Autor: sla

  • ownCloud Server 10.1.0 verbessert Kollaboration

    Bildquelle: ownCloud GmbH

    Der neue Server 10.1 des Nextcloud-Konkurrenten ownCloud bringt Integration von Microsoft Office Online sowie weitere neue Kollaborations-Features und unterstützt den offenen Standard OpenCloudMesh 1.0.

    Drittes Online-Office

    Die neue ownCloud-Version enthält wesentliche Verbesserungen, die die
    gemeinsame Bearbeitung von Dateien erheblich erleichtern sollen. Durch die Unterstützung des WOPI-Protokolls (Web Application Open Platform Interface) ist es künftig möglich, das Microsoft-Kollaborationstool Office Online Server in ownCloud zu integrieren. User profitieren damit von einer erhöhten Kompatibilität mit MS-Office-Formaten und der Darstellung der gewohnten Office-Benutzeroberfläche in ownCloud. Das ebenfalls neue File Locking verhindert, dass bei der gleichzeitigen Bearbeitung eines Dokuments Versionskonflikte entstehen.

    Mit dem neuen Release soll die Filesharing-Software weiter zu einem Kollaborationstool wachsen und künftig einen noch stärkeren Fokus auf Zusammenarbeit legen. Die Integration von Microsoft Office Online ist laut den Entwicklern dafür ein wichtiger Schritt. In früheren Versionen wurden bereits Open-Source-Lösungen wie Collabora Online und ONLYOFFICE integriert.

    Enterprise-Funktion

    Für Enterprise-Kunden ist es jetzt auch möglich, in
    ownCloud gespeicherte Dokumente mit der Microsoft-Lösung zu bearbeiten. Unternehmen sind dadurch in der Lage, eine Office-Umgebung mit der gewohnten Benutzeroberfläche und bei vollständiger Kompatibilität mit allen verfügbaren Office-Formaten auf einem privaten, sicheren Server zu betreiben.

    OpenCloudMesh

    ownCloud Server 10.1.0 unterstützt jetzt den offenen Standard OpenCloudMesh 1.0. Damit ist es möglich, ownCloud-Instanzen miteinander zu verbinden und einen instanzübergreifenden Informationsaustausch zu realisieren. Dadurch wird ein weltweites Netzwerk aus vielen dezentralen Knoten möglich, wobei jeder der vollständigen Kontrolle und den individuellen Compliance-Regeln des jeweiligen Betreibers unterliegt. Eine detaillierte Übersicht über sämtliche Änderungen sind im Changelog sowie in den Release Notes zu finden. ownCloud Server 10.1.0 steht ab sofort zum Download auf der Projektseite zur Verfügung.



  • Aus GTK+ wird GTK

    Photo by Todd Quackenbush on Unsplash

    Das GUI-Toolkit GTK+ wird umbenannt und nennt sich künftig der Einfachheit halber nur noch GTK, wie einer Mitteilung auf der GNOME-Entwicklerliste zu entnehmen ist.

    Was lange währt…

    Nach entsprechenden Änderungen im Git-Repository, der Dokumentation und an anderen Stellen ist die Umbenennung nun beschlossene Sache, nachdem bereits seit Jahren darüber diskutiert wurde. Somit wird die nächste große Hauptversion 4.0 dann ohne das Pluszeichen erscheinen.

    Das GIMP Toolkit

    GTK steht für GIMP-Toolkit, was sowohl die Herkunft als auch das Pluszeichen erklärt. Die Bibliothek wurde ursprünglich entwickelt, um eine Benutzeroberfläche für das Grafikprogramm GIMP zu schaffen, die nicht vom damals weit verbreiteten Toolkit Motif abhängig war.

    Herausgelöst

    Im Jahr 1998 wurde GTK aus GIMP herausgelöst und sukzessive erweitert. Das Pluszeichen als Anhängsel diente fortan als Unterscheidung zum ursprünglichen Code. Diese Unterscheidung ist heutzutage nicht mehr notwendig. GTK ist neben QT das zweite große Toolkit zur Entwicklung grafischer Oberflächen für Software für das X Window System.

