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  • ONLYOFFICE kündigt Partnerschaft mit Nextcloud an

    ONLYOFFICE kündigt Partnerschaft mit Nextcloud an

    Onlyoffice
    Bild: Onlyoffice

    ONLYOFFICE ist eine Office-Lösung für Privatanwender und Unternehmen, die von der in Riga in Lettland ansässigen Firma Ascensio System SIA entwickelt wird. Jetzt gibt das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem Filesharing- und Synchronisationsdienst Nextcloud bekannt.

    Freie Software

    ONLYOFFICE steht unter einer GPLv3-Lizenz und legt einen Schwerpunkt auf Online-Dokumenten-Editoren sowie auf Projekt- und Dokumentenmanagement und wird als SaaS-Lösung oder als Installation für die Bereitstellung im privaten Netzwerk ausgeliefert. Der Zugriff auf das System erfolgt über ein privates Online-Portal.

    Als Unternehmenslösung ist ONLYOFFICE kostenpflichtig, für den privaten Einsatz steht die kostenlose Lösung ONLYOFFICE Personal bereit. Die Software soll laut dem Hersteller 100 Prozent kompatibel mit  Microsoft Office Formaten sein.

    Jetzt gibt das Unternehmen in seinem Blog eine Partnerschaft mit der selbst gehosteten Kollaborationsplattform Nextcloud bekannt. Damit können Privatleute und Unternehmen auf einen HTML5-basierten Dokumenteneditor im Browser zugreifen, der nahtlos in die leistungsfähige Dateiaustausch- und Kommunikationsplattform Nextcloud integriert ist.

    Offizielle App für ONLYOFFICE

    Dabei können Benutzer innerhalb von Nextcloud Textdokumente, Tabellen und Präsentationen nun offiziell gemeinsam bearbeiten und austauschen. Denn eine App zur Integration der beiden Dienste stellt der Hersteller von  ONLYOFFICE bereits länger zur Verfügung.

    Zwei Lösungen

    Damit verfügt Nextcloud mit ONLYOFFICE und dem auf LibreOffice basierenden Collabora Office gleich über zwei offiziell angebundene Bürolösungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten zum gemeinsamen Erstellen und Pflegen von Dokumenten. 

    Laut eigenem Bekunden ist ONLYOFFICE mit fünf Millionen Nutzern einer der führenden Anbieter im Geschäft mit Online-Büro-Lösungen.  Jos Portvliet von Nextcloud sagt über die Partnerschaft: 

    Hosting von Nextcloud und ONLYOFFICE On-Premises (auf eigenem Server) oder bei einem qualifizierten, vertrauenswürdigen lokalen Anbieter ermöglicht den Unternehmen, die Kontrolle über ihre Daten und ihre Kommunikation wiederzuerlangen, während die Produktivitätsvorteile der Cloud erhalten bleiben.

  • Red Hat Enterprise Linux 8 Beta zum Test bereit

    Red Hat Enterprise Linux 8 Beta
    Bild: Red Hat Linux | Quelle: Leonid Mamchenkov | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Rund zwei Wochen nach dem Erscheinen des sechsten Updates für das aktuelle Red Hat Enterprise Linux 7 und dem Übernahmeangebot von IBM veröffentlicht das Unternehmen aus Raleigh in North Carolina die erste Beta-Version zu seiner Unternehmens-Distribution Red Hat Enterprise Linux 8 (RHEL 8). Die im nächsten Jahr in stabiler Version zu erwartende neue Version von RHEL modernisiert die Distribution an vielen Stellen und greift dabei unter anderem auf Techniken aus dem aktuellen Fedora 29 zurück.

    Modularisiert

    So führt RHEL 8 Beta die Modularisierung durch Application-Streams ein. Das ermöglicht dem Anwender, Entwicklungswerkzeuge und andere für Unternehmen relevante Software in verschiedenen Versionen zu installieren, ohne dabei das Basissystem zu aktualisieren. So können neben der aktuellen, mit der Distribution ausgelieferten Version auch ältere oder aktuellere Versionen genutzt werden.

