Kategorie: News

  • Linux auf Samsung Galaxy

    Linux on DeX
    Linux on DeX | Quelle: Samsung

     

    Linux auf Samsung Galaxy hatte das Unternehmen bereits vor einem Jahr angekündigt. Jetzt erfolgt eine geschlossene Beta-Phase, für die man sich ab sofort anmelden kann. Das hat Samsung auf der Samsung Developer Conference 2018 (SDC2018) bekannt gegeben. Grundlage ist die Desktop-Umgebung DeX, die Samsung entwickelt hat, um sich des Themas Konvergenz anzunehmen, das auch gerne als »Büro in der Hosentasche« bezeichnet wird. Ein Smartphone mutiert durch Anstecken von Peripherie zum PC, die Software skaliert automatisch hoch.

    Linux on DeX

    Aufseiten von Linux kommt ein angepasstes Image von Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« mit MATE-Desktop zum Einsatz, das zusammen mit Canonical erstellt wurde. Für den Beta-Test sind derzeit nur das Galaxy Note 9 oder ein Galaxy Tab S4 zugelassen. Falls dieser enge Rahmen später erweitert wird, fallen ältere Geräte automatisch durch, denn Voraussetzung sind mindestens vier GByte Hauptspeicher.

    DeX-Dock

    Zusätzlich werden mindestens acht GByte Speicherplatz belegt. War bisher eine DeX-Dockingstation für rund 30 Euro vonnöten, so reicht für den minimalen Betrieb mittlerweile ein Kabel von USB-C auf HDMI. Wenn jedoch Display, Tastatur und Maus angeschlossen werden sollen, kommt man um das Dock nicht herum.

    Im Container

    Das Ubuntu-System auf dem Galaxy-Gerät läuft dabei in einem Container innerhalb von DeX, verwendet somit den Android-Kernel und das Android-Userland. Damit ähnelt es vom Prinzip her dem Projekt Crouton, das Linux-Apps auf Chromebooks ermöglicht. Mittlerweile kommt dort allerdings Crostini auf Basis von KVM zum Einsatz.

    Vielseitig einsetzbar

    Die Nutzung des Container-Prinzips erlaubt dabei das Lesen und Schreiben in Android-Dateien und die gemeinsame Nutzung der Zwischenablage. Ist keine Maus angeschlossen, kann das Touchpad auf dem Galaxy-Gerät hierfür genutzt werden. Im Container verwendete Anwendungen müssen in der ARM-64-Architektur vorliegen. Samsung sieht Entwickler als Hauptanwender, jedoch spricht nichts dagegen, das System als portable Büroumgebung einzusetzen. Samsung sagt zudem für DeX außerhalb von Linux Unterstützung für Microsoft Office, VMware, Amazons AWS und Business-Lösungen von Citrix zu.

     

     

     

  • Cinnamon 4.0 zum Test bei Arch Linux und Manjaro

    Cinnamon 4.0
    Screenshot: ft

     

    Noch ist die bei Linux Mint entwickelte Desktopumgebung Cinnamon 4.0 nicht offiziell freigegeben. Anwender der Distributionen Arch Linux und der Community-Ausgabe von Manjaro mit Cinnamon finden die Pakete aber bereits in den Archiven und können einen ersten Blick auf die vierte Generation von Cinnamon, einem Fork der Gnome-Shell, werfen. Bei Linux Mint selbst findet sich im Archiv derzeit eine Version 2018.09.21.

