Kategorie: News

  • Firefox 68 verteilt WebRender für AMD

    Screenshot: ft

    Am heutigen 9. Juli hat Mozilla Firefox 68 und gleichzeitig Firefox ESR 68 veröffentlicht. Die mit Firefox 67 begonnene Auslieferung von WebRender wird fortgesetzt. Probleme mit Antiviren-Software sollen künftig automatisch gelöst werden.

    Grafikbeschleuniger auch für AMD

    WebRender ist ein Teil von Firefox Quantum, wird aber aufgrund der längeren Entwicklungszeit erst jetzt langsam zugänglich gemacht. Wie WebRender das Surferlebnis verbessert, erläutert ein Blogeintrag. Mit Firefox 67 begann Mozilla mit dem Ausrollen der neuen GPU-Render-Engine, die Teil der Browser-Engine Servo ist, an Anwender von Windows 10 mit NVIDIA GPUs.

    Mit dem jetzt verfügbaren Firefox 68 werden die Anwender von Windows 10 und AMD GPUs mit der neuen Technik bekannt gemacht. Sie lässt sich allerdings auch unter Linux und für Intel-Grafikkarten einschalten, indem man unter about:config den Eintrag gfx.webrender.all auf true setzt.

    Probleme mit Antiviren-Software

    Wiederum den Windows-Anwendern kommt der Umstand zugute, dass sich Mozilla für Firefox 68 um die Problematik der häufigen Kollision von Firefox mit AV-Software aus dritter Hand gekümmert hat. Die Probleme entstehen laut einem Blogeintrag, da Mozilla aus Sicherheitsgründen eine eigene Liste von vertrauenswürdigen Certificate Authorities in einem eigenen Zertifikatsspeicher führt, anstatt die des Betriebssystems zu benutzen.

    Das bedeutet, dass Antiviren-Software zusätzlich zum Betriebssystem auch Firefox ordnungsgemäß neu konfigurieren muss, und wenn dies aus irgendeinem Grund fehlschlägt, kann Firefox keine Verbindung zu Websites über HTTPS herstellen, selbst wenn andere Browser auf demselben Computer dies können.

    Die daraus resultierenden Probleme beim Untersuchen von HTTPS-Verbindungen will Mozilla nun automatisch lösen, indem in solchen Fällen die Option security.enterprise_roots.enabled geschaltet wird, die dafür sorgt, dass Firefox solche Fehler übergeht, indem direkt auf den Zertifikatsspeicher des Betriebssystems zugegriffen wird.

    Die Einstellung ist bei Firefox ESR 68 standardmäßig aktiv, während sie beim normalen Firefox aktiviert bleibt, nachdem sie erstmals wegen eines solchen Problems erfolgreich eingeschaltet wurde. Das funktioniert allerdings nur, wenn der Anwender hier nicht bereits vorher manuell Änderungen vornahm.

    Erweiterungsseite überarbeitet

    Verbesserungen, die alle Betriebssysteme betreffen gibt es bei der Verwaltung von Erweiterungen zu berichten. Hier wurde der unter about:addons oder im Menü erreichbare Erweiterungsmanager überarbeitet. Nun ist auf einen Blick zu erkennen, welche Add-ons installiert, aktiviert oder deaktiviert sind. Ein Klick auf eine Erweiterung zeigt weitere Informationen und Einstellungen.

    Mozilla zeigt auf der Seite nun zusätzlich Empfehlungen für Add-ons, basierend auf der bisherigen Nutzung des Browsers. Die Personalisierung kann in den Einstellungen unter Datenschutz & Sicherheit abgeschaltet werden. Wer gar keine Empfehlungen für Add-ons mag, kann diese unter about:config mit dem Schalter extensions.htmlaboutaddons.discover.enabled auf false setzen.

    Neue Hauptversion für Firefox ESR

    Mit Firefox wird auch eine neue Hauptversion von Firefox ESR ausgeliefert. die hauptsächlich Unternehmen entgegen kommt. Im Unterschied zur Normalversion bietet Firefox ESR 68 noch keine Unterstützung für WebRender. Insgesamt ist Firefox 68 besonders für Linux-Anwender ein eher unscheinbares Release, geht aber den eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Ein Grund zum Update sind auf jeden Fall die bereinigten Sichberheitsprobleme. Weitere Einzelheiten sind in den Release Notes erläutert.

