Kategorie: News

  • Linux 4.20 unterm Weihnachtsbaum

    Linux 4.20
    Photo by Aaron Burden on Unsplash

    Am gestrigen Sonntag hat Linus Torvalds Linux 4.20 freigegeben. Der neue Kernel wuchs um über 350.000 neue Zeilen, die sich auf rund 14.000 Änderungen verteilen. Es wurden mehr als 11.400 Dateien geändert. Damit liegt die neue Ausgabe im Trend der letzten Veröffentlichungen. Auch die Verteilung der Patches ist nicht ungewöhnlich, rund zwei Drittel entfallen auf Treiber, der Rest auf Netzwerk, Dateisysteme und Werkzeuge.

    Grafiktreiber

    An prominenter Stelle bei den Änderungen zu Treibern für Linux 4.20 ist AMD zu nennen. Die Entwickler des Grafikkartenherstellers fügten weiteren Code für die demnächst auf neuen Karten ausgelieferte AMD Vega 20 GPU bei, die damit fast komplett unterstützt ist. Darüber hinaus werden nun auch die GPUs mit den Codenamen Raven 2 und Picasso unterstützt. Der freie Nvidia-Treiber Nouveau erhielt initiale Unterstützung für HDMI 2.0.

    Dateisysteme

    Bei den Dateisystemen standen Verbesserungen der Leistung von Btrfs im Vordergrund. Aber auch Ext4, XFS, F2FS, Device Mapper und Ceph erhielten Patches. Im Verlauf der Entwicklung zu Linux 4.20 standen die Entwickler auch vor der Aufgabe, ein Problem zu lösen, dass unter bestimmten Bedingungen bei Verwendung von Ext4 zu Datenverlusten führen konnte. Im Endeffekt war aber nicht das weit verbreitete Dateisystem schuld, der Fehler wurde nach langer Suche im Multi-Queue-Block-Layer Blk-MQ  aufgespürt.

    Um so wichtiger ist es, dass bei den Blocktreibern die Umstellung auf eine neue Version vorbereitet wird, die alte wird vermutlich bereits mit 4.21 entfernt. Im Rahmen dessen wurden zahlreiche Blocktreiber auf das Multiqueue-API umgestellt.

    Speck ist weg

    Der umstrittene, erst kürzlich mit Linux 4.17 in den Kernel aufgenommene Verschlüsselungsalgorithmus Speck wurde in Linux 4.20 wieder entfernt. Google entzog dem eigentlich für Android vorgesehenen Code das Vertrauen. Das lag nicht an der Technik – Speck ist ungebrochen – sondern an seiner Herkunft, denn der Algorithmus wurde von der NSA entwickelt. Die ISO-Standardisierung wurde Speck verweigert, da die NSA nicht bereit war, detaillierte Fragen zu dem Algorithmus zu beantworten. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

    Ferner liefen…

    Weiterhin wurde die Virtualisierung mit KVM verbessert, die nun auch in einer VM via Nested Virtualization weitere VMs erlaubt. Unterstützung gibt es auch für das Raspberry Pi Compute Module 3. Der TCP-Stack liefert Pakete künftig mit einem neuen Algorithmus aus, der nicht nur schneller, sondern auch sicherer sein soll.

    Viele Beobachter hatten erwartet, dass der neue Kernel analog zu dem Wechsel auf 4.0 nach 3.19 nun 5.0 heißen würde. Da sich Torvalds aber nicht auf ein Schema festlegen lassen will, hieß es, Linux 5.0 werde in 2019 kommen. Zunächst ist jedoch das Merge-Window für Einreichungen zu 4.21 eröffnet.

  • Sailfish X trifft Sony Xperia XA2 Plus

    Sailfish X trifft Sony Xperia XA2 Plus

    Im Frühjahr 2018 kündigte Jolla, der finnische Hersteller des mobilen Betriebssystems Sailfish OS, an, weitere Geräte aus dem Open-Device-Programm von Sony zu unterstützen. Der Launch von Sailfish X für die XA2  Reihe war für den 8. November angekündigt, diesen Termin konnte der Hersteller auch einhalten. Allerdings nur in einer kostenlosen Trial-Version basierend auf Sailfish 3, ohne Android- und MS Exchange Support sowie fehlender vorausschauender Texterkennung.

