Kategorie: News

  • Alles Gute für 2020

    Photo by Jude Beck on Unsplash

    Ich wünsche Euch allen und natürlich Linux ein erfolgreiches Jahr 2020, aber zunächst einmal einen guten Rutsch. Und danke für Euer Interesse an meinem Blog.

  • Debian entscheidet für Init-Freiheit

    Debian entscheidet für Init-Freiheit

    Ab dem 7. Dezember bis einschließlich gestern konnten die rund 1.000 offiziellen Debian-Entwickler in einer Urabstimmung (General Resolution) über die Zukunft alternativer Init-Systeme im Projekt entscheiden. Jetzt liegt das Ergebnis des komplexen, aber sehr demokratischen Auswertungsverfahrens vor. Insgesamt nahmen 557 Abstimmungsberechtigte teil, davon waren nur 459 gültig. Trotzdem war die Wahlbeteiligung überdurchschnittlich.

    Entgegen den im Vorfeld geäußerten Erwartungen gewann nicht der Vorschlag, sich nur noch auf Systemd zu konzentrieren (F), sondern mit 22 Stimmen Vorsprung Vorschlag B, der weiterhin Alternativen zu Systemd unterstützt und Zusammenarbeit mit abgeleiteten Distributionen unterstützt, die ohne Systemd arbeiten. Damit wurde quasi der Status quo weiter gefestigt, ungeachtet der Tatsache, dass der Status quo die Abstimmung erst nötig machte.

    Der Kernpunkt von Vorschlag B, der vom derzeitigen Projektleiter Sam Hartman stammt, lautet:

    Das Debian-Projekt erkennt an, dass Systemd Service-Einheiten die bevorzugte Konfiguration sind, um zu beschreiben, wie man einen Daemon/Dienst startet. Dennoch bleibt Debian eine Umgebung, in der Entwickler und Benutzer alternative Init-Systeme und Alternativen zu Systemd erforschen und entwickeln können. Diejenigen, die daran interessiert sind, solche Alternativen zu erforschen, müssen die notwendigen Entwicklungs- und Paketierungs-Ressourcen zur Verfügung stellen, um diese Arbeit zu erledigen.

    Somit hat eine Position der Mitte gewonnen. Somit wird dieses kontroverse Thema bestimmt nicht zum letzten Mal auf der Tagesordnung bei Debian gestanden haben, wie bereits einige Male zuvor. Die Systemd-Trolle sind jedenfalls schon wieder aufgewacht, wie dieser Kommentar belegt: »The vote’s rigged, it didn’t have the best option: „reject systemd and anything else made by Linus Poettering«

  • Kanotix und mein Weg zu Linux

    Heute vor 16 Jahren begann die Geschichte der Distribution Kanotix, die bis heute eher im Verborgenen blüht. Dort begann auch meine aktive Linux-Laufbahn. Das erste Abbild von Kanotix erschien am 24. 12. 2003 und steht heute noch zum Download bereit.

    Kanotix hat Geburtstag

    Kanotix entstand aus einem Ärgernis bei Knoppix. Dieses war als Live-Distribution konzipiert und eignete sich nicht sonderlich gut zur Installation auf der Festplatte. Jörg Schirottke aka Kano stellte dann die erste Ausgabe von Kanotix zusammen. Kano pflegt seine Distribution noch heute aktiv und gibt täglich Hilfestellung im IRC-Kanal von Kanotix auf den Freenode-Server. Bravo dazu!

    Aktiver Einstieg in Linux

    Die Distribution basierte die ersten Jahre auf Debian Unstable und beinhaltete für verschiedene Aufgaben eine Menge an Scripten von Kano. Für mich stellte Kanotix den aktiven Einstieg in Linux dar, auch wenn ich bereits vorher eher halbherzig SUSE Linux benutzt hatte. Mit der ersten Installation von Kanotix verschwand Windows von meinen Rechnern und ich habe seither kein Linux mehr benutzt, das nicht auf Debian Unstable basiert.