    GTK wird unter anderem von den Desktop-Umgebungen GNOME, Xfce, LXDE, MATE, Cinnamon, Pantheon und dem ROX Desktop sowie von einer Vielzahl von Anwendungen verwendet. Aktuelle Versionen von GTK erhielten in den letzten Jahren Unterstützung für OpenGL, Wayland und Flatpak-Portale.

    Warten auf GTK 4.0

    Das in der Programmiersprache C geschriebene Toolkit ist unter der LGPL lizenziert und steht derzeit bei Version 3.24, auf der auch das aktuelle GNOME 3.30 basiert. Es soll die letzte Version von GTK+ 3 sein und künftig von GTK 4.0 abgelöst werden. Ein Zeitpunkt zur Veröffentlichung von GTK 4.0 ist allerdings noch nicht bekannt.

    GTK ist auch für Windows und OS X verfügbar und ermöglicht es somit, Anwendungen zu erstellen, die verhältnismäßig leicht plattformunabhängig zwischen Linux, Windows und OS X portiert werden können.

  • LibreOffice 6.2 verbessert Usability

    LibreOffice NotebookBar | Quelle: TDF-Wiki

    Die Document Foundation (TDF) hat die sofortige Verfügbarkeit von LibreOffice 6.2 verkündet. Highlight ist die NotebookBar, die nun in allen Teilen der Office-Suite offiziell verfügbar ist.

    Ribbons nachempfunden

    Die TDF bezeichnet LibreOffice 6.2 als eine bedeutende Hauptversion der Free-Office-Suite, die einen radikal neuen Ansatz für die Benutzeroberfläche – basierend auf dem MUFFIN-Konzept – bietet und Optionen für Benutzerfreundlichkeit mitbringt, die möglichst alle Präferenzen der Nutzer erfüllen sollen und gleichzeitig alle Bildschirmgrößen optimal nutzen.

    Die optionale NotebookBar ist in den Varianten Tabbed und Grouped einstellbar, die jeweils einen anderen Ansatz für die Menüstruktur haben und die traditionellen Symbolleisten und die Sidebar ergänzen.

    Optionale NotebookBar

    Die Variante Tabbed zielt auf eine vertraute Benutzeroberfläche für Benutzer aus proprietären Office-Suiten ab, die das Ribbon-Menü gewohnt sind und soll in erster Linie ohne Sidebar genutzt werden, während die Variante Grouped den Zugriff auf Funktionen der »obedrsten Ebene« mit einem Klick und Funktionen der »zweiten Ebene« mit maximal zwei Klicks ermöglicht. Die NotebookBar ist standardmäßig nicht aktiviert und kann im Menü unter Ansicht – Benutzeroberfläche – In Registern  oder – Gruppiert kompakt ausgewählt werden.

    Bessere Kompatibilität

    LibreOffice 6.2 verbessert weiter die Kompatibilität mit Microsofts Office-Dokumenten einschließlich älterer Versionen von Office-Dateiformaten, die von Microsoft nicht mehr verwendet werden. Besonders der Umgang mit OOXML und EMF wurde verbessert, wobei die Suite jetzt Verschlüsselung für OOXML und HMAC-Verifikation unterstützt.

    Verbesserungen in den Modulen

    Darüber hinaus erhielt LibreOffice auch kleinere Verbesserungen in den einzelnen Modulen. In Writer ist es nun möglich, Tabellenkalkulationsdaten in Tabellen zu kopieren, anstatt sie wie bisher als Objekte einzufügen. In Calc ist es nun möglich, die multivariate Regressionsanalyse mit dem Regressionswerkzeug durchzuführen. Darüber hinaus stehen nun viel mehr statistische Kennzahlen in der Analyseausgabe zur Verfügung, und die neue Regex-Funktion wurde hinzugefügt, um Text mit einem regulären Ausdruck abzugleichen und optional zu ersetzen.

    Mutige vor

    LibreOffice 6.2 wird Anwendern empfohlen, die die neuen Funktionen ausprobieren möchten und mit dem ein oder anderen Fehler leben können. Die TDF hat zusätzlich LibreOffice 6.1.5 veröffentlicht, eine ausgereiftere Version, die die zurückportierten Fehlerbereinigungen der letzten Monate enthält. Diese Version wird für Implementierungen in Unternehmen und Organisationen empfohlen, bei denen Funktionen weniger wichtig sind als Robustheit.