    Noch nicht stabilisiert

    Die Versionen bei Arch und Manjaro sind allerdings noch mit etwas Vorsicht zu genießen, wenn man sich anschaut, was der Mint-Hauptentwickler zu den frühen Versionen sagt:

    [su_quote style=“modern-light“ cite=“Clement »Clem« Lefebvre“ url=“https://blog.linuxmint.com/?p=3644″]Bei so vielen Korrekturen und Verbesserungen und einer Performance, die stark von der verwendeten GPU abhängt, können die Ergebnisse variieren und wir könnten während der BETA-Phase einige Regressionen erleben. [/su_quote]

    Unterm Weihnachtsbaum

    Offiziell soll Cinnamon 4 mit Linux Mint 19.1 kurz vor Weihnachten erscheinen, wie dem aktuellen Monatsbericht im Mint-Blog zu entnehmen ist. Viel Zuwendung erfuhr in der neuen Version des Desktops die Bedienleiste am unteren Bildschirmrand. Sie wirkt insgesamt moderner als vorher und ist mit 40 Pixel größer und dunkler als bisher. Die Icons wirken kontrastreicher und heben sich besser vom Hintergrund ab. Wer das neue Layout nicht mag, kann zumindest bei Linux Mint später zum alten Design zurückkehren. Das neue Standard-Theme in Linux Mint wird dazu passend ab 19.1 Mint-Y-Dark sein.

    Am schnellsten mit Manjaro

    Die einfachste Möglichkeit, mit Cinnamon 4.0 zu spielen, falls kein Manjaro oder Arch Linux oder eine andere Distribution installiert ist, die deren Archive direkt verwendet, ist vermutlich Manjaro 18 in einer virtuellen Maschine eurer Wahl. Hier weist euch nach dem Start der Update-Manager auf zu aktualisierende Pakete hin, unter anderem auch die von Cinnamon  4.0. Bei meinem kurzen Test verhielt sich die Vorabversion von Cinnamon 4.0 mit Manjaro stabil.

  • Neue MacBooks und Mac Mini verhindern Linux-Installation

    Sicherheitschip T2
    Bild: Apple iPhone 3GS scratched back 2, logo – macro | Quelle: Dominick Guzzo | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Der neue Sicherheitschip T2 in aktueller Apple-Hardware verhindert das Booten von Linux-Distributionen. Informationen über eine Umgehungsmöglichkeit sind widersprüchlich. Betroffen sind der neue Mac Mini ebenso wie das aktuelle MacBook Air 2018, die gesamte aktuelle MacBook-Pro-Generation und der iMac Pro.

    Grundsätzlich begrüßenswert

    Der neue T2-Sicherheitschip ist grundsätzlich eine gute Sache, er sichert den Bootvorgang ab und entspricht in groben Zügen dem, was Microsoft mit Secure Boot oder Hersteller wie Purism mit TPM und Heads für ihre Linux-Notebooks bereitstellen. Diese Maßnahmen schaffen Sicherheit, dass der Bootvorgang seit dem letzten Start nicht manipuliert wurde. Der T2-Chip verlangt dazu von Apple signierte Crypto-Schlüssel.

    Ausnahme für Microsoft

    Das schließt zunächst auch Microsoft Windows vom erfolgreichen Booten aus. Hier gibt es allerdings einen offiziellen Ausweg: Über den Boot-Camp-Assistenten von Apple kann das Windows-Production-CA-2011-Zertifikat installiert werden, das in der Lage ist, den Bootloader von Windows zu authentifizieren. Dies gestattet normalerweise  über ein weiteres Zertifikat namens Microsoft-Corporation-UEFI-CA-2011 das Signieren von Linux-Distributionen. Dieser Schritt wird jedoch von Apple verhindert, die dazu in der Dokumentation des T2-Chips auf Seite 9 schreiben:

    [su_quote style=“modern-light“ url=“https://www.apple.com/mac/docs/Apple_T2_Security_Chip_Overview.pdf“]HINWEIS: Es gibt derzeit kein Vertrauen für die Microsoft Corporation UEFI CA 2011, das die Überprüfung von von Microsoft-Partnern signiertem Code ermöglichen würde. Diese UEFI CA wird häufig verwendet, um die Authentizität von Bootloadern für andere Betriebssysteme wie Linux-Varianten zu überprüfen. [/su_quote]

    Ausweg mit Tücken

    Somit bleibt Linux-Usern vorerst offiziell die Installation auf Geräten mit T2-Chip verwehrt. Allerdings gibt es laut Apples Support-Unterlagen einen Ausweg über die Recovery-Funktion, der die Einstellung No Security erlaubt. In diesem Modus werden Boot-Medien nicht überprüft. Allerdings gibt es hierzu Berichte, dass in diesem Fall NVMe-Geräte nicht erkannt werden und somit eine erfolgreiche Installation verhindert wird.

