Kategorie: Mobil

  • Ubuntu Touch OTA-6 wird verteilt

    Ubuntu Touch OTA-6
    Bild: Ubuntu for Phone | Quelle: antoinemaltey | Lizenz: CC BY 2.0

    Das Team von UBports hat die Verfügbarkeit von Ubuntu Touch OTA-6 bekannt gegeben. Das Update wird ab sofort bis zum 12.12 automatisch an Anwender von Ubuntu Touch ausgerollt. 

    Releases alle 6 – 8 Wochen

    Das Team hat seit dem Update auf Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« als Basis wie versprochen den Release-Zyklus gestrafft. OTA-4 erschien am 27.8, OTA-5 vor knapp zwei Monaten. Chef-Entwickler Marius Gripsgård und seine Mitstreiter sahen die Veröffentlichung von OTA-4 als den eigentlichen Beginn von Ubuntu Touch unter der Regie von UBports, da alles bis dahin lediglich eine Aufholjagd gewesen sei, um auf das noch bis 2021 unterstützte 16.04 als Grundlage aktualisieren zu können.

    OTA-6 bringt eine Reihe von Korrekturen und Verbesserungen für Ubuntu Touch. In dieser Version haben sich die Entwickler von Canonicals ehemaligem Mobil-Betriebssystem in erster Linie auf Bugfixes und Stabilitätsverbesserungen konzentriert.

    Morph-Browser

    Die Hälfte der bestätigten geschlossenen Tickets für OTA-6 betraf den mit OTA-5 neu eingeführten Morph-Browser. Dieser basiert anstatt auf der Oxide-Engine jetzt auf der QtWebEngine. Der neue Browser hieß während der Entwicklung schlicht browser-ng und hört nun auf den Namen Morph. Einer der Vorteile einer Qt-basierten Anwendung auf Geräten mit unterschiedlichen Formfaktoren ist das »Qt Automatic Scaling«, das für die korrekte Darstellung unabhängig von der Displaygröße sorgt.

    Das ist für das Projekt wichtig, da Ubuntu Touch sowohl auf Smartphones als auch auf Tablets läuft. Qt Automatic Scaling ermöglicht es Entwicklern, Anwendungen mit den Qt Quick Controls 2 zu schreiben, diese werden in einer für den Formfaktor optimalen Größe angezeigt. Auch Kirigami 2 Widgets werden in der Lage sein, diese Funktion zu nutzen.

    Oneplus One besser unterstützt

    Neben den Reparaturen am noch jungen Browser wurde das Erlebnis für das Oneplus One verbessert. So wurde bei Anrufen ein Echo auf der Gegenseite beseitigt. Zudem wurde ein Problem mit der Lautstärkenregelung behoben, dass bei Verwendung eines kabelgebundenen Headsets auftrat.

    Neuer Entwicklungskanal

    Geräte mit Ubuntu Touch sind nun in der Lage, Benachrichtigungen von Matrix zu empfangen. Zudem wurden weitere Pakete nach GitLab verschoben. Parallel dazu wurde der neue Edge-Kanal eingerichtet, der tägliche Builds erfährt und dazu dienen soll, größere Änderungen auf allen Geräten zu testen.

    Als erstes wurde dort die neueste Upstream-Version von Libhybris einem Testlauf unterzogen. Dies ist ein wesentlicher Schritt vor dem Upgrade auf die neueste Upstream-Version von Mir, die eine Reihe von Problemen beheben sollte, die derzeit auf eine Lösung warten. Die neue Version von Libhybris wird auch die Portierung auf Geräte mit Android 7.1 wesentlich erleichtern. Diese könnte mit OTA-7 turnusmäßig in sechs bis acht Wochen erscheinen.

  • PostmarketOS partnert mit Necunos

    postmarketOS
    Bild: postmarketOS

    Vor wenigen Tagen stellte der finnische Smartphone-Hersteller Necuno Solutions eine Zusammenarbeit mit KDE vor, um ein Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem zu erstellen.

    Partnern mit postmarketOS

    Heute kündigt der Hersteller eine weitere Kollaboration aus dem Open-Source-Bereich an.  Die neue Partnerschaft wurde mit den Entwicklern von postmarketOS (pmOS) geschlossen, um das Betriebssystem auf das Necuno Mobile anzupassen. Das sind gute Nachrichten für die Entwickler beider mobiler Betriebssysteme, da sie ihre Software erstmals angepasst auf einem Smartphone einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen können.

