. Per Scroll-Anchoring soll dieses Springen nun ein Ende haben.

    Mehr Prozesse für Firefox

    Die Zahl der verfügbaren Prozesse für die Darstellung von Inhalten erhöht sich von vier auf acht. Zwar konnte man in Firefox auch bisher schon acht Prozesse freischalten, nun ist das der Standard und gleichzeitig auch das Maximum. Ist der RAM-Verbrauch bei schwächeren Geräten zu hoch, kann man die Zahl der Prozesse in den Einstellungen unter Leistung reduzieren.

    Firefox 66

    Tabs suchen

    Anwender, die in Firefox ständig viele Tabs offen haben, werden sich über die verbesserte Suchfunktion für Tabs freuen. Bei mir taucht der Pfeil, der im Link zu sehen ist, nicht auf, vielleicht wird die Funktion sukzessive an die Anwender ausgerollt. Oder Linux wurde mal wieder nicht damit ausgestattet. Generell ist die Tab-Verwaltung in Browsern ohne Erweiterungen ein Graus für Power-User

    Add-ons flotter unterwegs

    Erweiterungen speichern ihre Einstellungen nun in einer Firefox-Datenbank und nicht mehr in einzelnen JSON-Dateien. ​Dies führt zu einer deutlichen Leistungssteigerung bei vielen Erweiterungen und reduziert gleichzeitig den Speicherbedarf von Firefox. Ein neu gestalteter Abschnitt über Tastenkombinationen in about:addons erleichtert die Anzeige und Anpassung von Standardbefehlen.

    Für Firefox 66 wurden insgesamt 21 Sicherheitslücken geschlossen, von denen fünf als kritisch markiert waren. Zudem wurde ein Fehler unter Linux beseitigt, der Firefox beim Download von Dateien zum Einfrieren brachte.

  • KNOPPIX 8.5 vorgestellt

    Logo: Rugby471 | Lizenz: GPL

    Klaus Knopper hat gerade auf den Chemnitzer Linuxtagen 2019 die neueste Version seiner Distribution Knoppix vorgestellt, die es derzeit exklusiv in der DELUG-Ausgabe des Linux-Magazins gibt.

    Viele kennen Klaus Knopper vielleicht von seinen eloquenten Vorträgen vergangener Jahre auf der Open-Source-Bühne der CeBit in Hannover. Das neue Knoppix 8.5 wurde, da diese Plattform nun nicht mehr existiert, jetzt auf den CLT 2019 vorgestellt.

    Üppige Softwareauswahl

    Knoppix 8.5 basiert wie üblich auf Debian Testing mit einigen Beigaben aus Debian Unstable. Die aktuelle Version, die erstmals als Hybrid-Image vorliegt, ist wieder einmal prall gefüllt mit rund 4.000 Paketen, darunter neben LXDE mit Compiz als Standard-Desktop auch Gnome 3, Plasma 5 und der Adriane-Desktop.

    Adriane steht für Audio Desktop Reference Implementation and Networking Environment und ist ein von Knopper entwickeltes sprechendes Desktop-System mit optionaler Braille-Unterstützung für sehbehinderte oder blinde Menschen.

    Aktuelle Pakete

    Einige der weiteren Zutaten sind Linux Kernel 4.20.6, Xorg 7.7, Chromium 72, Firefox ESR 60.5.0 mit Werbeblocker Ublock Origin und Noscript, LibreOffice 6.1.5, Gimp 2.10, OwnCloud 2.5.1 und NextCloud 2.5.1 Clients sowie die Game Engine Godot3 3.0.6. Knoppix 8.5 bietet erstmals auch Unterstützung für UEFI Secure Boot und bringt ein Remaster-Werkzeug mit.

    Von DVD auf Flash

    Mit dem Tool flash-knoppix lässt sich das Image direkt von einer Heft-DVD bootfähig auf einen USB-Stick legen, der dann auch in einem persistenten Modus laufen kann, der die Speicherung von installierter Software und erstellten Daten über den Reboot hinaus ermöglicht.

    Godfather of Live-Linux

    Knoppix reicht weit zurück und wurde erstmals 2002 veröffentlicht. Damals wie heute ist es dazu gedacht, im Live-Betrieb von DVD oder vom USB-Stick oder anderen Flash-Medien zu laufen. Klaus Knopper ist unbestritten der Godfather of Live-Linux, auch wenn es bereits ab 1993 mit Yggdrasil eine erste Live-CD gab.

