Autor: sla

  • Nextcloud 17 veröffentlicht

    Nextcloud 17 veröffentlicht

    Nextcloud 17
    Quelle: Nextcloud

    Rund ein halbes Jahr nach Nextcloud 16 geben die Entwickler der Nextcloud GmbH, der Firma hinter der gleichnamigen Filesharing-Plattform jetzt den Nachfolger Nextcloud 17 frei.

    Nextcloud Text

    Bei der neuen Version der Online-Plattform für Filesharing und Zusammenarbeit stechen drei Entwicklungen aus der Vielzahl der Neuerungen heraus. Noch während der Entwicklung hatten die Entwickler bereits Nextcloud Text vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen kollaborativen, Markdown-basierten Texteditor für ablenkungsfreies Arbeiten, der nun mit Nextcloud 17 als stabile App ausgeliefert wird.

    Seit der ersten Vorstellung ist der leichtgewichtige Editor wesentlich verbessert worden. Die App gibt eingegebene Inhalte im Format Rich Text aus und arbeitet unter der Haube mit Markdown. Er erlaubt die Verwendung der gleichen Seitenleiste, die auch bei Collabora Online zu finden ist.

    Sie erlaubt das Teilen, Kommentare, Versionierung sowie einen Text- oder Video-Chat. Die Zahl der an einem Text arbeitenden Personen ist dabei nicht beschränkt. Neu hinzugekommen ist die Bearbeitung im Klartext inklusive Syntax-Hervorhebung.

    Löschen aus der Ferne

    Ein weiteres Glanzlicht von Nextcloud 17 ist Remote Wipe. Dahinter steht die Möglichkeit, Daten von gestohlenen oder nicht auffindbaren Geräten zu löschen. Das ist nützlich für Geräte, die beispielsweise nicht unter der Kontrolle der IT stehen, wie etwa Gastbenutzer, die in virtuellen Datenräumen arbeiten oder Studenten an Universitäten oder in kleinen Unternehmen. Wenn Dritten das Recht zum Download von Daten erlaubt wurde, können diese von deren Geräten entfernt werden, wenn die Zusammenarbeit endet.

    Secure View

    Eben dieser Download von Dateien kann mit Secure View verhindert werden, der dritten größeren Neuerung von Nextcloud 17. So können Daten zwar zur Einsicht und zur Bearbeitung freigegeben, der Download aber verhindert werden. Wenn gewünscht, können solche Dateien auch per Wasserzeichen markiert werden.

    Diese enthalten das Datum und den Anwender, der ein Dokument zuletzt bearbeitet hat. Die Wasserzeichen werden bei Dokumenten eingefügt, die das Tag vertraulich besitzen. Secure View wird sowohl von Collabora Online ab Version 4.1 als auch von ONLYOFFICE unterstützt.

    Und sonst noch…

    Des Weiteren bietet die neue Version von Nextcloud Verbesserungen bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Administratoren können nun Token zum einmaligen Anmelden für Nutzer erstellen, die ihren Zugang zu 2FA verloren haben. Weiterhin kann er die Möglichkeit, Einmal-Login-Token zu erstellen, an Gruppenadministratoren delegieren.

    Das Outlook-Add-on führt die Funktion der sicheren Mailbox ein. Diese Funktion schützt den Inhalt von E-Mails vor dem Abfangen, indem sie dem Empfänger eine Benachrichtigung zukommen lässt, dass eine neue E-Mail empfangen wurde. Der Empfänger muss sich dann in seinem Konto anmelden, um auf die E-Mail und ihre Anhänge zugreifen zu können.

    Nicht zuletzt arbeiten die Entwickler mit jeder neuen Version auch an der Leistungsfähigkeit der Plattform. So wurde für Nextcloud 17 die Zahl der Requests an den Server beim Öffnen einer Seite signifikant verringert. Auch Nextcloud Talk erhielt für das Update neue Funktionen

  • Stallman tritt auch als Projektleiter von GNU zurück

    Richard Stallman

    Richard Stallman (RMS), Gründer der Free Software Foundation (FSF) und des GNU-Projekts, trat am Freitag auch von der Leitung von GNU zurück. Bereits vor 10 Tagen musste er dem Druck, den eine Pressekampagne aufgebaut hatte, nachgeben und als Vorstand der FSF abdanken. Er war über unsensible Äußerungen über sexuelle Gewalt und fragwürdige Ansichten zu Pädophilie gestolpert, als er seinen verstorbenen Kollegen Marvin Minsky in Schutz nehmen wollte.