    Gut dokumentiert

    Da ich nicht mehr länger warten wollte, machte ich mich daran, Sailfish X auf meinem Sony XA2 Plus zu installieren. Zusätzlich zur Installationsanleitung auf der Jolla Webseite empfiehlt es sich als Vorbereitung noch, die Anleitung auf der Sony Seite zur Entsperrung des Bootloaders heranzuziehen.

    Schnell installiert

    Weiterhin werden noch ein paar Tools benötigt. Fastboot und Android Platform Tools sind schnell aus den Repositories gängiger Distributionen installiert. Bei Debian-basierten Distributionen genügt hierzu der Befehl # apt install android-tools-adb.

    Sailfish X
    Bootloader freischalten

    Bootloader freischalten

    Die Schritte auf dem Telefon zum Aktivieren des Entwickler- und des USB-Debugging-Modus sowie der Einstellung zum Freischalten des Bootloaders sind einfach nachzuvollziehen und in der Sony Anleitung bis auf einen Punkt gut beschrieben. Im Kapitel zum Generieren des Unlock-Codes fehlt ein Hinweis, welcher IMEI-Code bei einem Dual SIM Gerät angeben werden muss (der Tastaturcode auf dem Gerät gibt neben zwei IMEI Codes auch zwei Erweiterungen aus).

    Ich habe den Code des ersten SIM Slots verwendet, dabei muss mir auch ein Fehler unterlaufen sein, denn der erste Freischaltversuch funktionierte nicht und der Fastboot- Befehl zum OEM-Unlock wurde nicht eindeutig quittiert.

    Die Spannung steigt

    Mit einem zweiten neu erzeugten Code funktionierte es dann problemlos. Die Installation des OS war dann spannend, denn ein neues Gerät mit ordentlichem Wert seines ausgelieferten Betriebssystems zu berauben und das ohne Garantie auf Erfolg, ließ mich doch nicht ganz kalt.

    Kleinere Wartezeiten bei der Ausführung und ein Screen voller kryptischer Zeichen beim ersten Booten reduzierten die Anspannung nicht. Seitdem bootet das aus meiner Sicht sehr stilvolle OS aber klaglos und versieht flüssig seinen Dienst.

    Schnelle Eingewöhnung

    Mit der auf Wischgesten basierenden Bedienung kam ich nach einem Tag Eingewöhnung gut zurecht. Der App-Store ist immer noch sehr übersichtlich, sodass die Android Unterstützung doch sehr fehlt. Übrigens habe ich bei Jolla gelesen, dass mit der kommerziellen Version die Android Unterstützung von 4.4 auf 8.1 angehoben werden soll.

    Sailfish X
    Experiment geglückt

    Nicht ganz wunschlos glücklich

    Nach zwei Wochen Einsatz zeigte sich, dass die Primärfunktion, das Telefonieren auf diesem Gerät nicht ohne Tücken ist, hin und wieder mangelnde Verbindungsqualität (mittlerweile im D1 Netz) und ungewollte Aktionen führe ich auf die Software zurück. Mein wichtigster Wunsch für eine native App wäre ein Threema-Client ohne Google-Cloud-Messaging. Notgedrungen bin ich auf SailorGram 0.9 Alpha Fork ausgewichen, was aber aus den Open Repros installiert werden muss!

    Erstaunlich gut funktioniert auch der Browser, wenn auch YouTube-Videos nicht die ganze Displaygröße verwenden und Amazon Prime Video und Netflix bis zur Android-Unterstützung außen vorbleiben.

    Die Herstellung von Bluetooth-Verbindungen war nicht immer erfolgreich, meine Autofreisprecheinrichtung ließ sich vom Telefon aus noch recht einfach herstellen, ein JBL Flip 4 Lautsprecher wollte sich aber einfach nicht mit dem Gerät verbinden.

    Sailfish bleibt

    Trotzdem rechne ich nicht damit, in nächster Zeit zu Android oder iOS zurückzukehren, denn das recht ausgereifte Sailfish-Betriebssystem gefällt mir trotz einiger kleiner Unstimmigkeiten richtig gut.

  • Linux Mint 19.1 veröffentlicht

    Linux Mint 19.1 veröffentlicht

    Die Entwickler von Linux Mint haben ihr Versprechen wahr gemacht und die stabile Version von Linux Mint 19.1 »Tessa« noch vor den Weihnachtsfeiertagen fertiggestellt. Das lässt vielen Anwendern während der bevorstehenden freien Tage Zeit, ihre Systeme in Ruhe zu aktualisieren.

