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  • Linux Mint 19.1 als Beta verfügbar

    Linux Mint 19.1 als Beta verfügbar

    Seit der Veröffentlichung von Linux Mint 19 »Tara« ist ein halbes Jahr verstrichen. Seit einigen Tagen steht nun die Beta-Version zu Linux Mint 19.1 mit dem Codenamen »Tessa« in den Desktop-Varianten Cinnamon, MATE und Xfce offiziell zum Download bereit.

    Eine offizielle Ankündigung im Mint-Blog gibt es noch nicht, allerdings hat Chef-Entwickler Clement »Clem« Lefebvre bereits verkündet, die stabile Ausgabe solle möglichst noch vor Weihnachten erscheinen. Dabei sollen alle drei Desktop-Varianten auf einmal erscheinen. Früher, als der Plasma-Desktop noch ausgeliefert wurde, war dies immer auf zwei Veröffentlichungen verteilt.

    Als Basis dient, wie schon bei 19.0, Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver«, womit Linux Mint 19.1 ebenfalls noch bis 2023 Unterstützung erfährt. Als Kernel kommt der von Ubuntu auch weiterhin gepflegte Linux 4.15.0.20 zum Einsatz.

    Die auffälligsten Neuerungen bei Mint 19.1 sind der hauseigene, als Fork von GNOME 3 entstandene Desktop Cinnamon in Version 4.0 und ein neues Panel, das allen drei Varianten zugutekommt.

    Mit Cinnamon 4.0 hat sich das Team von Mint dem Problem des »Screen Tearing« gewidmet. Zwar hilft die Option V-Sync, allerdings kostet sie auch Performance. Ob das Team eine Lösung finden konnte, die alle zufrieden stellt, werden die Tests der vorliegenden Beta-Version zeigen. Auch der Dateimanager Nemo ist in Version 4.0 vertreten. Er hat einen ordentlichen Geschwindigkeitsschub erfahren und agiert wieselflink. Laut den Entwicklern ist er sogar dreimal schneller als vorher.

    Gleich nach der Installation bietet der Willkommensbildschirm die Auswahl zwischen dem klassischen bisherigen Look und der aktualisierten Ansicht, die ein überarbeitetes, höheres Panel und einen neuen flachen Icon-Satz bietet und damit laut Mint Blog eine modernere Anmutung bietet.  Das Panel gruppiert nun auch standardmäßig Apps und zeigt an, wenn mehrere Instanzen derselben Anwendung geöffnet sind.

    Benutzerfreundliche Designauswahl

    Bekanntermaßen liegt Schönheit aber im Auge des Betrachters. Somit ist der Fakt, dass hier dem Anwender die Wahl gelassen wird, ein gutes Beispiel für Benutzerfreundlichkeit. Das neue Design basiert auf Mint-Y für Fensterrahmen, Symbole und Steuerelemente und Mint-Y-Dark für den Desktop. Es verwendet standardmäßig das Layout des modernisierten Panels.

    Komfortable Einrichtung

    Zudem wurde der Willkommensschirm auch mit der Möglichkeit versehen, die Firewall Gufw zu starten und komfortabel zu konfigurieren. Der Update-Manager zeigt nun verfügbare Kernel und deren Support-Status an und es wurde eine neue Schaltfläche hinzugefügt, um das Entfernen nicht benötigter Kernel zu vereinfachen.

    Die Abbilder von LinuxMint 19.1 Beta können von der Webseite der Distribution heruntergeladen werden. 

     

     

  • Microsoft will Edge aufgeben

    Microsoft will Edge aufgeben

    Wenn stimmt, was auf der Webseite Windows Central heute berichtet wird, dann sind die Browser-Wars endgültig vorbei und Chrome hat gewonnen. Dort wird nämlich berichtet, Microsoft wolle seinen seit 2015 entwickelten Browser Edge und dessen Engine EdgeHTML aufgeben und einen Browser auf der Basis von Chromium entwickeln.

    Zu viele Fehler

    Der Grund für die Einstellung der Bemühungen für einen Browser mit einer hauseigenen Engine soll die fehlende Akzeptanz durch die Anwender aufgrund von Beginn an bestehender Fehler sein. Auch der Marktanteil ist kläglich. Nach drei Jahren liegt dieser beim Desktop laut StatCounter bei gerade einmal 4 Prozent und damit noch um einiges hinter dem Internet Explorer mit 5.38 Prozent, den er eigentlich ablösen sollte.