    Auf dem Downloadserver der TDF stehen Pakete für die Formate DEB und RPM in 32- und 64-Bit sowie deutsche Sprachpakete bereit. AppImages, Flatpaks und Snaps dürften in den nächsten Tagen ebenso folgen. In Rolling-Release-Distributionen dürften die Pakete auch nicht lange auf sich warten lassen. Die Release Notes erläutern alle Änderungen von LibreOffice 6.2.

  • Project Fission: Volle Seitenisolierung bei Firefox

    Project Fission
    Bild: Mozilla

    Mit Project Fission will Mozilla die Prozessarchitektur von Firefox besser gegen bestehende und künftige Verwundbarkeiten wie die von Spectre absichern. Dazu soll die Zahl der Prozesse erhöht werden, um eine komplette Seitenisolierung zu bieten.

    Electrolysis

    Bereits 2016 begann Mozilla im Rahmen von Electrolysis eine Multiprozessarchitektur umzusetzen, die die Inhalte von der Benutzerschnittstelle isolierte. Die Zahl der Prozesse für Inhalte wurde dann 2018 nochmals von 4 auf maximal 8 erhöht.

    Chrome unterteilt besser

    Aber im Gegensatz zu Googles Chrome-Browser erhält derzeit nicht jede geladene Seite ihren eigenen Prozess, sodass Inhalte verschiedener Seiten sich einen Prozess teilen. Dabei geladene eingebettete Cross-Site-iFrames, die in einem Tab geladen sind, nutzen bisher den Elternprozess, obwohl sie von einer anderen URL stammen.

    Prozesse für jeden iFrame

    Project Fission will dies nun ändern und jedem iFrame einen eigenen Prozess zuordnen. Die Infrastruktur für das aufwendige Projekt wird bereits seit rund einem Jahr erstellt. Nun soll es an die effektive Umsetzung der neuen Browser-Architektur gehen, die Bauarbeiten können auf Bugzilla verfolgt werden.

    Die einzelnen Bausteine, die es braucht, um die Prozessarchitektur umzubauen, lassen sich auch den bisher formulierten Milestones entnehmen. Ende Februar soll bereits Milestone 1 erreicht werden.

    20 Prozent mehr Speicherverbrauch

    Nach Abschluss des Umbaus will Firefox besser gegen bösartigen JavaScript-Code gewappnet sein. Mozilla will seinen Anwendern dabei in einer Zeit, in der wir Prozessoren nicht mehr vertrauen können, auf Browser-Ebene den bestmöglichen Schutz angedeihen lassen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass sich der Speicherverbrauch bei voller Seitenisolierung vermutlich im Bereich von 20 Prozent erhöhen wird.

    Wann die Erweiterung der Prozessarchitektur von Firefox bei den Anwendern ankommen wird, ist derzeit noch nicht klar. Den beiden bereits formulierten Milestones sollen weitere folgen.

  • EU-Copyright: Artikel 13 kehrt verschärft zurück

    Bild: Julia Reda

    Konnten die Gegner der Artikel 11 und 13 der EU-Copyright-Reform kurz aufatmen, als sich Mitte Januar die Delegationen nicht auf einen Kompromssvorschlag einigen konnten, so liegt Artikel 13 nun durch eine Einigung zwischen Frankreich und Deutschland schärfer als zuvor auf dem Verhandlungstisch, wie die Europa-Piratin Julia Reda berichtet.

    Fauler Deal

    Beide Staaten waren auch zuvor bereits für die Uploadfilter, die Artikel 13 einführen will, uneins war man sich lediglich darüber, wer sie per Gesetz installieren muss. Die Franzosen traten von Anfang an dafür ein, dass alle infrage kommenden Plattformen unabhängig von ihrer Größe das Hochladen von copyright-geschütztem Material mit allen gegebenen Mitteln verhindern müssen.