    Die älteste noch existierende Live-Distribution ist Finnix, das erstmals im Jahr 2000 erschien. Die weiteste Verbreitung jedoch fand Knoppix, das auch vielen anderen Distributionen als Grundlage diente. Die bekanntesten noch existenten dieser Derivate, die zunächst auf Knoppix aufsetzten, sind Kanotix und GRML.

    Wegbereiter

    Knoppix hat bereits vor Ubuntu viele Menschen an Linux herangeführt. Das Live-Medium erlaubte das Ausprobieren ohne bestehende Installationen zu verändern. Heute kommt Knoppix außer zum Ausprobieren Bedeutung zu, da Knopper großen Wert auf Hardwareerkennung legt. Schwierige Hardware ist bei Knoppix immer gut aufgehoben. Auch als Live-System für unterwegs und für Rettungsarbeiten ist Knoppix dank seiner vielen Werkzeuge bestens geeignet.

  • Debian wählt neuen Projektleiter

    Debian wählt neuen Projektleiter

    Debian wählt neuen Projektleiter
    Bild: Debian | Quelle Mohd Sohail | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    Debian hatte in diesem Jahr einige Mühe, Kandidaten für die immer im Frühjahr anstehende Wahl des Debian Project Leader (DPL) zu finden. Während der zweiwöchigen Nominierungsphase fand sich kein Entwickler bereit, zu kandidieren. Daraufhin wurde, wie vorgesehen, um eine 3. Woche bis zum 16.3. verlängert, in der sich nun drei Kandidaten bereit gefunden haben, Debian für mindestens ein Jahr nach innen und nach außen zu vertreten.

    Eher repräsentativ

    Das Amt des DPL gleicht eher dem des Bundespräsidenten als dem des Bundeskanzlers. Die Aufgaben umfassen unter anderem die Mediation in Teams oder zwischen Teams oder Mitgliedern des Projekts, die Vertretung des Projekts in der Öffentlichkeit bei Vorträgen und Präsentationen, die Übersicht über Finanzen und legale Angelegenheiten und ganz viel tägliches Klein-Klein.

    Der Wahlkampf

    Der anstehende Wahlkampf reicht vom 17. März bis 6. April, wenn diese Phase nicht um eine Woche verschoben wird. In dieser Zeit stellen die Kandidaten ihre Wahlplattformen vor und stellen sich den Fragen der anderen Entwickler, die versuchen, den besten Kandidaten zu finden. Die Abstimmung per E-Mail ist bisher für den Zeitraum vom 7. April bis 20. April geplant. Wahlberechtigt ist jeder offizielle Debian Developer (DD)

    Die Kandidaten

    Jörg Jaspert, der als Systemadministrator arbeitet, war der erste Kandidat, der seine Bereitschaft für das Ehrenamt erklärte. Er ist im Projekt bekannt, da er seit 2002 offizieller Debian-Entwickler ist und an verschiedenen Stellen Aufgaben in der Infrastruktur übernimmt. So ist er im Team der FTP-Master, die dafür sorgen, dass neue Pakete den Vorschriften von Debian entsprechen und nach außen juristisch nicht angreifbar sind. Zudem halten sie das Archiv und die Infrastruktur zum Bau und der Verteilung von Paketen am Laufen. Er ist zudem einer der Debian Account Manager, kümmert sich um die LDAP- und Salsa-Administration.

    Jonathan Carter ist der zweite Kandidat und seit zwei Jahren Debian-Entwickler. Er arbeitet im Live-Team und betreut unter anderem das Installer-Framework Calamares sowie viele GNOME-Extensions. Der dritte im Bunde ist Sam Hartman und seit 2000 Debian-Entwickler. Er betreut unter anderem das Authentifizierungsprotokoll Kerberos und dessen Implementierung.

    Neue Konzepte nötig!?

    In der nächsten Woche wird sich herausstellen, wo die Kandidaten die Schwerpunkte für die angestrebte Amtszeit setzen und was ihre Vision für Debian ist. Die schwierige Kandidatensuche hatte auch ihr Gutes. In der Diskussion wurde ein Überdenken des sehr fordernden Jobs des DPL angeregt. Eine Idee ist es, ein Team anstatt eine Person zu wählen. Bereits bisher kann der DPL Aufgaben an andere Entwickler delegieren. Derzeitiger DPL ist Chris Lamb, dessen zweite Amtszeit sich dem Ende zuneigt.