    Codename Anaheim

    Laut Windows Central findet die Neuentwicklung unter dem Codenamen Anaheim statt. Der Wechsel könnte frühestens mit der Veröffentlichung von Windows 10, Codename 19H1 im April 2019 stattfinden. Dann könnte der »Browser, mit dem man Chrome herunterladen kann« Geschichte sein.

    Nah an Blink

    Neben »Informationen aus gut informierter Quelle« führt der Autor Beiträge von Microsoft-Mitarbeitern zur Chromium-Codebase zum Beleg seiner Behauptung an. Dabei geht es allerdings darum, Chromium auf der ARM-Architektur zu verbessern. Fakten sind bisher kaum bekannt, jedoch soll die Web-Engine sich nah an Googles Blink-Engine orientieren.

    Keine Konkurrenz

    Wenn sich das Gerücht bewahrheitet, steht nicht mehr viel zwischen der Chrome-Webengine Blink und der Weltherrschaft. Mozilla hat den Kampf schon längst verloren und liegt bei 9,1 Prozent Marktanteil, während Chrome seinen Höhenflug bei derzeit 72.38 wohl noch steigern können wird.

    Anwender als Verlierer

    Aus Sicht der Anwender ist das angesichts des mangelhaften Schutzes der Privatsphäre bei Chrome und seiner Engine eine bedauerliche Situation. Das Ausmaß der Aushöhlung der Nutzerrechte bereitet ein Artikel des Kryptographen Matthew Green, Professor an der Johns Hopkins University auf.

  • PostmarketOS partnert mit Necunos

    postmarketOS
    Bild: postmarketOS

    Vor wenigen Tagen stellte der finnische Smartphone-Hersteller Necuno Solutions eine Zusammenarbeit mit KDE vor, um ein Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem zu erstellen.

    Partnern mit postmarketOS

    Heute kündigt der Hersteller eine weitere Kollaboration aus dem Open-Source-Bereich an.  Die neue Partnerschaft wurde mit den Entwicklern von postmarketOS (pmOS) geschlossen, um das Betriebssystem auf das Necuno Mobile anzupassen. Das sind gute Nachrichten für die Entwickler beider mobiler Betriebssysteme, da sie ihre Software erstmals angepasst auf einem Smartphone einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen können.

    Frühe Phase

    Das seit 18 Monaten entwickelte pmOS will ein vollwertiges Linux-System für Android-Smartphones bereitstellen und bedient sich dazu als Basis beim Minimal-Linux Alpine.

    PmOS ist ein touch-optimiertes, vorkonfiguriertes Alpine Linux, das auf Smartphones und anderen mobilen Geräten installiert werden kann. Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium und ist für die meisten Anwender noch nicht produktiv einsetzbar. Im Sommer stellten die Entwickler einen Bericht über den damaligen Stand zusammen.

    10 Jahre Unterstützung

    PmOS strebt an, ein nachhaltiges Betriebssystem zu werden, das es den Anwendern ermöglicht, ihre Geräte über zehn Jahre lang oder bis ans  physische Ende des Geräts sicher zu nutzen. Etwa eineinhalb Jahre nach dem Start des Projekts bootet es bereits auf über hundert verschiedenen Geräten. Anstatt auf Binärdateien und geforkten Quellcode für jedes Gerät  zu setzen, vereinheitlichen sie diese so weit wie möglich. So können Updates für alle Geräte auf einmal bereitgestellt werden.

    Zweite Option

    Necuno Solutions will eine quelloffene und sichere mobile Hardwareplattform namens Necuno Mobile am Markt platzieren. Das eigentlich als sichere Alternative für den Unternehmensmarkt vorgesehene Necuno Mobile wird zusätzlich in einer Version für die Linux-Gemeinde erscheinen und verfügt mit pmOS nun bereits über eine zweite freie Option beim Betriebssystem.

  • WordPress 5.0 erneut verschoben

    WordPrfess 5.0 verschoben
    Bild: CC0 Public Domain

    Die Veröffentlichung von WordPress 5.0 mit dem neuen Block-Editor Gutenberg ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Eigentlich sollte das wichtigste Update in der Geschichte des beliebten CMS am 27. November erfolgen.

    Zweiter RC kommt

    Auf einem der wöchentlichen Treffen der wichtigsten WordPress-Entwickler wurde gestern Abend beschlossen, mit der stabilen Veröffentlichung noch zu warten und zunächst am 30. November einen zweiten Veröffentlichungskandidaten freizugeben.   