    Bis 2023 unterstützt

    Neben den bereits in der News zur Beta-Version beschriebenen Neuerungen vermelden die Release Notes zur stabilen Veröffentlichung weitere Verbesserungen. Keine Änderungen gibt es bei der Basis, hierzu dient weiterhin Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver«, womit Linux Mint 19.1 ebenfalls noch bis 2023 Unterstützung erfährt. Als Kernel kommt der von Ubuntu auch weiterhin gepflegte Linux 4.15.0.20 zum Einsatz.

    Linux Mint 19.1 erhielt über die ins Auge springenden Änderungen zu Cinnamon 4.0 hinaus an vielen Stellen Weiterentwicklung in optischer oder funktioneller Hinsicht. So wurde etwa die Quellenverwaltung aufgewertet.

    Quellenliste aufgewertet

    Optisch erhielt das »Software Sources«-Werkzeug ein an die XApps angepasstes Aussehen mit entsprechender Seitenleiste. Um Anwendern und Entwicklern die Fehlerbereinigung zu erleichtern, können die dabei hilfreichen »Debug Symbols« mit einem Mausklick installiert werden.

    Die generelle Spracheinstellung und die Unterstützung für ostasiatische Sprachen wurden in zwei Applikationen aufgeteilt, um die durch das Eingabemodus-Framework Fcitx repräsentierten Sprachen besser unterstützen. So bietet die GUI für Fcitx nun für jede unterstützte Sprache eine eigene Seite.

    XApps verbessert

    Auch die hauseigenen XApps erfuhren eine Aufwertung. Das Aussehen des Dokumentenbetrachters XReader wurde verbessert, der Texteditor Xed unterstützt nun Python 3 und das Meson-Buildsystem. Die Bibliothekssammlung LibXapp erhielt vier neue Widgets.

    Die Themes Mint-Y, Mint-Y-Dark und Mint-Y-Darker sind in der neuen Version in zusätzlichen Farbtönen erhältlich. Alle Themes bieten nun einen besseren Kontrast.

    Auch in 32-Bit

    Linux Mint 19.1 »Tessa« steht mit den Desktops Cinnamon 4.0, Xfce 4.12 und MATE 1.20 zum Download in 32- und 64-Bit bereit. Bis 2020 werden künftige Versionen von Linux Mint die gleiche Paketbasis wie Linux Mint 19.1 verwenden, was es Anwendern erleichtert, ein Upgrade durchzuführen.

  • Zwei Jahre LineageOS

    LineageOS
    Logo: LineageOS

    LineageOS ist der legitime Nachfolger von CyanogenMod, dessen kommerzielle Version von den Entwicklern vor zwei Jahren in den Sand gesetzt wurde. Danach wurde der freie Code des Projekts wegen Problemen mit dem Markenrecht unter dem Namen LineagOS weiterentwickelt. Nun, zum zweiten Geburtstag, hat sich das Projekt prächtig entwickelt und liefert einige Zahlen zum Beleg.

    Erfolgreiches Projekt

    Besonders Anwender, die Wert auf ihre Privatsphäre legen, werden von LineageOS angesprochen. Das System verzichtet standardmäßig auf Google-Apps und andere proprietäre Erweiterungen.

    Das Team hat in den vergangenen zwei Jahren dafür gesorgt, dass Android-Anwender auch ihre älteren und nicht mehr unterstützten Geräte weiter nutzen können. Laut den Statistiken der Entwickler läuft die Software auf rund 1.8 Millionen Geräten. Erstaunlicherweise werden davon nur  800.000 Geräte mit offiziellen Builds betreiben.

    Aktive Community

    Eine Mehrheit von rund 55 Prozent der LineageOS-Benutzer setzt somit auf inoffizielle, portierte Versionen des Systems, von denen viele in den Foren auf der Webseite der XDA-Developers  zu finden sind. Das zeugt von einer sehr enthusiastischen und aktiven Community.

    Die Statistiken zeigen zudem, dass es derzeit 163 offiziell unterstützte Geräte gibt. Insgesamt sind 2.635 verschiedene Modelle gemeldet worden, die unterschiedliche Versionen von LineageOS ausführen, unabhängig davon, ob es sich um offizielle Versionen handelt oder nicht. Im letzten Monat wurde die Software  über 1,2 Millionen mal von der LineageOS-Website heruntergeladen, was zu einem Traffic von insgesamt bis zu 500 TByte führte.

