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  • MX-19 »patito feo« mit Xfce 4.14 veröffentlicht

    Wie erwartet, erschien jetzt kurz nach antiX 19 auch MX Linux in aktualisierter Form als MX-19 »patito feo«. Beide Projekte sind verbandelt, MX entsteht aus der Zusammenarbeit von antiX und der MEPIS-Community. Von antiX unterscheidet sich MX Linux hauptsächlich durch die Verwendung von Xfce anstelle von IceWM.

    MX-19 im Mittelgewicht

    Daraus resultiert ein weiterer Unterschied der beiden Distributionen. Durch die Verwendung von Xfce bewegt sich MX-19 in der Mittelgewichtsklasse. Kann antiX mit rund 150 MByte belegtem Hauptspeicher gleich nach dem Start punkten, so sind es bei MX-19 rund 680 MByte, was MX-19 in die gleiche Klasse wie Distributionen mit Plasma Desktop einsortiert. Das ist aber immer noch weit entfernt vom RAM-Oberhaus mit GNOME oder Cinnamon, die mit über einem GByte einsteigen.

    Systemd und SysVinit

    Seit MX-18.3 sind rund fünf Monate vergangen. Der Nachfolger MX-19 und setzt auf Debian 10.1 und das kürzlich veröffentlichte Xfce 4.14. Im Gegensatz zu antiX liefert MX Linux Systemd zwar aus, nutzt aber als Init-System immer noch SysVinit.

    Im Rahmen der Aktualisierung wurde der Kernel auf 4.19 angehoben. Neben Firefox 69 und Thunderbird 60.9.0 ist auch LibreOffice 6.1.15 an Bord, das zusätzliche Sicherheitspatches erhielt. Musik kann mit Clementine 1.3.1 gehört werden, während Videos von VLC 3.0.8 abgespielt werden. Zur Bildbearbeitung tritt GIMP 2.10.12 an. Die kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in sudo wurde geschlossen.

    MX-Apps aufgewertet

    Auch die hauseigenen MX-Apps erfuhren Verbesserungen und Fehlerbereinigung. Der MX-Installer, der auf dem Gazelle-Installer basiert, erhielt Patches für Automount und Partitionierung, der MX-Paket-Installer zeigt jetzt Versionsnummern von Flatpaks an und integriert aktuelle LibreOffice-Versionen aus den Debian-Backports. Der MX-Updater kann die Verfügbarkeit von Updates jetzt ohne Root-Rechte überprüfen. Viele weitere Änderungen verrät die Release-Ankündigung.

    Das hässliche Entlein

    Die Beliebtheit von MX Linux hat in den letzten zwei Jahren zu Recht enorm zugenommen. Auf Distrowatch steht die Distribution bereits das ganze Jahr auf Platz 1 mit riesigem Abstand vor Manjaro, Mint, Debian und Ubuntu. Auch wenn Distrowatch keine exakte Wissenschaft ist, so belegt die Platzierung doch das große Interesse an der kleinen Distribution.

    Deshalb finde ich auch den Codenamen »patito feo« passend gewählt, ist es doch die spanische Übersetzung des »hässliches Entleins« nach dem Märchen von Hans Christian Andersen.

  • Firefox 70 mit neuem Logo

    Einen Browser alle sechs Wochen mit neuen Funktionen auszuliefern ist kein leichtes Unterfangen. So sind denn auch manche Firefox-Versionen hauptsächlich aus sicherheitstechnischen Gründen interessant.

    Neuerungen allerorten

    Der jetzt veröffentlichte Firefox 70 gehört aber definitiv nicht dazu. Mozilla hat der neuen Version reichlich Verbesserungen angedeihen lassen. Bereits äußerlich gibt sich Firefox im neuen Gewand. So heißt er nicht mehr wie seit dem großen Umbau ab 2017 Firefox Quantum, sondern einfach Firefox Browser. Damit deutet Mozilla an, der Quantensprung ist beendet und eine neue Ära beginnt.