    Auf PHP 7.3 warten?

    Grund für die Verschiebung sind einerseits zu viele offene Fehler in Gutenberg, andererseits erhält PHP am 6. Dezember ein wichtiges Update auf PHP 7.3. Genaues ist derzeit nicht bekannt, jedoch hatten sich bereits im Oktober Entwickler dafür ausgesprochen, das PHP-Update zum Teil von WordPress 5.0 zu machen. 

    Derzeit kein Termin

    Derzeit ist völlig unklar, wann WordPress 5.0 erscheint. Wird PHP 7.3 außen vor gelassen und der zweite Release Candidate behebt ausreichend Fehler, kann es noch zu einer Veröffentlichung im Dezember kommen. Das wäre sicherlich im Sinne von Mitbegründer und CEO Matt Mullenweg, der Gutenberg möglichst schnell stabil veröffentlicht sehen möchte.

    Wird allerdings entschieden, auch PHP 7.3 mit in das Release aufzunehmen, so wird es bestimmt nicht vor Januar 2019 zu einer Veröffentlichung kommen. Das ist zudem die bevorzugte Lösung vieler Entwickler, die nicht der Geschäftsführung das Wort reden, sondern ein Release im jetzigen Zustand für absolut verfrüht halten.

    Schlechte Bewertung

    Laut der WordPress-Webseite kann das Plugin Gutenberg 4.5.1, das mit WordPress 5.0 in dessen Core einzieht, mittlerweile über 700.000 Installationen vorweisen. Die Bewertungen auf dieser Seite sind aber immer noch überwiegend negativ. Während bei 388 Bewertungen je 5 Sterne vergeben werden, weisen 914 Bewertungen nur einen Stern auf. Das ist allerdings bereits eine Verbesserung der Bewertung von vor einigen Wochen. 

    Hier im Blog ist Gutenberg produktiv seit rund einer Woche im Einsatz und macht relativ wenig Probleme. Einige Plugins sind noch nicht angepasst oder weisen noch kleinere Fehler in der Anpassung auf. Ein Zustand der so zu erwarten war. Ich bin eigentlich positiv überrascht, aber der Umstieg muss nicht für alle so problemlos verlaufen wie hier. Das kommt sicherlich auf das verwendete Theme und die eingesetzten Plugins an.

  • Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Quelle: KDE

    Das KDE-Projekt teilt mit, das in Zusammenarbeit mit dem finnischen Unternehmen Necuno Solutions ein neues Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem veröffentlicht werden soll. Necuno Solutions hat sich der Entwicklung mobiler Systeme verschrieben, bei denen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre im Vordergrund stehen. Die Firmenphilosophie vermittelt ein Eintrag im Firmenblog.

    Noch wenig Informationen

    Das geplante Necuno Mobile Smartphone wird  einen ARM Cortex-A9 NXP i.MX6 Quad Chip als Prozessor und eine Vivante-GPU mit Etnaviv-Treiber verwenden. Das Aluminiumgehäuse bietet einen 5,5 Zoll großen Bildschirm und neben den üblichen seitlichen Tasten auch eine individuell belegbare Taste verfügbar sein. 

    Entkoppelte Blobs

    Als Kernel soll Linux 4.14 LTS zum Einsatz kommen, über die Ausstattung mit Hauptspeicher schweigt sich der Hersteller bisher aus. Die noch nicht genauer spezifizierten Firmware-Blobs sollen laut Hersteller keinerlei Zugriff auf den Speicher haben. 

    Neben WLAN per SDIO-Karte und Ethernet soll es die Möglichkeit für LTE als Erweiterung geben. Eine heutzutage bei Consumer-Smartphones unabdingbare Kamera wird nicht erwähnt.

    In der Szene verwurzelt

    Necuno Solutions sieht ihren Hauptkundenkreis in Unternehmen, die hohe Sicherheitsansprüche haben. Da die Firma sich aber in der Open-Source-Szene verwurzelt sieht, soll mit der Zusammenarbeit mit KDE auch etwas an die Community zurückgegeben werden. 

    Besser zwei als eins

    Damit ist neben dem Librem 5 von Purism jetzt ein zweites Linux-Smartphone in der Entwicklungsphase. Leider setzt Necuno Solutions auf den älteren NXP i.MX6 Quad SoC und nicht wie Purism auf den aktuellen MX8. Es steht zu hoffen, dass sich das in einer budgetfreundlicheren Preisgestaltung niederschlägt. Über ein Erscheinungsdatum und den Preis des Geräts ist noch nichts bekannt. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite für einen Newsletter eintragen.