    Frühe Phase

    Das seit 18 Monaten entwickelte pmOS will ein vollwertiges Linux-System für Android-Smartphones bereitstellen und bedient sich dazu als Basis beim Minimal-Linux Alpine.

    PmOS ist ein touch-optimiertes, vorkonfiguriertes Alpine Linux, das auf Smartphones und anderen mobilen Geräten installiert werden kann. Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium und ist für die meisten Anwender noch nicht produktiv einsetzbar. Im Sommer stellten die Entwickler einen Bericht über den damaligen Stand zusammen.

    10 Jahre Unterstützung

    PmOS strebt an, ein nachhaltiges Betriebssystem zu werden, das es den Anwendern ermöglicht, ihre Geräte über zehn Jahre lang oder bis ans  physische Ende des Geräts sicher zu nutzen. Etwa eineinhalb Jahre nach dem Start des Projekts bootet es bereits auf über hundert verschiedenen Geräten. Anstatt auf Binärdateien und geforkten Quellcode für jedes Gerät  zu setzen, vereinheitlichen sie diese so weit wie möglich. So können Updates für alle Geräte auf einmal bereitgestellt werden.

    Zweite Option

    Necuno Solutions will eine quelloffene und sichere mobile Hardwareplattform namens Necuno Mobile am Markt platzieren. Das eigentlich als sichere Alternative für den Unternehmensmarkt vorgesehene Necuno Mobile wird zusätzlich in einer Version für die Linux-Gemeinde erscheinen und verfügt mit pmOS nun bereits über eine zweite freie Option beim Betriebssystem.

  • Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Quelle: KDE

    Das KDE-Projekt teilt mit, das in Zusammenarbeit mit dem finnischen Unternehmen Necuno Solutions ein neues Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem veröffentlicht werden soll. Necuno Solutions hat sich der Entwicklung mobiler Systeme verschrieben, bei denen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre im Vordergrund stehen. Die Firmenphilosophie vermittelt ein Eintrag im Firmenblog.

    Noch wenig Informationen

    Das geplante Necuno Mobile Smartphone wird  einen ARM Cortex-A9 NXP i.MX6 Quad Chip als Prozessor und eine Vivante-GPU mit Etnaviv-Treiber verwenden. Das Aluminiumgehäuse bietet einen 5,5 Zoll großen Bildschirm und neben den üblichen seitlichen Tasten auch eine individuell belegbare Taste verfügbar sein. 

    Entkoppelte Blobs

    Als Kernel soll Linux 4.14 LTS zum Einsatz kommen, über die Ausstattung mit Hauptspeicher schweigt sich der Hersteller bisher aus. Die noch nicht genauer spezifizierten Firmware-Blobs sollen laut Hersteller keinerlei Zugriff auf den Speicher haben. 

    Neben WLAN per SDIO-Karte und Ethernet soll es die Möglichkeit für LTE als Erweiterung geben. Eine heutzutage bei Consumer-Smartphones unabdingbare Kamera wird nicht erwähnt.

    In der Szene verwurzelt

    Necuno Solutions sieht ihren Hauptkundenkreis in Unternehmen, die hohe Sicherheitsansprüche haben. Da die Firma sich aber in der Open-Source-Szene verwurzelt sieht, soll mit der Zusammenarbeit mit KDE auch etwas an die Community zurückgegeben werden. 

    Besser zwei als eins

    Damit ist neben dem Librem 5 von Purism jetzt ein zweites Linux-Smartphone in der Entwicklungsphase. Leider setzt Necuno Solutions auf den älteren NXP i.MX6 Quad SoC und nicht wie Purism auf den aktuellen MX8. Es steht zu hoffen, dass sich das in einer budgetfreundlicheren Preisgestaltung niederschlägt. Über ein Erscheinungsdatum und den Preis des Geräts ist noch nichts bekannt. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite für einen Newsletter eintragen.

    Zwei sind besser als eins, also ist dieses neue Projekt eine willkommene Bereicherung der dünn besiedelten Szene für freie, offene und sichere Mobilgeräte. Und mit Plasma Mobile wird es somit endlich ein Gerät geben, dass sich in erster Linie diesem mobilen Desktop-Erlebnis widmet. 