    Eine Reihe an Distributionen

    Kanotix basierte in der Folge auf Debian Testing und verfolgt heute Debian Stable. Für mich hieß es mit der Umstellung auf Testing mit einigen Kollegen Abschied zu nehmen und Sidux zu gründen, das von der Zeitschrift Chip 2007 als vermutlich schnellstes Linux der Welt bezeichnet wurde. Daraus wurde später Aptosid und vor 8 Jahren dann siduction, was seitdem meine Linux-Heimat ist.

    Kanotix gut für Einsteiger

    Kanotix wird weiterhin gepflegt und aktualisiert und mit Plasma oder LXDE ausgeliefert. Die aktuellen Versionen können in 32- und 64-Bit vom Kanotix-Server bezogen werden. Wer sich eher in einer kleineren Community als der von Debian wohlfühlt, wo der Entwickler selbst Support leistet, sollte sich Kanotix anschauen. Kanotix eignet sich gut für Linux-Einsteiger, während Siduction sich eher an etwas fortgeschrittene Anwender richtet. Alles Gute zum Kanotix-Geburtstag, Kano!

  • Frohe Weihnachten!

    Xmas-Tux
    Bild: José Antonio Fernández Martín

    LinuxNews wünscht allen Lesern erholsame Feiertage und genau das Weihnachtsfest, dass ihr euch wünscht.

  • Das Librem 5 wird im neuen Jahr teurer

    Der Preis des Linuxphone Librem 5 von Purism wird ab dem 1. Januar 2020 749 anstatt derzeit 699 US-Dollar betragen. Im 2. Quartal 2020 mit der Auslieferung des finalen Geräts aus der Charge »Evergreen« steigt der Preis dann nochmals auf den Endpreis von 799 US-Dollar für die erste Ausgabe des Librem 5. Das geht aus einem aktuellen Blogpost bei Purism hervor.

    Geschätzte Fertigungskosten

    Als die Schwarmfinanzierung des Librem 5 im Spätsommer 2017 startete, lag der Preis für die Unterstützer bei 599 US-Dollar. Dieser Preis war eine grobe Schätzung der Fertigungskosten, der auch die Entwicklungskosten einschließt. Jetzt, da man weiß, wie viele Einheiten bestellt wurden und wie hoch in etwa die Entwicklungskosten waren, wurde deutlich, dass der Fertigungspreis pro Einheit bei etwa 800 US-Dollar für die erste Ausgabe liegt.

    Preis der Freiheit

    Das Librem 5 wird in einer vergleichsweise verschwindend kleinen Menge von wenigen Tausend Einheiten gefertigt. Alleine das treibt den Stückpreis bereits bedeutend in die Höhe. Im Artikel Librem 5: Der Preis der Freiheit habe ich dies ausführlich dargelegt. Zudem hat Purism, was die Hardware angeht bei null begonnen.

    Ich kann den Aufschrei angesichts der Preisanhebung an vielen Stellen im Internet nicht nachvollziehen. Purism ist zwar ein sozial engagiertes Unternehmen mit dem Status einer Social Purpose Corporation, aber nichtsdestotrotz gewinnorientiert. Alles andere wäre auch Unsinn, denn es hat niemand etwas davon, wenn die Türen geschlossen werden müssen, weil das Geld ausgeht.

    Entwicklung finanziert

    Die frühen Unterstützer werden, wie beim Crowdfunding üblich, mit einem niedrigeren Preis belohnt, sie tragen aber auch ein Risiko. Bei der Entwicklung des Librem 5 haben sie damit nicht in erster Linie ein Telefon gekauft, sondern eine Entwicklung angestoßen, die hoffentlich zu einer ersten tragfähigen Basis für Smartphones führt, die uns nicht entmündigt, sondern unsere Privatsphäre achtet.