     

     

  • PortSmash: Erneut Sicherheitslücke bei Intel

    PortSmash
    Bild: Hacker | Quelle: The Presier Project | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Forscher an Universitäten in Finnland und Kuba haben unter der Leitung von Billy Brumley eine neue Sicherheitslücke entdeckt, die auf den Namen PortSmash getauft wurde. Die neue Lücke ist, wie auch schon Meltdown und Spectre zu Jahresbeginn, eine Seitenkanalattacke.

    PortSmash erlaubt es einem versierten Angreifer, verschlüsselte Daten wie etwa kryptografische Schlüssel oder andere privilegierte Informationen von internen CPU-Prozessen auszulesen. Die Lücke wurde bisher für CPUs der Baureihen Skylake und Kaby Lake bestätigt. PortSmash ist zudem das erste Ergebnis einer auf fünf Jahre ausgelegten Forschungsreihe in Sachen Seitenkanalattacken, die vom Europäischen Forschungsrat finanziell ausgestattet ist.

    Seitenkanalattacke

    Eine Seitenkanalattacke stellt eine Technik dar, die verwendet wird, um verschlüsselte Daten aus dem Speicher oder der CPU eines Computers auszulesen. Von den verschiedenen Formen der Seitenkanalattacke bedient sich PortSmash der Timing Attack.

    Dazu werden minimale Diskrepanzen bei den Laufzeiten eines Algorithmus, des Energieverbrauchs des Prozessors während der Berechnungen oder der elektromagnetischen Ausstrahlung beobachtet und analysiert, um zusätzliche Informationen zu erhalten, die helfen können, Verschlüsselungsalgorithmen zu brechen und die verarbeiteten Daten der CPU wiederherzustellen.

    Hyper-Threading ermöglicht Angriff

    Anders als Meltdown und Spectre nutzt PortSmash nicht das Speicher-Subsystem oder die Caching-Mechanismen der CPUs aus. Die Forscher fanden heraus, dass PortSmash CPUs betrifft, die die SMT-Architektur verwenden, die es ermöglicht, mehrere Threads in der Form von Multithreading gleichzeitig auf einem CPU-Kern auszuführen. Intel setzt  SMT als Hyper-Threading (HT) um.

    PoC auf GitHub

    Gelingt es einem Angreifer, einen präparierten Prozess im Rahmen von SMT neben einem legitimen Prozess laufen zu lassen, so kann er kleine Mengen an Daten des legitimen Prozesses auslesen, die dann bei der Rekonstruktion der verschlüsselten Daten hilfreich sein können. Ein Proof-of-Concept (PoC) des keinesfalls trivialen Angriffs ist von den Forschern auf GitHub eingestellt worden. Dabei werden OpenSSL-Schlüssel von einem TLS-Server entwendet. Ein ausführliches Papier soll in den nächsten Tagen folgen.

    Intel arbeitet an Patch

    Intel ist die Lücke vor rund einem Monat bekannt gemacht worden, bisher liegt noch kein Patch dagegen vor. Intel teilte gestern abwiegelnd mit, die Lücke habe nichts mit Spectre, Meltdown oder L1 Terminal Fault gemeinsam. Man werde weiter »mit Kunden, Partnern und Forschern zusammenarbeiten, um die identifizierten Schwachstellen zu verstehen und zu beheben«.

