Autor: sla

  • Mozilla empfiehlt Firefox Add-ons zum Schutz der Privatsphäre

    Mozilla empfiehlt Firefox Add-ons zum Schutz der Privatsphäre

    Mozilla steht beständig in der Kritik der Anwender. So auch dieser Tage wieder wegen der Datensammlung beim Test-Pilot Advance und wegen den Plänen zu DNS over HTTPs. Der Grund, warum viele Anwender trotzdem bei Firefox bleiben sind die vielen verfügbaren Erweiterungen. Mozilla hat jetzt eine Liste mit Empfehlungen zu Add-ons online gestellt, die sich um den Schutz der Privatsphäre kümmern.

    Firefox Add-ons fürs Private

    Auf der Firefox-Webseite für Add-ons kann man die gleiche Liste nach mehreren Gesichtspunkten sortieren. Wenn es um die Beliebtheit geht, so führen Privacy Badger und DuckDuckGo Privacy Essentials die Liste der Empfehlungen mit jeweils rund einer halben Million Anwendern an. Ersteres wird von der Electronic Frontier Foundation (EFF) zur Verfügung gestellt. Während andere Erweiterungen Listen erstellen, lernt dieses Add-on durch Beobachtung, welche Domains den Nutzer beim Surfen verfolgen, automatisch, unsichtbare Tracker zu blockieren.

    DuckDuckGo Privacy Essentials ist ein Rundumschlag in Sachen Privatsphärenschutz. So stehen Tracker-Blockierung, intelligentere Verschlüsselung, private Suche per DuckDuckGo, die Entmystifizierung von Nutzungsbedingungen und vieles mehr auf dem Programm der Firefox-Erweiterung des Suchmaschinen-Herstellers.

    Facebook kaserniert

    Über 300.000 Anwender kann das Add-on Facebook Container aufweisen. Es  funktioniert, indem die Facebook-Identität in einem separaten Container isoliert wird, der es Facebook erschwert, Besuche auf anderen Websites mit Cookies von Drittanbietern zu verfolgen. Mit über 200.000 Nutzern folgt Web Security.  Es ist ein hochentwickeltes Add-on, das eine fortschrittliche Echtzeit-Schutztechnologie sowie eine umfangreiche Datenbank verwendet, um zu verhindern, dass Websites den Computer beschädigen oder sensible Daten abgreifen.

    Tracker visualisiert

    In etwa die gleichen Zahlen kann Disconnect aufweisen. Es blockiert unsichtbare Tracker und kann diese gleichzeitig visualisieren. Dabei können Seiten auch manuell von Schutz ausgenommen werden. Firefox nutzt intern die Listen von Disconnect zum Trackingschutz. Mit etwas mehr als 100.000 Anwendern folgen Firefox Multi-Account Containers, Decentraleyes und Cookie AutoDelete. Letzteres gibt dem Anwender die Kontrolle über Cookies zurück. Wird ein Tab geschlossen, werden nicht verwendete Cookies automatisch gelöscht. Cookies, die das Vertrauen des Nutzers genießen, können ausgenommen werden. Dieses Add-on funktioniert seit Kurzem auch mit Firefox Multi-Account-Containern.

    Alles zusammen getrennt

    Letzteres erlaubt uns, verschiedene Teile des Online-Lebens in farbkodierte Registerkarten unterteilen, die Ihre Privatsphäre schützen. Cookies sind durch Container getrennt, sodass Sie das Web mit mehreren Identitäten oder Konten gleichzeitig in einer Browser-Instanz nutzen und privat und beruflich trennen können. Decentraleyes ist eine Ergänzung zum Tracking-Blocker. Es schützt vor Nachverfolgung bei der zentralen Bereitstellung von Inhalten, etwa durch CDNs. Dabei verhindert das Add-on, dass viele Anfragen nicht in die »Content Delivery Networks« gelangen, und stellt gleichzeitig lokale Dateien zur Verfügung, um zu verhindern, dass Websites nicht korrekt dargestellt werden.