  • Hinter den Kulissen eines Debian-Release

    Hinter den Kulissen eines Debian-Release

    Debian-Release
    Vorschlag für Buster-Artwork

    Gerade erst wurde Debian 10 »Buster« veröffentlicht. Die Fertigstellung eines Debian-Release dauert in der Regel um die zwei Jahre. Die Entwickler lassen sich dabei nicht drängeln, denn das Motto der größten Distribution ohne ein Unternehmen im Hintergrund lautet seit jeher »Es wird veröffentlicht, wenn es fertig ist«. Ein Debian-Release ist eine wahre Herkulesaufgabe; Debian 10 »Buster« setzt sich laut Statistik aus 28.939 Quellpaketen mit insgesamt 11.610.055 Dateien zusammen.

    Freeze leitet Endphase ein

    Die neue Version wächst im Testing-Repository heran, während die aktuell stabile Version im Stable-Repository residiert. Nach rund 18 Monaten Entwicklungszeit geht es mit dem schrittweisen Einfrieren von Testing in die Endphase der Entwicklung zur neuen Version.

    Das Einfrieren der Codebasis, der sogenannte Freeze ist ein Teil in Debians Entwicklungsablauf und verlangsamt sukzessive die Aktivität im Testing-Repository, in dem bereits seit der Veröffentlichung der Vorversion das neue Release heranwächst. Ohne diese Verlangsamung wäre eine Veröffentlichung sehr schwierig, da der Testing-Zweig nicht zur Ruhe käme.

    Vorankündigung

    Wenn der Release-Zeitpunkt absehbar ist, wird dieser als voraussichtliches Erscheinungsdatum veröffentlicht. Das gibt Entwicklern einen Zeitrahmen für letzte Anpassungen und Frühumsteigern auf die neue Version genügend Zeit für Vorbereitungen.

    Geschlossene Veranstaltung

    Einige Tage vor dem anvisierten Zeitpunkt erreicht der Freeze seinen Höhepunkt. Selbst releasekritische Fehler werden in dieser Phase nur noch in Ausnahmefällen korrigiert und meist auf das erste Punkt-Release einige Wochen später verschoben. Dringende Änderungen an der Dokumentation werden jedoch noch angenommen, da diese keine Regressionen verursachen. Der Debian-Installer erhält ein letztes Update vor dem Release.

    Handarbeit beginnt

    Am Tag vor dem Release werden die automatischen Scripte, die die Archive aktualisieren oder andere Wartungsaufgaben wahrnehmen, abgeschaltet. Ab diesem Punkt wird das Release von Hand gesteuert. An den Schalthebeln sitzen bis zur Veröffentlichung nun Mitglieder des Release- Teams und die FTP-Master. Eine Vielzahl an Testern wartet an ihren Rechnern auf erste Testbuilds. Zu diesem Zeitpunkt trudeln bereits die Übersetzungen der Release Notes in 76 Sprachen ein, die bereits vor Tagen an die Übersetzer verteilt wurden.

    Dinstall

    Am Morgen des Release wird der dinstall gegen acht Uhr morgens abgewartet. Dabei handelt es sich um einen Daemon, der das Verzeichnis incoming beobachtet und alle acht Stunden die neu dorthin hochgeladenen Pakete in die entsprechenden Repositories leitet. Dann beginnt der eigentliche Release-Prozess, der meist 12 – 18 Stunden dauert.

    Neue Etiketten

    Die Release-Manager geben das Signal, nachdem keinerlei Änderungen mehr vorgenommen werden. Die FTP-Master beginnen mit der Umbenennung der Repositories. So wurde das vor wenigen Tagen von »Buster« abgelöste »Stretch« von stable zu oldstable und Buster von testing auf stable umetikettiert. Ein neues Testing-Repository wird für Debian 11 »Bullseye« erstellt und bevölkert. Dort beginnt nach einer Erholungspause in dem in den nächsten Wochen die Entwicklung für das nächste Debian-Release.

    Images werden gebaut

    Im nächsten Schritt lösen die FTP-Master einen Push aller Änderungen an die Server aus, die die Images bauen. Dies und das anschließende Testen der Images unter verschiedenen Bedingungen nimmt die meiste Zeit in Anspruch. Das erklärt sich unter anderem dadurch, dass Debian für das jetzt erschienene »Buster« für zehn Architekturen ausgeliefert wird. Je exotischer die Architektur, desto weniger Hardware steht zum Testen zur Verfügung.

    Zudem sind die Tester bemüht, möglichst viele der denkbaren Optionen zur Installation auszuprobieren. Vom Ausliefern der ersten Images an die Tester bis zur endgültigen Freigabe der Veröffentlichung und deren Verkündung an die Öffentlichkeit vergingen am vergangenen Wochenende rund 15 Stunden.