    Storage-Pools vereinfacht

    Ebenfalls erstmals mit Fedora 29 veröffentlicht wurde die neue Storage-Lösung Stratis, die sich bereits in der Beta zu RHEL 8 wiederfindet. Damit will Red Hat die Komplexität aus der Verwaltung von Storage-Volumes nehmen, indem der Anwender die daruter liegenden Techniken nicht zwingend verstehen muss, um seinen Storage-Pool zu konfigurieren. Stratis setzt dabei auf XFS auf und soll diesem Dateisystem die Tricks von Btrfs und ZFS beibringen.

    Verschlüsselung

    In diesem Bereich bietet RHEL 8 zudem Unterstützung für LUKSv2 zur Verschlüsselung von lokalen Daten in Kombination mit Network-Bound Disk Encryption (NBDE) für mehr Datensicherheit und vereinfachten Zugriff auf verschlüsselte Daten. Snapshots des Dateisystems ermöglichen zudem eine schnellere Durchführung von Aufgaben auf Dateiebene, wie das Klonen virtueller Maschinen, während sie gleichzeitig Platz sparen, indem sie neuen Speicher nur dann verbrauchen, wenn sich Daten ändern.

    Container-Tools

    Im Bereich Cloud und Container erhielt RHEL 8 ein Werkzeugset bestehend aus Buildah zum Erstellen von Container-Images, Podman zur Verwaltung sowie Skopeo zur Handhabung dieser Images in Repositories. Wird statt Containern eine Virtuelle Mschine benötigt, ermöglicht RHEL mit Composer die Erstellung und das Ausrollen benutzerdefinierter Images in der Hybrid-Cloud mit einer einfachen grafischen Benutzeroberfläche.

    Gnome, kein Plasma

    Die RHEL 8 Beta basiert auf Kernel 4.18 und bietet Gnome 3.28, falls eine grafische Oberfläche gebraucht wird. KDEs Plasma-Desktop wird ab dieser Beta nicht mehr unterstützt. Ebenso entfällt die Unterstützung für Btrfs. Als weitere  Software sind unter anderem Apache 2.4, Nginx 1.14, MariaDB 10.3, MySQL 8.0, PostgreSQL 9.6 und 10, PHP 7.1 sowie Node.js 8 und 10 mit im Paket.

    Weitere Einzelheiten vermittelt die Ankündigung des Herstellers. Die Betaversion steht in 64-Bit für die Architekturen x86, ARM, Power und System Z den Red-Hat-Kunden sowie registrierten Entwicklern zum Test zur Verfügung.

  • Raspbian 2018-11-13 mit VLC-Mediaplayer

    Raspbian 2018-11-13
    Screenshot: ft

    Einen Tag nach der Vorstellung des neuen Raspberry Pi 3 Model A+ gibt die Raspberry Pi Foundation Raspbian 2018-11-13 als neueste Version des Standard-Betriebssystems auf dem Raspberry Pi frei. Die herausragendste Änderung ist ein angepasster VLC, womit Raspbian endlich einen verlässlichen Media-Player mit grafischer Oberfläche vorweisen kann.

    Der im Kodi-Projekt entstandene und auf Broadcoms VideoCore zugeschnittene OMXPlayer war nur über die Kommandozeile bedienbar und so wünschte sich der in der Foundation für Raspbian zuständige Maintainer Simon Long schon seit geraumer Zeit einen Media-Player mit grafischer Oberfläche.

    Grafischer Media-Player

    VLC füllt nun diese Lücke, nachdem der Player gelernt hat, sich des Hardware-Decodings der Broadcom-GPU zu bedienen. Ohne diesen Zugriff war VLC mit Software-Decoding auf dem Raspi zu langsam, um ein befriedigendes Ergebnis zu liefern. Die jetzt vorinstallierte VLC-Version spielt die meisten Audioformate ab und verwendet die Video-Engine von VideoCore, um die Wiedergabe von H.264-, MPEG-2- und VC-1-Videos zu beschleunigen.