    Marken-Familie Firefox

    Das Logo wurde ebenfalls überarbeitet. Der bisherige Fuchs beim Umschlingen der Erde wurde für die Gesamtmarke Firefox völlig abstrahiert und zeigt nun einen Wirbel in den bekannten Farben. Auch das Logo von Firefox Browser wurde weiter stilisiert.

    Der neue Look steht für die Marken-Familie Firefox, die sich in weitere Einzelprodukte wie etwa Firefox Send, Firefox Monitor, Firefox Lockwise oder Firefox Proxy verzweigt. Mozilla hat zur Entstehung des neuen Logos ein Video bereitgestellt.

    Firefox Design-Wettbewerb

    Neue Symbole für die Adressleiste

    Beim Betrachten der Adressleiste in Firefox 70 fallen auch hier Veränderungen auf. Das bisherige »i« für Information ist einem Schildsymbol gewichen, ein Klick darauf vermittelt, welche Cookies und Tracking-Mechanismen die Seite verwendet und welche Schutzmaßnahmen eingeschaltet sind.

    Ein Schild signalisiert die Einstellungen zum Tracking-Schutz

    Ein Klick auf Schutzmaßnahmeneinstellungen öffnet die Einstellungen und offenbart einen neuen Eintrag in der Rubrik Aktivitätenverfolgung. Hier wurden neue Skripte zur Verhinderung von Verfolgung durch soziale Netzwerke hinzugefügt.

    HTTPS mit grauem Schloss

    Veränderte Grafiken in der Adressleiste

    Rechts daneben prangte bei Firefox 69 noch ein grünes Schloss, das eine per HTTPS verschlüsselte Webseite anzeigte. Dieses Schloss ist bei einer HTTPS-Seite in Firefox 70 nun grau, was signalisiert, HTTPS sei jetzt Standard. HTTP-Seiten werden mit einem roten Kreuz über dem Schloss versehen.

    Damit nicht genug, warnt Firefox 70 künftig, wenn eine Webseite zwar per HTTPS lädt, aber bestimmte Inhalte wie Grafiken weiterhin per HTTP nachlädt. Solche Seiten sind mit grauem Schloss mit Ausrufezeichen markiert. Webseiten, die Geolokalisierung verwenden werden in der Adressleiste angezeigt. Alle Änderungen für die Adressleiste hat Mozilla im Security-Blog zusammengefasst.

    Schneller dank Baseline-Interpreter

    Eine um acht Prozent verkürzte Seitenladezeit will Mozilla bei Firefox 70 erreichen, indem man der JavaScript-Engine einen »JavaScript-Baseline-Interpreter« an die Seite gestellt hat.

    Passwortmanager an Bord

    Mehr Sicherheit soll die Integration des Passwortmanagers Firefox Lockwise direkt im Firefox Browser bringen. Bisher musste Lockwise als Erweiterung installiert werden, jetzt ist er fester Bestandteil des Firefox Browser.

    Man kann neue Einträge anlegen und diese per Firefox Sync mit anderen Geräten auch unter Android und iOS teilen und sichere Passwörter erstellen. Die Warnung vor bei Datenlecks kompromittierten Passwörtern durch Firefox Monitor ist ebenfalls Teil von Firefox Lockwise.

  • Samsung stellt Linux on DeX ein

    Linux on DeX | Quelle: Samsung

    Samsung stellt sein Linux on DeX-Projekt beginnend mit der Beta zu Android 10 ein. Das teilte Samsung jetzt per E-Mail den Anwendern des Projekts mit, die an der vor einem knappen Jahr gestarteten geschlossenen Beta-Phase teilgenommen hatten.

    Das Projekt setzte auf der DeX-Dockingstation auf, zur Not reichte aber auch ein Kabel von USB-C auf HDMI. Bestimmte Galaxy-Modelle, die für die Testphase ausgesucht wurden, konnten über die Desktop-Umgebung DeX zum Desktop konvergieren. In Zusammenarbeit mit Canonical entstand eine Ubuntu-Version, die diesen Dienst auch für Linux anbot. Damit ist jetzt Schluss. Anwender, die entsprechende Galaxy-Geräte auf Android 10 Beta aktualisieren, verlieren den Zugang zu Linux on DeX. Laut Samsung gibt es dann auch keinen Weg zurück zu Android Pie.