    Ende gut – alles gut

    Derweil werden im Hintergrund diverse Anpassungen der Infrastruktur vorgenommen. So wird etwa die Debian-Webseite auf den Neuankömmling vorbereitet und mittlerweile eingetroffene Übersetzungen der Release Notes eingebunden. Nach dem Ende der Testphase schieben die FTP-Master in einem letzten Schritt die Früchte der Arbeit eines langen Tages auf die offiziellen Debian-Server und deren weltweit verteilte Spiegelserver. Nachts gegen drei Uhr unserer Zeit war es dann soweit und ein neues Debian-Release konnte verkündet werden.

  • GNU/Linux Debian 10 »Buster« veröffentlicht

    GNU/Linux Debian 10 »Buster« veröffentlicht

    Rund zwei Jahre sind vergangen, seit Debian 9 »Stretch« herausgegeben wurde. Jetzt erscheint, wie vor einigen Wochen bereits angekündigt, der Nachfolger Debian 10 »Buster«. Wie üblich stammt der Codename wieder aus dem Hollywood-Streifen Toy Story. Buster ist dort der Dackel des Protagonisten Andy.

    Viel Neues unter der Haube

    Neben aktualisierten Paketen und Desktop-Umgebungen hat Debian 10 auch einige wichtige Änderungen und Weiterentwicklungen unter der Haube aufzuweisen. Dazu zählen unter anderem UsrMerge, Gnome mit Wayland als Standard und die Einführung von Secure Boot.

    Debian 10 Buster mit GNOME 3.30

    Doch zunächst zu den für den Anwender sichtbaren Änderungen. Als Basis kommen Kernel 4.19 mit Langzeitunterstützung, Systemd 241 und Mesa 18.3 zum Einsatz. GNOME 3.30 stellt auch dieses Mal wieder den Standard-Desktop. Im Gegensatz zum letzten Release wird dieser jedoch mit Wayland als Standard ausgeliefert. Wer lieber noch beim althergebrachten X-Server bleiben möchte, muss hier händisch eingreifen. Als alternative Desktops stehen KDE Plasma 5.14, LXDE 10,LXQt 0.14, MATE 1.20 und Xfce 4.12 zur Verfügung.

    Endlich UsrMerge

    Debian 10 setzt den UsrMerge um, der bereits für Debian 9 vorgesehen war. Alle großen Distributionen außer openSUSE haben diesen Schritt bereits vollzogen. Hinter dem Stichwort UsrMerge versteckt sich die Aufhebung der Trennung von /bin und /usr/bin, /sbin und /usr/sbin, /lib und /usr/lib sowie /lib64 und /usr/lib64. Alle Dateien aus den Verzeichnissen in / werden mit ihren jeweiligen Gegenstücken in /usr zusammengeführt, stattdessen werden aus Kompatibilitätsgründen Symlinks für die alten Verzeichnisse erstellt.

    Damit wird eine historisch bedingte Verkomplizierung des Filesystem Hierarchy Standard (FHS) aufgehoben. Mit dem UsrMerge eröffnet sich die Möglichkeit, die unveränderlichen Teile des installierten Betriebssystems schreibgeschützt einzuhängen, es atomar zu aktualisieren, als zustandsloses System auszulegen oder auch auf mehrere Hosts oder Container zu verteilen.

    Secure Boot unterstützt

    Eine weitere Neuerung, mit der Debian lange gewartet hat ist die Unterstützung von Secure Boot. Secure Boot ist ein von UEFI implementierter Verifizierungsmechanismus, um sicherzustellen, dass der von der UEFI-Firmware eines Computers gestartete Code vertrauenswürdig ist. Es wurde entwickelt, um ein System davor zu schützen, dass bösartiger Code früh im Bootvorgang geladen und ausgeführt wird, bevor das Betriebssystem fertig geladen ist.

    Calamares als Alternative

    Die Live-Medien von Debian 10 werden mit einem Installer auf der Basis des Calamares Installer-Frameworks anstelle des üblichen Debian-Installers (DI) ausgeliefert. Das ermöglicht neuen Anwendern die Installation von Debian ohne die Komplexität des DI, allerdings auch ohne dessen vielfältige Möglichkeiten.