    Wir wünschen den Entwicklern von LineageOS weiterhin einen langen Atem und beglückwünschen zu einer für ein junges unabhängiges Open-Source-Projekt erstaunlich erfolgreichen Entwicklung.

  • Dev-Kits für Librem 5 werden ausgeliefert

    Linux-Phone Librem 5
    Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Die Firma Purism, die das Linux-Smartphone Librem 5 entwickelt, gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Entwickler-Boards bereit zum Versand sind und noch in diesem Jahr die Unterstützer erreichen sollen.

    Zwei Mal verschoben

    Die Auslieferung der Dev-Kits war ursprünglich bereits für den Juni geplant, musste aber zweimal verschoben werden. Ein Grund für die Verschiebungen war unter anderem ein Fehler in der ersten Revision des gerade erst auf den Markt gelangten i.MX 8M SoC.

    Das Entwicklungsteam des Librem 5 wird die gleichen Dev-Kits erhalten und die generischen i.MX 6 Boards, auf denen die bisherige Entwicklung stattfand, auf das Purism i.MX 8M basierte Dev-Kit aktualisieren.

    Gleiche Basis

    Somit arbeiten interne wie externe Entwickler ab jetzt mit den endgültigen Komponenten, auf denen das im April 2019 erwartete Linux-Smartphone basiert.  Auch wenn in den letzten zwei Monaten, seit die ersten Boards assembliert wurden, viele Fortschritte gemacht wurden, ist es für die Entwickler bei Purism wichtig, Rückmeldungen von einer breiteren Basis zu erhalten. 

    Noch sei viel zu tun, heißt es im Blogeintrag, jedoch soll der erhoffte Schub die Entwicklung des Librem 5 entscheidend voranbringen, sodass im April 2019 die fertigen Geräte an die Unterstützer gehen können. Auch dieser Termin musste bereits von Januar auf April 2019 verschoben werden.

    Librem 5 Dev-Kit

    Kontakt zu den Entwicklern

    Für die Empfänger der Dev-Kits, aber auch für jeden anderen, der an der Entwicklung interessiert ist, wurde ein Matrix-Kanal eingerichtet, in dem Probleme und Ideen direkt mit den Entwicklern von Purism erörtert werden können. Eine Mail an info@puri.sm verschafft hier Zugang.

    Unterdessen wurde die Crowdfunding-Kampagne eingestellt, das Librem 5 kann jetzt über die Webseite von Purism vorbestellt werden. Der Preis wird ab dem 7. Januar um 100 US-Dollar auf 699 Dollar ansteigen.

  • Steam Link für Raspberry Pi offiziell verfügbar

    Lizenz: CC0

    Ende 2015 brachte der auf Spiele ausgerichtete Soft- und Harwarehersteller Valve Steam Link als Hardware-Box heraus. Das kleine Gerät erlaubte es, von einem Computer oder einer Steam Machine Spiele auf den Fernseher oder andere Geräte zu streamen.

    Software ersetzt Hardware

    Die Hardware wird nicht mehr gebaut und ist mittlerweile fast flächendeckend aus dem Handel verschwunden. Das muss die Steam-Freunde allerdings nicht traurig machen, ganz im Gegenteil. Seit Mitte des Jahres bietet Valve eine Steam-Link-App für Android, an, die auf die gleiche Streaming-Technik setzt und die Funktionalität der Box sogar noch übertrifft – und das gänzlich kostenfrei.

    Für RasPi 3B und 3B+

    Jetzt dürfen sich Besitzer eines Raspberry Pi 3B und 3B+ freuen, denn die vor einer Woche als Beta angekündigte App für den kleinen Einplatinenrechner ist jetzt in stabiler Version verfügbar. Voraussetzung ist ein aktuelles Raspbian »Stretch«. Hier kann per apt update && apt install steamlink die App installiert werden.  Valve empfiehlt eine kabelgebundene Anbindung des RasPi.

    Die Steam-Link-App unterstützt über Bluetooth den Steam Controller sowie andere bekannte Bluetooth-Controller, Mäuse und Tastaturen. Dazu gehören die Xbox-Varianten One Wired Controller, 360 Wired Controller, 360 Wireless Controller for Windows sowie Sony Dualshock 4.