    Zwei sind besser als eins, also ist dieses neue Projekt eine willkommene Bereicherung der dünn besiedelten Szene für freie, offene und sichere Mobilgeräte. Und mit Plasma Mobile wird es somit endlich ein Gerät geben, dass sich in erster Linie diesem mobilen Desktop-Erlebnis widmet. 

  • LineageOS schickt 30 Geräte in Rente

    LineageOS
    Logo: LineageOS

    Die Entwickler von LineageOS haben die Unterstützung für 30 Geräte eingestellt, die von den jeweiligen Betreuern nicht mehr aktiv gepflegt werden. Das geht aus einer Liste hervor, die das Projekt vor wenigen Tagen auf GitHub veröffentlicht hat.

    Nicht in Stein gemeißelt

    Diese Liste ist nicht endgültig, sollten sich neue Betreuer für die Geräte finden, so können sie wieder aufgenommen werden. Im Moment werden allerdings für die nicht mehr unterstützten Geräte keine neuen Builds mehr erstellt, es gibt also keine neuen Updates mehr. Besitzer von betroffenen Geräten tun deshalb gut daran, ihre Smartphones und Tablets auf den letzten Stand zu bringen. 

    Zu spät kommuniziert

    Auf Reddit hat ein Anwender eine besser lesbare Liste der entfernten Geräte eingestellt. Er beschwert sich dort zudem auch über eine schlechte Informationspolitik seitens des Projekts in dieser Sache. Es sei verständlich, dass Geräte ohne Maintainer auf Dauer nicht unterstützt werden können,  nach seiner Meinung hätte aber früher über die anstehenden Änderungen informiert werden müssen.

    Über 6 Prozent betroffen

    Von den 30 Geräten, für die LineageOS künftig nicht mehr gebaut wird, sind zwei bereits mit LineageOS 15.1 versehen, die anderen 28 stehen noch bei Version 14.1. Aus der Lineage-Statistik geht hervor, dass das jetzt entfernte Moto G4/G4 Plus (athene) auf Platz 13 der meistgenutzten Geräte liegt und rund 23.700 aktive Installationen aufweist.

    Das ebenfalls entfernte Redmi Note 3 (kenzo) liegt einen Platz dahinter mit über 22.000 aktiven Installationen. Das OnePlus X (onyx) auf Platz 54 weist immerhin noch fast 8.200 Installationen auf. Insgesamt werden durch die Entfernung der 30 Smartphones und Tablets 117.960 Installationen nicht mehr mit Updates versorgt, was 6,24 Prozent der gesamten Nutzerbasis ausmacht.

    Neues Changelog

    Auf seiner Webpräsenz gab LineageOS in einem aktuellen Changelog weiterhin bekannt, dass unter anderem alle aktuellen Sicherheitspatches für 14.1 und 15.1 integriert worden seien. Eine Sicherheitslücke, durch die per ADB zu einfach Root-Status erlangt werden konnte, wurde geschlossen. 

    Entwicklung zu 16.0 begonnen

    Während LineageOS 15.1 annähernd Funktionsgleichstand mit Android 8 erlangt hat, ist die Entwicklung für LineageOS 16.0 angelaufen, das auf Android 9 »Pie« basiert. Zudem sind bald stabile Builds von LineageOS 15.1 zu erwarten.

    LineageOS ist als Nachfolger von CyanogenMod ebenfalls eine Adaption von Android, die bestrebt ist, ältere Geräte weiterhin mit aktuellen Android-Versionen zu versorgen. Der Fork LineageOS for microG bietet eine Alternative zu den proprietären Google-Diensten.

  • Hybrid-Trojaner bedroht Linux

    Hybrid-Trojaner
    Foto: Markus Spiske auf Unsplash

    Die Zeiten, in denen Linux nicht interessant für Viren und Trojaner war, scheinen vorbei. Der Hybrid-Trojaner Linux.BtcMine.174 bedroht Linux-Installationen gleich auf mehreren Ebenen. Neben Monero-Crypto-Mining tritt er als Keylogger auf, kann Passwörter stehlen, ein Rootkit installieren und DDoS-Attacken fahren.

