Das Selbstbau-NAS Helios4 soll in einer dritten Auflage produziert werden. Das kündigten die Entwickler dieser Tage an. Derzeit sind bei noch rund 20 Tagen Laufzeit über 60 Prozent der nötigen 300 Bestellungen bereits zugesagt. Als kostenlose Beigabe für die ersten 300 Besteller wurde jetzt ein kleiner OLED-Screen angekündigt.
Ich hatte meine Bestellung aus der 2. Charge leider erst Anfang Januar erhalten anstatt bastelgerecht vor den Feiertagen. So liegt mein Bausatz wegen Zeitmangel noch unaufgebaut im Karton.
NAS als Bausatz
Die Firma Kobol aus Singapur, die das Helios4-NAS entwickelt und vertreibt, liefert für den Preis von 172 Euro einen Bauzsatz aus den Gehäuseteilen, dem Mainboard mit einer Marvell ARMADA 388 SoC mit 2 GByte ECC-RAM, 2 x 70 mm Lüfter und allen benötigten Kabeln. Lediglich zwei bis vier Festplatten mit bis zu je 12 TByte müssen hinzugekauft werden. Die 3. Charge soll im Juni 2019 ausgeliefert werden.
Native SATA-Ports
Basierend auf der 28nm-Halbleitertechnologie arbeitet der Dual-Core-ARM Cortex-A9-SoC mit Geschwindigkeiten von bis zu 1,8 GHz. Dazu gibt es zwei USB-3.0-Ports sowie vier native SATA 3.0 Ports. Kryptographische Mechanismen sind integriert, um eine hohe Systemsicherheit zu gewährleisten.
Die Festplatten sind nicht im Lieferumfang enthalten
Serielle Konsole inklusive
Das Board bietet weiterhin einen Gbit-Ethernet-Port, einen microSD-Steckplatz und einen Mini-USB-zu-Seriell-Anschluss für die Konsole. Weitere Funktionen sind I2C, GPIO, ein Control Panel und PWM-Lüftersteuerung.
Meine Bestellung wurde professionell ausgeführt, die Verspätung lag nicht an Kobol. Der Endpreis für meinen Bausatz kam inklusive Versand aus Singapur und Steuern auf rund 235 Euro. Bis ich mein Gerät aufgebaut habe und ich meine Erfahrungen teilen kann, wird es leider noch eine Weile dauern.
Gute Dokumentation
Helios4 bezeichnet sich als Open-Software- und Open-Hardware-Projekt und bietet alle projektbezogenen Daten inklusive PCB-Layout im Projekt-Wiki an. Dort findet sich auch eine Anleitung zum Aufbau der Hardware sowie zur Software-Installation. Dafür stehen unter anderem Armbian und auch OpenMediaVault sowie Nextcloud, Syncloud und Syncthing zur Verfügung.
Todd Weaver, Gründer und CEO von Purism, den Entwicklern des Librem 5 Linux-Phones, meldet sich mit einem Blogpost über den Stand der Entwicklung des Librem 5.
Auslieferung verschoben
Die für Vorbesteller wohl wichtigste Nachricht ist eine Verschiebung des Zeitpunkts der Auslieferung vom 2. in das 3. Quartal. Das Librem 5 wird also nicht ab April ausgeliefert, sondern erst ab Juli 2019.
Fehler im SoC
Der hauptsächliche Grund für die Verschiebung ist ein Fehler im Silizium des vorgesehenen Prozessors NXP i.MX8M Quad, der dazu führte, dass der Akku viel zu heiß wurde und sich zu schnell entlud. Als klar wurde, dass man das Librem 5 damit unter keinen Umständen ausliefern kann, rückte als Alternative der mit etwas weniger Funktionen ausgestattete i.MX8M Mini-Soc ins Blickfeld.
Ausgiebige Tests ergaben für den Ersatz eine Eignung ohne die hohe Hitzeentwicklung. Der SoC wird in einem 14nm-Entwicklungsprozess gegenüber dem 28nm-Prozess des Quad hergestellt. Dazu mussten auch Anpassungen für das Mainboard des Librem 5 entworfen werden.
Kommando zurück
Anfang Februar meldete sich dann NPX mit einem neuen Software-Stack für den i.MX8M Quad, der sämtliche Hitzeprobleme löste und den Soc nun für das Librem 5 einsatzfähig macht. Darüber ging viel Zeit verloren.