    Erst ja, dann nein

    Auf der GNU-Mailingliste schrieb er am 26. September, er sei immer noch der Leiter des GNU-Projekts und beabsichtige auch, das zu bleiben. Nur zwei Tage später gab Stallman bekannt, er werde auch die Leitung des GNU-Projekts aufgeben. In einer knappen Meldung formulierte er: »Hiermit trete ich mit sofortiger Wirkung vom Vorstand des GNU-Projekts zurück«. Damit gab Stallman auch das letzte seiner öffentlichen Ämter auf.

    Zweifel an Authentizität

    Zunächst gab es Zweifel an der Authentizität dieser letzten Rücktrittsmeldung. Anlass dazu war, dass die Webseite Stallman.org gestern zeitweise entstellt wurde. Mittlerweile ist die Seite aber wieder bereinigt und die Meldung vom Rücktritt weiterhin vorhanden. Somit scheint diese von RMS selbst zu stammen. Derzeit ist nicht klar, auf wessen Druck hin Stallman auch die Leitung von GNU aufgegeben hat, nachdem er zwei Tage zuvor das Projekt weiter leiten wollte.

    Das Ende der Ära RMS

    Damit geht die Ära von RMS zu Ende. Ein genialer Entwickler hat sich selbst zu Fall gebracht. Unbedachte Äußerungen führten zu einer Hetzkampagne, angefeuert von Social Justice Warriors (SJW), die innerhalb von zwei Wochen ein Lebenswerk zerstörte.

    Tendenz erkennbar

    Leider ist hier eine Tendenz zu erkennen, Führungspersonen der Freien-Software-Bewegung zu diskreditieren. SJWs hatten vor einem Jahr bereits Linus Torvalds in den zeitweisen Rückzug von seiner Rolle als Chef der Kernel-Entwicklung gezwungen, weil seine oft cholerisch anmutenden unflätigen Äußerungen gegenüber seinen Entwicklerkollegen Anstoß fanden.

  • Ubuntu 19.10 Beta steht zum Test bereit

    Einen Tag später als erwartet hat Canonical die Beta-Version für das am 17. Oktober erwartete Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« für Desktop, Server und Cloud freigegeben. Wie aus der Ankündigung hervorgeht, nehmen neben Ubuntu selbst auch Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, UbuntuKylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio, und Xubuntu teil.

    Aktueller GNOME Desktop

    Allen Derivaten gemeinsam ist Kernel 5.3 als Basis. Bei Ubuntu kommt als Desktop-Umgebung das aktuelle GNOME 3.34 zum Einsatz. Damit kommen Nutzer der Intel-Plattform auch bei Ubuntu unter anderem in den Genuss eines flickerfreien Bootvorgangs. Zudem lässt sich die GNOME-Shell nun besser organisieren, indem Anwendungs-Icons per Drag&Drop zu Gruppen zusammengefasst werden können.

    Zwei größere Änderungen

    Ubuntu 19.10 ist ein Release mit lediglich neun Monaten Unterstützung. Bei diesen Veröffentlichungen werden gemeinhin größere Neuerungen eingeführt, die in diesem Fall bis zum April getestet werden, wenn Ubuntu 20.04 LTS erscheint. Zwei dieser größeren Änderungen waren für 19.10 angekündigt, die Beta enthält allerdings erst eine davon.

    Nvidia-Treiber an Bord

    Mit Ubuntu 19.10 können sich besonders Gamer darüber freuen, den proprietären Nvidia-Treiber jetzt zur einfachen Installation auf dem Installationsmedium vorzufinden. Auf die zweite Änderung war ich gespannt, versprach sie doch zumindest experimentell ein einfaches Aufsetzen von ZFS direkt aus dem Installer heraus.