    Vermutlich auch AMD betroffen

    Die Forscher gehen davon aus, dass auch CPUs von AMD, die SMT verwenden, von PortSmash betroffen sind. Bereits letztes Jahr war mit TLBleed eine ähnliche Lücke entdeckt worden, die ebenfalls HT ausnutzt und die das OpenBSD-Projekt veranlasste, die Unterstützung für Intels HT-Technologie in ihren Kerneln zu deaktivieren.

     

  • Bestellstatus für das Linux-Phone Librem 5

    Linux-Phone Librem 5
    Quelle: Purism Pressekit | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Das von Purism entwickelte und derzeit für April 2019 zur Auslieferung anstehende Linux-Phone Librem 5 wurde im Crowdfunding-Verfahren mit dem  Ziel von 1,5 Mio. US-Dollar finanziert. Als die Kampagne im Oktober 2017 endete, waren über 2 Mio. US-Dollar zusammengekommen. Das freie Linux-Smartphone kann aber auch darüber hinaus weiter bestellt werden.

    Bestellungen halten an

    Dass dies auch geschieht vermittelt derzeit ein  Thread im Forum von Purism, der die aktuellen Zahlen offenlegt. Demnach werden pro Monat durchschnittlich 130 Einheiten des Librem 5 bestellt. Der Zuwachs im September betrug 180 Geräte, im Oktober waren es 109. Der derzeitige Bestellstatus steht bei über 4.068 Einheiten.

    Drei Mio. bis Jahresende

    Die Finanzierung wächst monatlich um rund 100.000 US-Dollar und wird vermutlich zum Jahresende die Grenze von 3 Mio. US-Dollar erreichen und damit die doppelte Summe des angestrebten Kampagnenziels. Derzeit steht der Zähler bei 2.816.732 US-Dollar. Das erste Stretch-Goal der Kampagne liegt bei 4 Mio. US-Dollar und damit vermutlich außer Reichweite. Beim Erreichen dieses Ziels war geplant, das Team von Matrix  zu beauftragen, um die Telefonie über VoIP hinaus mit PSTN zu komplettieren.

    Portokasse

    Die Summen, die hier im Spiel sind, sind lächerlich klein im Vergleich zu den Budgets namhafter Smartphone-Hersteller. Das und die Ansprüche an das Endprodukt machen das Unterfangen von Purism, ein freies Smartphone zu realisieren ungleich schwieriger. Ich finde, es ist ein gutes Zeichen, dass sich über 4000 Menschen gefunden haben, die bereit sind 600 US-Dollar in die Hand zu nehmen und in das Linux-Phone Librem 5 zu stecken.

    In einem Blogpost von letzter Woche schreibt Purisms Sicherheitschef Kyle Rankin darüber, warum der Schutz der Privatsphäre nicht ohne Freiheit funktioniert und warum Apple beim Thema Privatsphäre zwar richtig liegt, aber nicht bei ihrem Verständnis von Freiheit.

  • Linux Mint 19.1 unterm Weihnachtsbaum

    Linux Mint 19.1 unterm Weihnachtsbaum

    Wie dem aktuellen Monatsbericht des Mint-Teams zu entnehmen ist, soll Linux Mint 19.1 kurz vor den Weihnachtsfeiertagen erscheinen. Alle drei Editionen mit Cinnamon, Xfce und Mate sollen bis dahin verfügbar sein. Auch der Upgradepfad zur Aktualisierung bestehender Installationen soll benutzbar sein.

    Spenden-Abo bei Patreon

    Zunächst jedoch bedankt sich Hauptentwickler Clement »Clem« Lefevbre bei den Anwendern, die Mint monatlich mit Spenden unterstützen. Aufgrund häufiger Nachfrage von potenziellen Spendern, die PayPal nicht nutzen möchten, hat das Team ein Patreon-Konto eröffnet, wo Anwender das Projekt mit monatlichen Beträgen ihrer Wahl in der Form eines Abonnements unterstützen können.