    Ob kleine Plattformen dabei aufwendige Uploadfilter einsetzen müssen oder ob andere Maßnahmen ausreichend sind, müssten im Endeffekt die Gerichte entscheiden. Deutschland stand eher auf dem Standpunkt, Unternehmen mit weniger als 20 Mio. Umsatz sollten ausgenommen bleiben, um StartUps nicht zu behindern.

    Einigung mit Ausnahmen

    Die jetzt zustande gekommene Einigung (PDF) macht die Sache nicht besser, im Gegenteil. Sie besagt, Artikel 13 soll für alle Plattformen gelten, die gewinnorientiert arbeiten. Ausgenommen von der Pflicht zu Uploadfiltern soll nur sein, wer

    • noch keine 3 Jahre öffentlich ist
    • einen Jahresumsatz von weniger als 10 Mio. Euro hat
    • und weniger als 5 Mio. eindeutige Besucher pro Monat hat

    Jeder, der diese Ausnahmen nicht alle für sich geltend machen kann, soll verpflichtend Uploadfilter installieren müssen, ganz gleich ob Verstöße gegen Copyright überhaupt ein Thema für die Plattform ist.

    Kompletter Wahnsinn

    Um den Wahnsinn komplett zu machen: Wer alle drei Kriterien erfüllt, soll trotzdem nachweisen müssen, dass er sich »nach besten Kräften« bemüht hat, Lizenzen von Rechteinhabern wie Plattenfirmen, Buchverlagen und Archivfotodatenbanken zu erwerben, um im Vorefeld abzudecken, was Nutzer der Plattform möglicherweise veröffentlichen oder hochladen könnten – eindeutig eine unmögliche Aufgabe.

    Damit würden große Rechteinhaber als Torwächter über das eingesetzt, was veröffentlicht werden kann und was nicht. Jede kommerzielle Website oder App, die eine Posting-Funktion beinhaltet, wäre von deren Wohl und Wehe abhängig.

    Die nächsten Monate entscheiden

    Vermutlich wird nach dieser Einigung der gewichtigen Partner Deutschland und Frankreich versucht werden, die Gesetzesvorlage schnell durch die Instanzen zu bringen. Am Montag, dem 11. Februar, findet eine Aussprache mit dem Parlament statt. Im März oder April haben dann die Abgeordneten dann erneut die Wahl.

  • Pine H64 Model B greift Raspberry Pi an

    Pine H64
    Pine H64

    Auf der FOSDEM gab es am Stand von Pine64 neben einem unspektakulären ersten Blick auf das PinePhone ein Bastlerboard zu sehen, das dem Raspberry Pi Konkurenz machen könnte. Zum Pi-Preis von 35 US-Dollar bietet das Pine H64 des chinesischen Herstellers in der zweiten Ausgabe deutlich mehr Hardware fürs Geld.

    Das Board ist ein Upgrade des letztjährigen Pine H64 Model A und basiert auf dem Allwinner H6 SoC, der mit einer mit vier Kernen ausgestatteten Cortex-A53 ARM CPU und der Mali-T720 MP2 GPU ausgestattet ist. Ein freier Treiber für die GPU ist noch in Entwicklung.

    Mehr GHz

    Die CPU leistet 1,8 GHz, der Broadcom BCM2837 des RasPi bietet mit der gleichen CPU lediglich 1,2 GHz. Das Pine H64 verdoppelt zudem das RAM des Raspberry Pi 3 Model B+ auf zwei GByte LPDDR3-PC-1600. Eine besser ausgestattete Variante mit drei GByte Hauptspeicher soll für 45 US-Dollar erscheinen.

    USB 3.0

    Aber damit nicht genug, der Konkurrent bietet außerdem neben USB 2.0 auch USB 3.0, HDMI 2.0 und Gigabit-Ethernet. Was die USB-Ports angeht, liegt Pine allerdings zurück, bietet die Platine doch nur drei Ports (einmal USB 3.0, zweimal USB 2.0) anstatt viermal USB 2.0 wie beim RasPi.

    Der SD-Kartenslot nimmt beim H64 mit Kartem mit 64 GByte und somit der doppelten Kapazität des Pi auf. Zudem bietet Pine die Möglichkeit, eine eMMC-Karte mit 128 GByte Speicher aufzusatteln.