    ZFS fehlt im Installer

    Zwar sind die nötigen Pakete dazu auf dem Image für den Ubuntu-Desktop vorhanden, die Integration in den Installer fehlt allerdings noch. Schuld daran sind wohl Unstimmigkeiten darüber, wie ZFS im Installer integriert werden soll. Bleibt also zu hoffen, dass hier noch nachgeliefert wird, um dieses Versprechen einzulösen. In den Release Notes findet sich allerdings nichts dazu.

    Viel Kosmetik

    Darüber hinaus bietet Ubuntu 19.10 hauptsächlich kosmetische Änderungen, wie etwa das überarbeitete Theme Yaru Light und neun neue Hintergründe aus dem Wallpaper-Wetbewerb. Bleibt abzuwarten, ob die Integration von ZFS, die in den Ausgaben für Server und Cloud bereits vorhanden ist, es noch in den Desktop schafft.

    Ubuntu MATE vorne

    Bei den Derivaten sticht wieder einmal Ubuntu MATE mit agiler Weiterentwicklung hervor. Hier kommt MATE Desktop 1.22.2 zum Einsatz. Compiz und Compton sind nicht mehr auf dem Image, können aber nachinstalliert werden. VLC wurde gegen GNOME MPV ausgetauscht, der neuerdings Celluloid heißt.

    Xubuntu 19.10 basiert auf Xfce 4.14 und ändert ansonsten wenig. Auch bei Ubuntu Budgie 19.10 passiert kaum etwas, da kein neues Release des Budgie-Desktops vorliegt. Kubuntu setzt auf KDE Plasma 5.16, KDE Applications 19.04.3 und Qt 5.12.4. Neu im Angebot sind hier Apps wie Latte Dock und Kdenlive.

    Ubuntu Studio bietet mit OBS Studio das beliebte Game-Streaming-Tool erstmals auf dem Image an. Zudem wurden die Ubuntu Studio Controls verbessert und zeigen nun den jeweiligen Zustand des Audio-Servers Jack an. Lubuntu, der Ableger mit dem LXQt-Desktop erwähnt auf der Ankündigung der Beta lediglich einen weiteren Wallpaper-Wettbewerb, dessen Ergebnisse vor dem Release am 17. Oktober noch hinzugefügt werden müssen. Links zum Download der verschiedenen Varianten gibt es auf der Webseite Get Ubuntu.

  • KDE Connect für Windows ist fertig

    KDE Connect unter Windows 10

    KDE Connect ist eine sehr nützliche Anwendung, wenn es um die Anbindung von Android-Geräten an den Linux-Desktop geht. So werden unter anderem auf einfache Weise Daten ausgetauscht, Benachrichtigungen vom Smartphone am Desktop angezeigt, SMS von dort beantwortet und Mediaplayer gesteuert.

    Plattformübergreifend

    Wie gut KDE Connect ist, zeigt sich an den Portierungen zu GS Connect für die GNOME Shell und mittlerweile auch für macOS und Windows, die im Rahmen des Google Summer of Code 2019 (GSoC) erstellt wurden. KDE Connect konnte bereits bisher mehr recht als schlecht unter Windows genutzt werden.

    Das wollte der GSoC-Student Piyush Aggarwal mit seinem Projekt verbessern. Er wollte eine saubere Portierung erstellen, alle Plug-ins nutzbar machen und am Ende einen Installer schreiben, der im Windows Store Aufnahme findet.

    Experimentelle EXE

    Der GSoC 2019 ist zwar zu Ende, aber der Installer ist noch nicht für den Windows-Store freigegeben. Trotzdem könnt ihr KDE Connect unter Windows bereits testen. Die noch experimentelle ausführbare Datei findet sich als Nightly Build in der KDE Factory.

    Nachdem die heruntergeladene EXE-Datei installiert ist, wird die Anwendung gestartet und Windows Defender besänftigt, indem der Firewall das O.K. für die App gegeben wird. Danach findet sich das App-Icon im Systemabschnitt der Bedienleiste.