    Weitere Änderungen betreffen die längst überfällige Aktualisierung von OpenJDK 8 auf Version 11. Gleiches gilt für den Umstieg von Nodejs 4.8 auf 10.15.2. AppArmor ist nun standardmäßig aktiviert und bei den Firewall-Scripten ersetzt NFtables jetzt iptables.

    Breite Unterstützung

    Das Release von Debian 10 wird für zehn Architekturen veröffentlicht. Diese sind amd64, AArch64, armel, armhf, i386, MIPS (Big und Little Endian), Mips64 (Little Endian), Power und IBMSystem Z.

    Alle weiteren Änderungen können den Release Notes entnommen werden. Debian 10 ist in Form zahlreicher verschiedener Installationsmedien inklusive offizieller OpenStack-Images verfügbar. Anwender, die bereits Debian 9 einsetzen, können ihr System wie üblich per APT aktualisieren.

  • Raspbian Buster bereits freigegeben

    Bild: Raspberry Pi Foundation

    Vor wenigen Tagen wurde offiziell der neue Raspberry Pi 4 vorgestellt. Kurz darauf folgt bereits eine neue Version der RasPi-Standard-Distribution Raspbian, die, wie der Name andeutet, auf Debian beruht. Die Entwickler sind ihrer Zeit ein wenig voraus, denn das neue Raspbian hört auf den Beinamen «Buster« aka Debian 10, dessen Veröffentlichung für den 6. Juli vorgesehen ist.

    Raspbian Buster vorgezogen

    Raspbian Buster ist mit allen älteren Versionen des Kleinstrechners kompatibel, ältere Versionen des Betriebssystems bedienen allerdings nicht alle Funktionen des Raspberry Pi 4. Deshalb entschloss sich die Raspberry Pi Foundation, die neue Version Raspbian Buster (Raspbian 2019-06-20) bereits vor Debian freizugeben. Da die Veröffentlichung von Debian 10 bereits in einer Woche geplant ist, sind hier keine Probleme zu erwarten, wie es in der offiziellen Vorstellung heißt.

    Desktop modernisiert

    Die Oberfläche von Raspbian hat eine leichte Anpassung hin zu mehr Einfachheit erhalten. Zudem wurde das Standard-Wallpaper ausgetauscht. Die Änderungen unter der Haube sind ebenfalls eher verhalten und betreffen in vielen Fällen die Sicherheit. Raspbian Buster bleibt weiterhin ein 32-Bit-System, da es die beim RasPi 4 jetzt möglichen vier GByte RAM verwalten kann.

    In einer Antwort auf einen Kommentar erklärt Entwickler Simon Long, bisher habe niemand überzeugende Argumente für einen Umstieg auf arm64 vorgebracht. Gravierender Nachteil wäre der Wegfall der Kompatibilität zu früheren Generationen des Pi.

    Wechsel bei der Python-IDE

    Bei der mitgelieferten Software stellt nun die Python-Entwicklungsumgebung Thonny den Standard anstelle von IDLE. Weggefallen ist derzeit Mathematica, da es mit Debian 10 noch Probleme gibt. Wenn die Probleme behoben sind, wird das Programm wieder in der Abteilung Empfohlene Software zur Installation angeboten werden.

    OpenGL als Standard

    Der Videomodus wechselt beim RasPi 4 zu OpenGL, Raspbian Buster bietet aber aus Kompatibilitätsgründen auch noch den vorherigen Modus ohne OpenGL-Unterstützung. Dieser wird für den Headless-Betrieb ohne Monitor empfohlen und kann in den erweiterten Einstellungen in Raspi-Config unter der Bezeichnung Legacy ausgewählt werden.

    Hinzugekommen ist bei Verwendung des OpenGL-Treibers die Möglichkeit, zwei 4k-Monitore per HDMI-Anschluss mit 60 Bildern pro Sekunde am RasPi 4 zu betreiben. Dazu ist ein neues Konfigurations-Panel hinzugekommen, dass bei älteren Modellen versteckt wird.

    Für jeden etwas dabei

    Raspbian Buster kann in drei Varianten vom Download-Portal der Raspberry Pi Foundation heruntergeladen werden. Neben der knapp zwei GByte großen Vollversion mit Xfce-Desktop und aller empfohlenen Software stehen Varianten mit Xfce-Desktop, aber ohne zusätzliche Software mit 1.150 MByte und ein Minimalsystem ohne Desktop mit 426 MByte zur Verfügung.