Zeit, die andererseits aber der Weiterentwicklung des Betriebssystems bei Purism und der App-Entwicklung in der Community zugutekommt. Weaver konstatiert eine bemerkenswert lebendige Software-Entwicklung in den letzten Wochen.
Mehr Zeit für Software
So wird im Endeffekt ein im 3. Quartal ausgeliefertes Librem 5 ein stabileres PureOS und eine breiter gefächerte Softwareauswahl bieten. Die Community pflegt derweil bereits eine Liste von mobilen GNU/Linux-Apps, die auf Linux-Phones lauffähig sind.
Besseres Produkt
Auch wenn die Vorbesteller es kaum erwarten können, das Librem 5 in ihren Alltag zu integrieren, so kommt die Verschiebung der Auslieferung doch allen zugute. Das Team kann nach einem strapaziösen Parforceritt nun etwas durchatmen und den Endspurt einleiten. Die künftigen Besitzer erhalten sowohl bei Hard- als auch bei Software ein deutlich ausgereifteres Produkt.
Spezifikation
Mittlerweile ist auch die Spezifikation der Komponenten weitgehend abgeschlossen:
Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Intel für seinen Linux-Grafiktreiber i915 einen Satz von 42 Patches eingereicht hat. Anhand des Codes war schnell klar, dass es sich um anfängliche Infrastruktur für diskrete Grafikkarten handelt, die Intel ab 2020 auf den Markt bringen will.
Eine erste Bestätigung von bereits länger kursierenden Gerüchten, dass Intel nachrüstbare Grafikkarten plane, gab es im Sommer 2018 auf der SIGGRAPH2018 Konferenz. Zum Jahresende folgten dann weitere Einzelheiten. Für die »Intel Xe Graphics Family« sollen entsprechende Karten für Gaming als auch für Rechenzentren in Planung sein.
Um dieses Ziel zu erreichen hat Intel im letzten Jahr den AMD-Vizepräsidenten und ehemaligen Apple-Grafik-Chef Raja Koduri als Vizepräsidenten und Chief Architect seiner Grafikabteilung angeheuert. Jetzt bestätigte Intel auf Twitter auch die Vermutungen zwecks der Verwendung der jetzt eingereichten Patches.
Diese dienen, wie vermutet, zur Vorbereitung des Konzepts von separaten Speicherregionen. Da die bisherigen integrierten GPUs des Herstellers dieses Konzept nicht benötigen, lag die Vermutung nahe, das Patch-Set diene der Vorbereitung des Umfelds des Treibers für diskrete Grafikkarten.
Die Patches stellen unter anderem Unterstützung für die auf diskreten Karten verbauten RAM-Chips dar. So kann der Treiber auch Speicher auf diskreten Karten allozieren und ermöglicht es dem Speicherverwaltungscode des Graphics Extension Managers (GEM), Speicher für verschiedene lokale und externe Speicherbereiche zuzuweisen.
Aller guten Dinge sind drei
Bereits zwei Mal zuvor hatte Intel versucht, diskrete Grafikkarten im Markt zu platzieren. Bereits 1998, vor 20 Jahren, hat Intel einen diskreten Grafikchip auf den Markt gebracht. Dieser hörte auf den Namen Intel 740, kurz i740, trug den Codenamen Auburn und erlebte seinen zweiten Geburtstag nicht. Ein zweiter Versuch namens Larrabee scheiterte 2010. Aus dieser Entwicklung erreichte lediglich der Koprozessor Intel Xeon Phi den Markt.
Vor über einem Jahr mussten Prozessorhersteller wie AMD und ARM, aber vor allem Intel eingestehen, dass das Rennen um immer schnellere Prozessoren in den letzten 20 Jahren an den Abgrund geführt hatte. Wo stehen wir heute?
Pipeline immer gefüllt
Eine der fortgeschrittenen Techniken moderner CPUs, die Sprungvorhersage ist verwundbar und erlaubt, wenn auch nur mit viel Aufwand, das Auslesen von Daten aus dem virtuellen Speicher. Bei der auf Englisch branch prediction geheißenen Funktion geht es darum, möglichst immer alle Stufen der Pipeline eines Microprozessors sinnvoll auszulasten.