    Cinnamon 4.0

    Linux Mint 19.1 wird also rund sechs Monate nach Linux Mint 19 »Tara« veröffentlicht werden. Als Basis wird auch hier Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver« dienen. Neu dagegen wird Cinnamon 4.0 sein. Die neue Version der Desktop-Umgebung Cinnamon, die einen hauseigenen Fork von GNOME 3 darstellt, soll durch das neue Layout des Panels moderner wirken. Das neue Panel ist mit 40 Pixeln höher als bisher und dunkler in seiner Farbgebung und soll einen schärferen Kontrast bieten.

    Linux Mint 19.1
    Willkommensbildschirm mit Panel-Auswahl

    Neues Panel

    Auch das Theme Mint-Y soll künftig einen besseren Kontrast bieten. Dabei wird in Zukunft Mint-Y-Dark den Standard darstellen. Bei der Neugestaltung des Panels wurde das beliebte Applet Icing Task Manager direkt in das Panel integriert und ersetzt die traditionelle Fensterliste und die Panel-Launcher.

    Die Anwender erhalten in weiten Teilen die Macht über die Gestaltung der verschiedenen Teile des Panels, wenn es um die Symbolgrößen geht. Wer mit den Veränderungen nicht einverstanden ist und den alten Look wiederhaben möchte, kann dies unter anderem im Willkommensbildschirm von Linux Mint 19.1 über einen Mausklick erreichen.

    Zudem sind Anwender ab Linux Mint 19.1 nicht mehr auf die Distributionskernel von Linux Mint beschränkt, sondern können über den Update-Manager auch die offiziellen Kernel von Kernel.org nutzen.

  • Sailfish OS 3 »Lemmenjoki« veröffentlicht

    Sailfish OS 3 »Lemmenjoki« veröffentlicht

    Der finnische Softwarehersteller Jolla hat sein mobiles Betriebssystem Sailfish OS in Version 3 veröffentlicht und gibt ihm den Beinamen »Lemmenjoki«. Waren es bisher stets finnische Seen und Flüsse, die den Versionen ihre Namen gaben, so sind nun die Nationalparks dran. Anwender, die am »Early Access«-Programm teilnehmen, erhalten ab sofort Zugang zum Update auf Sailfish 3.0.0. Die neue Version bringt neben Verbesserungen für Unternehmen auch mehr Leistung, mehr Sicherheit und eine reibungslosere Benutzerführung für die Anwender.

    Enterprise-Funktionen

    Sailfish OS bringt in seiner dritten Generation eine Vielzahl von verbesserten Unternehmenslösungen mit. Zu den neuen erweiterten Funktionen gehören unter  anderem das Mobile Device Management (MDM), voll integrierte VPN-Lösungen, Enterprise WLAN, Datenverschlüsselung und eine höhere Leistung insgesamt. Sailfish 3 soll auch besser gerüstet sein, um Unternehmen und Organisationen Support für regionale Infrastrukturen anzubieten. Das geht aus der Ankündigung hervor.

    In einigen Wochen wird eine stabilisierte Version erwartet, die dann an alle Anwender verteilt wird. Im Dezember wird ein Bugfix-Release 3.0.1 erwartet. Für Anwender aus dem Heimbereich lohnt sich ein Blick auf Sailfish OS 3 beispielsweise wegen dem neuen Top-Menü, dass den Zugriff auf Einstellungen und Kurzbefehle von überall erlaubt.

    Mehr Performance erwartet

    In der neuen Version können zudem die Daten auf einer SD-Karte verschlüsselt werden, die Verschlüsselung des Dateisystems ist für eine kommende Version geplant. Auch die Kamera-Software wurde verbessert, sodass aufgenommene Fotos nun betrachtet werden können ohne das Gerät zu entsperren. Zudem kann externer Speicher über USB On-The-Go angebunden werden.