    E-Mail an die Teilnehmer des Beta-Tests

    Interessierte, die noch nicht auf Android 10 umgestiegen sind und Linux on DeX testen wollen, haben derzeit noch die Möglichkeit, die benötigte App und das Ubuntu-Image herunterzuladen. Unter Android Pie werden die Geräte Note9, S9 und S9+, S10, S10e, S10+ und S10 5G sowie Tab S4 und Tab S5e unterstützt.

    Alternativen zu Linux auf Android-Geräten sind Linux Deploy, das allerdings Root-Zugang auf dem Gerät voraussetzt, und Userland. Beide sind jedoch nicht so einfach einzurichten wie Linux on Dex.

    Mit der Einstellung des Projekts beerdigt Samsung einen weiteren Hoffnungsschimmer vieler Linux-Anwender auf die Konvergenz von Smartphone und Desktop, quasi das Büro in der Hosentasche. Gleichzeitig sprießt mit dem Näherrücken des Librem 5 neue Hoffnung sogar in Form eines Geräts, das dafür keinen Android-Unterbau benötigt, sondern nativ mit Linux läuft.

  • antiX-19 mit Debian und ohne Systemd freigegeben

    antiX-19 mit Debian und ohne Systemd freigegeben

    antiX ist eine leichtgewichtige Distribution auf der Basis von Debian Stable. Jetzt erschien antiX-19 mit dem Unterbau von Debian 10 »Buster«, aber wie gehabt ohne Systemd. Ich habe mir die »Full«-Variante angeschaut.

    Die einst aus Mepis hervorgegangene Distribution eignet sich nicht nur für aktuelle Hardware, sondern harmoniert auch vorzüglich mit älteren Computern mit dem x86-Befehlssatz ab dem Intel Pentium III, der noch knapp aus dem letzten Jahrtausend stammt.

    Anspruchslos

    Die Entwickler empfehlen mindestens 256 MByte RAM und zum Installieren eine Mindestfestplattengröße von 2,7 GByte. Nach dem Start belegt das System knapp unter 150 MByte RAM. Die Installation gelingt auch auf einem USB-Stick mit oder ohne permanente Datenspeicherung.

    Abgehangene Paketauswahl

    Kommt bei Debian Systemd zum Zug, so setzt antiX auf dessen Vorgänger SysVinit als Init-System. Der Desktop wird von dem wieselflinken IceWM gestellt. Als Kernel wird 4.9.193 verwendet. Das Büropaket LibreOffice ist in Version 6.1.5-3 vorinstalliert, während zum Browsen Firefox-ESR 60.9 zum Einsatz kommt. Für tadellosen E-Mail-Empfang sorgt Claws-Mail 3.17.3-2.

    Gute Auswahl

    Darüber hinaus bietet antiX-19 eine große Auswahl an Anwendungen aus allen Sparten, oft mehrere Anwendungen für einen Zweck. Diese kann man entweder im Menü finden oder über die Anwendung App Select direkt anspringen und starten, indem man dort einen Suchbegriff wie Office oder Video eingibt.

    antiX-19: klein, aber fein

    Die Konfigurationsmöglichkeiten erscheinen fast überbordend. Um beispielsweise alle Themes auszuprobieren, vergeht bestimmt eine halbe Stunde. Auch die Varianten an Fenstermanagern sind überwältigend. Aber Linux steht in dieser kleinen, aber feinen Distribution auch für Vielfalt.

    antiX-19 liegt in vier Varianten in jeweils 32- und 64-Bit zum Download vor. Auf Torrents muss man noch etwas warten. Neben der Vollversion mit 1,1 GByte stehen antiX-base mit 700 MByte, das halb so große antiX-core sowie antiX-net mit 200 MByte und ohne X-Server zur Verfügung.

    MX-19 steht vor der Tür

    In den nächsten Tagen darf auch mit der Freigabe der stabilen Version von MX-19 gerechnet werden, ein Release-Kandidat liegt bereits vor. MX Linux ist eine Gemeinschaftsproduktion der Communities von antiX und Mepis.

  • Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« mit ZFS-on-Root

    Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine«

    Am 20. Oktober 2004 erschien mit Ubuntu 4.10 »Warty Warthog« die erste Ausgabe einer neuen Distribution. Canonical kann also mit der jetzigen Freigabe von Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« auch den 15. Geburtstag der Distribution feiern.

    Kernel 5.3 und GNOME 3.34

    Die mit neun Monaten Unterstützung versehene Veröffentlichung, der eine Beta-Version vorausging, bietet als Gerüst Kernel 5.3 und GNOME 3.34. Die aufregendste Neuerung ist allerdings noch experimentell: Ubuntu 19.10 unterstützt im Installer ZFS als Root-Dateisystem.

    Reduziertes ZFS-on-Root

    ZFS-on-Root konnte zeitlich gerade noch so in Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« implementiert werden und ist daher vom Funktionsumfang noch sehr reduziert. Das Dateisystem lässt sich als Root-Partition anlegen, belegt derzeit aber zwingend eine gesamte Festplatte.

    Bis zur Veröffentlichung von Ubuntu 20.04 soll die Implementierung erheblich verbessert werden, vor allem auch was das Steuerungsmodul Zsys angeht. Als Grundlage nutzt Canonical ZFS on Linux 0.8.1, dass durch einige Backports aus zfs-0.8.2 ergänzt wurde.

    Anwender, die ZFS-on-Root testen möchten, sollten sich im Klaren sein, dass in den nächsten Monaten inkompatible Änderungen eingeführt werden könnten, die zu Datenverlust führen.

    Grub hervorzaubern

    Zudem sollte das bereits erwähnte zsys installiert werden. Zsys ist ein Daemon und Client für die Verwaltung von ZFS-Installationen und automatisierten Snapshots wie etwa bei Snapper. Ich vermute, er wird später auch die grafische Umsetzung der Funktionalität von ZFS beinhalten. Da Ubuntu standardmäßig kein Grub-Menü mehr anzeigt, muss dieses bei der Verwendung von ZFS-Snapshots durch Drücken von Umschalt (BIOS) oder Escape (UEFI) beim Start hervorgeholt werden. Permanent erreicht man das durch das Setzen eines # vor der Zeile GRUB_HIDDEN_TIMEOUT=0 in der Datei /etc/default/grub.

    Flickerfrei bis zum Desktop

    GNOME 3.34 bringt den flickerfreien Bootvorgang aus einem Guss nun auch zu den Ubuntu-Anwendern, zumindest zu denen mit Intel-Grafik. Zudem wird die Organisation der GNOME Shell durch die Möglichkeit vereinfacht, Anwendungen in Ordnern zu bündeln.

    Nvidia-Treiber bereits an Bord

    Besitzer von Nvidia-Karten werden sich darüber freuen, dass der proprietäre Nvidia-Treiber nun direkt auf dem Image ausgeliefert wird. Unter den aktualisierten Anwendungen sind unter anderem LibreOffice 6.3 und Firefox 69.0.3. Die GNU Compiler Collection (GCC) wurde auf Version 9 aktualisiert. Python steht nun bei 3.7, OpenJDK bei Version 11. Chromium 77 ist als Snap integriert, das so weniger Aufwand erfordern soll als das DEB-Paket.

    Viele kleine Verbesserungen

    Darüber hinaus bietet Ubuntu 19.10 hauptsächlich kosmetische Änderungen, wie etwa das überarbeitete Theme Yaru Light und neun neue Hintergründe aus dem Wallpaper-Wettbewerb. Kleine Verbesserungen wie die Anzeige von angesteckten USB-Sticks im Dock verbessern die Benutzbarkeit. Die Unterstützung der 32-Bit-Plattform wurde mit Ubuntu 19.10 eingeschränkt. Fractional Scaling zur Verbesserung der Skalierung auf HiDPI-Displays ist immer noch experimentell und muss manuell freigeschaltet werden. GSConnect ist immer noch nicht offizieller Teil der Veröffentlichung.