    Verbindung herstellen

    Nun geht es daran, ein Android-Gerät mit dem Windows-Desktop zu verbinden. Automatisch wurde mir zunächst die Verbindung zu meiner Linux-Workstation angeboten. Auf dem Android-Gerät sollte in KDE-Connect das Windows-Gerät unter Verfügbare Geräte angezeigt werden.

    Ein Klick darauf fordert zum Pairing auf, das dann unter Windows zu bestätigen ist. Dann sollte das Android-Gerät in der Windows-App angezeigt werden und benutzbar sein.

    Unterschiedliches Erlebnis möglich

    Die Builds werden täglich neu erstellt und sind noch experimentell. Sie können sich auch von Tag zu Tag bei der Funktionalität unterscheiden. Sie erlauben allerdings bereits einen guten Überblick, was KDE Connect demnächst unter Windows leisten wird, wenn die App noch etwas Feinschliff erfahren hat.

    So weit, so gut…

    Bei meinen Tests konnte ich problemlos Dateien zwischen den Geräten verschieben und Mediaplayer steuern. Auch eine abgespielte Mediendatei stoppte, wenn ein Anruf hereinkam und wurde hinterher fortgesetzt. Nicht schlecht für einen ersten Test. Windows-Anwender erhalten damit demnächst eine erste freie Software zur Verbindung mit Android-Geräten.

  • Purism liefert erste Charge des Librem 5 aus

    Nach zwei Jahren Warten und Hoffen ist es nun so weit: Die ersten Exemplare des Linux-Smartphones Librem 5 werden ab morgen an die Vorbesteller ausgeliefert. Purism wickelt die Auslieferung in sechs Schritten ab, wobei der Kunde sich jeweils auch für eine spätere Lieferung und somit weiter entwickelte Software und ein professionelleres Gehäuse entscheiden kann.

    Purism liefert Librem 5 aus

    Die Reise hin zu dem jetzt erreichten Punkt begann vor rund zwei Jahren mit einer Schwarmfinanzierung, die über zwei Millionen US-Dollar einbrachte und die Entwicklung des Librem 5 erst ermöglichte. Es war eine beschwerliche Reise mit einigen Rückschlägen und damit einhergehenden Verspätungen bei der Auslieferung.

    Beschwerliche Reise

    Die Konzeption, Entwicklung und Realisierung eines Smartphones, das freie Software verwendet und auf freie Hardware setzt, ist für ein kleines Unternehmen wie Purism, das mit Stückzahlen im Bereich von 5.000 Einheiten arbeitet, eine Herkulesaufgabe. So gab es auch eine Menge Zweifler, die nicht an eine Fertigstellung glaubten.

    Großartige Leistung

    Jetzt ist es jedoch soweit und Purism-Chef Todd Weaver kann stolz auf sich, seine unermüdlichen Entwickler und die Community sein, die dieses Smartphone bis hierher verwirklicht haben. Dem gibt Weaver dann auch in der Ankündigung Ausdruck, wenn er sagt:

    Die erstaunliche Leistung des Purism-Teams zu sehen und das erste voll funktionsfähige Librem 5 in der Hand zu halten, war der inspirierendste Moment in der fünfjährigen Geschichte von Purism. Es brauchte nichts weniger als den vollen Einsatz jedes einzelnen Teamkollegen, der sein Fachwissen einsetzte, um dorthin zu gelangen, wo wir sind, sowie eine Gemeinschaft bemerkenswerter Menschen, die verstehen, dass es uns gelingen muss, ein Telefon zu schaffen, das der Gesellschaft vollständige Kontrolle und Eigenverantwortung bietet, um sie als Menschen voll zu respektieren.

    Nachhaltige Entwicklung erwünscht

    Es bleibt zu hoffen, dass diese erste Ausgabe des Librem 5 der Start einer nachhaltigen Entwicklung von Smartphones für Menschen ist, denen der Schutz ihrer Privatsphäre und die Freiheit bei Soft- und Hardware wichtiger sind als ein prall gefüllter App-Store. Und nicht vergessen: auch Android hat einmal klein angefangen.

    Aktueller Stand der Software

    Ein Mitglied der Community hat seit der Auslieferung der Dev-Kits in regelmäßigen Abständen Videos über den jeweiligen Stand der Software aufgenommen. Das letzte Video stammt von letzter Woche.