    Bessere Aufrüstmöglichkeiten

    Die Aufrüstmöglichkeiten des H64 sind durch einen Mini-PCIe-Steckplatz ebenfalls besser als beim Pi. Hier können Speicher, Netzwerk-Karten oder weitere USB-Ports eingesteckt werden. Auch die Zahl der GPIO-Pins ist beim H64 mit 74 deutlich höher als die 40 Pins des RasPi.

    Pi-Community gewinnt

    Aber einen großen Vorteil des Raspberry Pi kann weder Pine noch ein anderer Konkurrent bieten: Die Community, die sich um den RasPi gebildet hat, ist unschlagbar und zahlenmäßig der Konkurrenz weit überlegen. Bei den verfügbaren Distributionen verfügt Pine H64 offiziell lediglich über Armbian Debian »Stretch« und Android 7.0. Allerdings wird die Community hier bald nach Erscheinen des Boards erfahrungsgemäß auch andere Distributionen anbieten.

    Noch ist das Board nicht im Handel erhältlich und laut Firmengründer TL Lim nur für Entwickler und Enthusiasten geeignet. Später soll das Pine H64 Model B in Varianten mit 1 GByte für 24.95, mit 2GByte für 34.95 und mit 3GByte für 44.95 US-Dollar im Handel erhältlich sein.

  • Google Plus: Das Ende naht

    Photo by Paweł Czerwiński on Unsplash

    Google hat in den letzten Tagen das nahende Ende seines sozialen Netzwerks G+ präzisiert. Demnach ist am 2. April endgültig Schluss. Bereits im Dezember hatte der Konzern verkündet, die Plattform werde eingestellt.

    Zwangsevakuierung

    In den letzten Tagen erhielten Besitzer eines G+-Accounts E-Mails , die das Herunterfahren der Plattform detaillieren. Demnach werden am 2. April Google+-Konten und alle von deren Besitzern erstellten Google+-Seiten geschlossen.

    Ausgelöscht

    Damit beginnt auch das Löschen von Inhalten aus Google+-Konten für Verbraucher. Fotos und Videos von Google+ im Albumarchiv und auf Google+-Seiten werden ebenfalls gelöscht. Fotos und Videos, die in Google Photos gesichert wurden, sind davon nicht betroffen. Wer seine Inhalte behalten möchte, kann diese bis zum Stichtag herunterladen und sichern.

    Der Prozess des Löschens wird sich über einige Monate hinziehen, sodass Inhalte teilweise sichtbar bleiben, bis der Vorgang angeschlossen ist. Bereits ab 4. Februar können keine neuen Google+-Profile, Seiten, Communities oder Veranstaltungen mehr erstellt werden. Alle Fakten zur Schließung der Plattform hat Google in einer FAQ zusammengetragen.

    Der Letzte macht die Türe zu

    Während viele Nutzer G+ bereits verlassen haben, harren andere bis zum Ende aus. Viele Communities wandern bereits auf andere Plattformen ab, wobei es schwer wird, einen adäquaten Ersatz zu finden, der auch optisch dem Google-Netzwerk nahe kommt.

    Alternative MeWe?

    Immer wieder fällt der Name MeWe, ein Netzwerk, in das WWW-Erfinder Tim Berners-Lee große Hoffnungen gesetzt hat. Es erfüllt den Punkt der größten Ähnlichkeit zu G+ und soll demnächst durch die Möglichkeit, Collections anzulegen, noch ähnlicher werden.

    Allerdings haben auch Zeitgenossen die Plattform entdeckt, die die Plattform immens abwerten. So tummeln sich dort mittlerweile neben aggressiven Trump-Anhängern auch vermehrt Neonazis, Pädophile und Waffennarren.

    Ein weiteres Ausschlusskriterium für G+-Geschädigte ist die Tatsache, dass MeWe ein zentralisiertes System mit kommerziellen Interessen ist. Wenn der Betreiber die Plattform schließt, stehen wieder alle so da wie eben jetzt.

    Zu Facebook als Alternative muss wohl nichts mehr gesagt werden. Viele Plusser gehen zu Twitter oder Mastodon, wobei letzteres natürlich die bessere Variante ist. Ein adäquater Ersatz für G+ sind aber beide nicht.