    Ubuntu 20.04 heißt »Focal Fossa«

    Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« steht ab heute auf der Webseite zum Download bereit. Zudem hat Canonical Versionen für Server, Cloud und IoT im Angebot. Die Release Notes enthalten auch Verweise auf die aktuelle Veröffentlichung der anderen Ubuntu-Varianten. Die nächste Ausgabe ist Ubuntu 20.04 LTS, deren Codename »Focal Fossa« lautet.

  • KDE Plasma 5.17 startet jetzt noch schneller

    KDE Plasma 5.17 startet jetzt noch schneller

    Die KDE-Entwickler haben nach der Beta-Version von vor drei Wochen jetzt KDE Plasma 5.17 freigegeben. Die neueste Version des Desktops ist wieder vollgepackt mit Verbesserungen und neuen Funktionen. Gleich zwei neue Funktionen erfreuen direkt unsere Augen.

    Augenschonend

    Da ist einmal Night Color, der augenschonende Nachtmodus, der jetzt von Wayland nach X11 portiert wurde. Dann ist da die Unterstützung für Fractional Scaling, das in GNOME seit 3.32 experimentell implementiert ist. Oft mussten sich Anwender von hochauflösenden HiDPi-Displays in der Vergangenheit unter Wayland bei der Skalierung zwischen 100 und 200 Prozent entscheiden. Das eine war zu klein, das andere zu groß. Fractional Scaling sorgt hier für inkrementelle Zwischenschritte.

    Kleine Verbesserungen

    Plasma 5.17 startet schneller als seine Vorgänger. Das erreichten die Entwickler durch die Konvertierung von Start-Scripten von Bash nach C++ und asynchrones Laden derselben. Um Energie zu sparen kann Plasma 5.17 Geräte, die sich im Suspend-Modus befinden, nach einigen Stunden in den Hibernate-Modus versetzen. Das nennt sich Hybrid Suspend und lässt sich jetzt in den Systemeinstellungen konfigurieren. Zur Verbesserung der Barrierefreiheit lässt sich der Mauszeiger nun per Tastatur steuern, sofern libinput zur Verwaltung von Eingabegeräten genutzt wird.

    Systemeinstellungen erweitert

    Die Systemeinstellungen verwalten im Bereich Hardware jetzt auch Thunderbolt-Geräte. Die Paketverwaltung Discover verfügt mit Plasma 5.17 über aussagekräftige Fortschrittsbalken. Die Optik des Anmeldemanagers SDDM wurde besser an den Desktop angepasst, indem unter anderem Einstellungen zu DPI, Schriften, Icons und Farben auch dort angewendet werden können.

    Das Benachrichtigungssystem wurde weiter verbessert, indem während Präsentationen keine Nachrichten mehr angezeigt werden. Das bewirkt eine Nicht stören-Einstellung in den Systemeinstellungen. Das Kickoff-Menü arbeitet nun wieder wie gewohnt, wenn die Bedienleiste senkrecht anstatt waagerecht eingesetzt wird. Zudem zeigt die Menüfunktion Zuletzt benutzte Anwendungen nun auch GTK-Anwendungen an. Beim Bearbeiten von Widgets auf Touchscreens können diese leichter in der Größe geändert und verschoben werden.

    Diese und viele weitere Verbesserungen können in der Ankündigung auf der Projektseite nachgelesen werden. Für KDE Neon steht bereits eins Live-Abbild zum Testen bereit.

  • KDE bereitet die nächste Generation des Desktops vor

    KDE Frameworks 6

    Auf der diesjährigen KDE-Entwicklerkonferenz Akademy in Mailand stellte Qt-Chefentwickler Lars Knoll in seiner Keynote die Pläne für die kommende Hauptversion Qt 6 vor. Qt ist das GUI-Toolkit, auf dem die KDE Software basiert.

    Naturgemäß machen sich die KDE-Entwickler bereits jetzt erste Gedanken über die auf Qt 6 basierende nächste Version des Plasma Desktops und seiner Komponenten wie den KDE Frameworks 6. Entwickler Volker Krause fasst den bisherigen Stand auf seiner Webseite zusammen.