Verspekuliert
Die dabei angewendete spekulative Ausführung erlaubt zwar eine hohe Effizienz, ist bei den verschiedenen Varianten von Spectre aber das Einfallstor für mögliche Angriffe. Wird die Spekulation der CPU verworfen und das Ergebnis einer anderen Stufe der Pipeline gewählt, ergibt das minimale Änderungen etwa im Cache, die über eine Seitenkanalattacke ausgelesen und genutzt werden können, um Seiten im virtuellen Speicher zu lesen und zu kopieren.
Nur im Silizium zu beheben
Dass es bis heute keinen bekannten Fall eines Angriffs per Spectre gegeben hat, ist bei der Beurteilung der Schwere des Fehlers unmaßgeblich. Tatsache ist, die Fehler sind endgültig nur im Silizium zu beheben. Die ergriffenen Maßnahmen, sei es im Microcode oder in den Betriebssystemen, führte zu teils hohen Leistungseinbußen. somit werden diese Maßnahmen von vielen Administratoren gar nicht angewendet.
Spekulative Ausführung muss weg
Ein Team von Google-Sicherheitsexperten hat jetzt ein Papier unter dem Titel Spectre is here to stay vorgelegt, in dem sie erklären, Spectre werde uns so lange begleiten, bis einschneidende Änderungen am CPU-Design umgesetzt werden. Die Kernaussagen sind, dass auch künftig weitere Spectre-Varianten auftauchen werden und das sich das nicht ändert, bis die spekulative Ausführung aus den CPU-Architekturen entfernt wird.
Das Papier kommt zu dem Schluss, dass das aktuelle CPU- und Architekturdesign mit drei ungelösten Problemen konfrontiert ist: weitere Schwachstellen im Seitenkanal zu finden, sie zu verstehen und sie auf effiziente und umfassende Weise zu mildern. Das Papier endet mit einer Erklärung, in der die Sicherheit für die Leistung von CPUs beleuchtet und festgestellt wird, dass Seitenkanal-Angriffsvektoren so lange bestehen bleiben, wie die CPU-Architektur unverändert bleibt.
Schritt zurück?
Die offensichtlichste Lösung ist die Beseitigung der spekulativen Ausführung, wie es im Papier heißt. Spekulative Ausführung ist jedoch eine wichtige Technik zur Leistungsoptimierung, die von den meisten x86-Prozessoren verwendet wird, weshalb CPU-Hersteller Schwachstellen lieber auf andere Weise minimieren würden, anstatt diesen radikalen Schritt zurück zu gehen, der mit schwer bis gar nicht zu umgehenden Leistungsminderungen einhergehen würde.
Auf der FOSDEM gab es am Stand von Pine64 neben einem unspektakulären ersten Blick auf das PinePhone ein Bastlerboard zu sehen, das dem Raspberry Pi Konkurenz machen könnte. Zum Pi-Preis von 35 US-Dollar bietet das Pine H64 des chinesischen Herstellers in der zweiten Ausgabe deutlich mehr Hardware fürs Geld.
Das Board ist ein Upgrade des letztjährigen Pine H64 Model A und basiert auf dem Allwinner H6 SoC, der mit einer mit vier Kernen ausgestatteten Cortex-A53 ARM CPU und der Mali-T720 MP2 GPU ausgestattet ist. Ein freier Treiber für die GPU ist noch in Entwicklung.
Mehr GHz
Die CPU leistet 1,8 GHz, der Broadcom BCM2837 des RasPi bietet mit der gleichen CPU lediglich 1,2 GHz. Das Pine H64 verdoppelt zudem das RAM des Raspberry Pi 3 Model B+ auf zwei GByte LPDDR3-PC-1600. Eine besser ausgestattete Variante mit drei GByte Hauptspeicher soll für 45 US-Dollar erscheinen.
USB 3.0
Aber damit nicht genug, der Konkurrent bietet außerdem neben USB 2.0 auch USB 3.0, HDMI 2.0 und Gigabit-Ethernet. Was die USB-Ports angeht, liegt Pine allerdings zurück, bietet die Platine doch nur drei Ports (einmal USB 3.0, zweimal USB 2.0) anstatt viermal USB 2.0 wie beim RasPi.