    Zum Wegwerfen

    Bloody Vikings! hat in jedem Fall mehr als die angegebenen knapp 14.000 Anwender verdient, schützt es doch unsere E-Mail-Adressen vor der Verbreitung auf allzu vielen Webseiten. Anstatt die wirkliche E-Mail-Adresse zu exponieren, erlaubt das Add-on die halbautomatische Verwendung von Wegwerfadressen über das Kontextmenü. Dafür werden unter anderem die Dienste 10minutemail.com und anonbox.net verwendet.

    Beuteltiere unter sich

    Neben dem Badger kommt auch bei einem anderen Add-on ein weiteres Beuteltier zum Einsatz. Privacy Possum lebt seine zerstörerischen Tendenzen aus, indem es dafür sorgt, das Werbenetzwerke beim Tracking durch Verkürzung und Verfälschung wertlose Informationen erhalten. Relativ bekannt ist
    Smart HTTPS, dass seit kurzem nun als WebExtension vorliegt. Es ändert automatisch das HTTP-Protokoll in das sichere HTTPS, falls der Webserver letzteres unterstützt. Tritt ein Fehler beim Laden auf, geht’s zurück nach HTTP.

    Sauber machen

    Bleiben noch die beiden Saubermänner History Cleaner und Link Cleaner. Das erste Tool löscht den Browser-Verlauf nach einem von Anwender festzulegenden Zeitraum, während das andere Werkzeug armlange URLs für das Kopieren durch die Entfernung von überflüssigen Tracking-Parametern bereinigt.

    Alle aufgeführten Add-ons sind einfach zu handhaben und brauchen keine bis wenig Einarbeitung. Erweiterungen wie uMatrix oder uBlock Origin, mit denen selbst geübte Anwender viel Zeit bei der Einstellung verbringen, sind auf Mozillas Liste nicht vertreten.

  • LibreOffice 6.1 freigegeben

    LibreOffice 6.1
    Logo: TDF

    Die Document Foundation hat als erstes Update zum LibreOffice-6-Zyklus heute nach sechs Monaten Entwicklung die Open-Office-Büro-Suite LibreOffice 6.1 freigegeben. LibreOffice wird für Linux, macOS und Windows bereitgestellt.

    Die Basiskomponente wurde verbessert, indem die Firebird-Datenbank-Engine nun im experimentellen Modus für Bestandsdatenbanken aktiviert ist und die alte HSQLDB-Datenbank-Engine ersetzt. Benutzern wird empfohlen, ihre Dateien von HSQLDB mithilfe des Migrationsassistenten nach Firebird zu migrieren oder langfristig auf externe HSQLDB-Server zu exportieren. LibreOffice 6.1 führt ein neues Seitenmenü ein und reorganisiert die Menüs der Zeichnen-Komponente »Draw« für eine bessere Konsistenz zwischen den verschiedenen Modulen. Es verbessert den EPUB-Exportfilter mit zusätzlichen Optionen zum Anpassen von Metadaten und verbessert die Unterstützung für Links, Bilder, Tabellen, Fußnoten und eingebettete Schriftarten.

    Neuer Grafikmanager

    Die Handhabung von Bildern konnte verbessert werden und läuft nun schneller und reibungsloser ab, besonders wenn es um das Öffnen von Dokumenten von Microsoft Office geht. Der Umgang mit Bildern in Calc konnte ebenfalls erheblich verbessert werden, Bilder in Calc-Zellen können nun unter anderem sortiert werden. Für die Verankerung von Bildern an den Zellen stehen nun drei Optionen bereit.

    Zudem kommt es bei der Handhabung von Bildern in LibreOffice gelegentlich zu Bildverlusten. Um dieses Problem zu beheben, wurden nun mehrere Verbesserungen vorgenommen. Unter anderem wurde ein neuer Grafikmanager eingeführt und die Handhabung der Lebenszyklen bei der Zwischenspeicherung von Bildern verbessert.

    Auch Writer aufgewertet

    Im Schreibmodul »Writer« wurden den Popup-Menüs für Kopfzeile und Fußzeile Optionen zum Einfügen von Seitennummer und Seitenanzahl hinzugefügt. Bei den Vorlagen wurden grundlegende Listenvorlagen hinzugefügt. Der Dialog Kapitelnummerierung erlaubt nun mehrzeilige Überschriften für Kapitel mittels Zeilenumbruch zwischen Kapitelnummer und Inhalt. Die Leistung beim Konvertieren zwischen kleinen ODT- und XHTML-Dokumenten wurde deutlich verbessert. Zudem ist es nun möglich, eine Unterschriftzeile mittels Einfügen ▸ Unterschriftzeile… zu generieren.