  • Debian diskutiert wieder über Init-Systeme

    Debian diskutiert wieder über Init-Systeme

    Debian und das Init-System

    Das Thema Init-Systeme hat Debian schon mehrfach erschüttert. Zuletzt 2014, als sich Debian nach zähem Ringen durch eine Entscheidung des Technischen Komitees für Systemd als künftigen Standard beim Init entschied. Damals verlor Debian viele Anwender, das Projekt wurde sogar geforkt. Seither versucht Devuan, mit alternativen Init-Systemen auszukommen. Debian dagegen versprach, alternative Init-Systeme weiter zu unterstützen und SysVinit möglichst lange parallel ko-installierbar zu halten.

    Seit einigen Wochen deutet sich an, dass SysVinit und andere Alternativen anscheinend an Unterstützung im Projekt verlieren. Debians derzeitiger Projektleiter (DPL) Sam Hartman machte das Thema zum Hauptpunkt seiner monatlichen Zusammenfassung »Bits from the DPL« für August.

    Elogind blockiert

    Anlass war die Blockade einer neuen Version des Pakets elogind seitens eines Mitglieds des Release-Teams. Elogind ist eine bei Gentoo entwickelte Alternative zu logind, die aber ohne Systemd auskommt. Durch die Blockade wurde das Paket daran gehindert, in das Testing-Repository zu gelangen. Eine Diskussion im IRC und die Diskussion der Paketbetreuer von elogind und systemd verliefen zunächst fruchtlos.

    Nicht trivial

    Die alternative Nutzung von elogind greift tief ins System ein und der DPL und einige weitere Entwickler sehen dies skeptisch. Elogind versucht eine Reihe von Diensten bereitzustellen, die von Desktops beim Login benötigt werden. Um das unter Umgehung von Systemd zu erreichen, implementiert es Bibliotheken, die sowohl im Konflikt mit libsystemd0 und systemd stehen als auch diese ersetzen. Zusätzliche Komplexität entsteht dadurch, dass dazu Funktionen von APT und DPKG eingesetzt werden. Daraus unter Umständen entstehende Probleme beschreibt ein weiterer Bugreport.

    Fehlende Kommunikation

    Hartman stellt fest, dass die Kommunikation zwischen den beteiligten Teams zur Lösung dieses zunächst rein technischen Problems nicht funktioniert. Da er als DPL und nicht das Technische Komitee zur Lösung des Konflikts herangezogen wurde, fragt er sich, welche anderen, nicht-technischen Gründe hier hineinspielen.

    Er macht dann im weiteren Verlauf die Belastung der Entwickler allgemein mit verantwortlich, die bei einigen bis zur emotionalen Erschöpfung reicht. Wenn nicht alle Beteiligten sich an einer Lösung beteiligen können oder wollen, kann niemand sie dazu zwingen.

    General Resolution möglich

    Hartman sieht eine Situation heraufziehen, in der das Einholen der Standpunkte aller Entwickler des Projekts zur Frage der Unterstützung von Init-Systemen nötig sein wird. Das Werkzeug dazu heißt bei Debian »General Resolution« (GR) oder auch »Allgemeine Abstimmung« und bittet die Entwickler, ihre Meinung zu einer Reihe von vordefinierten Fragen zu einem Thema zu sagen.

    Die Bekräftigung der Unterstützung für SysVinit und Elogind wäre eine der möglichen Ergebnisse einer solchen GR . Es könnte allerdings auch in der Erkenntnis enden, dass Debian nicht mehr willens und in der Lage ist, alternative Init-Systeme neben Systemd weiterhin zu pflegen. Ein Indiz dafür, dass die Unterstützung für SysVinit abnimmt, sind die 1033 Pakete, die neben der systemd.service.unit kein init.d-Script für SysVinit mehr haben.

    Das Ende der Pflege von SysVinit würde nicht nur den Beschluss des letzten GR zu Systemd negieren, sondern könnte auch zum Problem werden, falls Debian einmal Systemd den Rücken kehren wollte.