  • Purism CEO Todd Weaver spricht über das Librem 5

    Todd Weaver
    Bild: Todd Weaver | Foto: Ranjithsiji | Lizenz: CC BY-SA 4.0

     

    Purism CEO Todd Weaver spricht in einem aktuellen Interview ausführlich über das Konzept von Purism, den bisherigen Weg des Unternehmens und im Besonderen über das Linux Smartphone Librem 5, seine Bedeutung für Freiheit und Schutz der Privatspäre. Da das Interview auf dem YouTube-Kanal Monero Talk stattfindet, geht es in großen Teilen auch um die Zusammenarbeit mit der Crypto-Währung Monero.

    Mit Monero zahlen

    Weavers Ziel ist es, dass man in einigen Jahren mit seinem Librem-Phone an der Supermarktkasse aus seinem Monero-Hardware-Wallet zahlen kann.  Dazu soll nach Weavers Vorstellung etwa eine Kombination aus dem auf dem Phone installierten Wallet und beispielsweise einer virtuellen Kreditkarte oder einer Giftcard zum Einsatz kommen. Dabei soll die Konvertierung im Hintergrund stattfinden, sodass das Verfahren bequem auf Knopfdruck abläuft.

    Im Endeffekt sollen wir damit in der Lage sein, unsere Bank in der Hosentasche herumzutragen. Die Absicherung  kann laut Weaver zusätzlich über den Librem Key stattfinden. Der Weg dorthin ist eingeschlagen und das Librem 5 wird ein Monero-Wallet installiert haben, alles weitere braucht Zeit und Momentum.

    In Raten zahlen

    Weaver geht in dem am vergangenen Freitag aufgezeichneten Interview davon aus, dass die rund 350 Dev-Kits für das Librem 5 Anfang Dezember,  das Endprodukt dann im April 2019 ausgeliefert werden. Am Wochenende wurde ebenfalls bekannt, dass Librem-Geräte inklusive dem Librem 5 jetzt auch mit Teilzahlung geordert werden können. Dazu nutzt Purism den hierzulande bisher ziemlich unbekannten Service von Splitit, der zinslos bis zu 12 Monatsraten ermöglicht und auch in Deutschland benutzbar ist.

    Wer also Interesse an einem Librem 5 hat, aber die Summe nicht auf einmal aufbringen kann oder will, hat jetzt noch die Chance, das Librem 5 zum Crowdfunding-Preis von 599 US-Dollar mit Monatsraten zu bestellen. Zum Jahresende wird sich laut Weaver der Preis um vermutlich 100 US-Dollar erhöhen.

  • Sailfish OS 3 »Lemmenjoki« veröffentlicht

    Sailfish OS 3 »Lemmenjoki« veröffentlicht

    Der finnische Softwarehersteller Jolla hat sein mobiles Betriebssystem Sailfish OS in Version 3 veröffentlicht und gibt ihm den Beinamen »Lemmenjoki«. Waren es bisher stets finnische Seen und Flüsse, die den Versionen ihre Namen gaben, so sind nun die Nationalparks dran. Anwender, die am »Early Access«-Programm teilnehmen, erhalten ab sofort Zugang zum Update auf Sailfish 3.0.0. Die neue Version bringt neben Verbesserungen für Unternehmen auch mehr Leistung, mehr Sicherheit und eine reibungslosere Benutzerführung für die Anwender.

    Enterprise-Funktionen

    Sailfish OS bringt in seiner dritten Generation eine Vielzahl von verbesserten Unternehmenslösungen mit. Zu den neuen erweiterten Funktionen gehören unter  anderem das Mobile Device Management (MDM), voll integrierte VPN-Lösungen, Enterprise WLAN, Datenverschlüsselung und eine höhere Leistung insgesamt. Sailfish 3 soll auch besser gerüstet sein, um Unternehmen und Organisationen Support für regionale Infrastrukturen anzubieten. Das geht aus der Ankündigung hervor.

    In einigen Wochen wird eine stabilisierte Version erwartet, die dann an alle Anwender verteilt wird. Im Dezember wird ein Bugfix-Release 3.0.1 erwartet. Für Anwender aus dem Heimbereich lohnt sich ein Blick auf Sailfish OS 3 beispielsweise wegen dem neuen Top-Menü, dass den Zugriff auf Einstellungen und Kurzbefehle von überall erlaubt.