    Die Art und Weise wie Apps gestartet und Ansichten geladen werden wurde verbessert. Das resultiert in einer insgesamt besseren Ausführung der Nutzeroberfläche und einem beschleunigten Start. Dieser soll durch ein bevorstehendes, nicht näher bezeichnetes Update des zugrundeliegenden Qt-Frameworks noch weiter beschleunigt werden und einen Schub von 50 Prozent bei der allgemeinen Performance bringen.

    Auch dem Community-Programm Sailfish X steht ein Update bevor. Ab dem 8. November unterstützt Sailfish X auch die Smartphones Sony Xperia XA2, XA2 Plus und XA2 Ultra mit allen Single- und Dual-SIM-Modellen. Jolla wird Sailfish OS 3 in den nächsten Wochen offiziell in Helsinki und in Berlin vorstellen. Weitere Einzelheiten halten die Release Notes bereit.

  • Manjaro 18 mit Xfce, Plasma oder GNOME

    Manjaro 18 mit Xfce, Plasma oder GNOME

    Manjaro 18
    Screenshot: ft

     

    Wer gerade DistroWatch besucht, sieht auf dem ersten Rang Manjaro durch die Decke gehen. Zugegeben, das ist zwar für sich allein kein Qualitätsmerkmal, deutet jedoch in dieser Klarheit zumindest auf die große Beliebtheit dieses Arch-Epigonen hin. Gerade wurde Manjaro 18 »Illyria« veröffentlicht und hat neben dem bevorzugten Desktop Xfce auch Varianten mit KDE Plasma und GNOME im Repertoire. Während Xfce und Plasma auf einen herkömmlichen X.Org-Server setzt, nutzt die GNOME-Version Wayland als Standard.

    Manjaro rollt

    Manjaro ist eine Distribution nach dem Rolling-Release-Prinzip und von daher wie das Vorbild Arch Linux stets um Aktualität bemüht. So verwendet die Xfce-Variante bereits Pakete aus dem derzeitigen Entwicklungszweig 4.13, der vermutlich nächstes Jahr als Xfce 4.14 veröffentlicht wird. Die KDE-Ausgabe von Manjaro 18 setzt auf den Plasma-Desktop 5.14.1 und KDE Applications 18.08.2. Firefox 64 Beta dient dem Surfen im Internet. Grundlage bildet bei allen Ausgaben ein aktueller Kernel 4.19 LTS mit dem BFQ-Scheduler in Version 9. Im Grafik-Stack kommt neben Xorg-Server 1.20.2 auch Mesa 18.2.3 zum Einsatz. Der Paketmanager Pamac wurde auf 7.2.1 aktualisiert und avancierte vom Paketmanager zum Build-Tool in AUR-Manier.

    Kernel-Auswahl

    Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung von Manjaro 18 sind acht Kernel-Serien von 3.16 bis zu 4.19 direkt aus den Repositories verfügbar. Der Manjaro Settings Manager (MSM) bietet nun eine einfach zu bedienende grafische Oberfläche für die Installation und Entfernung der jeweils unterstützten Kernel. Wie Fedora 29  setzt auch Manjaro 18 auf einen flickerfreien Bootvorgang, bei dem Grub nur auf Rechnern mit mehreren Betriebssystemen angezeigt wird.

    Die Ankündigung hält weitere Einzelheiten bereit, wer es genauer wissen möchte, schaut in das ausführliche Changelog. Die Images von Manjaro 18 mit Xfce, KDE oder GNOME sowie Manjaro Architect als Net-Installer stehen auf der Projektseite zum Download bereit. Darüber hinaus stehen mehrere Community-Ausgaben mit verschiedenen Desptops und Fenstermanagern bereit, die aber derzeit noch auf Manjaro 17.x basieren.