  • GNOME 3.32 mit beschleunigter Shell

    GNOME 3.32 mit neuem Icon-Satz

    GNOME 3.32 erschien heute im Rahmen des Zeitplans und bringt einige wichtige Verbesserungen gegenüber der Vorversion. Dazu zählen unter anderem ein neues Icon-Set sowie eine Überarbeitung des Adwaita-Themes. Anwender erhalten mehr Kontrolle über Anwendungsberechtigungen. Die GNOME Shell soll nun etwas leichtfüßiger unterwegs sein. Auch der Fenstermanager Mutter soll davon profitieren. Nutzer von HiDPI freuen sich über das gerade noch ins Release gerutschte Fractional Scaling.

    Flottere Shell

    Über die technischen Hintergründe der beschleunigten GNOME-Shell berichtete Entwickler Georges Stavracas bereits im Januar in seinem Blog. Er zählt eine Reihe von Verbesserungen auf, die zu verbesserten Bildraten, sanfteren Startanimationen und schnelleren Ladezeiten der Icons führen. Es wurden auch einige Arbeiten zur Reduzierung der GPU-Nutzung umgesetzt. Ubuntu-Entwickler trugen durch die Reduzierung der Last auf CPU und GPU ebenfalls zu einer performanteren GNOME Shell bei.

    Bye bye App-Menü

    GNOME wäre nicht GNOME, wenn nicht auch für 3.32 Funktionalität entfernt worden wäre. Dieses Mal hat es die App-Menüs im oberen Panel erwischt. Das erscheint als sinnvolle Maßnahme, denn Menüoptionen für eine Anwendung sollten an einem Ort sein und nicht auf mehrere verteilt. Laut Gnome-Entwickler Allan Day habe der bisherige Zustand Anwender des Öfteren verwirrt. Deshalb müssen Entwickler die Optionen des App-Menüs nun im Menü der Anwendung selbst unterbringen. Ein damit verbundener Nachteil ist, dass im Panel nicht mehr ersichtlich ist, welches Fenster gerade den Fokus hat.

    GNOME-Software aufgewertet

    GNOME-Software als zentraler Paket-Hub hat weitere Verbesserungen erhalten. Die Berechtigungen installierter Flatpaks werden nun angezeigt. Der Start der Anwendung wird durch die Verwendung von libxmlb zum Parsen der Appstream-XML beschleunigt. Zudem verbraucht die App nun weniger Hauptspeicher. Fehlermeldungen sind jetzt aussagekräftiger gestaltet.

    Berechtigungen verfeinert

    In den GNOME-Einstellungen taucht ein neuer Abschnitt für Applikationen auf. Darüber können Berechtigungen einzelner Apps eingestellt werden. Dieses Panel wurde hauptsächlich für Flatpaks eingefügt, die zunehmend mehr Optionen in diesem Bereich anbieten. Es sind Schalter für den Zugriff auf lokale Dateien sowie für Systemintegration und Benachrichtigungen vorhanden.

    Bessere Skalierung für HiDPI-Displays

    Weitere Abschnitte wie etwa die für Sound und Display wurden überarbeitet. Zudem wird weiterhin daran gearbeitet, GNOME-Settings für den Einsatz auf Mobilgeräten responsiv zu gestalten. Nutzer von HiDPI-Displays werden sich freuen, dass rund drei Jahren nach dem ursprünglichen Bugreport fractional scaling jetzt Realität geworden ist. Es ersetzt die bisherige ganzzahlige Skalierung mit einer feineren Abstufung, die auch Skalierungen wie etwa 3/2 (1,5) erlaubt.

    Bisher nur Wayland unterstützt

    Allerdings gilt die Unterstützung noch als experimentell, da sie bisher nur in einer Wayland-Session funktioniert. Deshalb muss die Funktion manuell mit gsettings set org.gnome.mutter experimental-features "['scale-monitor-framebuffer']" freigeschaltet werden. Danach können im Control Center weitere Feineinstellungen vorgenommen werden. Die neue Skalierungsmethode soll auch zwischen Displays mit und ohne HiDPI funktionieren.

    Zuerst bei Fedora und Ubuntu

    Die Verbesserungen von GNOME 3.32 werden demnächst in den Distributionen Fedora 30 und teilweise in Ubuntu 19.04 »Disco Dingo« verfügbar sein. Da das am 18. April erwartete Ubuntu 19.04 noch X11 einsetzt, kommen die Anwender nicht in den Genuss des Fractional Scaling. Weitere Verbesserungen sind in der Ankündigung aufgelistet.