Der SD-Kartenslot nimmt beim H64 mit Kartem mit 64 GByte und somit der doppelten Kapazität des Pi auf. Zudem bietet Pine die Möglichkeit, eine eMMC-Karte mit 128 GByte Speicher aufzusatteln.
Bessere Aufrüstmöglichkeiten
Die Aufrüstmöglichkeiten des H64 sind durch einen Mini-PCIe-Steckplatz ebenfalls besser als beim Pi. Hier können Speicher, Netzwerk-Karten oder weitere USB-Ports eingesteckt werden. Auch die Zahl der GPIO-Pins ist beim H64 mit 74 deutlich höher als die 40 Pins des RasPi.
Pi-Community gewinnt
Aber einen großen Vorteil des Raspberry Pi kann weder Pine noch ein anderer Konkurrent bieten: Die Community, die sich um den RasPi gebildet hat, ist unschlagbar und zahlenmäßig der Konkurrenz weit überlegen. Bei den verfügbaren Distributionen verfügt Pine H64 offiziell lediglich über Armbian Debian »Stretch« und Android 7.0. Allerdings wird die Community hier bald nach Erscheinen des Boards erfahrungsgemäß auch andere Distributionen anbieten.
Noch ist das Board nicht im Handel erhältlich und laut Firmengründer TL Lim nur für Entwickler und Enthusiasten geeignet. Später soll das Pine H64 Model B in Varianten mit 1 GByte für 24.95, mit 2GByte für 34.95 und mit 3GByte für 44.95 US-Dollar im Handel erhältlich sein.
Der auf Linux spezialisierte deutsche Notebook-Ausrüster Tuxedo Computers erweitert seine InfinityBook-Pro-Baureihe um ein aktuelles Notebook im Format 15-Zoll, das ab sofort in den Farben silber und rot zum Einstiegspreis von 974 Euro bestellt werden kann.
Neuer Formfaktor
Bisher wurden die Notebooks der Reihe InfinityBook Pro mit 13- oder 14- Zoll ausgeliefert. Das größere der beiden Modelle hatte ich in der zweiten Jahreshälfte 2018 ausgiebig getestet. Das jetzt veröffentlichte InfinityBook Pro 15 v4 bietet neben dem neuen Formfaktor auch mit aktualisierter Hardware daher.
Rot oder silber?
Das als »Red Edition« und »Silver Edition« angebotene Modell setzt bei Prozessor in der Grundkonfiguration auf eine Intel-Core-i5-8265U-CPU, die zum Aufpreis von 120 Euro gegen eine Intel-Core-i7-8565U getauscht werden kann. Es handelt sich dabei um Prozessoren der 8. Intel-Core-i-Generation, die auch den Codenamen Whiskey Lake trägt.
Bis 64 GByte Hauptspeicher
Beim Hauptspeicher kommt das Grundmodell mit 8 GByte RAM aus Crucicals Baureihe Ballistix Sport LT zum Einsatz, der mit 2.400 MHz taktet. Der Ausbau lässt sich bis auf 32 GByte der gleichen Baureihe konfigurieren. Alternativ wird High-Performance-Arbeitsspeicher von Samsung angeboten, der mit 2.666 MHz etwas höher taktet und in Stückelungen von 8 bis 64 GByte ausgewählt werden kann.
Als interner Speicher wird eine 250 GByte fassende Samsung 860 EVO als M.2-SATA-III- oder -NVMe Modell angeboten. Die Kapazitäten reichen jeweils bis 2.000 GByte. Zudem steht eine Samsung 970 Pro als NVMe-Modell mit 512 oder 1.024 GByte zur Auswahl.
Zweite Festplatte möglich
Im Gehäuse ist zudem Platz für eine zweite Festplatte im 2,5-Zoll-Format, die entweder als herkömmliche HDD mit 500, 1.000 oder 2.000 GByte oder als Samsung-870-EVO-SSD bis 4.000 GByte ausgelegt sein kann. Alternativ kann Samsungs 860 Pro mit bis zu 4.096 GByte gewählt werden.
WLAN und Bluetooth stellt Intels Modul Intel Dual AC 8265 & Bluetooth im Format M.2 2230 bereit. Die Tastatur ist beleuchtet, das Display in IPS-Technik ist matt und bietet Full-HD-Auflösung bei 1920 x 1080 Bildpunkten.