    Nicht zuletzt können sich Anwender sowohl von GTK3- als auch von Qt-Desktops wie Plasma oder LXQt freuen.  GTK3-Anwender erhalten erstmals native GTK3-Dialoge, während Plasma über ein GTK3/KDE5-Hybrid, der einen Wrapper um das GTK3-VCL-Plugin darstellt,  KDEs KF5-Dialoge für Datei- und Verzeichnisauswahl-Dialog bietet. Das eigentliche Qt5/KF5-Backend, das native Qt5-Dialoge bietet, wird mit einer der nächsten Versionen ausgeliefert. Anwender von Qt-Desktops müssen manuell das Paket libreoffice-kde5 installiert werden.

    Pakete von LibreOffice 6.1 für RPM und DEB, für Windows stehen auf dem Projektserver in 32- und 64-Bit zum Download bereit. Pakete für macOS gibt es nur mit 64-Bit. Alle Änderungen sind in den Release Notes aufgeführt.

     

  • KDE Plasma 5.14 mit automatischen Firmware-Upgrades

    KDE Plasma 5.14 mit automatischen Firmware-Upgrades

    KDE Plasma 5.14
    Screenshot: ft

    KDE Plasma 5.14 erscheint am 9. Oktober, wirft aber bereits jetzt einen großen Schatten voraus. Das ist einer Funktion zu verdanken, die bisher die Anwendung von GNOME oder eines anderen GTK-Desktops oder eines Terminals voraussetzte. Die Rede ist von automatischen Firmware-Upgrades für viele Notebooks und andere Geräte. Dieser Dienst wurde im Rahmen des Google Summer of Code 2018 von Abjiheet Sharma für KDE realisiert.

    Aus dem laufenden System heraus

    Die Technik wurde von Red-Hat-Mitarbeiter und Gnome-Entwickler Richard Hughes ab dem Jahr 2015 entwickelt und mit Fedora 23 erstmals öffentlich verfügbar gemacht. Dabei greift der Daemon fwupd auf die Herstellerdatenbank Linux Vendor Firmware Service  (LVFS) zu, um zu überprüfen, ob ein Hersteller neue Firmware für die benutzte Hardware eingestellt hat.

    Lenovo macht mit

    Einer der ersten Hersteller, die den Dienst unterstützten war Dell. Es folgte beispielsweise Logitech mit seinen Unified-Receivern. Jetzt gelang Hughes ein großer Coup, indem er Lenovo dazu bringen konnte, den Dienst ebenfalls zu unterstützen. Die Liste der unterstützten Hardware kann sich mittlerweile sehen lassen, auch wenn andere große Hersteller wie HP und IBM noch nicht teilnehmen. Von Lenovo werden hier in den nächsten Wochen und Monaten weitere Modelle eingestellt.

    UEFI automatisch aktualisiert

    Mit Plasma 5.14 wird dieser Dienst nun auch auf der Qt-Plattform grafisch einsetzbar. War dies bisher nur mit der Anwendung »GNOME Software«  möglich, so beherrscht dies nun auch die entsprechende Plasma-Anwendung »Discover«. Zusammen mit dem üblichen Paket- und Distributions-Updates wird dann auch verfügbare Firmware angezeigt und auf Wunsch aktualisiert. So wird die Aktualisierung eines UEFI auf einen Klick reduziert. Das Update wird heruntergeladen und beim nächsten Systemstart eingespielt.

    Pre-Beta für KDE Plasma 5.14 verfügbar

    Plasma 5.14 bringt KDE Applications 18.08.0 und KDE Frameworks 5.50 mit und hat noch weitere Neuerungen aufzuweisen. Neben der Integration des fwudp-Backends in Discover wurde die Anwendung weiter grafisch aufgewertet und die einzelnen Ansichten harmonisiert. Weitere Änderungen listet Nate Graham in seinem Blog. Eine Beta-Version von Plasma 5.14 wird ab dem 13. September verfügbar sein, eine Pre-Beta ist bereits in KDE Neon in der Dev-Edition Git-Unstable verfügbar.