  • Sicherheit beim Purism Librem 5

    Killswitches eines Librem Notebooks

    Handelsübliche Smartphones mit Android als Betriebssystem sind alles andere als sicher. Sie sind von innen wie von außen in ihrer Sicherheit gefährdet. Google setzt von innen alles daran, auch unseren letzten Rest von Privatheit in bare Münze umzuwandeln. Von außen versuchen Cyber-Kriminelle unsere Phones für ihre Zwecke zu nutzen. Android 9 Pie bietet zumindest einen Modus, der Fingerabdrucksensor, Gesichts- und Spracherkennung blockiert.

    Smartphones: Insecure by design

    Bei iOS ist es zwar um die Sicherheit etwas besser bestellt, jedoch fehlen den damit ausgestatteten iPhones die Möglichkeit, schnell alle Verbindungen nach Draußen abzuschalten. Das Librem 5 bringt zu diesem Zweck drei Hardware-Killswitches mit, mit denen Kamera und Mikrofon, WLAN und Bluetooth sowie das Breitband-Modem in Sekundenbruchteilen getrennt werden können.

    Purism stellt Lockdown Mode vor

    Das Linux-Phone Librem 5 setzt hier neue Maßstäbe. Jetzt verschärft der Hersteller das Konzept nochmals. Purisms Sicherheitschef Kyle Rankin erläutert in einem Blogeintrag die Killswitches und das damit verknüpfte neue Konzept des noch restriktiveren Lockdown Mode.

    Tracking verhindern

    Die bereits von den Librem-Notebooks bekannten Hardware-Schalter erhalten bei einem mobilen Gerät einen noch höheren Stellenwert, da wir diese Geräte ständig mit uns führen und so der Gefahr des Ausspionierens noch weitaus mehr ausgesetzt sind. So weiß Google immer genau, wo wir uns gerade befinden und wie wir von A nach B kommen. Mit dem Librem 5 kann man die Stromversorgung zur WLAN-Hardware unterbrechen und so sicherstellen, dass alle Anwendungen, die versuchen, unseren Standort per WLAN zu verfolgen, blockiert werden.

    Gleiches gilt für Kamera und Mikrofon, sie sind bei üblichen Smartphones ständig an, während wir das Telefon in der Tasche durch unseren Alltag tragen. Auch hier sind der Spionage Tür und Tor geöffnet, ohne dass wir uns dessen wirklich bewusst sind.

    Der einzige Blob

    Das Breitband-Modem ist der einzige Baustein des Librem 5, das einen proprietären Blob beinhaltet. Dieser hat zwar keinen Kontakt zu anderen Komponenten, da Purism ihn von der CPU getrennt und auf eine austauschbare M.2-Karte ausgelagert hat. Wir wissen aber trotzdem nicht genau, was darin abläuft.

    Auch Sensoren sind ein Risiko

    Eine weitere Herausforderung beim Schutz der Privatsphäre auf einem Smartphone sind die vielen Sensoren, die zum Verfolgen und Ausspionieren verwendet werden können. Viele Sicherheitsberichte in den letzten zehn Jahren haben gezeigt, wie viel Information von scheinbar harmlosen Sensoren abgeleitet werden kann, die in einem Telefon enthalten sind.

    Standort auch ohne WLAN

    Hierzu zählt der GNNS-Sensor, der Zugriff auf GPS, GLONASS, Galileo und Beidou hat ebenso wie ein SBAS-Chip, der ein Satellitennavigationssystem bietet, dass Dienste wie WAAS EGNOS, GAGAN und MSAS unterstützt. Per GNSS lässt sich auch bei abgeschaltetem Netzwerk der Standort bestimmen.

    Der IMU-Chip stellt dem Telefon einen Kompass und einen Beschleunigungssensor zur Verfügung, den es zusammen mit einem GNSS verwenden kann, um zu sagen, in welche Richtung sich das Gerät bewegt. Auch hier gibt es Datenschutz- und Sicherheitsrisiken durch den Beschleunigungssensor. Sicherheitsforscher haben Wege gefunden, um zu erkennen, was auf dem Bildschirm eingegeben wird, indem sie einfach die Schwankungen des Beschleunigungssensors betrachten.

    Nicht zuletzt kann der Lichtsensor zum Tracking des Benutzers und sogar zur Darstellung der Anordnung und Größe seines Hauses verwendet werden. Um nun nicht noch mehr Killswitches auf der Schmalseite des Librem 5 anbringen zu müssen, hat Purism sich den Lockdown Mode einfallen lassen, um bei besonderen Sicherheitsanforderungen auch die Sensoren abschalten zu können.