  • KDE Plasma 5.17 Beta zum Test freigegeben

    KDE Plasma 5.17 Beta zum Test freigegeben

    Nur wenige Tage nach dem Ende der KDE-Entwicklerkonferenz Akademy 2019 in Mailand stellen die Entwickler die neueste Version Plasma 5.17 Beta zum Testen bereit.

    Plasma 5.17 Beta

    Die Testversion des Plasma-Desktops, die offiziell die Versionsnummer 5.16.90 trägt und rund drei Monate nach Plasma 5.16 erschienen ist, bringt wieder eine Unmenge an Verbesserungen und Fehlerbereinigungen unter der Haube und an der Oberfläche mit. Die stabile Version von Plasma 5.17 soll am 15. Oktober veröffentlicht werden.

    Systemeinstellungen verbessert

    Nachdem die Systemeinstellungen bereits mit Plasma 5.15 überarbeitet wurden, sind mit Plasma 5.17 die Einstellungsdialoge einzelner Apps an der Reihe. Diese werden bereits seit Monaten von der »KDE Visual Design Group« (VDG) einer Überarbeitung unterzogen, wobei sie modernisiert und einheitlich gestaltet werden. Dabei wird vor allem Wert darauf gelegt, dass alle Konfigurationsdialoge links eine Seitenleiste mit Reitern aufweisen.

    Widgets aufgewertet

    Der Code, der die Widget-Positionierung auf dem Desktop steuert, wurde komplett neu geschrieben. Damit soll sich Plasma 5.17 die Widget-Positionen besser merken können. Widget-Anfasser und -Symbole sind nun größer, wenn sie per Touchscreen angefasst werden. Die Seitenleiste der Paketverwaltung Discover hat Icons erhalten, die die Kategorien optisch leichter erkennbar machen.

    Nachtmodus jetzt individuell

    Der Nachtmodus hat einen manuellen Schalter erhalten, um die augenschonende Funktion unabhängig von der Lichtsituation individuell einstellen zu können. Die Synchronisierung von Systemeinstellungen mit dem SDDM-Anmeldemanager wurde weiter ausgebaut und umfasst nun auch DPI-Einstellungen und NumLock-Tastenstatus.

    Dauerbaustelle Wayland

    Fortschritte gab es auch bei der weiterhin andauernden Implementierung von Wayland in den Plasma-Desktop. Hier konnten beim Fractional Scaling einige Fehler beseitigt werden. In Sachen Sound wurde das Handling mehrerer Abspiel- oder Aufnahmegeräte verbessert. KSysguard zeigt nun Netzwerk-Traffic pro Prozess an. Außerdem zeigt er Details der Nutzung von CGroups durch Container. Beim Dateimanager Dolphin wurden die Hamburger-Menüs aufgeräumt.

    Weitere Einzelheiten bieten die Veröffentlichungshinweise sowie Nate Grahams hervorragendes Blog. Verschiedene Distributionen wie unter anderem Arch Linux oder KDE Neon bieten Plasma 5.17 Beta ihren Nutzern bereits an.

  • Software Freedom Day 2019

    Bild: Jeff Lim and Maxus Media & Software Pte. Ltd & SFD-Community | Lizenz CC BY 3.0

    Heute, am 21. 9. wird weltweit, wie jeweils am dritten Samstag im September, der Software Freedom Day 2019 (SFD) abgehalten. Diese seit 2004 jährlich ausgerichtete Veranstaltung informiert über die Vorzüge von Open Source und Freier Software. Zu den Sponsoren der Veranstaltung gehören unter anderem Google, Linode, FreeBSD, FSF und FSFE.

    Weltweit größte Open-Source-Veranstaltung

    Die Veranstaltungen an den jeweiligen Orten werden lokal von Open-Source-Enthusiasten und Linux-User-Groups organisiert. Es handelt sich zusammengenommen um die größte Open-Source-Veranstaltung weltweit, die dabei sowohl Informationsveranstaltung als auch Party ist.

    Abnehmendes Interesse

    Die Zahl der gemeldeten Veranstaltungen zum diesjährigen SFD liegt mit 44 im unteren Bereich. So wurden 2018 beispielsweise 71 Veranstaltungen ausgerichtet, 2017 waren es 88. Schaut man weiter zurück, so wurden 2014 über 130 Veranstaltungen gemeldet. Hier ist also klar ein Trend erkennbar.