  • Thunderbird 60 von Mozilla veröffentlicht

    Logo: Mozilla Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Der beliebte E-Mail-Client Thunderbird hat eine Aktualisierung auf Version 60 erhalten, die viele wichtige Änderungen mit sich bringt. Die wichtigste dieser Änderungen betrifft Erweiterungen und Themes, die künftig die WebExtensions-APIs unterstützen müssen. Das bedeutet, dass nun auch bei Thunderbird, wie schon bei Firefox Quantum standardmäßig nur noch Erweiterungen installiert werden können,  die dem neuen Standard entsprechen.

    WebExtensions auch bei Thunderbird 60

    Die alten XUL-basierten Erweiterungen werden deaktiviert oder lassen sich erst gar nicht mehr installieren. Allerdings gibt es auch hier eine Übergangsfrist, während derer diese Vorgabe übergangen werden kann. Dazu geht man unter Bearbeiten – Einstellungen auf die Registerkarte Erweitert und dort unten auf Konfiguration bearbeiten. Daraufhin öffnet sich, was wir bei Firefox als about: config kennen. Nach Eingaben von extensions.strict kann der Wert durch Doppelklick auf die Zeile von true auf false gesetzt werden.

    Thunderbird 60
    Noch lässt sich die Vorgabe zu WebExtensions übergehen

    Zeitweiliger Workaround

    Daraufhin sollten die meisten Erweiterungen wieder aktivier- bzw. installierbar sein. Wie lange diese Möglichkeit besteht, ist jedoch unbekannt. Die Kompatibilität von Erweiterungen mit Thunderbird 60 lässt sich auch vorab überprüfen. Erst kürzlich erhielt Thunderbird hierzu eine eigene Webseite, auf der die Kompatibilität von allen verfügbaren Erweiterungen angegeben wird.

    Bei der Optik erfuhr Thunderbird 60 eine Modernisierung. So werden neben dem Standard-Theme eine Light- und eine Dark-Variante mit ausgeliefert. Ansonsten sind nun auch Themes nach dem neuen Standard WebExtensions installierbar. Das Logo von Thunderbird wurde ebenfalls modernisiert.

    Aufwertung an vielen Stellen

    Der Kalender wurde ebenfalls aufgewertet und erlaubt es, Terminbenachrichtigungen direkt zu versenden, anstatt ein Popup-Fenster anzuzeigen. Andererseits entfernt Thunderbird 60 die Möglichkeit, E-Mail-Einladungen zu versenden, die mit Microsoft Outlook 2002 und früheren Versionen kompatibel sind. Auch wiederkehrende Ereignisse lassen sich nun kopieren, ausschneiden und löschen.

    Beim Verfassen von E-Mails können bereits eingetragene Empfänger einzeln wieder entfernt werden, wenn sich die Maus über dem entsprechenden Feld befindet. Das Menü für Anhänge ist an den rechten Rand des Fensters gerückt und wurde um die Möglichkeit erweitert, bereits eingestellte Anhänge per Dialog, Tastatur oder Drag&Drop zu sortierern.

    Thunderbird 60
    Thunderbird 60 mit neuem Dialog für Anhänge

    Sicherheit verbessert

    Bei der Sicherheit wurde OAuth2-Authentifizierung- für Yahoo und AOL hinzugefügt. Zudem wird generell FIDO U2F unterstützt. Als experimentelle Funktion können Ordner von mbox nach maildir und zurück konvertiert werden. Dazu muss in den Einstellungen wie bereits oben beschrieben der String mail.store_conversion_enabled gesetzt werden. Alle weiteren Änderungen bei Thunderbird 60 können den Release Notes entnommen werden.