    Schädlinge nachgeladen

    Entdeckt wurde Linux.BtcMine.174 von den russischen Sicherheitsforschern des Antivirus-Herstellers Dr. Web. Die Forscher stellten fest, dass nach der Infektion über die Server der Cyber-Kriminellen verschiedene weitere Schad-Software nachgeladen wird. 

    Crypto-Währung minen

    Der Trojaner ist ein Shell-Script mit rund 1.000 Zeilen. Hauptaufgabe des Schädlings ist das Mining der Crypto-Währung Monero auf den befallenen Rechnern.  Nach der Infektion, bei der versucht wird, das Script in ein Verzeichnis mit Schreib- und Leserechten zu installieren prüft es zunächst, ob der Server der Trojaner-Entwickler erreichbar ist, um zusätzliche Module nachladen zu können.

    Die schmutzige Kuh herausgeholt

    Reichen die bei der Infektion erlangten Rechte nicht aus, versucht die Schad-Software, die beiden bereits seit Jahren geschlossenen Sicherheitslücken CVE-2013-2094 und CVE-2016-5195, auch als Dirty Cow bekannt, auszunutzen, um höhere Rechte zu erlangen.

    Nach der Installation des Monero-Miners prüft das Script den Rechner auf das Vorhandensein weiterer Mining-Software, um diese zu deaktivieren. Dann wird der Bill Gates Trojaner (PDF) nachgeladen, der DDoS-Attacken mit einem selbst erstellten Botnet durchführen kann.

    Rootkit inklusive

    Laut Dr.Web fügt sich der Trojaner dann als Autorun-Eintrag in Dateien wie /etc/rc.local, /etc/rc.d/.. und /etc/cron.hourly ein und lädt anschließend ein Rootkit herunter und startet es. Das Rootkit hat unter anderem die Fähigkeit, benutzerdefinierte Passwörter für den su-Befehl zu entwenden und Dateien im Dateisystem, in Netzwerkverbindungen und laufenden Prozessen zu verstecken.

    Weiterverbreitet

    Doch damit noch nicht genug, der Trojaner versucht, weitere Rechner zu infizieren und sammelt dazu Informationen über alle entfernten Server, die der infizierte Rechner per SSH kontaktiert hat. Dann werden, wenn möglich, die zugehörigen Anmeldeinformationen gestohlen. Daher vermuten die Forscher, dass die Weiterverbreitung per SSH der Hautptverteilungsweg des Trojaners ist. 

    Derzeit wenig Gefahr

    Insgesamt wird die Gefahr die von diesem Trojaner ausgeht, derzeit von Fachleuten trotzt seiner Komplexität als relativ gering angesehen. In letzter Zeit werden häufiger Schadsoftware und Sicherheitslücken aus unterschiedlichen Gründen hochgespielt. Hier könnte es der Wunsch von Dr. Web sein, seinen Absatz von Antivuren-Software zu erhöhen. Die Hashes zur Überprüfung, ob eine Infektion vorliegt, finden sich jedenfalls auf GitHub. Ein aktueller Kernel der Reihe 4.19 reicht aber bereits zur Abwehr aus.

  • Fedora räumt weiter auf

    Fedora 31
    Logo: Public Domain

    Die im Mai erwartete Veröffentlichung von Fedora 30 wird unter Umständen das einzige Fedora-Release im Jahr 2019 bleiben. Das ist zumindest der Plan einiger Entwickler, die Fedora 31 verschieben wollen, um die Distribution besser auf die Zukunft vorzubereiten.

    Der Umbau geht weiter

    Nachdem die Struktur von Fedora in den letzten Jahren bereits stark umgebaut wurde, sollen nun die Werkzeuge, die zur Entwicklung und zur Erstellung von Veröffentlichungen benutzt werden, vereinheitlicht und modernisiert werden.

    Den Weg frei machen

    Die Werkzeuge und der Ablauf, wie Fedora gebaut wird sind seit fast 15 Jahren etabliert und bedürfen nach Meinung von Projektleiter Matthew Miller und einiger Entwickler dringend der Überarbeitung, damit sich Fedora an dieser Stelle nicht selbst im Weg steht.

    Community stärken

    Vor allem soll die Community damit weiter befähigt werden, an diesem Prozess teilzuhaben, was mit der momentanen, nicht weiter ausbaubaren Arbeitsweise nicht funktioniert. Derzeit können nur wenige Leute Veröffentlichungen bauen und ausliefern. 