    Zusätzliche Lizenzen

    Dazu sind unter Umständen zusätzliche Codec-Lizenzen für MPEG und VC-1 zu erwerben, wenn diese noch nicht vorliegen. Wie in der Ankündigung von Raspbian 2018-11-13 nachzulesen ist, sind die Umbauarbeiten an VLC noch nicht ganz abgeschlossen, die meisten groben Fehler sollten aber behoben sein. Bei Pi Zero und Pi 1 werden die Inhalte noch nicht alle ruckelfrei abgespielt. Kräftigere Raspis sollten wenig Probleme beim Abspielen von Material mit VLC haben.

    Python IDE aufgewertet

    Seit letztem Jahr ist Thonny als Python-Entwicklungsumgebung in Raspbian enthalten. Dessen Entwickler hat kürzlich Thonny 3 veröffentlicht, welches als Update in Raspbian 2018-11-13 integriert wurde. Es kommt mit neuen Debugging-Eigenschaften wie Breakpoints oder einem Assistenten, der den Python-Code auf Konformität überprüft.

    Konfiguration entwirrt

    Raspbian setzt als Desktop-Umgebung auf LXDE. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Komponenten, deren Konfiguration für Raspbian in der Anwendung Appearance Settings zusammengefasst ist. Somit müssen Anwender nicht in diverse Konfiguarationsdateien abtauchen. Aus technischer Sicht funktionierte das aber nur suboptimal, da bei Änderungen an der Konfiguration seitens der Entwickler der Anwender individuelle Einstellungen nach einem Update verlor.

    Jetzt wurden die meisten Desktop-Komponenten so modifiziert, dass sie die globalen Konfigurationsdateien korrekt lesen können, bei künftigen Änderungen sollen nur noch die globalen Versionen dieser Dateien geändert werden und die lokalen Dateien unberührt bleiben.

    Drei Images

    Da die Größe des Image von Raspberry Pi über die Jahre ständig wuchs und mittlerweile bei 1,75 GByte angelangt ist, beschloss das Team, ab dieser Veröffentlichung neben dem minimalen Image Raspbian Stretch Lite mit rund 350 MByte zwei Images mit Desptop, aber mit unterschiedlich umfangreicher Softwareausstattung zu veröffentlichen.

    Standard ist künftig das Image Raspbian Stretch with Desktop, auch Base genanntdas bei einer Größe von 1,0 GByte neben LXDE den Chromium-Browser, VLC, Python, und einige Zubehörprogramme beinhaltet. Das volle Image mit 1,75 GByte Umfang hört auf den Namen Raspbian Stretch with Desktop and Recommended Software, kurz Full, und verfügt zusätzlich über Anwendungen wie LibreOffice, Scratch, SonicPi, Thonny und Mathematica.

    Mit der letzten Ausgabe von Raspbian wurde die Anwendung Recommended Software eingeführt. Wenn hier alle Anwendungen angehakt werden, wird aus dem Standard-Image die ausgewachsene Version. Alle drei Versionen stehen auf der Download-Seite der Foundation bereit. Bestandsanwender nutzen einfach das Paketmanagement zum Update auf die neue Version. Die ausführlichen Release Notes führen alle weiteren Änderungen zu Raspbian 2018-11-13 auf.