    Kompletter Lockdown

    Um den Lockdown-Modus auszulösen werden alle drei Kill-Schalter eingeschaltet. Damit werden dann auch GNSS-, IMU- Umgebungslicht- und Näherungssensoren deaktiviert. Wird einer der drei Hardware-Kill-Schalter wieder ausgeschaltet, schaltet sich die Hardware, die diesem Schalter entspricht, zusammen mit GNSS-, IMU- und Umgebungslicht- und Näherungssensoren wieder ein.

    Das Abschalten der einzelnen Module und Sensoren hat neben dem Schutz der Privatsphäre auch noch den Vorteil, dass es die Laufzeit des Akku verlängert. Der Lockdown Mode könnte für besonders sicherheitskritische Zeitgenossen auch noch erweitert werden. Das könnte vom gesperrten Display über einzelne deaktivierte Apps und Dienste bis zum Löschen des Betriebssystems und aller Inhalte per Wischgeste gehen.

  • Debian-Paketbetreuer kritisiert die Distribution

    Debian-Paketbetreuer kritisiert die Distribution

    Der Schweizer Entwickler Michael Stapelberg hat über mehr als zehn Jahre eine Reihe von Paketen innerhalb von Debian betreut. Zudem ist er der Initiator des Fenstermanagers i3, der Code-Suchmaschine Debian Code Search und dem verteilten IRC-Netzwerk RobustIRC.

    Debian kritisiert

    In einem Blogeintrag erklärt er jetzt, dass er sein Engagement in Debian auf ein Minimum zurückfährt. Er verbindet diese Erklärung mit einer heftigen Kritik an Debians Strukturen, die ihm die Freude an der Arbeit für Debian verderbe. Zu Beginn seines Engagements für Debian war Stapelberg noch Student, nun steht er seit fünf Jahren im Berufsleben, er arbeitet derzeit bei Google.

    In fünf Jahren Berufstätigkeit in einem großen Team habe er viel über Software-Entwicklung in großen Projekten gelernt, so Stapelberg. Er vergleicht seine dort gesammelten Erfahrungen mit der gängigen Praxis in Debian und kommt zu der Erkenntnis, dass viele Praktiken und Werkzeuge in Debian und die Gepflogenheiten der rund 1.000 Entwickler und vieler weiterer Beitragender untereinander die Entwicklung des Projekts insgesamt weit mehr behindern als fördern.

    Debian Policy hinderlich

    So behindern laut Stapelberg die in der Debian Policy festgelegten und von Lintian forcierten Richtlinien die Umsetzung notwendiger technischer Änderungen über Gebühr. Er mahnt mehr Freiheiten für die Maintainer an, sie sollen auch Änderungen an Paketen anderer Maintainer vornehmen dürfen, ohne einen langwierigen Prozess zu starten, der einen oder mehrere andere Betreuer involviert.

    Zu wenig effektive Werkzeuge

    Debian fehlten zudem effiziente Werkzeuge, um umfassende Änderungen zeitnah umzusetzen. Viele der vorhandenen Werkzeuge seien veraltet oder ineffektiv. Zudem liege dabei zu viel manuelle Arbeit bei den einzelnen Betreuern. Es genügt ein nicht reagierender Betreuer, um den Prozess aufzuhalten.

    Uploads zu langsam

    Auch der Prozess des Uploads von neuen oder aktualisierten Paketen steht in der Kritik, da der Weg vom Betreuer bis zum Endanwender mehrere Stunden in Anspruch nehme. Weiterhin stehen der Bug-Tracker und das Archiv der Mailing-Liste auf Stapelbergs Zettel.

    Stapelberg wird versuchen, für seine Pakete neue Betreuer oder ein Team zu finden. Er bleibt weiterhin erreichbar und will für die minimale Pflege von Codesearch und den Debian Manpages sorgen. Ansonsten sieht er sich als permanent auf Urlaub.

    Probleme nicht neu

    Die von Stapelberg angesprochenen Probleme und Defizite sind nicht neu und er ist nicht der erste, der sie anspricht. Aussicht auf kurzfristige Änderung besteht trotzdem nicht. Das Projekt verwaltet sich selbst, es gibt keinen noch so wohlwollenden Dikatator, der die Richtung vorgibt. Ob die kritisierten Zustände Debian am Ende zur bloßen Basis für die vielen darauf basierenden Distributionen degradieren oder ob vorher kollektiv die Reißleine gezogen wird und die Probleme angegangen werden, bleibt offen.