    KDE Frameworks 6

    KDEs Software besteht aus den sichtbaren Teilen Plasma Desktop und KDE Applications. Darunter arbeiten als Grundlage die KDE Frameworks. Wenn eine neue Iteration des Desktops ansteht, sind die Frameworks die erste Komponente, die angefasst wird. KDE Frameworks ist eine Sammlung von rund 70 Bibliotheken und Software-Frameworks von KDE, die für alle Qt-basierten Software-Stacks oder Anwendungen auch auf anderen Betriebssystemen als Linux verfügbar sind.

    Zwei Jahre Arbeit

    Qt 6 soll im November 2020 veröffentlicht werden, Version 6 der KDE-Software ist für 2021 angedacht. So trafen sich dann bereits während der Akademy 2019 Entwickler zu ersten Gesprächen, eine Arbeitsumgebung wurde angelegt und ein erstes Arbeitstreffen zum Jahresende angedacht.

    Zunächst geht es darum, Methoden und Module zur Entfernung vorzubereiten, die von Qt 6 nicht mehr unterstützt werden. Das kann bereits jetzt geschehen. Änderungen, die ABIs brechen, müssen aber bis später im eigentlichen Entwicklungsprozess warten.

    Sanfter Übergang

    Die Entwickler sind um einen möglichst sanften Übergang bemüht, wie dies im Gegensatz zu KDE 4 mit Plasma 5 bereits gut gelang. Seit der Veröffentlichung von Plasma 5 hat die Software von KDE sich enorm positiv weiterentwickelt. Wenn bis zu Plasma 6 auch die Wayland-Integration so weit verbessert werden kann, dass man produktiv damit arbeiten kann, wird Plasma weiterhin alte Fans begeistern und neue Freunde hinzugewinnen. Zunächst wird aber in wenigen Tagen mit Plasma 5.17 eine neue Version des Desktops erscheinen. Auf gutes Gelingen!

  • Ubuntu 19.10: Snap im sinnvollen Einsatz

    Snap
    Desktop-Hintergrund von Ubuntu 19.10

    Moderne Paketvertriebsmodelle wie Snap und Flatpak stehen oft in der Kritik. Demnach verschwenden sie Platz durch Duplizierung, verdrängen den Job der Maintainer aus den Distributionen und haben ein undurchsichtiges Sicherheitsmodell.

    Nicht nur Nachteile

    Dass diese neuen Vertriebsformen für Software aber auch unbestreitbare Vorteile sowohl bei den Distributoren als auch bei den Anwendern haben können, zeigt Canonical am Beispiel von Googles Browser Chromium. Dieser wird mit Ubuntu 19.10 als Snap und nicht mehr als DEB ausgeliefert.

    Canonicals Community-Manager Alan Pope legt im Ubuntu-Blog dar, warum Chromium als Snap Sinn ergibt. Wer ein wenig Einblick in die Auslieferung und Aktualisierung von Software in Distributionen hat, der weiß, das Browser und Software mit direktem Netzzugang besonders viel Arbeit machen.

    Browser machen viel Arbeit

    Browser erscheinen alle paar Wochen und dazwischen gibt es meist noch Unterversionen, die oft genug Sicherheitsprobleme beseitigen. Die Maintainer müssen diese Versionen möglichst unverzüglich paketieren, um die Sicherheit der Anwender nicht zu gefährden. Dabei müssen alle unterstützten Veröffentlichungen mit allen ausgelieferten Architekturen versorgt werden.

    Im Fall von Ubuntu und Chromium bedeutet das, dass Chromium im Fall eines noch so kleinen Updates für die derzeit unterstützten Versionen Ubuntu 16.04 LTS, 18.04 LTS, 19.04 und das kommende Ubuntu 19.10 nach dem herkömmlichen Modell als Debian-Paketseparat gebaut werden muss. Das wird nochmals multipliziert durch die ausgelieferten Architekturen amd64, i386, armhf und arm64.

    Es lässt sich ermessen, wie viele Mannstunden dieses Szenario bindet, selbst wenn vieles automatisiert abläuft. Die Entscheidung, Chromium ab 19.10 im neuen Format auszuliefern, spart hier einiges an Zeit und Ressourcen.