  • Firefox und Chromium erhalten Wayland-Support

    Firefox und Chromium erhalten Wayland-Support

    Vor acht Jahren wurde im Bugtracker von Mozilla ein Bug eröffnet mit dem Bestreben, Firefox für Linux auf Wayland zu portieren. Doch dann wurde  Firefox über Jahre an der Basis umgebaut. Soeben gab Mozilla-Mitarbeiter Mike Hommey, der auch Debian-Maintainer für Firefox ist, bekannt, dass Firefox Nighlies für Linux ab sofort mit Wayland-Unterstützung  ausgeliefert werden. Das gilt ab der Version Firefox Nightly vom 15.11. Anwender konnten Firefox auch bisher bereits mit Wayland-Unterstützung bauen und Fedora bietet den Browser schon länger für Wayland an. Die von Mozilla bisher ausgelieferten Nightlies setzten in einer Wayland-Sitzung allerdings noch auf XWayland.

    Noch experimentell

    Da die Unterstützung für den Nachfolger von X11 noch experimentell ist, ist sie noch nicht standardmäßig aktiviert und muss erst freigeschaltet werden. Dazu muss in einer Wayland-Sitzung die Umgebungsvariable GDK_BACKEND=wayland in /etc/environment oder der ~/.bashrc eingetragen werden. Nach dem sourcen der entsprechenden Datei kannst Du testen, ob das erfolgreich war, indem Du in about:support  überprüfst, ob bei WebGL 1 Driver WSI Info oder WebGL 2 Driver WSI Info anstatt GLX jetzt EGL  steht.  Ein Bugreport von Hommey soll eine einfachere Möglichkeit der Überprüfung anregen.

    Bei Chromium auch noch Alpha

    Es ist wahrscheinlich noch ein langer Weg, bis Firefox den Wayland-Support standardmäßig aktiviert, aber laut Hommey wurde hiermit ein wichtiger Meilenstein erreicht. Auch Google arbeitet schon lange an Wayland-Unterstützung für Chromium. Erstmals taucht die Absicht in einem Bugreport eines Entwicklers im Jahr 2011 auf. Auch hier ist die Portierung noch nicht über das Alpha-Stadium hinausgekommen. Die Hauptarbeit leistet hier seit Jahren nicht etwa Google, sondern Intel und das galizische Consulting-Unternehmen Igalia. Die Galizier haben den Stand der Entwicklung auf einem Vortrag auf der FOSDEM im Januar 2018 vorgestellt, die Folien stehen zum Download bereit.

  • Neuer Raspberry Pi 3 Model A+ vorgestellt

    Raspberry Pi 3 Model A+
    Bild: Raspberry Pi 3 Model A+ | Quelle: Raspberry Pi Foundation

    Die Raspberry Pi Foundation hat mit dem Raspberry Pi 3 Model A+ ein neues Familienmitglied auf der Basis des 3B+ auf den Markt gebracht. Der Namenszusatz A+ weist darauf hin, dass es sich hier um ein abgespecktes Modell handelt. Das drückt sich bereits optisch darin aus, dass die Platine kleiner ist und der des Raspi 1A+ mit 65 x 56 mm entspricht. Im Gegensatz dazu sind die B-Modelle 85,6 x 56 mm groß. Das letzte A-Modell erschien mit dem Pi 1 Mod. A+ im Jahr 2014. Allerdings entsprechen die GPIO-Steckpfosten denen der größeren Modelle und auch die aufsteckbaren HATs passen auf den kleinen Bruder.

    Aber nicht nur die Platine ist kleiner beim Raspberry Pi 3 Model A+, er verfügt mit 512 MByte Hauptspeicher nur über die Hälfte des RAM des 3B+. Ihm fehlen auch der Ethernet-Anschluss sowie drei der vier USB-2.0 Anschlüsse des größeren Bruders. Gleichgeblieben ist dagegen der Soc Broadcom BCM2837B0 mit vier ARM Cortex-A53-Kernen undc 1,4 GHz Takt und dem Broadcom Dual Core VideoCore IV mit 400 MHz-Taktung.