    Mehr Performance erwartet

    In der neuen Version können zudem die Daten auf einer SD-Karte verschlüsselt werden, die Verschlüsselung des Dateisystems ist für eine kommende Version geplant. Auch die Kamera-Software wurde verbessert, sodass aufgenommene Fotos nun betrachtet werden können ohne das Gerät zu entsperren. Zudem kann externer Speicher über USB On-The-Go angebunden werden.

    Die Art und Weise wie Apps gestartet und Ansichten geladen werden wurde verbessert. Das resultiert in einer insgesamt besseren Ausführung der Nutzeroberfläche und einem beschleunigten Start. Dieser soll durch ein bevorstehendes, nicht näher bezeichnetes Update des zugrundeliegenden Qt-Frameworks noch weiter beschleunigt werden und einen Schub von 50 Prozent bei der allgemeinen Performance bringen.

    Auch dem Community-Programm Sailfish X steht ein Update bevor. Ab dem 8. November unterstützt Sailfish X auch die Smartphones Sony Xperia XA2, XA2 Plus und XA2 Ultra mit allen Single- und Dual-SIM-Modellen. Jolla wird Sailfish OS 3 in den nächsten Wochen offiziell in Helsinki und in Berlin vorstellen. Weitere Einzelheiten halten die Release Notes bereit.

  • Pine64 plant günstiges Linux-Phone

    PinePhone
    Bild: Plasma Mobile | Quelle: S. Kügler

     

    Auf dem Open Source Summit Europe 2018 in Edinburgh verkündete KDE-Entwickler Jonathan Riddell  in dieser Woche, Computerhersteller Pine64 plane ein günstiges Linux-Smartphone sowie ein Tablet mit KDEs Plasma Mobile als Betriebssystem. Die beiden Newcomer hören auf die Namen PinePhone und PineTab.

    Pine64

    Pine64 erlangte vor drei Jahren Bekanntheit durch den gleichnamigen Einplatinenrechner, dem 2016 das PineBook folgte, einem für 89 bzw. 99 US-Dollar verkauften Notebook auf Basis der Pine64-Platine in 11- oder 14-Zoll. In etwa der gleichen Preisklasse soll auch das PinePhone liegen, das mit 2 GByte RAM und 16 GByte internem Speicher ausgestattet sein soll.

    Dev-Kit im November

    Weitere technische Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Bereits ab dem 1. November sollen allerdings ausgewählte Entwickler ein kostenfreies Developer-Kit erhalten. Das Kit soll das Baseboard, ein SOPine-Modul,  ein 7-Zoll Touchscreen-Display, eine Kamera, ein Modul für WLAN/Bluetooth, ein Gehäuse, einen Akku und ein  LTE-Cat-4-USB-Dongle enthalten.

    Der Zeitplan sieht vor, dass die Entwicklung des PinePhone mit KDEs mobiler Plattform Plasma Mobile im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen sein soll. Wann die Geräte ausgeliefert werden sollen ist noch nicht genauer bekannt.

    Spielzeug oder alltagstaugliches Gerät?

    Das PineBook kann man guten Gewissens nur als Spielzeug bezeichnen, ernsthaftes Arbeiten ist damit nicht möglich, wenn man einmal von den einfachsten Arbeiten absieht.  Grundlage ist zudem ein Chip der Firma Allwinner, die sich bekanntlich um Open Source und Einhaltung der GPL nicht schert. Da bleibt zu hoffen, dass für das PinePhone ein anderer Chip-Hersteller zum Zug kommt.

    Allerdings ist auch klar, dass in der Preisklasse keine Wunder zu erwarten sind. Selbst große Anbieter können in dieser Preisklasse nicht allzu viel bieten. In jedem Fall sollte sich die Weiterentwicklung von Plasma Mobile im Zuge der Erstellung des PinePhone als Gewinn verbuchen lassen, wie das auch von der Librem-5-Entwicklung zu hoffen ist.

  • Neuer Lagebericht zum Librem 5

    Librem 5
    Librem 5 UI-Shell

     

    Die Entwickler des Linux-Smartphones Librem 5 haben einen neuen detaillierten Bericht zum Entwicklungsstand veröffentlicht. Demnach steht die Auslieferung der Entwickler-Boards jetzt kurz bevor. Anstatt wie bisher Debian 9 »Buster« läuft darauf nun auch Purisms Haus-Distribution PureOS.