    Wer da investiert, ist sicher ein Enthusiast, dem es um mehr als das Gerät an sich geht. Wer das Risiko nicht tragen will, zahlt später mehr oder hofft, dass sich das Konzept durchsetzt und mit steigenden Produktionszahlen günstigere Geräte möglich werden. Zu meckern gibts da nichts.

  • MintBox3 zur Auslieferung bereit

    MintBox3
    Bild: MintBox3 | Quelle: Compulab

    Zeitgleich mit der gestern erfolgten Veröffentlichung von Linux Mint 19.3 beginnt die Auslieferung der MintBox3. Der Vorgänger MintBox2 erschien bereits 2013, im letzten Jahr wurde die MintBox Mini2 vorgestellt.

    Kleiner Rechner ganz groß

    Der israelische Hersteller Compulab hat auch die MintBox3 zusammen mit den Entwicklern von Linux Mint realisiert. Der kleine Rechner basiert auf dem Modell Airtop3 von Compulab und stellt eine passiv gekühlte Linux-Workstation dar, die es in sich hat.

    Leistung satt

    In der höchsten Ausbaustufe gehören dazu ein Intel Core i9-9900K-Prozessor und eine Geforce GTX 1660 Ti 6 Grafikkarte sowie 32 GByte Hauptspeicher und die Samsung PM981 mit einem TByte als NVMe-SSD im M.2-Formfaktor. Diese Zusammenstellung kommt für 2.700 US-Dollar zum Kunden. Los geht es bei der kleineren MintBox3 Basic mit einer Core-i5-9600-CPU und 16 GByte RAM. Die SSD fasst hier 256 GByte an Daten, als Grafikkarte kommt die Onboard-GPU Intel UHD Graphics 630 zur Anwendung.

    Gute Ausstattung

    Die MintBox3 verfügt bei der geringen Größe über eine erstaunlich umfangreiche Ausstattung – darunter bis zu 128 GByte RAM, 6 Speichergeräte, bis zu 7 4K-Displays, Dual-LAN und WLAN, 9 USB-Ports, Audio-Buchsen auf der Vorder- und Rückseite sowie drei serielle Schnittstellen. Die wirkliche Innovation, die einen so performanten Mini-PC erst ermöglicht, ist Compulabs Airflow-Technik im Zusammenhang mit dem gerippten Aluminiumgehäuse, das nicht nur gut aussieht, sondern auch bis zu 300 Watt Abwärme aus dem 7,5-Liter-Chassis ableitet.

    Wartungsarm

    Das Gehäuse ist für staubreiche Umgebungen in Industrieanlagen ausgelegt. Da es keine Lüfter gibt, die mit der Zeit verschmutzen, ist die MintBox3 ein sehr wartungsarmer PC. Trotzdem lässt er sich zum Austausch von Komponenten mit wenigen Handgriffen ohne Werkzeug öffnen.

    Die MintBox3 wird mit vorinstalliertem Linux Mint 19.3 ausgeliefert. Anwender, denen die beiden Spezifikationen nicht genügend Auswahl bieten, können zum Airtop3 greifen und unter sechs CPUs wählen, die vom Celeron G4900T bis zum Xeon E-2288G reichen. Zudem besteht hier unter anderem auch die Option auf 10Gbit Ethernet.

  • Linux Mint 19.3 »Tricia« offiziell freigegeben

    Linux Mint 19.3 »Tricia« offiziell freigegeben

    Clement Lefebvre und das Mint-Team hatten vor sechs Wochen versprochen, Linux Mint 19.3 »Tricia« noch kurz vor den Feiertagen auszuliefern. Images der stabilen Version stehen schon seit einigen Tagen bereit, was fehlte, war die offizielle Ankündigung. Diese wurde soeben nachgereicht und somit das Versprechen erfüllt.

    Drei Varianten

    Linux Mint 19.3 »Tricia« steht, wie seit der Einstellung der Plasma-Version üblich, in den Varianten mit Cinnamon, Xfce und MATE bereit. Grundlage für die in 32- und 64-Bit verfügbaren Images bilden Ubuntu 18.04.3 LTS und damit einhergehend Kernel 5.0. Wie Ubuntu 18.04 LTS wird auch das darauf basierende Mint 19.3 »Tricia« noch bis 2023 unterstützt.