    Raspberry Pi 3 Model A+
    Größenvergleich zwischen Pi 3 B+ und Pi 3 A+

    Der kleine Bruder bietet auch die gleiche Unterstützung für Bluetooth 4.2 sowie 2.4GHz und 5GHz WLAN. Das unterscheidet ihn auch von bisherigen A+ Modellen, die weder Ethernet noch WLAN an Bord hatten. Der Raspberry Pi 3 Model A+ wird für 25 US-Dollar angeboten und ist somit um 10 Dollar günstiger als die B-Modelle. Er ist aber nicht der günstigste Raspi, dieser Titel gebührt dem Pi Zero, der lediglich 5 US-Dollar kostet.

    Der neue abgespeckte Raspberry Pi ist bereits verfügbar. In Deutschland kann er etwa bei einigen Händlern ab 24,50 Euro bestellt werden. Er könnte der letzte der Raspis sein die auf dem jetzigen Platinenlayout basieren. Bereits im März erklärte die Raspberry Pi Foundation, dass die 3+ Plattform die letzte Iteration des klassischen Raspberry Pi sei. Der nächste Raspberry Pi wird vermutlich einen neuen Soc,  eine neue Speichergeneration und hoffentlich GBit-Ethernet haben.

  • Mark Shuttleworth will Canonical [nicht] verkaufen

    Mark Shuttleworth
    Bild: old painted Ubuntu logo on wood planks | Quelle: blumblaum | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Mark Shuttleworth will Canonical nicht verkaufen – oder aber doch. Derart zweideutig äußerte sich der Canonical- und Ubuntu-Gründer auf dem Open-Stack-Summit dieser Tage in Berlin. Ein bärtiger Shuttleworth erklärte, seit seinem Eintreffen werde er ständig gefragt, was er von dem Verkauf von Red Hat an IBM halte.

    Nicht ohne Marketing

    Da Shuttleworth auch eine Keynote nicht ohne Marketing verstreichen lassen kann, erklärte er dazu, er sei nicht überrascht vom Verkauf von Red Hat, da er in den letzten Jahren viele große Kunden von Red Hat zu Canonicals Cloud habe wechseln sehen. Überrascht sei er von der Höhe des Deals von 34 Milliarden US-Dollar, er erwarte aber, dass es sich auf lange Sicht für IBM trotzdem rechnen werde.

    Verkaufen? Ja, nein, aber…

    In einem Flurgespräch während des Summit erklärte Shuttleworth auf die sich aus dem IBM-Deal ergebende Frage, ob er bereit sei, Canonical zu verkaufen, wenn er ein entsprechendes Angebot erhhalte. Eigentlich nicht, aber… so die Antwort des Ubuntu-Chefs. Die Einschränkung bezog sich auf die Kontrolle über das Unternehmen, die er bedingungslos behalten möchte, selbst wenn er verkaufen würde.

    Wenn er, so Shuttleworth, ein lukratives Angebot erhalten würde, was ihm seine Unabhängigkeit bewahrt und ihm durch den Verkaufserlös erlauben würde, seine Ziele weiter auszubauen, so würde er darüber nachdenken. Es müsse aber schon ein Bombenangebot sein, selbst angesichts der Riesensumme des IBM-Deals.

    Erst der Börsengang

    Doch zunächst will Mark Shuttleworth Canonical 2019 an der Börse platzieren. Es kursieren seit längerem Gerüchte, im Rahmen des Verteilungskampfs um das Cloud-Geschäft sei Microsoft an Canonical interessiert. Auch Oracle wäre ein möglicher Käufer. Dabei ist Canonical, was Cloud und Container angeht, wesentlich besser aufgestellt als Red Hat, auch wenn der jährliche Gesamtumsatz von Red Hat mit drei Milliarden US-Dollar vermutlich um ein Vielfaches höher ist als der von Canonical, dass hierüber als privates Unternehmen keine Angaben machen muss.