    Herkules-Aufgabe

    Die Dev-Boards sollten ursprünglich bereits im Juni ausgeliefert werden, insgesamt wurde die Fertigstellung des Librem 5, wie bereits bekannt, von Januar auf April 2019 verschoben. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, was für eine schwierige Aufgabe eine solche Entwicklung für eine kleine Firma wie Purism im Vergleich mit Samsung oder anderen Branchengrößen ist. Deshalb an dieser Stelle mein absoluter Respekt für Purism!

    Posh aufgeräumt

    Die Dev-Kits und das fertige Phone sollen Kernel 4.18 erhalten, Images damit werden gebaut und getestet. Die Librem-5-Shell Posh wurde von vielen Fehlern befreit und der Code aufgeräumt. Auch an den Übersetzungen speziell in Deutsch und Französisch wurde weiter gearbeitet. Zudem wurden erste Versionen eines App-Switchers vorgelegt, der später auf die modulare Wayland-Compositor-Bibliothek wlroots umgestellt werden soll.

    GNOME-Settings portiert

    Bei GNOME wird an der Portierung der GNOME Settings auf das Librem 5 gearbeitet. Auch bei der virtuellen Tastatur virtboard sind Fortschritte zu vermelden. Die Call-App hat neben vielen Bugfixes auch eine grafische Überarbeitung erhalten. Libhandy, eine Bibliothek mit GTK-Widgets für mobile Plattformen, wurde in Version 0.0.4 fertiggestellt und nach Debian Unstable hochgeladen.

    Patches für Kernel und Mesa

    Wie bereits erwähnt, wird die neuere CPU i.MX 8 auf den Dev Kits und Telefonen im Vergleich zu dem bisher zum Testen verwendeten i.MX 6 verbaut werden. Hier gab es große Anstrengungen, einen  4.18-Kernel auf der i.MX 8-CPU zu testen.  Zudem wurde am Grafikstack, insbesondere am Grafiktreiber Etnaviv und an Mesa gearbeitet. Der Etnativ-Treiber wurde bei Debian für arm64 aktiviert. Um auf dem Librem 5 USB-C zur Stromversorgung einsetzen zu können wurde ein Patch für den Mainline-Kernel eingebracht. Auch Patches für Mesa gingen Upstream.

    Messenger-Wettlauf

    Die für das Librem 5 vorgesehene auf dem Matrix-Protokoll aufbauende Messaging-App Fractal  wird nun eventuell doch zum Start des Phones fertig sein. Dazu muss sie End-to-end-Verschlüsselung beherrschen. Zeitgleich wird alternativ eine XMPP-App namens Chatty entwickelt. Jetzt sieht es so aus als könnte es zeitlich dennoch für Fractal reichen, denn das E2E-Modul in Entwicklung unterstützt jetzt grundlegende Funktionalität und die Integration für das Librem 5 hat bereits begonnen.

    Plasma Mobile Images

    Einige für den Zusammenbau der Dev-Boards benötigte Teile gingen in der Post verloren, die Auslieferung an die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne soll aber bald beginnen. Das Librem 5-Team arbeitet weiterhin auch mit dem Plasma-Team zusammen, um auch ein Plasma Mobile Image mit den Dev-Boards ausliefern zu können.

  • Ubuntu Touch OTA-5 mit neuem Browser

    Ubuntu Touch OTA-5
    Bild: Ubuntu for Phone | Quelle: antoinemaltey | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Nur sechs Wochen nach OTA-4 veröffentlichen die Entwickler des UBports-Teams um Marius Gripsgård eine neue Version des ehemals von Canonical entwickelten mobilen Betriebssystems Ubuntu Touch. Gripsgård und seine Mitstreiter sahen die Veröffentlichung von OTA-4 als den eigentlichen Beginn von Ubuntu Touch unter der Regie von UBports, da alles bisher lediglich eine Aufholjagd gewesen sei, um auf der halbwegs aktuellen und noch für rund 30 Monate unterstützten Plattform Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« aufbauen zu können.