    4 Veranstaltungen in Deutschland

    In Deutschland wird der SFD in diesem Jahr dementsprechend auch nur an vier Orten gefeiert. Neben Berlin und Köln finden Veranstaltungen in Kiel und Offenburg statt. In Kiel werden an diesem Wochenende gleichzeitig die Kieler Open Source und Linuxtage abgehalten. Berlin bietet mit der All Systems Go ebenfalls eine Linux-Konferenz mit interessanten Themen. Die FSFE, einer der Sponsoren des SFD, ist in diesem Jahr mit einem Stand im niederländischen Utrecht vertreten.

  • Hüh und Hott in der Bundes-IT

    Magdeburger Halbkugeln | Briefmarke der DDR 1969 | Lizenz: gemeinfrei

    Horst Seehofer, Bundesminister des Innern, verspricht in einer aktuellen Presseerklärung, die digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung der Bundesrepublik Deutschland in den kommenden Jahren stärken zu wollen. Anlass der Beschäftigung mit diesem Neuland-Thema ist eine vom Bundesministerium des Innern in Auftrag gegebene Marktanalyse, die im letzten Monat veröffentlicht wurde.

    Technologieabhängigkeit

    Die Studie kritisiert die zunehmende Technologieabhängigkeit der Öffentlichen Verwaltung in Deutschland, aber auch in Europa. Im Mittelpunkt der Analyse stand, wenig verwunderlich, Microsoft und deren Produkte Microsoft Office, Windows, Windows Server und Office 365. Aber auch andere Unternehmen wie Oracle oder SAP werden in der Studie erwähnt, stehen aber nicht im Fokus, da sie nur einzelne Produktsegmente besetzen und nicht so marktbeherrschend sind wie Microsoft.

    Open-Source-Versprechen

    Minister Seehofer sagte zu, bereits in diesen Tagen Gespräche mit Anbietern führen zu wollen. Man wolle der negativen Entwicklung in den nächsten Jahren unter anderem durch »Anforderungen an die Nutzungsbedingungen von Software, aber auch durch die konkrete Produkt- und Lieferantenauswahl« begegnen. Dabei soll der Einsatz von Open-Source-Lösungen eine wesentliche Rolle spielen. Die Vorgehensweise sei sowohl mit den Ländern als auch mit den europäischen Nachbarn abgestimmt.

    Limux jemand?

    Moment mal. Abgestimmt mit den Ländern? Was stimmt an diesem Bild nicht? Wo bleibt die Abstimmung mit den Städten? Stichwort München, ich erinnere noch gut die Posse von 2017, in der mit fadenscheinigen Begründungen und einem hohen Maß an nicht vorhandener Sachkompetenz Linux aus der Verwaltung der Stadt gekegelt und Microsoft der Kuchen zugeschustert wurde.

    Hüh und Hott

    Da kann ja wohl von Abstimmung keinerlei Rede sein, wenn Seehofers Parteigenosse und damals Münchner Vize-Bürgermeister Josef Schmid (CSU) und der bekennende Microsoft-Freund und erster Bürgermeister Dieter Reiter (SPD) genau das Gegenteil von dem durchsetzen, was Seehofer nun zu planen vorgibt.

    Im Anbetracht dieser Tatsachen wäre es für mich höchst verwunderlich, wenn bei Seehofers Plänen irgendetwas Bedeutsames herauskäme, was auch nur mal kurz in der Nähe von Open Source gesehen wurde.

  • Okuna 0.0.52 freigegeben

    Okuna 0.0.52

    Das freie soziale Netzwerk Okuna hat Version 0.0.52 der App freigegeben. Auch wenn die Versionsnummer klein erscheint, ist dies ein großes Update, an dem seit rund einem Monat gearbeitet wurde.