    Snap to the Rescue

    Ein Snap muss nur einmal pro Architektur erstellt werden und läuft auf allen Systemen, die snapd unterstützen. Dies gilt für alle unterstützten Ubuntu-Versionen, einschließlich 14.04 mit Extended Security Maintenance (ESM), sowie für andere Distributionen wie unter anderem Debian, Fedora, Mint und Manjaro.

    Weitere Vorteile

    Doch Snaps bieten bei den bereits erwähnten möglichen Nachteilen auch weitere Vorteile. So kann der Anwender über Channels im Snap-Store auf einfache Weise per Mausklick zwischen verschiedenen Versionen einer Software wechseln, sofern der Entwickler diese anbietet. Im Fall von Chromium bietet Google die Kanäle stable, beta und dev, die optimal auf die Kanäle stable, beta und edge abgebildet werden können.

    Sandbox soll Sicherheit bieten

    Der Snap Store liefert Snaps automatisch im Hintergrund aus , sodass Benutzer sicher sein können, dass sie mit aktueller Software arbeiten, ohne ihre Updates manuell verwalten zu müssen. Die Sicherheit von Chromium wird durch strikte Beschränkung der Kontakte außerhalb der Sandbox erhöht.

    Mit 19.10 offiziell als Snap

    Die erste Veröffentlichung des Chromium-Snaps erfolgte vor zwei Jahren, und hat derzeit mehr als 200.000 Benutzer in Ubuntu und mehr als 30 anderen Linux-Distributionen. Die Entwickler sind zuversichtlich, dass es an der Zeit ist, mit dem offiziellen Übergang von DEB zu Snap mit Ubuntu 19.10 zu beginnen, sodass eventuelle Probleme bis zum nächsten LTS-Release 20.04 ausgebügelt werden können.

    Um Chromium als Snap in Ubuntu 19.10 Beta oder den Daily Builds zu testen, genügt es, snap install chromium, gefolgt von snap run chromium in ein Terminal einzugeben. Bei aller angebrachten Kritik an Snaps und vor allem dem Snap-Store überwiegen in diesem Beispiel die Vorteile für Entwickler und Anwender meiner Meinung nach klar die Nachteile.

  • Ubuntu liefert ZFS im Installer nach

    Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine«

    Als kürzlich die Beta-Version von Ubuntu 19.10 »Eoan Ermine« ohne ZFS-Integration für die Root-Partition erschien, war Skepsis angebracht. Jetzt hat Canonical die Funktion jedoch nachgeliefert. Am vergangenen Freitag wurden die Patches dem Ubiquity-Installer hinzugefügt. Derzeit wird die Funktion noch als experimentell bezeichnet und ist nicht für Produktivsysteme geeignet.

    Ubuntu liefert ZFS nach

    Damit erfüllt Canonical ein Versprechen, das bereits 2016 von Mark Shuttleworth gegeben wurde. Ab Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« lieferte Ubuntu den ZFS-Treiber als Kernelmodul mit, das nur bei Bedarf geladen wird. Bereits seit einigen Jahren unterstützt Canonical ZFS für Container, auf Servern und in der Cloud. Jetzt schickt sich Ubuntu an, als einzige Linux-Distribution ZFS für den Desktop direkt im Installer anzubieten.

    ZFS für jedermann

    Damit soll es bei einer Neuinstallation sehr einfach sein, das ZFS-Dateisystem zu nutzen. Während der Installation steht die Option im Reiter für die Installationsmethode zur Verfügung. Hier ist lediglich ein Haken zu setzen und die Installation fährt wie gewohnt fort. In der Folge soll ein ZFS-Pool aufgesetzt werden, der über den bei Canonical zur leichteren Handhabung von ZFS erstellten System-Daemon Zsys über Datasets gesteuert werden kann.

    Zsys erlaubt einfache Steuerung

    Zsys ermöglicht den parallelen Betrieb mehrerer ZFS-Systeme auf derselben Maschine, automatisierte Snapshots, die Verwaltung komplexer ZFS-Datensatzlayouts, die Benutzerdaten und persistente Daten vom System trennen, und einiges mehr. Für 19.10 wird Zsys allerdings noch nicht vollständig funktional sein.