    Neuer Browser

    Die neueste Version von Ubuntu Touch bringt einen neuen Browser mit, der anstatt auf der Oxide-Engine jetzt auf der QtWebEngine basiert. Der Browser hieß während der Entwicklung schlicht browser-ng und hört nun auf den Namen Morph. Einer der Vorteile einer Qt-basierten Anwendung auf Geräten mit unterschiedlichen Formfaktoren ist Qt Automatic Scaling, dass für die korrekte Darstellung unabhängig von der Displaygröße sorgt.

    Automatisches Skalieren

    Das kann künftig auch beim Skalieren von Apps helfen, die unter Zuhilfenahme von  Qt Quick Controls 2 geschrieben werden.  Davon profitiert auch Kirigami 2, eine Sammlung von GUI-Komponenten, die die Qt Quick Controls um viele weitere Elemente erweitert. Die Verwendung des Kirigami-Frameworks bei der App-Erstellung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Apps für Ubuntu Touch auch auf Plasma Mobile laufen werden.

    Ab jetzt mit Roadmap

    Zum Umstieg auf Ubuntu 16.04 hatten die Macher des UBports-Teams zur User-Beteiligung bei Hintergrundbildern, Klingel- und Benachrichtigungstönen aufgerufen. Die Ergebnisse sind zum Teil in der neuen Version zu sehen und zu hören. Mit OTA-5 erhält die Entwicklung auch erstmals eine offizielle Roadmap. Diese sieht derzeit OTA-6 für den 9. November und OTA-7 für den 4. Januar vor. Mit OTA-9 im Mai soll die Implementierung von Anbox fertiggestellt sein.

    Geräte, auf denen Ubuntu Touch läuft, bekommen das OTA-5-Update angeboten. Sie können über die Systemeinstellungen aktualisieren. Bei einem Upgrade von 15.04 mit OTA-3 oder älter wird zunächst überprüft, ob das Gerät für die Verwendung mit 16.04 geeignet ist. Eine Liste unterstützter Geräte findet sich auf der Projektseite.

     

     

     

  • Android-Alternative: Aus eelo wird /e/

    Android-Alternative
    Bild: /e/ »my data is MY data« | Quelle: Gaël Duval

     

    Vor rund neun Monaten stellten wir mit eelo den Entwurf eines alternativen mobilen Betriebssystems vor. Der Name wurde wegen Markenrechtsbedenken mittlerweile zu /e/ geändert, der Entwickler und das Konzept dahinter sind das gleiche: Gaël Duval, französischer Entrepreneur und Gründer von Mandrake-Linux. Er wollte die Entwicklung per Kickstarter mit 25.000 Euro anstoßen und erhielt rund 95.000 Euro.

    Android-Alternative

    Datenschutz und Privatsphäre stehen weit oben auf dem Zettel von Duval, zudem will er den Apps und Diensten von Google entkommen. Jetzt liegt auf der Basis des in letzter Zeit nicht sonderlich aktiven Lineage OS die erste Beta-Version von /e/ vor. Duvals Ziel war ein »entgoogletes Smartphone-OS-ROM mit sorgfältig ausgewählten Standardanwendungen, einer neuen Benutzeroberfläche und mehreren dedizierten, in das Produkt integrierten Online-Diensten«.

    Lineage OS kam seinem Wunsch in vielen Punkten bereits recht nahe, hatte jedoch Defizite bei der Benutzerfreundlichkeit. Duval schwebt ein alternatives mobiles Betriebssystem vor, das auch von Menschen installiert und genutzt werden kann, auf die die Attribute Geek und technophil nicht zutreffen.

    Die Beta-Version von /e/ ist ein Fork von Lineage OS 14.1 und kann derzeit auf rund zwei Dutzend Geräten installiert werden. Das ROM bringt microG mit, das mit Mozilla NLP konfiguriert ist, sodass Anwender Geo-Lokalisation durch Mozilla Location Services auch verwenden können, wenn zwar eine Internet-Verbindung, aber kein GPS-Signal vorhanden ist.

    Neuer Look

    Eine neu entwickelte Benutzerschnittstelle namens BlissLauncher gibt dem System mit eigenen Icons,  die sich an die Bildschirmgröße anpassen, ein eigenes Gesicht. Als Apps sind bisher unter anderem eine Mail-App als Fork von K9-Mail mit OAuth-Unterstützung, Signal für SMS und Telegramm für Chats für die Kommuinikation zuständig.

    Dazu kommen Apps für Wetter und Karten sowie für Notizen und Aufgabenplanung. Über einen Account-Manager lassen sich die Identitäten des Benutzers verwalten, wobei eine Identität alle Dienste mit einem Single-Login abdecken kann.