     

  • Librem 5 Linux-Phone nimmt weiter Gestalt an

    Librem 5 Linux-Phone
    Bild: Librem 5 UI-Shell | Quelle: Purism | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die meisten Mitglieder des Librem-5-Teams, die für Purism an deren Linux-Smartphone arbeiten, nahmen kürzlich an der GNOME-Entwicklerkonferenz GUADEC in Almería  teil. Einige hielten dort auch Vorträge zur Entwicklung des Linux-Smartphones. Das geht aus einem neuen Report auf der Purism-Webseite hervor. Dabei ging es natürlich um den mobilen GNOME-Desktop, der als Standard mit dem Librem 5 ausgeliefert werden soll.

    GNOME Mobile startet durch

    So berichtete etwa der Berliner UI-Spezialist Tobias Bernard in einem Vortrag über die Fortschritte bei der Umsetzung der Benutzerschnittstelle und der  Aus- bzw. Umgestaltung der Apps. Alle in diesem Rahmen getätigten Entwicklungen sollen wieder nach GNOME zurück fließen und die Desktop-Umgebung verbessern helfen. So könnte es passieren, dass die für das Librem 5 Linux-Phone entwickelte Shell namens Posh später zur GNOME-Standard-Shell wird oder zumindest die bestehende GNOME-Shell befruchtet.

    Hardware des Librem 5 Linux-Phone

    Auch aufseiten der Hardware trennt sich langsam die Spreu vom Weizen, was die einzelnen Komponenten angeht. Als CPU kommt im Endprodukt die  i.MX8M Quad von NXP zum Einsatz. Dieser SoC wird auf dem Modul-Board i.MX 8M System-On-Module von EmCraft sitzen. Für die bunten Bilder bringt die CPU den Grafikchip Vivante GC7000Lite mit, der mit dem freien Treiber Etnaviv läuft. Die endgültige Auflösung des 5.7-Zoll Displays wird 720 x 1.440 Pixel betragen.

    In Europa kommt als Modem das SIMCom 7100E zum Einsatz, dass übrigens nach einigen Diskussionen von ModemManager anstatt von ofono über die App Calls angesteuert wird. WLAN und Bluetooth steuert das Modul Redpine RS9116 M.2, das die Standards 802.11 a/b/g/n bei  2.4GHz und 5GHz sowie Bluetooth 5 im Dual-Mode unterstützt. Last, but not least wurde noch der Kamerasensor Omnivision OV5640 (PDF) ausgewählt.

    Sicherheit wird diskutiert

    Die Developement-Boards für das Librem 5 Linux-Phone sollen Ende August und im September ausgeliefert werden. Beim Kernel wird an den Schnittstellen für PCIe, USB und einem Treiber für den Akku gearbeitet. Besonders bei der Integration der Grafiktreiber ist laut dem Report noch viel zu tun. Hier sind Entwickler mit entsprechenden Kenntnissen gerne gesehen. In Sachen Sicherheit wird über die Integration eines TPM, von TrustZone und Heads diskutiert.

    Es ist ruhig um Plasma Mobile

    Von der KDE-Front gibt es derzeit keine Neuigkeiten über Plasma Mobile für das Librem 5, der alternativen Bedienoberfläche für das Librem 5. Diese sind aber hoffentlich von der ab dem 11. August in Wien stattfindenden KDE-Entwicklerkonferenz Akademy zu erhalten. Dort hält Plasma-Mobile-Entwickler Bushan Sha einen Vortrag zur Entwicklung der mobilen Plasma-Oberfläche.

  • Linus Torvalds lobt WireGuard

    Linus Torvalds lobt WireGuard
    Bild: WireGuard | Quelle: XDA-Developers

    Linus Torvalds hat sich auf der Kernel-Mailingliste in einem Nebensatz lobend über das VPN-Projekt WireGuard geäußert. Erst vor wenigen Tagen hatte dessen Entwickler Jason Donenfeld ein erstes Patchset für die Aufnahme in den Mainline-Kernel bereitgestellt. WireGuard bietet viele Vorteile gegenüber Alternativen wie IPsec oder Open-VPN.

    Simpel und schnell

    Dazu zählen einfachere Handhabung und höhere Geschwindigkeit. Ein eklatanter Unterschied herrscht auch bei den Codezeilen der VPN-Anwendungen. Während IPsec über 400.000 Zeilen aufweist und Open-VPN es immerhin noch auf 100.000 Zeilen bringt, kommt WireGuard mit gerade einmal 4.000 Zeilen aus. Damit bietet es einen wesentlich kleineren Angriffsvektor wie die Konkurrenz. Zudem ist die Bedienung in den Grundfunktionen so einfach wie das Herstellen einer SSH-Verbindung.