    Anfangsprobleme

    Die Firmware des Steam Controllers sollte vorher aktualisiert werden, um den Bluetooth-Low-Energy-Modus nutzen zu können. Eine FAQ auf der Steam-Webseite beantwortet einige häufig gestellte Fragen. Zur Klärung von Problemen kann die Community-Seite zurate gezogen werden. In den Kommentaren zur Meldung auf Phoronix berichtet ein Anwender von Problemen mit Over-/Underscan und deren Umschiffung. 

    Somit steht Gamern mit Zugriff auf die Steam-Bibliothek über die Feiertage frei, ausgiebig zu testen, wie sich der RasPi mit der Steam-Link-App schlägt.

  • Firefox 64 mit neuem Task-Manager und Multi-Tabs

    Firefox-Nutzer können sich heute auf die letzte neue Version des Browsers in diesem Jahr freuen. Neben einem neuen Task-Manager und dem Start der WebRender-Technologie warten viele kleine Änderungen auf die Anwender.

    Task-Manager integriert

    Bisher konnten Firefox-Nutzer mit der Eingabe von about:performance eine Seite aufrufen, die die Informationen eines Task-Managers bereithielt. Mit Firefox 64 beginnt Mozilla, einen Task-Manager direkt einzubauen. Er ist über das Hamburger-Menü rechts oben unter Sonstiges versteckt und gibt sich noch etwas spartanisch. Das wird sich mit den nächsten Veröffentlichungen aber ändern.

    Bisher zeigt der neu integrierte Task-Manager lediglich offene Tabs und deren aktuellen Energieverbrauch sowie installierte Erweiterungen.  Liegt der Fokus auf einer Add-on-Spalte, führt ein kleiner Pfeil rechts in die Add-on-Verwaltung. In den Nightlies zu Firefox 65 kommt bereits der RAM-Verbrauch hinzu. Zusätzlich können Prozesse dort abgeschossen werden. In einer Mindmap zeigt Mozilla, wie der Task-Manager künftig aussehen könnte.

    WebRender

    Ein weiteres Highlight – vorerst allerdings nicht für Linux-User – ist die Einführung der WebRender-Technik. Zunächst profitieren davon lediglich Anwender von Windows 10, in deren Rechner eine Nvidia-Grafikkarte steckt. Dabei übernimmt die GPU künftig mehr Aufgaben, die traditionell von der CPU abgearbeitet werden. So kann das Laden von Webseiten durch das Rendern auf der GPU beschleunigt werden. 

    Ob die Hard- und Software-Voraussetzungen erfüllt sind, lässt sich mit about:support überprüfen. Am Ende der Abteilung Grafik klärt die Zeile Webrender_Qualified darüber auf, ob bereits auf der GPU gerendert werden kann oder auf eine Folgeversion gewartet werden muss.

    Tabs aufgewertet

    Anwender, die viel mit einer größeren Anzahl an Tabs und mehreren Fenstern arbeiten, werden sich über Multi-Tab-Aktionen freuen. Halten der STRG-Taste und Linksklick auf mehrere Tabs markiert diese und erlaubt verschiedene Aktionen.

    So lässt sich das Tab-Bündel innerhalb des gleichen Fensters oder in ein anderes Fenster als Block verschieben. Ein Rechtsklick auf den Tab-Block offeriert weitere Aktionen wie Stummschalten, Anheften, als Lesezeichen speichern oder an ein anderes Gerät senden.

    RSS entfernt

    Weitere Änderungen betreffen die Entfernung der RSS/Atom Feed-Vorschau und der Live-Bookmarks, ein neues Design der Absturz-Seite about:crashes sowie der Erweiterungsseite about:addons. Durch einen Rechtsklick auf das Icon einer Erweiterung oben rechts lässt sich die Erweiterung nun direkt entfernen.

    Die offizielle Veröffentlichung wird im Tagesverlauf erfolgen. Bereits jetzt steht Firefox auf Mozillas FTP-Server zum Download bereit. Die offizielle Ankündigung erfolgte dieses Mal sehr früh, der FTP-Server wird also nicht zwingend benötigt.

  • Nextcloud 15 goes Social

    Nextcloud 15 goes Social

    Mit Nextcloud 15 steigt die Cloud-Plattform drei Monate nach Nextcloud 14 in die Welt des Social Networkings ein. Die neue Version stellt eine Social-App vor, die den Activity- Pub-Federation-Standard unterstützt.

    2FA verbessert

    Die Sicherheit von Nextcloud wird durch Aktualisierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung verbessert, die die Nutzung durch 2FA via Benachrichtigungen erleichtert und die Sicherheit erhöht, indem Systemadministratoren die Möglichkeit erhalten, die Nutzung durchzusetzen.