    Fediverse

    Wer sich künftig erneute Heimatlosigkeit und das Zerstreuen von Communities möglichst ersparen will, sollte sich die dezentralisierten Plattformen des Fediverse anschauen, die aus vielen Instanzen auf weltweit verstreuten Servern bestehen. Geht ein Server vom Netz, zieht man auf einen anderen um. Die Chancen, dass derart aufgestellte Netzwerke offline gehen ist äußerst gering.

    Viele der dezentralisierten Netzwerke sind über das Activity-Pub-Protokoll miteinander vernetzt. Dazu zählen unter anderem Mastodon, Hubzilla und Friendica. Neben sozialen Netzwerken verbindet Activity Pub auch Dienste wie Netxcloud, die YouTube-Alternative Peer Tube oder den Bilder-Hoster Pixelfed.

    Demnächst gesellt sich hoffentlich auch noch Diaspora dazu, wo ich mich derzeit niedergelassen habe. Egal ob man G+ mag oder nicht, Google setzt​ mit der Schließung Millionen von Nutzern und Tausende von Communities auf die Straße. Die obdachlos gewordenen zerstreuen sich in alle Winde. Es bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Open-Source-Projekte mit ihren Mitgliedern ins Fediverse ziehen, denn dort sind sie trotzt unterschiedlicher Netzwerke miteinander verbunden.

  • Linux-Notebooks: Tuxedo InfinityBook Pro 15v4

    Tuxedo InfinityBook Pro 15 v4

    Der auf Linux spezialisierte deutsche Notebook-Ausrüster Tuxedo Computers erweitert seine InfinityBook-Pro-Baureihe um ein aktuelles Notebook im Format 15-Zoll, das ab sofort in den Farben silber und rot zum Einstiegspreis von 974 Euro bestellt werden kann.

    Neuer Formfaktor

    Bisher wurden die Notebooks der Reihe InfinityBook Pro mit 13- oder 14- Zoll ausgeliefert. Das größere der beiden Modelle hatte ich in der zweiten Jahreshälfte 2018 ausgiebig getestet. Das jetzt veröffentlichte InfinityBook Pro 15 v4 bietet neben dem neuen Formfaktor auch mit aktualisierter Hardware daher.

    Rot oder silber?

    Das als »Red Edition« und »Silver Edition« angebotene Modell setzt bei Prozessor in der Grundkonfiguration auf eine Intel-Core-i5-8265U-CPU, die zum Aufpreis von 120 Euro gegen eine Intel-Core-i7-8565U getauscht werden kann. Es handelt sich dabei um Prozessoren der 8. Intel-Core-i-Generation, die auch den Codenamen Whiskey Lake trägt.

    Bis 64 GByte Hauptspeicher

    Beim Hauptspeicher kommt das Grundmodell mit 8 GByte RAM aus Crucicals Baureihe Ballistix Sport LT zum Einsatz, der mit 2.400 MHz taktet. Der Ausbau lässt sich bis auf 32 GByte der gleichen Baureihe konfigurieren. Alternativ wird High-Performance-Arbeitsspeicher von Samsung angeboten, der mit 2.666 MHz etwas höher taktet und in Stückelungen von 8 bis 64 GByte ausgewählt werden kann.

    Als interner Speicher wird eine 250 GByte fassende Samsung 860 EVO als M.2-SATA-III- oder -NVMe Modell angeboten. Die Kapazitäten reichen jeweils bis 2.000 GByte. Zudem steht eine Samsung 970 Pro als NVMe-Modell mit 512 oder 1.024 GByte zur Auswahl.

    Zweite Festplatte möglich

    Im Gehäuse ist zudem Platz für eine zweite Festplatte im 2,5-Zoll-Format, die entweder als herkömmliche HDD mit 500, 1.000 oder 2.000 GByte oder als Samsung-870-EVO-SSD bis 4.000 GByte ausgelegt sein kann. Alternativ kann Samsungs 860 Pro mit bis zu 4.096 GByte gewählt werden.