    Für ein nachhaltigeres Internet

    Okuna, dass seine Existenz zu Jahresbeginn als Openbook gestartet hatte und sich derzeit noch in der Beta-Phase befindet, ist ein freies soziales Netzwerk, das nicht daran interessiert ist, Werbung zu schalten oder Anwenderdaten meistbietend zu verramschen. Okuna will vielmehr Menschen in die Lage versetzen, sich auszutauschen ohne Angst um ihre Daten und ihre Privatsphäre haben zu müssen. Das ethische soziale Netzwerk will aktiv einen Beitrag zu einem offeneren, verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Internet leisten.

    Das in Holland beheimatete Projekt, das von dem in Mexiko aufgewachsenen Joel Hernández initiiert wurde, sammelte im Herbst 2018 auf Indiegogo und Kickstarter rund 165.000 Euro für seinen frischen Ansatz eines sozial verträglichen Netzwerks jenseits von Facebook und Konsorten ein.

    Seither arbeitet er mit einem sehr übersichtlichen Team von wenigen Entwicklern und einigen weiteren Helfern im Umfeld und aus der schnell wachsenden Community an der Umsetzung seiner Idee eines ethisch ausgerichteten sozialen Netzwerks.

    Bessere Benutzbarkeit

    Mit Okuna 0.0.52, das heute an Google Play und den Apple App-Store ausgeliefert wurde, tut das Netzwerk einen großen Schritt, was die Funktionalität der App angeht. Die Release Notes auf Kickstarter weisen auf eine beeindruckende Zahl neuer Funktionen hin. Die Highlights dieser Version umfassen Unterstützung für Videos und GIFs in Posts sowie eine Link-Vorschau für Bilder, GIFs und Artikel.

    Post-Thumbnails sorgen für weniger Datenaufkommen und einen sanfteren Bildlauf. Ein nativer Video- / Image-Picker sorgt für vereinfachtes Hochladen dieser Medien. Diese werden zudem vor dem Hochladen komprimiert. Bei Erwähnungen werden Anwender nun darüber informiert.

    Noch ein weiter Weg

    Die neuen Funktionen stellen einen großen Schritt zu einer kompletteren Plattform dar. Trotzdem ist der Weg zur stabilen Version und zur öffentlichen Verfügbarkeit der Plattform noch ein ganzes Stück Wegs in der Zukunft. Denn es wird noch eine Weile dauern, bis eine Web-App bereit ist, die inoffizielle, von der Community betreute Desktop-Version abzulösen.

    Angespannte Finanzlage

    Da sich Okuna finanzieren muss, wird sich das Team neben der Bereinigung der Fehler aus Version 0.0.52 der App in den nächsten Wochen intensiv mit dem Aufsetzen des geplanten Subskriptionsmodells beschäftigen. Das duldet keinen Aufschub, da die finanzielle Lage angespannt ist.

    Subskriptionsmodell in Arbeit

    Das Modell sieht vor, dass Anwender freiwillig eine kleine Summe pro Monat zahlen und dafür etwa Zugang zu kleinen Annehmlichkeiten wie einem Generator für Themes erhalten. Als weitere Perks wären unter anderem ein erhöhtes Upload-Kontingent für Bilder und Videos denkbar.

    Derzeit finanziert sich das Projekt hauptsächlich über Patreon, wo derzeit 124 Patrons den Entwicklern monatlich knapp 1.100 Euro zukommen lassen. Das reicht leider nicht einmal für die Kosten, die für die Infrastruktur anfallen. Zudem tragen sich auch weiterhin Interessierte auf Indiegogo für 10 Euro auf der Warteliste ein. Jeder, der die Idee von Okuna aus Sympathie unterstützen möchte, kann einen kleinen Beitrag über die Initiative Buy me a coffee leisten.

    Mit der Aktualisierung der App werden in den nächsten Tagen rund 1.000 weitere Anwärter von der Warteliste zu Okuna eingeladen. Damit erhöht sich die Zahl der Anwender auf Okuna auf rund 6.000, während noch etwa 17.000 Interessierte auf der Warteliste stehen.

    Einladungen zu vergeben

    Einigen Interessierten kann ich auch heute wieder die Wartezeit mit einer Einladung verkürzen. Bitte schreibt mir eine Mail mit E-Mail-Adresse und einem vorläufigen Nickname.