    Nextcloud und Mastodon

    Die Nextcloud-Social-App ermöglicht den Nutzern die Teilnahme am Fediverse, einem vernetzten und dezentralen Netzwerk von unabhängig betriebenen Servern, die über den Activity-Pub-Standard kommunizieren. Das gibt Unternehmen die Möglichkeit, ein soziales Unternehmensnetzwerk aufzubauen und Privatanwendern, ihren Nextcloud-Server etwa mit Mastodon zu verbinden.

    Weiter verbessert wurde mit Nextcloud 15 auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Administratoren können 2FA jetzt global oder auf Team-Basis erzwingen. Neu sind auch Einmal-Codes für Systemadministratoren, die verwendet werden bkönnen, wenn der zweite Faktor gerade nicht verfügbar ist.

    Nextcloud 15
    Beim Teilen von Dokumenten kann der Download unterbunden werden

    Barriere gesenkt

    Um die Barriere bei der Verwendung der Authentifizierung mit dem zweiten Faktor zu senken, können Benachrichtigungen von bereits authentifizierten Geräten als zweiter Faktor verwendet werden. Auf diese Weise kann ein mobiles Gerät die Authentifizierung in einem Browser genehmigen oder der Desktop-Client kann die Authentifizierung auf einem Smartphone genehmigen.

    Um Nextcloud weiter zu stabilisieren, erthält Version 15 eine strengere Sicherheitsrichtlinie (CSP), die einen besseren Schutz vor Cross-Site- Scripting-Schwachstellen bieten soll. Auch die Integratioon mit Collabora Online wurde verbessert. 

    Collabora besser integriert

    Eine neue Sidebar in Collabora ermöglicht Audio-/Videoanrufe und Chat während der Bearbeitung sowie eine einfachere Freigabe und Kommentierung. Designverbesserungen wie bessere Symbole und Farben in den Symbolleisten, HiDPI-Unterstützung und Thumbnail-Rendering in der Files App sind hier weitere Stichpunkte. Auch das mobile Erlebnis mit Collabora Online wurde verbessert.

    Collabora mit Talk in der neuen Sidebar

    Neben vielen weiteren Verbesserungen in den Kerngebieten Teilen und Synchronisieren wurde auch an der Geschwindigkeit des Web-Interface gearbeitet.

  • Mageia 7 als Beta freigegeben

    Mageia 7 als Beta freigegeben

    Wer am Wochenende neue Distributionen testen möchte, kann neben Linux Mint 19.1 Beta nun auch Mageia 7 als Beta-Version auf den Testparcours schicken. Die auf Mandrake Linux und Mandriva zurückzuführende Distribution bietet in der 7. Auflage sehr aktuelle Software und einige Neuerungen.

    Plasma macht den Anfang

    Noch fehlt die offizielle Ankündigung und es ist nur ein Image mit Plasma auf einem FTP-Server verfügbar. Das wird sich aber vermutlich über die nächsten Tage ändern und es werden Images mit weiteren unterstützten Desktops wie GNOME und Xfce hinzukommen.

    Aktuelle Pakete

    Mageia 6.1 ist auf den Tag genau zwei Monate alt, an Mageia 7 wird aber schon wesentlich länger gestrickt. Das vorliegende Image nutzt einen aktuellen Kernel 4.19.4 und setzt beim Desktop auf Plasma 5.14.2. In der Grafikabteilung werkeln X.Org 1.20.3 und Mesa 18.3. Daneben finden sich in den Archiven von Mageia Pakete für MATE, Cinnamon, LXDE, LXQt, Enlightenment (E17), Openbox, WindowMaker, Fluxbox, Fvwm2 und IceWM.

    Auch die  Anwendungsprogramme sind aktualisiert worden, Firefox 63.03 lädt zum Surfen ein. Bei den Medieninhalte vertraut Mageia auf VLC 3.0.4 und Clementine 1.3.1. In der Abteilung Entwicklung ist sogar Emacs vorinstalliert. Die Paketverwaltung basiert auf RPM 4.14.2.1. Neben URPMI kann hier auch Fedoras DNF eingesetzt werden.