    Kein Glück in Virtualbox

    Ich habe versucht, mit dem Snapshot von Ubuntu vom vergangenen Sonntag eine Installation per ZFS zu erstellen. Zumindest in Virtualbox scheiterte dies bei mehreren Versuchen spätestens beim Schreiben des Bootloaders. Ich werde in den nächsten Tagen einen Versuch auf realer Hardware starten und weiter berichten.

  • Pinebook Pro wird ausgeliefert

    PineBook Pro wird ausgeliefert
    PineBook Pro

    Nach einigen Verzögerungen wird die erste Charge des Pinebook Pro der Firma Pine64 jetzt ausgeliefert. Zwei weitere Chargen sollen in den nächsten Wochen folgen. Weitere derzeit bei Pine64 in der Entwicklung befindliche Produkte sind das Smartphone PinePhone, das Tablet PineTab und die kürzlich angekündigte Smartwatch PineTime.

    Auslieferung beginnt

    Die jetzt angelaufene Auslieferung des Pinebook Pro wurde durch technische Probleme, schlechte Kommunikation und ein fehlendes Quäntchen Glück um einige Wochen verzögert. Neben den Unruhen in Hongkong, von wo das Pinebook versendet wird, zeigte die erste Charge nach der Produktion einige kleinere Probleme.

    Probleme beseitigt

    So produzierte das Gerät beim Ladevorgang ein pfeifendes Geräusch, dass in den lauten Produktionshallen nicht aufgefallen war. Nach Austausch einer kleinen Komponente war dieses Problem schnell behoben. Zudem startete das Gerät nicht mit entferntem Akku.

    Weitaus zeitraubender war die Lösung eines Problems mit dem eMMC-Speicherchip, dem Bootmanager Uboot und dem mit dem Pinebook ausgelieferten Debian MATE, wie der Monatsbericht für Oktober im Detail erklärt. Nun sind die Probleme beseitigt und die Auslieferung an die Endanwender beginnt. Am Tag der Auslieferung der 2. und 3. Charge in wenigen Wochen soll auch die Vorbestellung wieder geöffnet werden.

    Vorwiegend positives Echo

    Zuvor hatten bereits Entwickler und Community-Mitglieder das Pinebook erhalten und berichten über ihre mehrheitlich positiven Eindrücke. Einige kleinere Probleme der Nach einigen Verzögerungen wird eine erste Charge des Pinebook Pro der Firma Pine64 jetzt ausgeliefert. Weitere Chargen sollen zeitnah folgen Vorserie betreffen den PCIe-NVMe-Adapter, genauer gesagt daran angeschlossene SSDs. Hier wird eine Liste kompatibler SSDs ins Auge gefasst. Zudem muss die Firmware für die Tastatur und das Trackpad überarbeitet werden, da sie unter Umständen die Eingabe verzögert.

    Was ist drin?

    Das Pinebook Pro ist ein in einer Magnesiumlegierung verpacktes 14-Zoll Notebook, das mit einem Rockchip RK3399 Prozessor mit Mali-T860 MP4 GPU ausgestattet ist. Es bietet ein 1080 IPS-Display, dass das Abspielen von Videomaterial in 4K@60Hz-Auflösung unterstützt. Des Weiteren verbaut Pine64 vier GByte LPDDR4-RAM und ein aufrüstbares eMMC-Modul mit 64 GByte Speicher. Im Pine64-Forum angemeldete Kunden sollen kostenfrei ein Update auf 128 GByte erhalten. Über den oben erwähnten optionalen Adapter wird der Betrieb von M.2-NVMe-SSDs ermöglicht.

    Darüber hinaus stehen WLAN und Bluetooth 4.1 nach Standard 802.11ac, ein bootfähiger MicoSD-Einschub und jeweils ein USB 2.0 und 3.0 sowie ein Type-C-Port bereit. Letzterer beherrscht neben Power und Data auch HD Digital Video Out. Das Gerät wird durch eine 2-MP-Webcam, Mikrofon, Stereo-Lautsprecher und eine kombinierte Kopfhörerbuchse komplettiert. Das Notebook wird für 199 US-Dollar angeboten. Dazu kommen Steuern und Zollgebühren.