    Ein Upgrade von Raspbian Stretch zu Buster ist nicht offiziell empfohlen und könnte das System zerstören. Wer es trotzdem versuchen möchte, sollte zunächst seine Daten sichern. Dann muss in der Quellenliste »stretch« gegen »buster« ausgetauscht und das Upgrade angestoßen werden:

    sudo apt update && sudo apt dist-upgrade

  • Purism erhöht die Sicherheit des Librem Key

    Librem Key
    Bild: Librem Key | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Purism, Hersteller von Notebooks und anderer Hardware mit Fokus auf Sicherheit und Privatsphäre, hat mit der zweiten Auflage die Sicherheit seines USB-Tokens Librem Key durch Verlagerung der Produktion in die heimischen USA erhöht. Das Sicherheitstoken ist damit das einzige seiner Art, dass in den USA gefertigt wird.

    Besser USA als Fernost

    Auch wenn das für uns Europäer nicht wie eine vertrauensbildende Maßnahme klingen mag, der Sicherheit des Librem Key ist damit durchaus gedient. Hersteller in Fernost haben mit dem Konzept von Open-Source bei Soft- oder Hardware so ihre Schwierigkeiten und allzu oft ist es nur ein Lippenbekenntnis.

    Wurde die erste Auflage des Librem Key in Zusammenarbeit mit der Firma Nitrokey entworfen und produziert, so wurde die Produktion der zweiten Auflage in die USA verlagert. Der Librem Key wird Carlsbad. Kalifornien in der gleichen Produktionsstätte erstellt, in der auch bereits die Devkits für das Librem 5 erstellt wurden. Auch der Versand findet direkt von dort statt.

    Zulieferkette absichern

    Purism möchte mit diesem Schritt die Sicherheit der Zulieferkette erhöhen. Viele Hersteller haben hierüber kaum Kontrolle und setzten sich dabei Risiken wie Spionage, Hacks, Malware und Diebstahl geistigen Eigentums aus. Somit ist gerade bei Produkten wie dem Librem Key und Purisms sonstiger Hardware erhöhte Sicherheit unabdingbar.

    Weitere Verlagerung in die USA geplant

    Purism plant künftig auch weitere seiner Geräte in den USA zu fertigen, wie es Linux-Notebook-Hersteller System 76 seit einiger Zeit bereits tut. Damit soll die Kontrolle vom Entwurf über das Platinenlayout, die Herstellung und den Versand komplett in eigener Hand liegen.

    Der Librem Key ist in der Lage, grundlegende Sicherheitstoken-Funktionen auf jedem Laptop bereitzustellen, verfügt aber über erweiterte Funktionen, die ausschließlich mit Purisms Laptop-Linie Librem und anderen Geräten funktionieren, die Trammel Hudsons Sicherheits-Firmware unterstützen.

  • Nextcloud Text vorgestellt

    Nextcloud Text vorgestellt

    Nextcloud Text
    Quelle: Nextcloud

    Die Synchronisations- und Kollaborationsplattform Nextcloud stellt einen ablenkungsfreien Editor vor, der auf den Namen Text hört und zum Einsatz kommen soll, wenn die üblichen Office-Suiten eine Nummer zu groß sind.

    Eingabe per Markdown

    Die neue App, die jetzt vorgestellt wurde, gibt eingegebene Inhalte im Format Rich Text aus und arbeitet unter der Haube mit Markdown. Der Editor ist ab sofort für Anwender von Nextcloud 16 im App-Store zugänglich und soll ab Nextcloud 17 zum Standard-Editor für die Plattform werden. Als Grundlage für Text diente den Nextcloud-Entwicklern das Toolkit ProseMirror und der darauf beruhende Editor tiptap.

    Ablenkungsfreies Arbeiten

    Nextcloud Text will nicht mit einem überbordenden Funktionsumfang überzeugen, sondern eher mit reduziertem Umfang und ablenkungsfreier Konzentration auf das Wesentliche. Neben dem grundlegenden Markup wie Fett, Kursiv, Aufzählungen und Überschriften können Bilder eingefügt werden. Künftig sollen auch Tabellen und mehr unterstützt werden. Dabei kann Text mit einer beliebigen Anzahl von Personen in Echtzeit arbeiten.

    Umfangreiche Seitenleiste

    Der mit Nextcloud 16 neu eingeführte Dokumentenbetrachter wird auch vom neuen Editor genutzt und ermöglicht die Verwendung der gleichen Seitenleiste, die auch bei Collabora Online Verwendung findet. Das erlaubt auch Text den Zugriff auf Freigaben, Kommentare und ältere Versionen. Eine Notiz, die mit einem Link geteilt wird, ermöglicht in der Seitenleiste einen Anruf oder Chat mit dem Empfänger.