    WLAN und Bluetooth stellt Intels Modul Intel Dual AC 8265 & Bluetooth im Format M.2 2230 bereit. Die Tastatur ist beleuchtet, das Display in IPS-Technik ist matt und bietet Full-HD-Auflösung bei 1920 x 1080 Bildpunkten.

    Windows gegen Aufpreis

    Tuxedo bietet wie üblich Tuxedo Budgie 18.04 LTS 64Bit als Standard an, daneben sind Ubuntu 18.04 LTS mit GNOME sowie openSUSE 15 mit KDE, GNOME oder Xfce im Angebot. Windows 10 kann als Dual-Boot oder als virtuelle Maschine gegen Aufpreis geordert werden.

    Ich werde versuchen, ein Testgerät zu erhalten, um das InfinityBook Pro 15 v4 einem Vergleichstest mit einem kürzlich erworbenen und fast identisch ausgestatteten Lenovo ThinkPad E580 zu unterziehen. Das wäre bestimmt spannend.

  • Pine64 plant Smartphone, Tablet und Notebook mit Linux

    Pinguine überall Bild: Torsten Dederichs auf Unsplash

    Die Firma Pine64 erreichte 2016 einen gewissen Bekanntheitsgrad durch ihren Markteintritt mit dem RasPi-Konkurrenten Pine A64+, der in verschiedenen Ausbaustufen erhältlich ist. Es folgte das Pinebook, ein Notebook auf ARM-Basis mit 11 und 14 Zoll für unter 100 US-Dollar. Zusammmen mit KDE wurde Plasma Mobile darauf portiert.

    Starkes Angebot…

    Im Herbst 2018 kündigte das Unternehmen ein günstiges Linux-Smartphone und -Tablet an, auf denen unter anderem ebenfalls Plasma Mobile laufen soll. Für 2019 hat sich das kleine Unternehmen viel vorgenommen. Neben den genannten Geräten soll eine Pro-Version des Pinebook für 199 US-Dollar erscheinen.

    Für den doppelten Preis des Vorgängers soll der Kunde ein 14.1-Zoll IPS-Display mit Full-HD-Auflösung, einen stärkeren Prozessor, 4 GByte LPDDR4-RAM und 64 GByte Speicher auf eMMC-Basis erhalten. Im Pine64-Forum angemeldete Kunden erhalten kostenfrei ein Update auf 128 GByte eMMC.

    Pine64
    PineBook Pro

    …mit guter Aussattung

    Auch die weitere Ausstattung klingt luxuriös für den angepeilten Preis. Neben USB-2- und -3-Schnittstellen ist auch ein USB-C-Port vorgesehen, der zum Laden des Akkus und als Video-Out mit bis zu 4K60hz dienen soll. Daneben wird es einen SD-Card-Reader, eine kombinierte Kopfhörerbuchse sowie eine 2-MP Webcam geben. WLAN nach 802.11ac und Bluetooth 4.2 runden das Paket ab. Eine M.2-NVMe-SSD kann per Adapter an PCIe x4 angeschlossen werden.

    Günstiges Linux-Phone

    Das in Entwicklung befindliche PinePhone wird ein reines Linux-Phone mit Mainline-Kernel und nutzt den Allwinner A64 als SoC, der von zwei GByte LPDDR3-RAM unterstützt wird. Entwickler von UBPorts, Maemo Leste, PostmarketOS und Plasma Mobile haben bereits frühe Entwicklerkits erhalten.

    Das PinePhone, das für 149 US-Dollar in den Handel gelangen soll, wird ein 4G-LTE-Modul mit einem Cat-4 150 Mbyte Downlink erhalten und die Regionen US, EU und Asien unterstützen. Das LCD-Display wird eine Auflösung von 1440 x 720 Punkten bieten.

    Pine64
    PinePhone Dev-Kit

    Hardware-Kill-Switches

    Das rund 165 x 77 mm messende Phone hat zudem zwei Kameras an Bord, die mit 2 und 5 MP auflösen. Bei Purism hat man sich die Hardware-Kill-Switches abgeschaut, die auf Knopfdruck Bluetooth. WLAN, LTE, Kamera und Lautsprecher stilllegen. Das PinePhone soll noch 2019 erscheinen.