Windows gegen Aufpreis
Tuxedo bietet wie üblich Tuxedo Budgie 18.04 LTS 64Bit als Standard an, daneben sind Ubuntu 18.04 LTS mit GNOME sowie openSUSE 15 mit KDE, GNOME oder Xfce im Angebot. Windows 10 kann als Dual-Boot oder als virtuelle Maschine gegen Aufpreis geordert werden.
Ich werde versuchen, ein Testgerät zu erhalten, um das InfinityBook Pro 15 v4 einem Vergleichstest mit einem kürzlich erworbenen und fast identisch ausgestatteten Lenovo ThinkPad E580 zu unterziehen. Das wäre bestimmt spannend.
Pinguine überall Bild: Torsten Dederichs auf Unsplash
Die Firma Pine64 erreichte 2016 einen gewissen Bekanntheitsgrad durch ihren Markteintritt mit dem RasPi-Konkurrenten Pine A64+, der in verschiedenen Ausbaustufen erhältlich ist. Es folgte das Pinebook, ein Notebook auf ARM-Basis mit 11 und 14 Zoll für unter 100 US-Dollar. Zusammmen mit KDE wurde Plasma Mobile darauf portiert.
Starkes Angebot…
Im Herbst 2018 kündigte das Unternehmen ein günstiges Linux-Smartphone und -Tablet an, auf denen unter anderem ebenfalls Plasma Mobile laufen soll. Für 2019 hat sich das kleine Unternehmen viel vorgenommen. Neben den genannten Geräten soll eine Pro-Version des Pinebook für 199 US-Dollar erscheinen.
Für den doppelten Preis des Vorgängers soll der Kunde ein 14.1-Zoll IPS-Display mit Full-HD-Auflösung, einen stärkeren Prozessor, 4 GByte LPDDR4-RAM und 64 GByte Speicher auf eMMC-Basis erhalten. Im Pine64-Forum angemeldete Kunden erhalten kostenfrei ein Update auf 128 GByte eMMC.
PineBook Pro
…mit guter Aussattung
Auch die weitere Ausstattung klingt luxuriös für den angepeilten Preis. Neben USB-2- und -3-Schnittstellen ist auch ein USB-C-Port vorgesehen, der zum Laden des Akkus und als Video-Out mit bis zu 4K60hz dienen soll. Daneben wird es einen SD-Card-Reader, eine kombinierte Kopfhörerbuchse sowie eine 2-MP Webcam geben. WLAN nach 802.11ac und Bluetooth 4.2 runden das Paket ab. Eine M.2-NVMe-SSD kann per Adapter an PCIe x4 angeschlossen werden.
Günstiges Linux-Phone
Das in Entwicklung befindliche PinePhone wird ein reines Linux-Phone mit Mainline-Kernel und nutzt den Allwinner A64 als SoC, der von zwei GByte LPDDR3-RAM unterstützt wird. Entwickler von UBPorts, Maemo Leste, PostmarketOS und Plasma Mobile haben bereits frühe Entwicklerkits erhalten.
Das PinePhone, das für 149 US-Dollar in den Handel gelangen soll, wird ein 4G-LTE-Modul mit einem Cat-4 150 Mbyte Downlink erhalten und die Regionen US, EU und Asien unterstützen. Das LCD-Display wird eine Auflösung von 1440 x 720 Punkten bieten.
PinePhone Dev-Kit
Hardware-Kill-Switches
Das rund 165 x 77 mm messende Phone hat zudem zwei Kameras an Bord, die mit 2 und 5 MP auflösen. Bei Purism hat man sich die Hardware-Kill-Switches abgeschaut, die auf Knopfdruck Bluetooth. WLAN, LTE, Kamera und Lautsprecher stilllegen. Das PinePhone soll noch 2019 erscheinen.
Tablet mit Magnet-Cover/Tastatur
Als Dritter im Bunde gesellt sich das PineTab hinzu. Es ist ein BSD/Linux-Tablet, das ebenfalls auf dem Allwinner-A64-SoC basiert. Die Konfiguration des PineTab ähnelt der des 11,6″ Pinebooks und somit sollten die verfügbaren Linux- und BSD-Images für das Pinebook mit wenig bis gar keinen Code-Änderungen auch auf dem Tablet laufen.