    Donenfeld hat den WireGuard-Port für Android jetzt auf allen Android-Geräten lauffähig bereitgestellt. Auch die macOS-, FreeBSD- und OpenBSD-Ports sind in guter Verfassung. An einem Windows-Port arbeitet Donenfeld gerade.

    Nach Greg Kroah-Hartman ist Torvalds der zweite Kernel-Entwickler, der sich lobend über WireGuard auslässt. Er schrieb in einer Mail an die Entwicklerliste:

    [su_quote style=“modern-light“ cite=“Linus Torvalds“]»Ich sehe, dass Jason es tatsächlich geschafft hat, einen Pull-Request für WireGuard zur Aufnahme in den Kernel einzureichen. Darf ich hier noch einmal meine Begeisterung für WireGuard bekunden und hoffen, dass der Code bald gemerged wird? Vielleicht ist der Code nicht perfekt, aber ich habe ihn überflogen. Im Vergleich zu den Schrecken von OpenVPN und IPSec ist er ein Kunstwerk.«[/su_quote]

    Bereits weite Kreise gezogen

    Auch auf der politischen Bühne hat WireGuard Eindruck hinterlassen. US-Senator Ron Wyden hat die Software in einem Brief der Sicherheitsbehörde NIST empfohlen. Ron Wyden ist das mit Abstand technisch versierteste Mitglied des US-Senats. Er ist seit Jahren ein führender Verfechter der Sicherheit und des Datenschutzes und insbesondere der einzige, der seit Jahren die Aufsicht über die NSA und die damit verbundenen Behörden fordert.

    Mit solch prominenter Unterstützung könnte WireGuard mit etwas Glück noch in diesem Jahr in den Kernel aufgenommen werden und damit noch weitere Verbreitung finden.

  • Ubuntu 16.04.5 LTS freigegeben

    Ubuntu 16.04.5 LTS
    Screenshot: ft

    Mit Ubuntu 16.04.5 LTS »Xenial Xerus« hat Canonical das letzte Punkt-Release für die noch bis 2021 unterstützte Version von Ubuntu freigegeben.  Im Gegensatz zu Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Breaver« verwendet Ubuntu 16.04.5 LTS noch Unity als Desktop anstelle der angepassten GNOME-Version und bietet damit den Befürwortern von Unity weitere drei Jahre Schonfrist.

    Neuer Kernel und Grafik-Stack

    Ubuntu 16.04.5 LTS kombiniert alle Fehlerbehebungen und Sicherheitsupdates, die seit dem letzten Punkt-Release des Betriebssystems im März aufgelaufen sind. Zudem bietet es im Rahmen des Hardware-Enablement (HWE) einen aktualisierten Kernel 4.15 samt neuem Grafik-Stack. Canonical hat hierzu neue Installationsmedien bereitgestellt. Diese werden für Ubuntu selbst und für die offiziellen Ableger angeboten.

    HWE einspielen

    Anwender, die bereits Ubuntu 16.04 LTS installiert haben und den Anweisungen des Paketmanagements zur Aktualisierung folgen, müssen nichts weiter tun. Lediglich das neue HWE muss hier manuell per

    sudo apt-get install --install-recommends linux-generic-hwe-16.04 xserver-xorg-hwe-16.04 

    eingespielt werden.

    Frische Installationsmedien

    Neueinsteiger, denen Ubuntu 18.04 LTS noch zu frisch ist oder die weiterhin auf Unity setzen wollen, finden in den neuen Installationsmedien das Mittel der Wahl, um Ubuntu 16.04 LTS oder eine der offiziellen Varianten möglichst aktuell auf die Festplatte zu bannen. Die neuen Medien stellt Canonical als Server-, Core- und  Desktop-Version sowie für Kubuntu, Lubuntu, Mythbuntu, Ubuntu GNOME, Ubuntu Kylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und Xubuntu bereit.