    Nextcloud Text mit Seitenleiste

    Standard für Nextcloud 17

    Die jetzt freigegebene Version 1.0, die bei Nextcloud intern bereits eine Weile im Einsatz ist, soll über die nächsten Wochen weiter verbessert werden, was Funktionalität, Design und Stabilität angeht. Mit Nextcloud 17 soll Text dann den jetzigen Editor ersetzen. Die Entwicklung von Nextcloud Text findet auf GitHub statt, Mitarbeit ist ausdrücklich erwünscht.

  • AIDA64 in neuer Version für Sailfish OS

    AIDA64 in neuer Version für Sailfish OS

    Das System-, Diagnose- und Benchmark-Programm AIDA64, das für die Betriebssysteme Windows, Android, iOS, Windows Phone, Windows 10 Mobile und Ubuntu Touch angeboten wird, gibt es seit drei Jahren auch für Jolla’s mobiles Betriebssystem Sailfish. Jetzt liegt es in neuer Version vor.

    AIDA64 für Sailfish OS

    Die Sailfish App wurde neben Deutsch in 13 weitere Sprachen übersetzt und bietet folgende Funktionen:

    • CPU-Erkennung, Echtzeit-Kerntaktmessung
    • Bildschirmabmessungen, Pixeldichteinformationen
    • Batteriestand- und Temperaturüberwachung
    • Netzwerkinformationen
    • Sailfish OS und Android Eigenschaften
    • Identifizierung von SoC und Gerätemodellen
    • Speicher- und Speichernutzung
    • OpenGL ES GPU-Details, Echtzeit-GPU-Taktmessung
    • Auflistung der PCI- und USB-Geräte
    • Sensorabfrage
    • Auflistung der installierten Apps, Systemverzeichnisse und Systemdateien
    • 4-seitige aktive Abdeckung zur Anzeige des Akku-, CPU-, Wärme- und Speicherzustands

    Ich habe die App im Rahmen meiner Artikelserie zu Sailfish auf einem Sony Xperia XA2 Plus selbst getestet. Diese App fügt sich perfekt in Gestaltung & Bedienkonzept des Betriebssystems ein und zeigt welches Potential in der Plattform Sailfish steckt.

  • Ubuntu 32-Bit: Fast eine Kehrtwende

    Copyright: Canonical

    Nachdem Canonical vor einer Woche verkündet hatte, mit Ubuntu 19.10 die 32-Bit Plattform aus den Archiven zu entfernen, um wenige Tage später einen untauglichen und zudem unehrlich verkauften Rückzieher anzukündigen, kommt nun eine teilweise Kehrtwende, die sicherstellen soll, dass Anwender von Wine und Steam sowie andere betroffene Projekte mit Ubuntu 19.10 und 20.04 LTS zumindest auf die benötigten Bibliotheken in 32-Bit zugreifen können.

    Unterstützt, wo nötig

    Das geht aus der letzten Verlautbarung im Ubuntu-Blog von Canonical hervor, in der das Unternehmen hinter Ubuntu erklärt, die Rückmeldungen aus den Communities von Wine, Steam und Ubuntu Studio hätten zum Umdenken und resultierend zu einer Kurskorrektur geführt. In einem Community-Prozess sollen nun die 32-Bit Bibliotheken herausgefiltert werden, die nötig sind, um »Legacy Software« weiterhin anwenden zu können. Zudem bedankt sich Canonical, dass die Community Ubuntu auf Kurs hält, wo dies nötig ist.

    Fehlende Sicherheit

    Zu seiner Entschuldigung führt Canonical an, man habe im letzten Jahr mit Valve in Bezug auf die Gaming-Plattform Steam über die Pläne zur Einstellung der 32-Bit Plattform gesprochen und der jetzige Aufschrei sei damals ausgeblieben. Somit habe letztendlich neben dem gestiegenen Aufwand zur Unterstützung von 32-Bit auch die nicht optimale Sicherheit einer wenig genutzten Plattform dazu geführt, diese einstellen zu wollen. So seien beispielsweise viele der Mitigationen gegen Spectre & Meltdown für 32-Bit gar nicht verfügbar.