  • Maru OS 0.6 wechselt zu Lineage

    Konvergenz zwischen Mobil und Desktop Bild: Maru OS

    Maru OS ist ein mobiles Betriebssystem, das erstmals 2016 mit dem Ziel der Konvergenz von Mobilgeräten und dem Linux-Desktop veröffentlicht wurde. Ursprünglich bootete das mobile Gerät ein Android 6 und wechselte zu Debian 8, wenn per HDMI ein Display angeschlossen war, das von Maus und Keyboard per Bluetooth unterstützt wurde.

    Schlüssiges Konzept

    Das Konzept ist schlüssig, die Umsetzung bisher nicht. Die Grundlagen, um das zu ändern, wurden aber mit der aktuellen Version Maru 0.6 gelegt. Dazu trägt vor allem der Umstieg vom Android-Open-Source-Projekt (AOSP) zu LineageOS bei.

    War Maru OS bisher wegen ASOP auf Google-Smartphones beschränkt, stehen nun alle von LineageOS unterstützten Geräte offen. ​Die in Zusammenarbeit mit dem Team von LineageOs entstandene abgespeckte Version unterstützt Android 8.1 »Oreo«

    Befreiungsschlag

    Mit dem Wegfall der Pflicht zu einer Verbindung per Kabel über HDMI entfällt die zweite große Hürde zu weiterer Verbreitung, denn kaum ein Smartphone verfügt heute noch über einen SlimPort oder MHL. Alternativ wird die Verbindung zum Display nun offiziell auch drahtlos per Chromecast hergestellt. Die Community berichtet, dass auch diverse Miracast-Adapter gut mit Maru OS zusammenarbeiten. Diese werden nun getestet und gegebenenfalls offiziell freigegeben.

    USB-OTG für Maus und Tastatur

    Auch die Anschlussmöglichkeiten für Peripheriegeräte wurden erweitert. Waren Maus und Tastatur bisher auf Bluetooth beschränkt, so können diese nun auch per USB-OTG angebunden werden. Die verwendete Debian-Version ist zudem von Debian 8 »Jessie« auf Debian 9 »Stretch« aktualisiert.

    Derzeit stehen für Maru OS 0.6 lediglich Images für Nexus 5 und 5X zur Verfügung. Weitere sollen bald folgen. In der Dokumentation findet sich eine Anleitung zur Neuinstallation oder Upgrade. Für die Community steht ein Forum bereit

    LXC als Basis

    Ein Blick in die GitHub-Präsenz des Projekts deckt einige der technischen Hintergründe von Maru OS auf: Auf der Basis von LXC-Containern erstellt Maru virtuelle Instanzen innerhalb von Android, die zur Interaktivität auf Androids I/O-Framework zugreifen. Maru OS ist eine weitere Verbreitung duchaus zu wünschen. Dazu sind zunächst unbedingt weitere Images nötig.

  • Das dezentralisierte Internet

    Photo by crabtree on Unsplash

    Das Internet ist krank, das wird keiner bestreiten, der schon etwas länger im Netz unterwegs ist und die frühen Jahre erinnern kann. Das sieht auch Sir Tim Berners-Lee, Erfinder des WWW mit großem Bedauern so. Großkonzerne haben zunehmend die Kontrolle über Inhalte und Provider wollen bestimmen, wer welche Bandbreite erhält.

    Die Europäische Union schüttet das Kind mit dem Bade aus, indem den Großen unter dem Deckmäntelchen einer Urheberrechtsreform noch mehr Kontrolle zugeschanzt wird. Staaten tragen ihre Animositäten im Internet aus, Fake News verunsichern die Menschen. Und es besteht wenig Aussicht auf Besserung.

    Das Internet berührt alle Bereiche des Lebens

    Um hier neue Ideen zur Dezentralisierung zu entwickeln, traf sich im vergangenen Sommer in San Francisco eine illustre Schar von Unzufriedenen zum Decentralized Web Summit. Unter den Teilnehmern waren die Web-Mitbegründer Sir Tim Berners-Lee und Vint Cerf, Internet-Archivar Brewster Kahle sowie neben Autoren wie Cory Doctorow  und Mike Judge auch Jennifer Stisa Granick und Emili Jacobi.