    ARM besser unterstützt

    Fortschritte wurden laut der noch nicht kompletten Veröffentlichungshinweise auch bei der Unterstützung der ARM-Plattform gemacht. Das Hauptsystem wurde für ARMv7 erweitert und für aarch64 erstmals bereitgestellt. Die Unterstützung für ARMv5 wurde dagegen eingestellt. Anwender, die den Stand von Wayland bei KDE Plasma testen möchten, installieren das Paket plasma-workspace-wayland.

    Im Januar stabil?

    Laut Planung im Wiki  soll noch vor den Feiertagen eine zweite Beta folgen sowie ein Release-Kandidat früh im Januar 2019. Eine stabile Version könnte es noch vor der Entwicklerkonferenz am 1. Februar geben. Jedoch wird Mageia in bester Debian-Manier erst veröffentlicht, wenn es von den Entwicklern als fertig erachtet wird.

  • Ubuntu Touch OTA-6 wird verteilt

    Ubuntu Touch OTA-6
    Bild: Ubuntu for Phone | Quelle: antoinemaltey | Lizenz: CC BY 2.0

    Das Team von UBports hat die Verfügbarkeit von Ubuntu Touch OTA-6 bekannt gegeben. Das Update wird ab sofort bis zum 12.12 automatisch an Anwender von Ubuntu Touch ausgerollt. 

    Releases alle 6 – 8 Wochen

    Das Team hat seit dem Update auf Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« als Basis wie versprochen den Release-Zyklus gestrafft. OTA-4 erschien am 27.8, OTA-5 vor knapp zwei Monaten. Chef-Entwickler Marius Gripsgård und seine Mitstreiter sahen die Veröffentlichung von OTA-4 als den eigentlichen Beginn von Ubuntu Touch unter der Regie von UBports, da alles bis dahin lediglich eine Aufholjagd gewesen sei, um auf das noch bis 2021 unterstützte 16.04 als Grundlage aktualisieren zu können.

    OTA-6 bringt eine Reihe von Korrekturen und Verbesserungen für Ubuntu Touch. In dieser Version haben sich die Entwickler von Canonicals ehemaligem Mobil-Betriebssystem in erster Linie auf Bugfixes und Stabilitätsverbesserungen konzentriert.

    Morph-Browser

    Die Hälfte der bestätigten geschlossenen Tickets für OTA-6 betraf den mit OTA-5 neu eingeführten Morph-Browser. Dieser basiert anstatt auf der Oxide-Engine jetzt auf der QtWebEngine. Der neue Browser hieß während der Entwicklung schlicht browser-ng und hört nun auf den Namen Morph. Einer der Vorteile einer Qt-basierten Anwendung auf Geräten mit unterschiedlichen Formfaktoren ist das »Qt Automatic Scaling«, das für die korrekte Darstellung unabhängig von der Displaygröße sorgt.

    Das ist für das Projekt wichtig, da Ubuntu Touch sowohl auf Smartphones als auch auf Tablets läuft. Qt Automatic Scaling ermöglicht es Entwicklern, Anwendungen mit den Qt Quick Controls 2 zu schreiben, diese werden in einer für den Formfaktor optimalen Größe angezeigt. Auch Kirigami 2 Widgets werden in der Lage sein, diese Funktion zu nutzen.

    Oneplus One besser unterstützt

    Neben den Reparaturen am noch jungen Browser wurde das Erlebnis für das Oneplus One verbessert. So wurde bei Anrufen ein Echo auf der Gegenseite beseitigt. Zudem wurde ein Problem mit der Lautstärkenregelung behoben, dass bei Verwendung eines kabelgebundenen Headsets auftrat.

    Neuer Entwicklungskanal

    Geräte mit Ubuntu Touch sind nun in der Lage, Benachrichtigungen von Matrix zu empfangen. Zudem wurden weitere Pakete nach GitLab verschoben. Parallel dazu wurde der neue Edge-Kanal eingerichtet, der tägliche Builds erfährt und dazu dienen soll, größere Änderungen auf allen Geräten zu testen.

    Als erstes wurde dort die neueste Upstream-Version von Libhybris einem Testlauf unterzogen. Dies ist ein wesentlicher Schritt vor dem Upgrade auf die neueste Upstream-Version von Mir, die eine Reihe von Problemen beheben sollte, die derzeit auf eine Lösung warten. Die neue Version von Libhybris wird auch die Portierung auf Geräte mit Android 7.1 wesentlich erleichtern. Diese könnte mit OTA-7 turnusmäßig in sechs bis acht Wochen erscheinen.