    Alle Standard-Apps ausser der für Kartennutzung sind Open Source. Derzeit kommt als Karten-App Magic Earth zum Einsatz. Duval ist mit den Entwicklern im Gespräch darüber, die App als Open Source zur Verfügung zu stellen.

     

    BlissLauncher

     

    Als Suchmaschine kommt als Voreinstellung ein Fork der Meta-Suchmaschine Searx zum Einsatz. Daneben stehen Qwant and DuckDuckGo zur Verfügung. Als Webbrowser kommt derzeit Jelly zum Einsatz. Hinzu kommen eigene Online-Dienste für E-Mail und Cloud, wobei dieser auf Nextcloud basiert.

    60.000 Android-Apps

    Bis zu einer stabilen Version soll der Unterbau auf LineageOS 15 portiert werden um mehr aktuelle Hardware unterstützen zu können. Zudem sollen die derzeit noch genutzten Google-DNS-IPs ausgetauscht werden.

    Ein weiteres Ziel ist ein eigenes App-Repository, das rund 60.000 täglich synchronisierte Android-Apps enthalten soll. Ein App-Installer wird in wenigen Wochen fertig sein und soll weitere Informationen über den Datenschutz der Anwendung, Tracker, Lizenzdetails und ähnliches liefern.

    Anfang 2019 soll /e/ in Version 1.0 erscheinen. Verhandlungen mit Herstellern, um /e/ auf Geräten vorinstalliert anbieten zu können, haben begonnen. Die weitere Entwicklung von /e/ wurde der neu gegründeten /e/- Foundation übergeben.

  • Tor Browser für Android freigegeben

    Tor Browser für Android
    Tor Browser für Android | Quelle: Tor Project

    Vor wenigen Tagen erschien Tor Browser erstmals in einer mobilen Version für Android. Da das Surfen im Internet immer mehr auf mobilen Plattformen stattfindet, schließt das Tor-Projekt hiermit eine Lücke. Das gilt um so mehr, als weite Teile des Planeten, wie etwa der indische Subkontinent, das Internet aus wirtschaftlichen Gründen fast ausschließlich auf Mobilgeräten nutzen können. Hinzu kommt, dass gerade das oft Länder sind, in denen Zensur und Repression herrschen.

    Lücke geschlossen

    Somit hat sich das Tor-Projekt bereits seit Jahren nach Möglichkeiten umgesehen, diesem unglücklichen Umstand Rechnung zu tragen. Zusammen mit dem Guardian-Projekt wurde 2017 aus dem »Google Summer of Code«-Projekt Orfox die erste Lösung für mobiles Surfen über das Tor-Netzwerk realisiert. Jetzt steht mit Tor Browser für Android die erste Alpha-Version eines nativen Tor Browsers in den Startlöchern.

    Auf Augenhöhe

    Tor Browser für Android ist nach Aussagen der Entwickler bei der Funktionalität auf Augenhöhe mit der Desktop-Version. Somit schützt auch die Android-Version vor Trackern, Fingerprinting und Überwachung. Zudem erleichtert er in Ländern, wo Zensur und Repression herrschen, die Nutzung des Internets ohne direkte Gefährdung der eigenen Person.

    2019 stabil

    Mit einer ersten stabilen Version wird früh im nächsten Jahr gerechnet, woraufhin Orfox eingestellt werden soll. Derzeit muss zum Betrieb von Tor Browser für Android noch zusätzlich Orbot installiert werden. Dabei handelt es sich um eine Proxy-Anwendung, die Tor Browser für Android mit dem Tor-Netzwerk verbindet. Bis zur stabilen Version soll Orbot jedoch nicht mehr benötigt werden. Die Anwendung wird aber im Gegensatz zu Orfox nicht eingestellt, da sie auch dazu dient weitere Apps mit dem Tor-Netzwerk zu koppeln.

    Ob eine Version von Tor Browser für iOS in Planung oder Entwicklung ist, bleibt offen, die Entwickler empfehlen derzeit dafür den Onion Browser. Tor Browser für Android kann von Google Play oder direkt als AKP installiert werden. Ein Paket für FDroid ist geplant. Orbot steht auf Google Play, FDroid oder ebenfalls als APK zur Verfügung.