    Aus der Crypto-Currency-Szene waren neben Blockchain-Entwicklern Pioniere wie Zooko Wilcox zugegen. Vertreter von  Microsoft, Google und Mozilla wollten sich die neuen Ideen für ein  dezentralisiertes Netz ebenfalls nicht entgehen lassen. Die Konferenz zählte über 800 Besucher, die an 165 Sitzungen teilnehmen konnten.

    Was ist das dezentralisierte Web?

    Derzeit bedeutet die Abhängigkeit des Internets von zentralisierten Hubs, von Servern und Rechenzentren, dass je mehr Server jemand kontrolliert, desto mehr Macht kumuliert sich dort, mit all den negativen Konsequenzen wie etwa der schleichenden Entmündigung der digitalen Habenichtse. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, müssen die Daten aus den Silos befreit werden und die Kontrolle an die Benutzer zurückgegeben werden. Die Frage ist, wie das unter Beibehaltung der Benutzerfreundlichkeit des aktuellen Webs erreicht werden kann.

    Internet als Ort  für Kreativität

    Neben dem zu erwartenden Widerstand der Großkonzerne, die derzeit über das Web bestimmen sind auch technische Probleme zu überwinden. Eine der Aufgaben muss sein, die Daten von den Anwendungen zu trennen, die sie verwenden. Die Menschen müssen auf einfache Art befähigt werden, ihre persönlichen Daten dort speichern, wo sie möchten, und den Zugang zu den Anwendungen nach Belieben zu gewähren oder einzuschränken. Tim Berners-Lee arbeitet hierzu beispielsweise an dem Framework Solid, das allen Benutzern die Möglichkeit bietet, mehrere »Pods« für ihre Daten zu verwenden, die eine fein abgestufte Kontrolle der Berechtigungen erlauben.

    Jeder bei der Veranstaltung war eindeutig in einem gemeinsamen Ziel vereint, das Internet privater und sicherer zu machen, aber das Wichtigste ist, wie wir den Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Projekten fördern.


    Nick Lambert, COO von MaidSafe

    Blockchain als Infrastruktur

    Eine wichtige Rolle spielt die Finanzierung dieses Unterfangens. Blockchain und digitale Währungen entsprechen in ihrer Zielsetzung dem Wunsch nach Dezentralisierung.  Auch hier gibt es Bedenken, dass die Staaten eine strenge Regulierung durchsetzen könnten. Zudem befindet sich das Crypto-Currency-Ökosystem noch in einer relativ frühen Entwicklungsphase und der kürzliche Goldrausch mit dem anschließenden Absturz kann nicht verschleiern, dass diese neuen Techniken noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung sind.

    Peer-to-Peer

    Einen Ansatz, diese zukunftsträchtigen neuen Techniken mit dem bewährten Prinzip der Peer-to-Peer-Netze zu vermählen, treibt das US-Unternehmen Substratum voran. Es will die zentralisierten Knotenpunkte, die heute das Rückgrat des Internets sind, mit einer Peer-to-Peer-Struktur ersetzen, die jeder Nutzer des Internets mittragen kann.

    Teilhabe möglich

    Die Open-Source-Software des Unternehmens erlaubt es, einen Teil der zur Verfügung stehenden Rechenpower und Speicherkapazität dem dezentralen Netz zur Verfügung zu stellen. Der Anwender bestimmt selbst, wie viel er an Ressourcen bereitstellen möchte. Dafür wird er mit der neuen Kryptowährug Sub entlohnt.

    Anreiz Krypto-Währung

    Ein ähnliches Konzept verfolgt das schon seit 2006 am dezentralen Internet arbeitende Unternehmen MaidSafe. Beiden Unternehmen ist gemeinsam, dass sie durch Verschlüsselung die Nutzung des Netzes sicher machen. Die Peers und ihre Verbindungen werden in der Blockchain verwaltet. Vor allem aber kann ein solches Netz niemand kontrollieren oder abschalten.

    Mit weiteren Ansätzen für ein dezentralisiertes Internet beschäftigt sich ein Artikel auf The New Stack. Wer noch tiefer in das Thema einsteigen möchte, dem seien die Videos der Vorträge und Gespräche vom  Decentralized Web Summit empfohlen.

  • Purism erklärt PureOS als konvergent

    PureOS konvergent

    Notebook- und Smartphone-Hersteller Purism gibt in einem neuen Blogpost die vollendete Umsetzung von Konvergenz für sein Betriebssystem PureOS bekannt.