Das Tablet verfügt über ein 10.1-Zoll IPS LCD-Display und weist die üblichen Bedienelemente eines Tablet auf. Passend dazu soll ein magnetisches Cover mit Hardware-Tastatur angeboten werden. Die Tastatur verfügt über ein eingebautes Trackpad und verbindet sich mit dem Tablet über Pogo-Pins, die eine Standard USB-2.0-Schnittstelle verwenden.
PineTab mit magnetischer Tastatur
Die weitere geplante Spezifikation umfasst 2 GByte LPDDR3-RAM, 16 GByte eMMC-Speicher, Micro-USB 2.0 OTG, einen mSD-Slot, zwei Kameras mit 2 und 5 MP und Bluetooth 4.0. Der angepeilte Preis für das Tablet liegt bei 79 US-Dollar, für die Tastatur kommen 20 Dollar hinzu.
Der britische Linux-Ausrüster Entroware, dessen Programm ansonsten von Linux-Notebooks dominiert wird, hat in den letzten Wochen zwei sehr unterschiedliche Linux-PCs vorgestellt.
Unterschiedliche Ansätze
Dabei geht es einerseits um einen All-in-One-Linux-PC, der auf den Namen »Ares« hört und andererseits um eine Workstation, ein Powerpack, das passend den Namen »Hades« trägt.
»Ares« wird in der Standardausführung mit einem aktuellen Intel Core i3-8100-Prozessor mit vier Kernen ausgeliefert, dem acht GByte Hauptspeicher zur Seite stehen
Eine 128 GByte große SSD dient als Datenspeicher. Die Grafik wird vom integrierten HD-Graphics-Kern bedient. Kombiniert wird diese Ausstattung mit einem 24 Zoll großen matten Bildschirm. Auf der Webseite des Produkts stehen dem Kunden Aufrüstmöglichkeiten zur Verfügung.
Aufrüsten…
Der Intel-Core-i3-Prozessor wird dort bei Bedarf gegen i5 oder i7 getauscht, bis zu 32 GByte RAM sind möglich. Beim Speicherplatz stehen bis zu 2 TByte per NVMe-SSD zur Verfügung. Eine weitere Festplatte wird als HDD zwischen 500 und 2.000 GByte oder als SSD mit 120 bis 4.000 GByte angeboten. In der Vollausstattung kostet Ares dann rund 2500 Euro.
Höllenmaschine
Ein anderes Kaliber stellt die jetzt vorgestellte Workstation »Hades« mit einer AMD-Ryzen-CPU dar.
Dabei kommt ein AMD Ryzen TR 1900X mit 8 echten Kernen und bis zu 4 GHz Takt zum Einsatz. Dazu kommen in der Grundausstattung 16 GByte Hauptspeicher sowie eine 120 GByte SSD. Als Grafikkarte dient eine NVIDIA GeForce GT 1030, die 2 GByte eigenen Speicher mitbringt.
Darf es etwas mehr sein?
In dieser Ausstattung sind dafür rund 1.800 Euro zu bezahlen. Doch hier beginnt im Konfigurator der Spaß für leistungshungrige und wohlbetuchte Anwender erst. Bei den Prozessoren kann über mehrere Stufen bis hin zu einem AMD Ryzen TR 2990WX mit 32 Kernen aufgerüstet werden, Hauptspeicher wird bis 128 GByte verwaltet.
36 TeraByte Plattenspeicher
Neben der verbauten SSD kann ein M.2-Steckplatz mit bis zu 2 TByte per SSD versehen werden. Zusätzlich finden bis zu 8 PCIe-SSDs mit je 4 TByte Platz, was den Gesamtspeicher im Bedarfsfall auf 36 TByte erweitert.
Natürlich mit Linux
Zusätzlich kann die Höllenmschine bis zu 4 NVIDIA-Karten vom Typ GeForce RTX 2080 TI mit jeweils 11 GByte zusätzlichen RAM aufnehmen. Der Preis für die Vollausstattung liegt dann bei rund 20.800 Euro. Als Betriebssysteme stehe bei beiden Geräten Ubuntu 18.04 LTS mit GNOME-Desktop oder Ubuntu Mate 18.04 LTS oder ein aktuelles Ubuntu 18.10 zur Auswahl.