    Stark aufgestellt

    Eine kürzliche Erhebung von »The Cloud Market« ergab für Ubuntu  derzeit 307217 Instanzen auf Amazons AWS, während für Red Hat lediglich 20.311 verzeichnet waren. Shuttleworth macht bei jeder Gelegenheit auf die Stellung von Canonical im Cloud-Markt aufmerksam. So löste er auf dem letzten   Open-Stack-Summit in Vancouver Befremden aus, als er seine Keynote dazu benutzte, Preisvergleiche anzustellen und Canonical Open-Stack-Angebot als günstiger wie die von Red Hat oder VMware hervorzuheben.

  • Void Linux stellt frische Images bereit

     

    Void Linux
    Bild: Void Linux Logo | Quelle: Void Linux | Lizenz: Public Domain

    Void Linux ist eine von Grund auf gebaute Distribution nach dem »Rolling Release«-Prinzip, die einiges anders macht als das Gros der Distributionen. Der Fokus der Distribution liegt auf Leichtgewichtigkeit. Void Linux bietet Zuflucht für Linuxer, die gerne ohne Systemd auskommen würden, den die Distribution setzt auf Runit als Init-System. Runit ist schlank und kümmert sich im Gegensatz zu Systemd nur um den Systemstart, die Verwaltung und das Beenden der Prozesse.

    Agile Paketverwaltung

    Auch bei der Paketverwaltung geht Void eigene Wege und setzt auf das hauseigene XBPS, das ursprünglich zur Gründung von Void führte, indem NetBSD-Maintainer Juan Romero Pardines eine Testumgebung für den von ihm geschriebenen Paketmanager erstellte. XBPS, das sehr flott unterwegs ist, beherrscht neben dem Paketmanagement aber noch mehr: Es ist gleichzeitig auch das Buildsystem, mit dem die Void-Entwickler alle Pakete der Distribution erstellen. Derzeit liegt der von XBPS verwaltete Paketbestand bei Void für die x86-Plattform bei über 8.250 Paketen, die ARM-Varianten bieten jeweils über 5.000 Pakete an. Damit nicht genug stellt Void auch Pakete für die Glibc-Alternative Musl bereit und verwendet LibreSSL anstelle von OpenSSL.

    Frische Images

    Jetzt stellt das Projekt frische Images bereit und davon eine ganze Menge. Unter der Bezeichnung »Void 20181111« werden neben einem Basis-Image die Desktops Cinnamon, Enlightenment, Lxde, LXQt, Mate und Xfce für x86 und x86_64 jeweils in Versionen mit Glibc oder Musl angeboten. Zudem werden ARMv6 und Armv7 für die Platinenrechner BeagleBone, BeagleBone Black, Cubieboard 2, Odroid U2 und U3 sowie für  Raspberry Pi sowie  Raspberry Pi 2 und 3 unterstützt. Ein weiteres Image unterstützt das freie USB-Stick-Projekt USBArmory unterstützt.

    Images für die x86-Plattform sind als Live-Medien mit Installer ausgelegt und auf der Downloadseite des Projekts auch als Musl-Version ebenso verfügbar wie Tar-Archive für die ARM-Plattform. Bei den ARM-Varianten liegt zusätzlich jeweils ein RootFS-Abbild vor, aus dem man das Image nach eigenen Vorstellungen anpassen kann.

  • Debian GNU/Linux 9.6 erschienen

    Debian GNU/Linux 9.6 erschienen

    Debian 9.6
    Screenshot: ft

    Debian 9.0 »Stretch« erschien am 16.6. 2017 und erhielt jetzt mit Debian 9.6 sein sechstes Punkt-Update. Debian 9.5 erschien Mitte Juli. Wie üblich bei Debian werden mit den Punkt-Releases über die Laufzeit einer Veröffentlichung Sicherheits-Updates verteilt und Fehler in Paketen behoben, wenn dies möglich ist, ohne Regressionen hervorzurufen.

    Firefox erhält bessere Rust-Unterstützung

    Die Anhebung auf Debian 9.6 spielt 84 Fehlerbereinigungen und 88 Sicherheits-Updates ein. Die Anzahl der entfernten Pakete ist dieses Mal mit 46 ungewöhnlich hoch, sie liegt ansonsten fast immer im einstelligen Bereich. Bei den Fehlerbehebungen wurde mit Cargo eine fehlende Abhängigkeit zum Bau von Firefox nach Stretch zurückportiert.