  • Fedora 29 mit GNOME 3.30 freigegeben

    Fedora 29
    Screenshot:ft

     

    Es ist fast genau 15 Jahre her, dass mit Fedora Core 1 die erste Ausgabe von Fedora erschien. Pünktlich im Rahmen der Vorgaben veröffentlichten die Fedora-Entwickler heute Version 29 der von Red Hat unterstützten Distribution. Dabei bringt die alle sechs Monate neu herausgegebene Distribution diesmal neben GNOME 3.30 und einem aktualisierten Paketbestand wie immer einige neue Entwicklungen mit. Hervorzuheben sind hier unter anderem Version 1.0 des neuen Storage-System Stratis sowie mit Silverblue ein Blick in eine mögliche Zukunft von Fedora Workstation.

    Die Zutaten

    Doch zunächst zu Brot und Butter. Kernel 4.18.5, Systemd 239-3, Wayland und X.Org-Server 1.20.1 sowie GCC 8.2.1 bilden die Grundlage, auf der mit GNOME 3.30.1 die Bedienoberfläche läuft. Als Browser dient Firefox 63.0, Büroaufträge nimmt LibreOffice 6.1.2.1 entgegen. Als Dateimanager ist Nautilus 3.20.2 mit von der Partie, der dank GNOMEs Umbenennungswahn nun Dateien heißt. Auch alle anderen GNOME-Apps sind auf neuestem Stand.

    Fedora Modularity

    Eine Entwicklung, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht auffällt, die aber von vielen Anwendern wegen der erweiterten Flexibilität begrüßt werden dürfte ist die Einführung der Fedora-Modularität für alle Fedora-Varianten. Mit Fedora 28 wurde dieses neue Feature nur für die Server-Variante freigegeben.

    Um die Änderung wahrzunehmen, muss man sich die Repositories ansehen. Dabei fällt auf, dass neben den drei traditionellen Repos Fedora, Updates und Update-Tests nun drei weitere Repos eingeführt wurden. Die neuen Repos heißen fedora-modular.repo, fedora-updates-modular.repo und fedora-updates-testing-modular.repo. Somit hat jedes der bisherigen Repos ein modulares Gegenstück erhalten.

    Damit werden die Anwender in die Lage versetzt, Pakete einer früheren noch unterstützten oder einer künftigen Version aus Git zu nutzen ohne gleich die gesamte Basis ändern zu müssen. Nicht alle Pakete werden diesen Service erhalten, die Verfügbarkeit hängt vom jeweiligen Paketbetreuer ab. Anwender, die von den Modulen keinen Gebrauch machen wollen, können die neuen Repositories deaktivieren und Fedora wie bisher weiterverwenden.

    Remote-Desktop mit Wayland

    Ein weiteres Ziel für Fedora 29  im Zusammenhang mit Wayland war die Fertigstellung der Remote-Desktop-Unterstützung für die GNOME-Shell mithilfe von PipeWire, dem neuen Multimedia-Framwork auf Basis von GStreamer. Auf Systemen, auf denen nur ein einziges Betriebssystem installiert ist, bietet das Grub-Menü keine nützliche Funktionalität und wird daher künftig standardmäßig ausgeblendet. In diesem Zusammenhang soll auch ein flickerfreier Bootvorgang zu einem besseren Starterlebnis führen.

    Spins und Labs

    Neben den Hauptausgaben Workstation, Server und Atomic für die Cloud bietet Fedora Spins und Labs an. Spins bieten Fedora mit anderen Desktopumgebungen wie Plasma, Xfce, LXQt, Mate, Cinnamon und LXDE an. Fedora Labs sind dagegen zusätzliche spezialisierte Images unter anderem für Astronomie, Design, Games, Robotics oder Sicherheit.

    Der Spin für Xfce weist dabei bereits Entwicklerversionen von Paketen des kommenden, auf GTK+ 3 portierten Xfce 4.14 auf, die Fedora für ausgereift genug empfand, um sie zu veröffentlichen. Allerdings werden sich die Spins von Xfce und LXQt ein wenig verspäten, sodass hier noch etwas Geduld gefragt ist.