Linux-Notebooks haben Konjunktur. Einige Anbieter haben Notebooks im Sortiment, die sie alternativ auch mit Linux anbieten. Interessanter ist aber die steigende Zahl von Ausrüstern, die sich auf Linux-Notebooks spezialisieren und ihre Produkte und die verwendeten Linux-Distributionen in unterschiedlicher Ausprägung aneinander anpassen.
Linux-Notebooks haben Konjunktur
Zu diesen Anbietern zählen unter anderem Purism und System 76 aus den USA, Entroware und Station X aus Großbritannien sowie aus deutschen Landen Tuxedo Computers.
In den letzten Monaten gingen zwei dedizierte Linux-Notebooks von Purism und Tuxedo Computers über meinen Schreibtisch. Von Tuxedo Computers kommt das InfinityBook Pro 14 v3, aus den USA das Librem 15 v3 von Purism.
Elegante Erscheinungen
Beides sind leichte Subnotebooks im Alu-Kleid, auf den ersten Blick unterscheiden sie sich hauptsächlich durch den Anschaffungspreis. Im Verlauf meiner Tests zeigten sich jedoch weitere Unterschiede, die den fast doppelt so hohen Preis des Librem 15 verständlicher machen.
InfinityBook Pro 14
Schauen wir uns zunächst das InfinityBook Pro 14 von Tuxedo Computers aus Königsbrunn in Bayern näher an. Wie auch das Librem 15 liegt das InfinityBook Pro 14 in der mittlerweile dritten Auflage vor. Die Abmessungen betragen 329,8 x 225,0 x 18,8 mm, das Gewicht liegt bei 1,4 kg.
In den Formfaktor von 14-Zoll passt Tuxedo Computers ein Display von 35,56 cm ein. Es handelt sich um ein entspiegeltes Full-HD IPS-Panel mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Ein externer Monitor wird entweder per HDMI oder Thunderbolt angeschlossen und leistet bei 60 Hz maximal 2560 x 1600 oder 3840 x 2160 Bildpunkte bei 30 Hz.
Mattgraues Aluminium
Das Gehäuse ist aus mattgrauem Aluminium und trägt das Tuxedo-Logo auf dem Deckel. Fingerabdrücke haben auf der Oberfläche fast keine Chance. Der Rahmen um das Display ist wegen des besseren WLAN-Empfangs aus Kunststoff gefertigt. Die restlichen Komponenten der Unibody-Display-Oberschale, Gehäuse-Unterschale und Tastatur-Schale – sind allesamt aus Aluminium.
Der untere Gehäusedeckel kann zur Reinigung oder zum Austausch von Komponenten mit 11 Schrauben komplett abgenommen werden, was die Wartung der Hardware erleichtert.
Aktuelle Hardware
In der Standardausführung, für die der Hersteller 897 Euro verlangt, ist eine Intel Core i5-8250U Quad-Core-CPU mit 1,6 – 3,4 GHz mit 15W TDP aus der Microarchitektur Kaby Lake verbaut. Die in der CPU integrierte GPU ist vom Typ Intel UHD Graphics 620. Ist der Leistungsbedarf höher, kann bei Bestellung eine Intel Core i7-8550U CPU mit bis zu 4 GHz bestellt werden.
Die CPU wird von acht GByte DDR4 SO-DIMM Ballistix Sport LT von Crucial flankiert, die auf 16 oder 32 GByte ausgebaut werden können. Alternativ kann der mit 2.666 MHz etwas höher getaktete Speicher von Samsung auf dem Bestellzettel angekreuzt werden.
Speicher bis 6 TByte
Als Festplatte kommt standardmäßig eine 250 GByte Samsung 860 EVO als M.2-Stick zum Einsatz. Hier bestehen Aufrüstmöglichkeiten bis zu 2 TByte. Ein Steckplatz für eine 2,5-Zoll HDD oder SDD bleibt im Standard-Lieferumfang leer, kann aber mit einer HDD bis 2 TByte oder einer SDD mit bis zu 4 TByte bestellt werden.
Außenauftritt
Für die Verbindung nach draußen per WLAN und Bluetooth ist ein Steckmodul Intel Dual AC 8265l im M.2-Format vorhanden. Zusätzlich kann im gleichen Format für 129 Euro ein LTE/UMTS-Modul ME936 von Huawei bestellt werden. Die Tastatur ohne Zahlenblock ist beleuchtet und weist selbstredend auf der Super-Taste einen Tux auf.