    Bereits beim Start von Mint 19.3 fällt die überarbeitete Bootsequenz mit dem neuen Logo und einer neuen Plymouth-Animation ins Auge. Warum das neue Logo nicht auch auf dem Desktop-Wallpaper anzutreffen ist, bleibt dabei unklar. Die Hauptausgabe von Linux Mint 19.3 bringt Cinnamon 4.4 als Desktop, bei Xfce kommt die aktuelle Version 4.14 zum Einsatz, während bei MATE Version 1.22 an Bord ist.

    Neue Anwendungen

    Einige Änderungen gab es beim Paketbestand. Anstelle von VLC und Xplayer kommt künftig das auf MPV basierende Celluloid zum Abspielen von Videos zum Einsatz. Gnote ersetzt Tomboy als Notizblock, wodurch Mint künftig auf die Installation von Mono, einer quelloffenen Implementierung von Microsofts .NET-Framework, verzichten kann.

    GIMP macht in Mint 19.3 Platz für das auf grundlegende Funktionen beschränkte Drawing, wobei GIMP aber weiterhin in den Archiven verfügbar bleibt. Mit Drawing lassen sich Bilder zeichnen, ändern, vergrößern und zuschneiden. Insgesamt erreicht Mint mit den Änderungen eine Verschlankung des Systems, wobei einfach gestrickte Anwendungen den Vorzug erhalten, die Dickschiffe aber weiterhin aus den Archiven installierbar sind.

    System Report

    Neu ist bei allen drei Varianten der System Report. Dahinter verbirgt sich eine Systemanalyse, die den Anwender auf Probleme auf seinem Rechner aufmerksam machen möchte. Das können unter anderem fehlende Sprachpakete oder Multimedia-Codecs, ein neuer Hardware-Treiber oder eine bereitstehende Aktualisierung für Linux Mint sein.

    Bessere HiDPI-Unterstützung

    Bei den Spracheinstellungen kann jetzt auch das Zeitformat mit angegeben werden. Die Unterstützung für HiDPI wurde weiter ausgebaut und ist beinahe komplett. Das für Tomboy neu hinzugekommene Gnote bietet hier beispielsweise bessere Unterstützung als der Vorgänger. Lediglich die Anwendungen Hexchat und Qt5Settings sind noch nicht umgestellt.

    Viel Feinschliff

    Mints Bluetooth-Tool Blueberry wurde aufgewertet, ist nun einfacher zu bedienen und leistungsfähiger als zuvor. Es bietet es eine verbesserte Geräteerkennung und sinnvollere Fehlermeldungen. Zudem werden mehr Bluetooth-Geräte unterstützt. Insgesamt erhielt Mint 19.3 »Tricia« Feinschliff an vielen Stellen und macht einen runden Eindruck für die Fans dieser Distribution.

  • Purism stellt Server-Hardware vor

    Photo by Mario Alberto Magallanes Trejo from FreeImages

    Der auf freie Hard- und Software spezialisierte Hersteller Purism stellt erstmals eine eigene Server-Hardware vor. Bisher bietet der Hersteller die Notebooks Librem 13 und 15 sowie das Smartphone Librem 5 an und legt dabei neben der Freiheit besonderen Wert auf Sicherheit und den Schutz der Privatsphäre.

    Pureboot

    So verfügt denn auch das Server-Angebot über die gewohnten Sicherheitsmerkmale wie das auf Coreboot basierte Pureboot und die Sicherheits-Firmware Heads. Die Intel Management Engine wird lahmgelegt und größtenteils entfernt.

    Librem Key an Bord

    Zudem wird die Server-Hardware mit dem Sicherheitstoken Librem Key geliefert, der sofort signalisiert, wenn der Bootvorgang oder der Kernel seit dem letzten Hochfahren kompromittiert wurde. Die Server-Hardware wird gänzlich ohne proprietäre Firmware ausgeliefert und wurde so zusammengestellt, dass sie ohne Probleme mit Coreboot harmoniert.