    Die Images für 32- und 64-Bit liegen auf Ubuntus Download-Server für Xenial Xeres. Images für die anderen Varianten erscheinen auf den jeweiligen Webseiten der Projekte, wobei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht alle auf 16.04.5 LTS aktualisiert sind. Alle Änderungen zu Ubuntu 16.04.5 LTS führt das Ubuntu-Wiki im Changelog auf.

     

     

  • Firefox 63 mit eigenem Prozess für WebExtensions

    Firefox 63 mit eigenem Prozess für WebExtensions

    Wenn Mozilla am 23. Oktober Firefox 63 veröffentlicht, wird dieser unter Linux mit den Ausgaben für Windows und macOS gleichziehen, wenn es um die Auslagerung von Funktionalität in eigene Prozesse geht. Die Windows-Version erhielt einen eigenen Prozess für Erweiterungen bereits mit Firefox 56, macOS zog vor rund einem Monat mit dem derzeit aktuellen Firefox 61 nach. Lediglich bei Linux blieb es bisher standardmäßig bei Prozessen für Browser-Kern und Tabs.

    Erweiterungen im eigenen Prozess

    Mit Firefox 63 kommen nun auch Linux-Anwender in den Genuss von getrennten Prozessen für  WebExtensions, dem seit Firefox 57 Quantum gültigen und mittlerweile verbindlichen Standard für Firefox-Erweiterungen. Das ist dem als gelöst markierten Bug 1357487 zu entnehmen. Bereits seit einer Weile konnte das Feature in Firefox Nightly freigeschaltet werden, problemlos läuft die Funktion allerdings erst seit Firefox 63 Nightly, wo sie auch bereits eingeschaltet ist. Beim aktuellen Firefox bedarf es der Freischaltung durch Eingabe von about:config gefolgt von extensions.webextensions.remote. Dort muss der Wert durch Doppelklick auf true geschaltet werden.

    Tracking-Schutz ausgebaut

    Firefox 63 wird zudem einen verbesserten Tracking-Schutz bieten. Mit Tracking Protection verhindert Firefox, dass Skripte von missbräuchlichen Trackern geladen werden. Dadurch wird nicht nur nervige Werbung geblockt und die Verfolgung beim Surfen erschwert, als Effekt daraus werden Seiten auch schneller geladen. Nachdem Tracking Protection in den letzten Ausgaben bereits optisch durch die Platzierung bei den Sicherheitsmerkmalen in der Adresszeile prominent hervorgehoben wurde, wird die Funktion für Firefox 63 nochmals erweitert.

    Firefox 63 erweitert den Schutz um das Blockieren von Crypto-Jacking– und Fingerprinting-Scripten und erlaubt in den Einstellungen eine feinere Kontrolle, was genau geblockt werden soll. Benutzer haben dann die Option, Tracking für Werbung, Analysen, Fingerprinting, soziale Medien und Crypto-Mining getrennt ein- oder auszuschalten.

  • VPN-Tunnel WireGuard macht Fortschritte

    VPN-Tunnel WireGuard
    Bild: WireGuard | Quelle: XDA-Developers

    Im vergangenen Oktober hatte Kernel-Guru Greg Kroah-Hartman das VPN-Tunnel-Projekt WireGuard lobend erwähnt. Während einer Linux-Konferenz hatten er und einige Mitstreiter den Code von WireGuard unter die Lupe genommen und sich hinterher zufrieden gezeigt. Jetzt hat Entwickler Jason Donenfeld ein erstes Patchset für die Aufnahme in den Mainline-Kernel bereitgestellt.

    So simpel wie SSH

    Der VPN-Tunnel WireGuard hat nach den Aussagen von Donenfeld auf der Projektseite Vorteile vor Tools wie IPSec und OpenVPN. In der Anwendung soll es so einfach wie SSH und dabei um vieles schneller als das lahme OpenVPN sein. Zum Erstellen einer Verbindung sei es lediglich nötig, wie bei SSH öffentliche Schlüssel auszutauschen, so der Entwickler.  Die kryptografische Sicherheit der Anwendung wurde bereits mehrfach unabhängig untersucht und für gut befunden.