    Tablet mit Magnet-Cover/Tastatur

    Als Dritter im Bunde gesellt sich das PineTab hinzu. Es ist ein BSD/Linux-Tablet, das ebenfalls auf dem Allwinner-A64-SoC basiert. Die Konfiguration des PineTab ähnelt der des 11,6″ Pinebooks und somit sollten die verfügbaren Linux- und BSD-Images für das Pinebook mit wenig bis gar keinen Code-Änderungen auch auf dem Tablet laufen.

    Das Tablet verfügt über ein 10.1-Zoll IPS LCD-Display und weist die üblichen Bedienelemente eines Tablet auf. Passend dazu soll ein magnetisches Cover mit Hardware-Tastatur angeboten werden. Die Tastatur verfügt über ein eingebautes Trackpad und verbindet sich mit dem Tablet über Pogo-Pins, die eine Standard USB-2.0-Schnittstelle verwenden.

    Pine 64
    PineTab mit magnetischer Tastatur

    Die weitere geplante Spezifikation umfasst 2 GByte LPDDR3-RAM, 16 GByte eMMC-Speicher, Micro-USB 2.0 OTG, einen mSD-Slot, zwei Kameras mit 2 und 5 MP und Bluetooth 4.0. Der angepeilte Preis für das Tablet liegt bei 79 US-Dollar, für die Tastatur kommen 20 Dollar hinzu.

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  • Firefox 65 macht kleine Schritte

    Firefox 65
    Bild: Mozilla

    Mozilla beginnt das Jahr gemächlich und verpasst dem jetzt veröffentlichten Firefox 65 viele kleine, nützliche Verbesserungen, ohne dass eine der Änderungen besonders heraussticht.

    Am nächsten kommt diesem Merkmal vermutlich die offizielle Unterstützung von Googles Bildformat WebP. Dieses ist frei, bietet verlustbehaftete oder verlustfreie Komprimierung und erzielt Ergebnisse gleicher Qualität wie etwa JPEG oder PNG, die aber kleiner sind.

    Der Task-Manager, der seit Firefox 64 – etwas versteckt – im Menü unter Sonstiges zu finden ist, wurde weiter ausgebaut. Alternativ kann er immer noch per about:performance aufgerufen werden. Das überarbeitete Werkzeug meldet nun den Speicherverbrauch neben Tabs auch für Add-ons und ermöglicht so eine schnelle Identifizierung von speicherfressenden Prozessen.

    Auch beim Anti-Tracking wurden die Schrauben in Sachen Schutz der Privatsphäre weiter angezogen, wie im Mozilla Blog nachzulesen ist. Hier sind weitere Schritte geplant, die aber intensive Tests voraussetzen, um das Nutzererlebnis nicht negativ durch fehlerhaft dargestellte Webseiten zu trüben.

    Als Ergebnis einiger früherer Tests bietet Firefox 65 aber einen neuen Satz von überarbeiteten Steuerelementen für den Abschnitt Seitenelemente blockieren, in dem Benutzer den gewünschten Grad des Datenschutzes auswählen können.

    Die Schalter finden sich in den Einstellungen unter Privatsphäre und Datenschutz, können aber auch über das kleine i links in der Adressleiste aufgerufen werden. Die Einstellungsmöglichkeiten reichen von Standard bis Streng und Benutzerdefiniert. Auch die verwendete Blockierliste von Disconnect.me kann schärfer eingestellt werden.

    Erweiterter Tracking Schutz in Firefox 65

    Für Windows-Benutzer unterstützt Firefox jetzt die freie Videokomprimierungstechnologie AV1. Mozilla hat zu diesem neuen offenen Standard beigetragen, der qualitativ hochwertige Videos für alle erschwinglich halten will. Zudem wurden wieder einige Sicherheitslücken geschlossen.

    Verbesserte Sicherheit für Anwender von Linux, macOS und Android wurde durch stärkeren Schutz vor Stack Smashing erreicht, der nun standardmäßig für alle Plattformen aktiviert ist. Alle Änderungen zu Firefox 65 und einen Downloadlink halten wie immer die Release Notes bereit.