    Bereits erprobt

    Purisms Server-Hardware wird bereits seit rund einem Jahr von Industriekunden getestet, die ihrerseits Kunden wie Boeing, General Electric, NASA und Toyota bedienen und wird ab sofort für alle interessierten Kunden angeboten. Die Nutzer erwartet eine Vielzahl von für Unternehmenskunden zugeschnittenen Unterstützungsangeboten und Gewährleistungsoptionen. Zudem steht Purisms Anti-Interdiction-Dienst zur Verfügung, der für Kunden mit besonders hohem Sicherheitsanspruch garantiert, dass die Hardware auf dem Weg vom Hersteller zum Kunden nicht kompromittiert wird.

    Drei Modelle verfügbar

    Purism bietet die drei Modelle L1UM1X8C, L1UM2X8C und L1UM3X16C an, die alle dem Format 1U Rackmount entsprechen und mit Intel Xeon-CPUs ausgestattet sind. Die Einheiten sind mit 4 GByte RAM ausgestattet und können bis zu 128 GByte DDR4 ECC RDIMM verwalten. die Preise reichen von 2.700 bis zu 6.000 US-Dollar.

  • Schwerer Fehler bei Chrome 79 für Android

    Chrome 79
    Bild: google_chrome | Quelle jibunkaiwai | Lizenz: CC BY 2.0

    Google hat die Auslieferung seines Browsers Chrome 79 für Android aufgrund eines fatalen Fehlers gestoppt, nachdem bereits am 13.12. geschätzt die Hälfte aller Anwender das Update erhalten hatten. Der Fehler kann zu völligem Verlust der gespeicherten Daten bei Dritt-Apps führen.

    Fataler Fehler

    Den Entwicklern der Chrome-App ist bei der Vorbereitung des Updates von Chrome 78 auf 79 ein folgenschwerer Fehler unterlaufen. Ausgelöst wurde der Fehler dadurch, dass durch eine Reorganisation das WebView-Verzeichnis an eine andere Stelle verschoben wurde. Dabei haben die Entwickler wohl vergessen, auch die Inhalte unter LocalStorage und WebSQL mitzunehmen. WebView ist eine vorinstallierte App für eine Systemfunktion von Android, mit der Apps Web-Inhalte wie HTML, CSS und JavaScript anzeigen und in Dritt-Apps darstellen können.

    Daten aus Dritt-Apps verschwunden

    Durch den Fehler mit den vergessenen Daten können Anwender nach dem Update auf Chrome 79 nicht mehr auf die Daten unter LocalStorage und WebSQL zugreifen, was einem Datenverlust gleichkommt. Die beiden Speichermechanismen ermöglichen es einer Website oder App, Daten auf dem Gerät im Chrome-Profilverzeichnis eines Benutzers zu speichern.

    Der Verlust erstreckt sich neben Daten auch auf Einstellungen und teilweise die Möglichkeit sich bei betroffenen Apps anzumelden. Viele Anwender geben fälschlicherweise den App-Entwicklern die Schuld, wie auf Reddit nachzulesen ist.

    Gelöscht oder nur nicht im Zugriff?

    Ein Fix für dieses Problem ist alles andere als trivial und Google vermutet, dass mindestens 5 – 7 Tage vergehen werden, bevor Chrome 79 für Android erneut ausgerollt wird. Das Problem ist, dass Google nicht einfach auf die alte Verzeichnisstruktur zurückrollen kann, da dann weiterer Datenverlust für die 50 Prozent derer, die das Update bereits erhalten haben, droht. Denn derzeit wissen die Entwickler nicht mal genau, ob die Daten in den beiden Verzeichnissen überschrieben wurde oder nur nicht zugreifbar sind.