    Cargo ist der Rust-Paketmanager, der es Projekten, die zum Teil oder ganz in Rust geschrieben sind, ermöglicht, ihre verschiedenen Abhängigkeiten zu deklarieren und sicherzustellen, dass das Projekt mit korrekten Parametern gebaut wird.

    Die Kompatibilität von Enigmail und Firetray mit neueren Thunderbird-Versionen wurde sichergestellt, Funktionalität aus GnuPG2 wurde für Enigmail rückportiert. HTTPS-Everywhere wurde ebenfalls rückportiert, um die Kompatibilität mit Firefox ESR 60 zu gewährleisten. Vagrant unterstützt nun Virtualbox 5.2.

    Sicherheit verbessert

    Bei der Verbesserung der Sicherheit erhielt Chromium-Browser insgesamt sechs Security-Updates, unter anderem gefolgt vom Kernel mit fünf, Firefox ESR mit vier und Thunderbird mit drei Vorfällen. Alle Sicherheits-Updates wurden bereits in einem »Debian Security Advisory« (DSA) beschrieben. Bei den entfernten Pakete handelt es sich überwiegend um Firefox-Erweiterungen, die nicht mehr kompatibel zum neuesten Standard WebExtensions sind.

    Bitte aktualisieren

    Insgesamt fassen die Debian-Punkt-Releases die Sicherheitsupdates und Fehlerkorrekturen seit dem jeweils letzten Punkt-Release zusammen. Anwender, die ihr System regelmäßig aktualisieren, haben die meisten Sicherheits-Aktualisierungen bereits erhalten. Ein Debian-Punkt-Release erfordert keine Neuinstallation des Systems. Die neuen Pakete können über die Paketverwaltung aktualisiert werden.

    Frische Images

    Erste aktualisierte Images für Anwender, die trotzdem eine neue Installation vornehmen möchten stehen bereits auf den Download-Servern zur Verfügung, weitere werden in den nächsten Tagen folgen. Bis im nächsten Jahr die nächste Debian-Veröffentlichung Debian 10 »Buster« erscheint, werden vermutlich eine weitere Handvoll Punkt-Releases folgen.

  • Librem 5: Dev-Kits im Dezember

    Librem 5 Dev Kits
    Bild: Librem 5 Dev-Board | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Hurricane Florence,  der Taifun Mangkhut, chinesische Feiertage und das notorisch unzuverlässige Postsystem in den USA führten zu weiteren Verzögerungen bei der Fertigstellung der Librem 5 Dev-Kits der Firma Purism. Die meteorologischen Unwägbarkeiten führten nun dazu, dass die ersten zehn Prototypen der Dev-Boards, die sogenannten Golden Samples, die der internen Kontrolle dienen, in San Francisco gefertigt wurden, nach dem alle Teile beisammen waren. Nach jetzigem Stand wird die Auslieferung der über 300 Dev-Kits früh im Dezember stattfinden, sodass alle Unterstützer ihre Pakete möglichst vor den Feiertagen erhalten.

    Tests der Prototypen

    Derzeit werden multiple Tests gefahren, um sicherzustellen, dass alle Hardware-Subsysteme auf den Boards für das Librem 5 auch genau das tun, was sie tun sollen. Die Liste, die Purisms technische Direktorin Nicole Faerber in ihrem aktuellen Bericht zum Entwicklungsstand eingefügt hat, zeigt eindrucksvoll die Komplexität dieser Aufgabe.

    Gleichzeitig wird aufseiten der Software an der Anpassung an die teils noch neue Hardware gearbeitet. Da die gesamte Arbeit auf dem aktuellen Mainline-Linux-Kernel 4.18 aufbaut, beinhaltet diese Arbeit auch eine ganze Reihe von Portierungen von Treibern, Fehlerbehebung und unerwartete Ergebnisse, da der designierte SoC i.MX 8M noch sehr neu ist.