    Bereits breit getestet

    Da WireGuard als out-of-tree-module außerhalb des Kernels bereits weite Verbreitung gefunden hat und von großen Unternehmen produktiv eingesetzt wird, ist es trotz erst dreijähriger Entwicklungszeit bereits gut getestet. Ursprünglich nur für Linux entwickelt, ist es nun plattformübergreifend und breit einsetzbar. Vom kleinsten eingebetteten Gerät bis zum Supercomputer sollen sich alle Geräteklassen für den Einsatz der VPN-Alternative eignen.

    Knapp 4.000 Zeilen Code

    WireGuard wurde mit Blick auf einfache Implementierung entwickelt. Es soll in wenigen Zeilen Code implementiert und auf Sicherheitslücken überprüft werden können. Im Vergleich zu Code-Giganten wie IPsec oder OpenVPN/OpenSSL, bei denen das Auditing der Codebasis selbst für große Teams von Sicherheitsexperten eine überwältigende Aufgabe ist, soll WireGuard von Einzelpersonen umfassend überprüfbar sein.

    Welcher Kernel wirds?

    Somit hat der VPN-Tunnel WireGuard gute Chancen, in eine der nächsten Kernel-Versionen aufgenommen zu werden. Für 4.19 ist es vermutlich zu spät, aber 4.20 oder 4.21, die auch 5.0 und 5.1 heißen könnten, sind realistische Kandidaten. Das setzt voraus, dass die Kernel-Entwickler bei der Durchsicht keine Bedenken gegen eine baldige Aufnahme haben. Ein Whitepaper (PDF) vertieft bereits im Vorfeld die technischen Eckpunkte des Protokolls.

  • Linux Mint Debian Edition 3 als Beta verfügbar

    Linux Mint Debian Edition 3 als Beta verfügbar

    Linux-Mint-Projektleiter Clement Lefebvre gab heute die Verfügbarkeit der Beta-Version des kommenden »Linux Mint Debian Edition 3« mit dem Codenamen »Cindy« bekannt. Die kurz auch als LMDE bekannte Distribution will der Hauptausgabe Linux Mint so ähnlich wie möglich sein, beruht jedoch direkt auf Debian anstatt auf Ubuntu.

    Solide Grundlage

    Nachdem vor wenigen Wochen Linux Mint 19 »Tara« veröffentlicht wurde, konzentrierte sich das Team auf die noch für den Juli versprochene Herausgabe einer Beta-Version für LMDE 3 »Cindy«.  LMDE 3 basiert auf Debian 9 »Stretch« anstatt auf Canonicals letzter Langzeitversion Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver«. LMDE 3 wird mit einem aktuellen Cinnamon 3.8 als Desktop-Oberfläche ausgeliefert.

    Linux Mint Debian Edition erhält während seiner Laufzeit keine Punkt-Releases. Abgesehen von Bugfixes und Sicherheitskorrekturen bleiben die Debian-Basispakete unverändert, aber Mint-Tools und Desktop-Komponenten werden kontinuierlich aktualisiert. Neu entwickelte Funktionen werden direkt in LMDE integriert, während sie für die nächste kommende Linux-Mint-Version bereitgestellt werden. Das erklärte Lefebvre heute in der Ankündigung der Beta-Version.

    Zwei Installer

    Bei LMDE 3 experimentiert das Team ein wenig und liefert zwei Installer aus. Neben dem von Mint bekannten Live-Installer ist auch ein Installer auf der Basis des Calamares Installer Framework im Menü zu finden. Dabei bietet Calamares mehr Funktionen wie der hauseigene Installer. Dazu gehören erweiterte Partitionierungsoptionen sowie die Möglichkeit, die Installation vollständig zu verschlüsseln.

    Experimentierstube LMDE

    LMDE 3 hat wesentlich weniger Nutzer als Linux Mint, die aber wiederum weitaus enthusiastischer sind. LMDE dient Lefebvre und dem Team ein wenig als Experimentierstube und pflegt eine Alternative, falls Ubuntu als Unterbau einmal nicht mehr verfügbar sein sollte. Auf GitHub  kann die weitere Entwicklung von Linux Mint Debian Edition 3 bis zur Veröffentlichung der fertigen Version verfolgt werden.