    Eine Lösung wird derzeit noch im Bugtracker diskutiert. Ob eure App schon auf Version 79 aktualisiert wurde, könnt ihr in der Chrome-App im Menü rechts oben unter dem Punkt Einstellungen | Über Google Chrome überprüfen. Ist dies der Fall, bleibt nur abzuwarten, ob Google eine Lösung findet, die Daten wieder zugreifbar zu machen.

  • Soziales Netzwerk Okuna: Update vor den Feiertagen

    Okuna ist ein soziales Netzwerk im Aufbau. Nach zwei notwendig gewordenen Umbenennungen im Jahresverlauf konzentrierte sich das Team zuletzt auf die Erweiterung der Funktionalität und veröffentlichte jetzt mit Version 0.0.60 das letzte Update des Jahres für die Android und iOS-App. Eine Desktop-App aus der Community folgt üblicherweise ein paar Tage später.

    Netzwerk mit ethischem Anspruch

    Okuna, das seine Existenz im Frühjahr als Openbook gestartet hatte und sich derzeit noch in der Beta-Phase befindet, ist ein freies soziales Netzwerk, das nicht daran interessiert ist, Werbung zu schalten oder Anwenderdaten meistbietend zu verramschen. Okuna will vielmehr Menschen in die Lage versetzen, sich auszutauschen ohne Angst um ihre Daten und ihre Privatsphäre haben zu müssen. Das ethische soziale Netzwerk will damit aktiv einen Beitrag zu einem offeneren, verantwortungsvolleren und nachhaltigeren Internet leisten.

    Okuna Update

    Mit Version 0.0.60 wurde mit der Einführung von Hashtags für Posts und Kommentare eines der am meisten nachgefragten Features verwirklicht. Lediglich an der grafischen Darstellung der Hashtags wird noch getüftelt. Die Community hatte Kritik an der als teils zu bunt empfundenen Darstellung der Verweise geäußert und somit geht es zurück ans Zeichenpult.

    Darüber hinaus wurden Benachrichtigungen und Trending-Posts überarbeitet. Damit können Okunaï, die eine Zeit lang abwesend waren, nachvollziehen, was in Ihren Communities zwischenzeitlich passiert ist. Zudem wurde die anfängliche Registrierung vereinfacht.

    Noch eine Weile Beta

    Okuna wird noch eine Weile in der geschlossenen Beta-Version verweilen. Neben der Realisierung vieler weiterer Funktionen stehen zwei große Meilensteine auf der Liste, bevor Okuna öffentlich zugänglich wird. Die Entwickler arbeiten dafür an der Web-App und an einem Subskriptionsmodell, das Okuna eine sichere finanzielle Basis bieten soll.

    Das Modell sieht vor, dass Anwender freiwillig eine kleine Summe pro Monat zahlen und dafür etwa Zugang zu kleinen Annehmlichkeiten wie einem Generator für Themes erhalten. Als weitere Belohnung wäre unter anderem ein erhöhtes Upload-Kontingent für Bilder und Videos denkbar.

    Finanzierung

    Derzeit finanziert sich das Projekt hauptsächlich über Patreon, wo derzeit 136 Patrons den Entwicklern monatlich etwas über 1.200 Euro zukommen lassen. Das reicht leider nicht einmal für die Kosten, die für die Infrastruktur anfallen. Zudem können sich auch weiterhin Interessierte auf Indiegogo für 10 Euro auf der Warteliste einschreiben. Jeder, der die Idee von Okuna aus Sympathie unterstützen möchte, kann einen kleinen Beitrag über die Initiative Buy me a coffee leisten.

    Einladungen zu vergeben

    Mit der neuen Version werden wiederum rund 2 – 3.000 Interessierte von der Warteliste eingeladen. Dort verbleiben danach noch rund 20.000 künftige Mitglieder in Wartestellung. Ich kann euch bei Interesse eine Abkürzung in Form einer Einladung anbieten, indem ihr mir eine Mail mit E-Mail-Adresse und einem vorläufigen Spitznamen zukommen lasst.