    Alle Teile für die Assemblierung sind in den SMT-Bestückungsautomaten geladen und warten auf das OK aus den Testlabors. Die Leiterplattenfertigung in den USA dauert 11 Werktage. Die recht komplexen Platinen bestehen insgesamt aus mehr als 500 Komponenten pro Leiterplatte.

    Anpassung der Treiber

    Das Kernel-Team macht gute Fortschritte in Bezug auf Linux 4.18, es besteht intensive Kommunikation mit anderen Linux i.MX 8M Mainlining-Partnern. Der Kernel, die GPU-Treiber und MESA werden einige i.MX 8M-Patches erhalten, die gleichzeitig Upstream gehen und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Genauso übrigens das Layout der Leiterplatten (PCB), die in KiCad erstellt und nach Fertigstellung der Boards veröffentlicht werden.

    Bleibt zu hoffen, dass es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt und die Unterstützer die Librem 5 Dev Kits unterm Weihnachtsbaum testen können.

  • Linux auf Samsung Galaxy

    Linux on DeX
    Linux on DeX | Quelle: Samsung

     

    Linux auf Samsung Galaxy hatte das Unternehmen bereits vor einem Jahr angekündigt. Jetzt erfolgt eine geschlossene Beta-Phase, für die man sich ab sofort anmelden kann. Das hat Samsung auf der Samsung Developer Conference 2018 (SDC2018) bekannt gegeben. Grundlage ist die Desktop-Umgebung DeX, die Samsung entwickelt hat, um sich des Themas Konvergenz anzunehmen, das auch gerne als »Büro in der Hosentasche« bezeichnet wird. Ein Smartphone mutiert durch Anstecken von Peripherie zum PC, die Software skaliert automatisch hoch.

    Linux on DeX

    Aufseiten von Linux kommt ein angepasstes Image von Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« mit MATE-Desktop zum Einsatz, das zusammen mit Canonical erstellt wurde. Für den Beta-Test sind derzeit nur das Galaxy Note 9 oder ein Galaxy Tab S4 zugelassen. Falls dieser enge Rahmen später erweitert wird, fallen ältere Geräte automatisch durch, denn Voraussetzung sind mindestens vier GByte Hauptspeicher.

    DeX-Dock

    Zusätzlich werden mindestens acht GByte Speicherplatz belegt. War bisher eine DeX-Dockingstation für rund 30 Euro vonnöten, so reicht für den minimalen Betrieb mittlerweile ein Kabel von USB-C auf HDMI. Wenn jedoch Display, Tastatur und Maus angeschlossen werden sollen, kommt man um das Dock nicht herum.

    Im Container

    Das Ubuntu-System auf dem Galaxy-Gerät läuft dabei in einem Container innerhalb von DeX, verwendet somit den Android-Kernel und das Android-Userland. Damit ähnelt es vom Prinzip her dem Projekt Crouton, das Linux-Apps auf Chromebooks ermöglicht. Mittlerweile kommt dort allerdings Crostini auf Basis von KVM zum Einsatz.

    Vielseitig einsetzbar

    Die Nutzung des Container-Prinzips erlaubt dabei das Lesen und Schreiben in Android-Dateien und die gemeinsame Nutzung der Zwischenablage. Ist keine Maus angeschlossen, kann das Touchpad auf dem Galaxy-Gerät hierfür genutzt werden. Im Container verwendete Anwendungen müssen in der ARM-64-Architektur vorliegen. Samsung sieht Entwickler als Hauptanwender, jedoch spricht nichts dagegen, das System als portable Büroumgebung einzusetzen. Samsung sagt zudem für DeX außerhalb von Linux Unterstützung für Microsoft Office, VMware, Amazons AWS und Business-Lösungen von Citrix zu.