    Umbau im Maschinenraum

    Nach den Erkenntnissen, die in einer Zielvorgabe definiert wurden, ist dazu ein hohes Maß an Neukonzeption und Überarbeitung von Werkzeugen und Prozessen notwendig. Dazu wird ein schnellerer und besser skalierender Compose-Prozess benötigt, um Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD) zu verbessern. Dazu gehört auch mehr Automatisierung von Vorgängen bei Qualitätstests, die derzeit teils manuell durchgeführt werden.

    Dabei müssen diese Änderungen über verschiedene Teams hinweg koordiniert werden, hier arbeiten einzelne Teams seit langem nicht sehr effektiv mit unterschiedlichen Werkzeugen. Insgesamt bezeichnet ein Entwickler die gewachsene Situation als »komplex und oft unorganisiert«.

    Nicht das erste Mal

    Wenn die Pläne so umgesetzt werden wie geplant, wäre dies nicht das erste Mal, dass ein Fedora-Release ausfällt. Auch zwischen  Fedora 20 und 21 lagen 12 Monate, während die Entwickler im Rahmen der Initiative »Fedora Next« die Distribution in die heute bekannten drei Teile Workstation, Server und Cloud aufteilten. Bisher sind die Beiträge zu dem Vorhaben auf der Mailingliste überwiegend positiv.

  • Purism CEO Todd Weaver spricht über das Librem 5

    Todd Weaver
    Bild: Todd Weaver | Foto: Ranjithsiji | Lizenz: CC BY-SA 4.0

     

    Purism CEO Todd Weaver spricht in einem aktuellen Interview ausführlich über das Konzept von Purism, den bisherigen Weg des Unternehmens und im Besonderen über das Linux Smartphone Librem 5, seine Bedeutung für Freiheit und Schutz der Privatspäre. Da das Interview auf dem YouTube-Kanal Monero Talk stattfindet, geht es in großen Teilen auch um die Zusammenarbeit mit der Crypto-Währung Monero.

    Mit Monero zahlen

    Weavers Ziel ist es, dass man in einigen Jahren mit seinem Librem-Phone an der Supermarktkasse aus seinem Monero-Hardware-Wallet zahlen kann.  Dazu soll nach Weavers Vorstellung etwa eine Kombination aus dem auf dem Phone installierten Wallet und beispielsweise einer virtuellen Kreditkarte oder einer Giftcard zum Einsatz kommen. Dabei soll die Konvertierung im Hintergrund stattfinden, sodass das Verfahren bequem auf Knopfdruck abläuft.

    Im Endeffekt sollen wir damit in der Lage sein, unsere Bank in der Hosentasche herumzutragen. Die Absicherung  kann laut Weaver zusätzlich über den Librem Key stattfinden. Der Weg dorthin ist eingeschlagen und das Librem 5 wird ein Monero-Wallet installiert haben, alles weitere braucht Zeit und Momentum.

    In Raten zahlen

    Weaver geht in dem am vergangenen Freitag aufgezeichneten Interview davon aus, dass die rund 350 Dev-Kits für das Librem 5 Anfang Dezember,  das Endprodukt dann im April 2019 ausgeliefert werden. Am Wochenende wurde ebenfalls bekannt, dass Librem-Geräte inklusive dem Librem 5 jetzt auch mit Teilzahlung geordert werden können. Dazu nutzt Purism den hierzulande bisher ziemlich unbekannten Service von Splitit, der zinslos bis zu 12 Monatsraten ermöglicht und auch in Deutschland benutzbar ist.

    Wer also Interesse an einem Librem 5 hat, aber die Summe nicht auf einmal aufbringen kann oder will, hat jetzt noch die Chance, das Librem 5 zum Crowdfunding-Preis von 599 US-Dollar mit Monatsraten zu bestellen. Zum Jahresende wird sich laut Weaver der Preis um vermutlich 100 US-Dollar erhöhen.

  • WordPress 5.0: Gutenberg zieht ein

    WordPress 5.0
    Bild: Gutenberg-Denkmal | Foto EPei | Lizenz: GNU Free Documentation License

    WordPress beflügelt derzeit über 30 Prozent aller Webseiten im Internet. Alle paar Monate erhält die Software ein Update und diese laufen in aller Regel problemlos durch. Oft ist hinterher auf den ersten Blick nicht einmal erkennbar, was sich geändert hat. Das verhält mit dem am Dienstag nächster Woche zur Veröffentlichung anstehenden WordPress 5.0 völlig anders. Anwender, die die Presseveröffentlichungen über WordPress 5.0, das größte Update in der Geschichte dieses CMS im Vorfeld verpasst haben, werden zunächst glauben, sie seien in der falschen Software gelandet.