    Unterstützung von 32-Bit bis 2025

    Die jetzige Lösung eines von der Community gesteuerten Auswahlprozesses erscheint zunächst als gangbarer Weg, die Anwender von Wine und Steam zufriedenzustellen. Ob das den betroffenen Communities ausreicht und ob Valve Ubuntu in Sachen Steam weiterhin als Referenz unterstützt, bleibt abzuwarten. Die Festlegung, auch Ubuntu 20.04 LTS mit diesen Bibliotheken zu versorgen bedeutet die teilweise Unterstützung der Plattform zumindest bis 2025.

  • Raspberry Pi 4 vorgestellt

    Copyright: Raspberry Pi

    Die Raspberry-Pi-Foundation stellt heute in London die vierte Generation des Platinenrechners Raspberry Pi vor, der in den letzten sieben Jahren in einem unvergleichlichen Siegeszug rund 20 Millionen mal verkauft wurde und in unzähligen Projekten vom Hobbybereich bis in kommerzielle Anwendungen zum Einsatz kommt.

    Auslieferung hat begonnen

    Bereits Mitte Mai hatte Raspberry Pi-Gründer Eben Upton in einem Interview erste vage Aussagen zur 4. Generation des Kleinst-PC getroffen. Heute folgte in London die offizielle Vorstellung. Mit der Auslieferung des in Größe und Preis unveränderten Rechners hat der Handel bereits begonnen. Auch in deutschen Online-Shops wird der RasPi 4 zügig aufschlagen

    Viel mehr Leistung

    Die vierte Generation des Raspberry Pi stellt für den meistverkauften britischen Computer einen Meilenstein in Geschwindigkeit und Leistung dar. Das Gerät kommt laut Aussage des Pressematerials mit etwa der dreifachen Prozessor- und der vierfachen Multimedia-Leistung gegenüber seinem Vorgänger, dem Raspberry Pi 3B+ und soll damit vom Bastel-PC zum »vollständigen Desktop-PC« avancieren.

    Mehr Speicher, mehr Anschlüsse

    Das drückt sich technisch insofern aus, dass der kleine Rechner nun über zwei HDMI-Ports verfügt, die zwei 4K-Displays mit 60 Bildern pro Sekunde betreiben können. Verfügte der Vorgänger Raspberry Pi 3 Model B+ über 4 USB 2.0 Ports, so sind beim Raspberry Pi 4 zwei davon zu USB 3.0 mutiert. Auch die Beschränkung auf 1 GByte Hauptspeicher gehört der Vergangenheit an. Der Raspberry Pi 4 wird gegen Aufpreis auch Varianten mit 2 oder 4 GByte LPDDR4-RAM anbieten.

    Broadcom BCM2711

    Beschleunigt wird der neue RasPi vom ebenfalls neuen Quad-Core-SoC Broadcom BCM2711 mit ARM Cortex-A72 Chip und 4 x 1,5 GHz sein. Im Vergleich dazu verwendet der aktuelle Raspberry Pi 3B+ den Broadcom BCM2837B0-SoC, der auf Cortex-A53 aufsetzt. Die Energieversorgung des RasPi wird indes auf USB-C umgestellt.

    Hindernisse entfernt

    Auch beim Netzwerk wurde ein gewaltiger Hemmschuh entfernt. Anstatt Gigabit Ethernet, das über USB 2.0 angebunden ist und deshalb derzeit den Durchsatz auf 300 Mb/s beschränkt, kommt mit dem Raspberry 4 natives Gigabit Ethernet zum Einsatz. WLAN wird beim Raspberry Pi 4 mit dem Standard 802.11ac bereitgestellt, Bluetooth 5.0 wird unterstützt.

    Neue Prozessgeometrie

    Um diese technischen Upgrades realisieren zu können, müssen sich die
    Entwickler von der bisher verwendeten Prozessgeometrie von 40 nm auf vermutlich 28 nm oder darunter umstellen, alleine schon um die zusätzlich benötigten Leiterbahnen auf der gleichen Fläche unterbringen zu können. Zudem würde die 40 nm Architektur nicht mehr als ein GByte RAM zulassen und dieses zudem auf LPDDR2 beschränken.

    Raspberry Pi 4 erschließt sich neue Einsatzfelder

    Mit dem Raspberry Pi 4 erreicht die Entwicklung des ursprünglich für den Bildungsbereich entwickelten Rechners einen neuen Höhepunkt. Durch Abwärtskompatibilität wird sichergestellt, das bestehende Projekte auch weiter genutzt werden können. Das Upgrade erweitert bestehende und erschließt neue Anwendungsbereiche.