Thunderbolt 3 inklusive
Auch an Schnittstellen fehlt es dem InfinityBook Pro 14 nicht. Neben drei USB-3.1-Ports – eine davon ist als USB-3.1-C-Gen2 auch für Thunderbolt 3 ausgelegt – ist ein Mini-DisplayPort, ein HDMI-Port und ein 9-in-1 Card Reader vorhanden. Im Gegensatz zu vielen anderen Ultrabooks weist das InfinityBook auch eine Ethernet-Buchse für GBit-Lan auf, der dafür zuständige Chip ist ein Realtek RTL811PCI Express Gigabit Ethernet Controller.
Ausreichend Schnittstellen
Ungünstig platzierter Ein-/Ausschalter
Der nach Abnahme der Bodenplatte austauschbare Lithium-Ionen Akku leistet 36 Wh, was 900 mAh entspricht. Eine Webcam mit zwei MP und High Definition Audio, das zwei Lautsprecher mit 2 x 2 Watt befeuert runden das Gerät ab.
Das von Purism konzipierte und im letzten Jahr per Crowdfundung finanzierte Linux-Phone Librem 5 wird sich um rund drei Monate verspäten. Die Auslieferung beginnt nicht, wie zunächst vorgesehen, im Januar 2019 sondern erst im April.
Linux-Phone Librem 5 verspätet sich
Das ist die betrübliche Nachricht für Vorbesteller des Librem 5, die Purism gestern bekannt gab. Ansonsten sei man auf gutem Weg und mache »beeindruckende Fortschritte« bei Hard- und Software.
Der Grund für die um drei Monate verspätete Auslieferung sind zwei bei den Tests des erst kürzlich auf den Markt gelangten i.MX8M-Quad-SoC entdeckten Fehlern. Die Fehler haben die Purism-Entwickler im Energiemanagement des Prozessors entdeckt. Diese Fehler hätten sich so negativ auf die Akku-Laufzeit des Librem 5 ausgewirkt, dass nur rund eine Stunde Akku-Laufzeit erreicht worden wäre.
Fehler im SoC
Die Entwickler arbeiten direkt mit Hersteller NXP zusammen, um diese inakzeptablen Fehler in einem neuen Stepping der CPU zu beheben. Die Entwicklerboards werden ab Oktober jedoch mit den Fehlern in dem SoC ausgeliefert. Das spielt in dem Fall jedoch keine Rolle, da die Boards direkt am Stromnetz betrieben werden und nicht per Akku versorgt werden.
Komponenten und Fertiger gefunden
Nicole Faerber, Chief Technoligy Officer (CTO) bei Purism, beschreibt den bisherigen Entwicklungsprozess in einem detaillierten Progress Report als »wie erwartet langen und anstrengenden Prozess angesichts der Tatsache, dass traditionelle Lieferketten auf Kosteneffektivität ausgerichtet sind, während wir auf Komponenten setzen, die die Privatsphäre einer Person respektieren und auf die Freiheit, das Gerät zu kontrollieren.«
An dieser harten Realität der Arbeitsweise der Hersteller in Fernost sind bereits ähnlich ambitionierte Projekte gescheitert. So musste KDE-Entwickler Aaron Seigo vor mehreren Jahren aufgeben, ein Tablet namens Vivaldi mit KDE-Oberfläche zu produzieren. Zu kleine Stückzahlen und das Desinteresse und Unverständnis der Hersteller an Open-Source ließen das Projekt nach mehreren Wechseln der Herstellers letztendlich am fehlenden Geld scheitern.
Verspätung war zu erwarten
Purism ist hier als bereits etabliertes Unternehmen besser aufgestellt und durch die Schwarmfinanzierung mit einem guten Budget für das Librem 5 aufgestellt, aber trotzdem nicht unbeeinflusst von der Mentalität der fernöstlichen Hersteller. Die jetzt bekannt gegebene Verspätung war bei der Kürze der gegebenen Zeit für das sehr ambitionierte Projekt eigentlich zu erwarten. Viel länger sollte es allerdings auch nicht dauern, denn die Hardware wird auch nicht jünger.