    Was bedeutet Konvergenz?

    PureOS ist das von Debian Testing abgeleitete Betriebssystem der Hardware-Schmiede, das auf den Notebooks der Librem-Reihe und auch beim kommenden Linux-Smartphone Librem 5 zum Einsatz kommt. Doch was bedeutetet in diesem Zusammenhang Konvergenz?

    Das Wort stammt vom lateinischen convergere ab, was soviel wie zusammenlaufen oder sich annähern bedeutet. Im hier verwendeten Wortsinn bedeutet es, dass Applikationen in der Lage sind, sich verschiedenen Formfaktoren anzupassen.

    Natives Arbeitsgefühl

    Wenn also ein Smartphone oder Tablet an ein Dock angeschlossen oder mit Keyboard und Monitor verbunden wird, skaliert das Betriebssystem auf die größere Plattform und erlaubt das native Arbeiten mit den Anwendungen des kleineren Geräts.

    Canonical gescheitert

    Konvergenz war eines der Ziele von Canonicals Ubuntu Phone, wie dieses fünf Jahre alte YouTube-Video zeigt. Das ehrgeizige Projekt wurde auf dem Altar des schnöden Mammon geopfert, da Canonical für den geplanten Börsengang oder das Zusammengehen mit Microsoft schlanker werden musste.

    Microsoft halbherzig

    Im gleichen Jahr sprang auch Microsoft auf den Zug auf und verkündete die Konvergenz über PC, Tablet und Phone für die Windows Plattform als Ziel. Die Idee wurde in der Folge nur halbherzig umgesetzt, die Schiene der Windows-Phones mitlerweile komplett eingestellt. 2018 rückte der Konvergenzgedanke in kastrierter Form mit Windows S wieder ins Rampenlicht.


    Apple und Google weit entfernt

    Auch Apple und Google als die beiden Großen im Mobilmarkt würden gerne Konvergenz zwischen Laptop- und Mobil-OS verwirklichen. Es ist der Traum, den gleichen Code sowohl auf Mobiltelefonen als auch auf Laptops ausführen zu können, wobei sich die Applikationen an die Displaygröße anpassen und angeschlossene Peripheriegeräte nutzen können.

    Langfristig wird Google dies versuchen, mit Fuchsia zu erreichen. Bei Apple nennt sich derbereits 2014 verkündete Ansatz Continuity. Apple CEO Tim Cook erteilte Gerüchten über eine bevorstehende Umsetzung im letzen Jahr eine klare Absage.

    PureOS voll konvergent

    Die Ankündigung von Purism klingt in diesem Zusammenhang wie die Geschichte von David und Goliath. Das kleine Unternehmen verkündet, PureOS sei voll konvergent, was bedeute, dass alle künftigen sowie portierte bestehende Applikationen mit der gleichen Codebasis auf den Librem-Laptops 13 und 15 und dem Librem 5 laufen werden.

    Konvergenz bedeutet für den Anwender, dass er Applikationen unter verschiedenen Formfaktoren verwenden kann, wobei diese das gleiche Look and Feel verwenden, aber beispielsweise Bedienelemente für die jeweilige Plattform sinnvoll platzieren und dimensionieren.

    Vorteile für Devs und Anwender

    Sie erlauben zudem, bereits erstellte Daten auf die verschiedenen Plattformen zu synchronisieren und damit zu arbeiten. Aber auch Entwickler profitieren vom Konvergenzgedanken, denn sie brauchen eine App nur einmal zu schreiben und zu testen und sie läuft auf allen verwendeten Plattformen. Solche Apps sind leichter zu pflegen und abzusichern.

    Der Weg dorthin

    Der Blogeintrag erläutert den Weg, den Purism zur Erreichung dieser von Anfang an in der ToDo-Liste verankerten Funktionalität gegangen ist. Das begann mit der Basis des hauseigenen Betriebssystems PureOS. Debian unterstützt viele Architekturen und ermöglicht damit die nötige Cross-Kompilierung für leistungsfähige CPUs auf Notebooks und stromsparende SoCs auf Mobilgeräten.

    Ein weiterer Baustein ist, was Purism adaptives Design nennt. Ähnlich dem responsiven Webdesign, das Webseiten an mobile Formfaktoren anpasst, arbeitet Purism an adaptiven GNOME-Apps. Dabei hilft die bei Purism entwickelte Bibliothek libhandy, die GTK+ Widgets für Mobilgeräte bereitstellt.