    So bietet sich die vierte Iteration des kleinen Boards jetzt durch besseres I/O und gesteigerte Connectivität auch für die Software-Entwicklung oder als Desktop-Rechner für leichte Aufgaben an. Die bereits vielfach eingesetzte Nutzung als NAS wird durch die Leistungssteigerung erstmals auf eine zielführende Basis gestellt. Zudem wird vermutlich die Verwendung im kommerziellen Bereich weiter ansteigen, denn ereits jetzt wird rund die Hälfte der verkauften RasPis im industriellen Umfeld eingesetzt.

  • Ubuntu lässt die 32-Bit Plattform fallen und erntet Kritik

    32-Bit
    Bild: old painted Ubuntu logo on wood planks | Quelle: blumblaum | Lizenz: CC BY 2.0

    Bereits seit Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« liefert Canonical für seine Desktop-Distribution Ubuntu keine Images der 32-Bit Architektur mehr aus. Trotzdem konnten Anwender der 32-Bit Plattform ihre Installationen bisher aktuell halten, da das Ubuntu-Archiv weiterhin Pakete in 32-Bit zur Verfügung stellte.

    Kein 32-Bit mehr

    Damit soll mit Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« nun Schluss sein, wie aus einem Thread auf der Mailing-Liste sowie einem Artikel auf der Webseite hervorgeht. Ubuntu-Entwickler Steve Langasek begründet den Schritt auf der Mailingliste damit, dass die eingesetzten Ressourcen an Infrastruktur und Entwicklerzeit in keinem Verhältnis zur stetig schwindenden Relevanz der Architektur stünden.

    Was wird aus Wine und Steam?

    Dabei hat er wohl gleich zwei Anwendergruppen vergessen, die sich nun besorgt zu Wort melden. Sowohl der Windows-API-Nachbau Wine als auch die Online-Gaming-Plattform Steam sind auf 32-Bit Bibliotheken angewiesen. Der Client liefert zwar eine Laufzeitumgebung mit gebündelten 32-Bit Bibliotheken, was aber vermutlich nicht ausreicht, um die Mehrzahl der angebotenen Spiele zu unterstützen.

    Keine Unterstützung für Steam

    Aus diesem Grund hat der bekannte bei Steam-Hersteller Valve beschäftigte Entwickler Pierre-Loup Griffais, in der Szene auch als Plagman2 bekannt, auf Twitter verkündet, Ubuntu 19.10 und folgende Veröffentlichungen würden von Steam nicht mehr unterstützt und man werde seinen Kunden Ubuntu nicht mehr empfehlen. Valve werde eine andere Distribution suchen, die offiziell unterstützt wird.

    Steam in 64-Bit?

    Auf den Webseiten der Steam-Plattform gibt es noch keine Stellungnahme. Einige Kommentatoren auf Twitter fragen sich, warum Valve noch immer keine 64-Bit-Version von Steam anbietet. Erste Ansätze dazu gab es bereits letztes Jahr, seither ist jedoch keine weitere Aktivität in dieser Richtung zu verzeichnen.Canonical schreibt, man sei in Gesprächen mit Valve, wie die Steam-Anwender künftig am besten unterstützt werden könne.

    Eine der Ideen ist, Gamer könnten 32-Bit Spiele in einem Container mit Ubuntu 18.04 laufen lassen. Ob dieser Vorschlag allerdings großen Anklang findet, darf bezweifelt werden.

    Wine will Ubuntu fallen lassen

    Auch im Wine-Projekt stellen sich die Entwickler die Frage, wie sie mit dem Wegfall der 32-Bit Plattform bei Ubuntu umgehen sollen. Es wird unter anderem diskutiert, ob man Wine für die kommende Ubuntu-Version überhaupt noch paketieren soll. Zudem nutzt Ubuntu eine eigene Wine-Version, wobei bisher unklar ist, was damit passieren wird.

    Container lösen das Problem nicht

    Ubuntu sagt dazu in der FAQ, die dem Artikel angehängt ist, die Anwender sollten 64-Bit Wine versuchen, viele Anwendungen würden damit problemlos laufen. Die Wine-Entwickler bestreiten das, da die meisten 64-Bit Windows-Anwendungen aus technischen Gründen einen 32-Bit Installer hätten. Ansonsten auch hier Ubuntus Vorschlag einer virtuellen Maschine oder eines LXC-Containers.

    Ob sich Canonical von dsen Sorgen der Entwickler und dem Protest der Anwender beeindrucken lässt und seine Entscheidung revidiert, bleibt abzuwarten. Ganz durchdacht erscheint der komplette Ausstieg aus der 32-Bit Plattform jedenfalls nicht.