    Neuer Standard-Editor

    Der Grund dafür ist Gutenberg, der neue Standard-Editor von WordPress. Das grundlegende Bedienkonzept wird sich mit dem neuen blockorientierten Editor grundlegend ändern. Der neue Mantra lautet: Alles ist ein Block. Und damit verändert sich nicht nur das Aussehen, sondern auch die Handhabung bei der Erstellung von Inhalten mit WordPress. Proklamiertes Ziel von Gutenberg ist es, Webseiten und Inhalte leichter erstellbar zu machen, aber ob das in absehbarer Zeit gelingt, scheint zunächst noch fraglich.

    Schlechte Noten

    Gutenberg ist bereits geraume Zeit in der Entwicklung, war als Plugin seit Monaten verfügbar und wurde ständig aktualisiert. Die Kritiken, die aus diesen Tests auf über 14.000 Webseiten resultieren, sind verheerend schlecht, egal ob von Web-Entwicklern oder von Bloggern. Dabei kann man Gutenberg bestenfalls zugutehalten, dass alles Neue zunächst einmal schlecht wegkommt, wenn es uns zur Änderung unserer Gewohnheiten zwingt. Darüber hinaus bringt der neue Editor neben der Umgewöhnung auch positive Aspekte mit sich, die, je nachdem, wozu man WordPress nutzt, anders gelagert sein werden.

    Konkurrenz in Schach halten

    Die Beweggründe zu Gutenberg sind klar, es geht um die Sicherung zukünftiger Pfründe. Automattic, die Firma hinter WordPress, muss stets die Konkurrenz im Auge behalten. Es gilt, mit Publishing-Plattformen wie Medium und Site-Buildern wie Wix und Squarespace Schritt zu halten. Ob aber drastische Änderungen, die zumindest teilweise von außen motiviert sind, der richtige Weg sind, ist eher fraglich. Im Endeffekt war die Kritik so laut, dass sie zu einem Fork von WordPress führte.

    Gutenberg arbeitet blockorientiert

    Die hauptsächlichen Kritikpunkte sind, dass Gutenberg mit heißer Nadel gestrickt sei und noch mehr Zeit brauche, um die derzeit 1.275 Fehler auszubügeln. Zudem sei der Aspekt der Barrierefreiheit sträflich vernachlässigt worden. Aber Matt Mullenweg, Mitbegründer von WordPress und CEO von Automattic, machte Druck und gewährte lediglich eine Woche Aufschub vom ursprünglichen Release-Plan.  Dabei wird mit WordPress 5.0 lediglich die erste Stufe von Gutenberg gezündet, mindestens zwei weitere sollen folgen und WordPress unter anderem zu einem vollwertigen Sitebuilder machen.

    Stolperstein Plugins

    Die größte technische Hürde mit der Gutenberg zu kämpfen haben wird, dürfte die Kompatibilität mit bereits installierten Plugins sein. Nicht alle Plugins sind bereits umgestellt, wo nötig. Andere werden vermutlich nie angepasst. So werden sich die ersten Erfahrungen bei der Anwendung vermutlich stark an den verwendeten Plugins ausrichten. So geht es jedenfalls mir. Ein für mich wichtiges Plugin wurde erst vor wenigen Tagen umgestellt und verhinderte breitere Tests, ohne eine eigene Testumgebung aufzusetzen.

    Blöcke über alles

    Zudem wird mit Gutenberg zunächst vieles länger dauern als bisher, da das Fingergedächtnis umlernen muss. Auf der positiven Seite steht zum Beispiel die Möglichkeit, einmal definierte Blöcke zu speichern und beliebig wiederzuverwenden. Des Weiteren wird Gutenberg bei einigen Anwendern ein paar Plugins überflüssig machen. ereits seit einiger Zeit gibt es zudem Repositories mit zusätzlichen, nicht offiziellen Blocks für verschiededenste Anlässe.

    Wer noch nicht gleich umsteigen will, kann nach der Veröffentlichung von WordPress 5 den klassischen Editor als Plugin installieren und nutzen, im Endeffekt führt aber bei WordPress kein Weg an Gutenberg vorbei.