    Die Zukunft der Fedora Workstation

    Atomic Workstation heißt jetzt Silverblue und wird im neuen Format mit Fedora 29 erstmals veröffentlicht. Mit Silverblue arbeiten die Entwickler an einer möglichen zukünftigen Version von Fedora Workstation, die auf Flatpak und OSTree basiert und atomar aktualisiert werden soll.

    Downloads

    Alle Versionen von Fedora 29 stehen auf der Downloadseite des Projekts bereit. Wer einen Blick in die Zukunft wagen will, der findet Silverblue auf deren Projektseite zum Download. Apropos Zukunft: Gerade erst machte die Nachricht die Runde, dass IBM Red Hat übernehmen will. Das beunruhigt viele Entwickler, die sich sorgen um die Zukunft machen. IBM hat versichert, Red Hat werde weitermachen wie bisher. Es bleibt zu hoffen, dass etwaige Änderungen an Fedora vorbeigehen werden.

  • Blue and Red: IBM übernimmt Red Hat

    IBM übernimmt Red Hat
    Bild: Red Hat Linux | Quelle: Leonid Mamchenkov | Lizenz: CC BY 2.0

     

    IBM, auch als Big Blue bekannt, will Red Hat übernehmen. Beide Unternehmen haben hierüber eine Übereinkunft erzielt. Demnach will IBM die Aktien von Red Hat zu einem Stückpreis von 190 US-Dollar in bar übernehmen, wie beide Unternehmen mitteilten. IBM wird somit rund 34 Milliarden US-Dollar an Red Hat überweisen. Vor Bekanntgabe des Deals stand Red Hats Aktie bei 116 US-Dollar. Zunächst müssen aber noch die Aktionäre von Red Hat und vermutlich auch einige Kartellbehörden die Hochzeit absegnen.

    Whitehurst bleibt CEO

    IBM wird damit der weltweit führende Hybrid-Cloud-Anbieter. Red Hat CEO Jim Whitehurst soll auch weiterhin mit seinem Team das Unternehmen unabhängig leiten. Whitehurst erhält zusätzlich einen Sitz im IBM-Vorstand. Er sieht die Rolle von Open-Source im Cloud-Geschäft durch das Zusammengehen weiter gestärkt.

    Linux bei beiden großgeschrieben

    Sowohl Red Hat als auch IBM sind führende Unterstützer von Linux und tragen viel zum Kernel und freier Software bei. Red Hat ist zudem mit seit Jahren steigenden Umsätzen und einem Jahresumsatz von vermutlich erstmals über drei Milliarden US-Dollar für 2018 der weltweit größte Anbieter für Open-Source-Software.

    Red Hat hat weltweit über 12.000 Mitarbeiter und rund 100 Büros. Der Hauptsitz ist in Raleigh, North Carolina, an der Ostküste der USA. Hauptprodukt von Red Hat ist Red Hat Enterprise Server (RHEL). Die Software wird frei verteilt, Geld verdient der Hersteller mit den Supportverträgen für Unternehmen. Daneben bietet Red Hat eine Fülle weiterer Open-Source-Software für Cloud Computing, Storage und Virtualisierung an.

    David und Goliath

    IBM ist dagegen mit seinen über 350.000 Mitarbeitern ein Riese. Allein in Deutschland beschäftigt Big Blue derzeit noch 13.500 Mitarbeiter und somit mehr Menschen als Red Hat weltweit. Auch der Umsatz liegt mit fast 80 Milliarden Dollar in einer anderen Kategorie. IBM ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Hardware, Software und Dienstleistungen im IT-Bereich sowie eines der größten Beratungsunternehmen.

    Die Übernahme von Red Hat durch IBM soll im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen sein, vorausgesetzt, die Aktionäre und Kartellbehörden geben ihre Einwilligung.