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  • Otter Browser erreicht stabile Version

    Otter Browser erreicht stabile Version

    Als 2013 Opera mit Version 15 seinen Browser total an den Wünschen der Anwender vorbei kastrierte, die eigene Browser-Engine zugunsten von zunächst WebKit und später Googles Blink-Engine aufgab und anschließend für längere Zeit keine Linux-Version mehr veröffentlichte, war dies Anlass für den polnischen Entwickler Michał Emdek, dem Wunsch vieler Anwender nach einer Fortsetzung der Funktionalität von Opera 12 zu entsprechen.

    Opera 12 als Vorbild

    Das Open-Source-Projekt Otter Browser war geboren. Otter Browser zielt darauf ab, die klassische Oberfläche und die Funktionalität von Opera 12 mit Qt5 nachzubauen. Bereits 2014 wurde zunächst eine Alpha-, dann mit Version 0.90.1 eine Beta-Version bereitgestellt. Es sollte über vier Jahre dauern, bis nach 12 Release-Kandidaten am ersten Tag des neuen Jahres jetzt Otter Browser 1.0.0.1 »Mordecai« erschienen ist.

    Weitere Funktionen folgen

    Emdek betont in der Ankündigung, nicht alle geplanten Funktionen seien bis zum Release fertig geworden. Er hofft jedoch, diese im Laufe des Jahres mit Otter Browser 1.1 nachliefern zu können. Der Browser basiert auf der eigenen Qt-Portierung des aus KHTML entstandenen WebKit, das auch Apples Webbrowser Safari zugrunde liegt.

    Wieselflink

    Was nach dem ersten Start sofort auffällt: Otter Browser ist sehr schnell, der Start des AppImage dauert weniger als eine Sekunde und auch Webseiten werden sehr schnell geöffnet. Im Menü können unter Datei | Importieren/Exportieren Sitzungen, Suchmaschinen und Lesezeichen von Opera importieren. Auch OPML-Daten für den integrierten Feed-Reader können eingebunden werden.

    Die von Opera bekannte Seitenleiste kann unter Ansicht | Werkzeugleisten zugeschaltet werden. Unter Werkzeuge | Inhaltsblockierung können Filterlisten definiert und konfiguriert werden. Die Unterstützung für Add-ons ist zwar angelegt, aber noch sind keine Erweiterungen verfügbar.

    Mail-Client geplant

    In folgenden Versionen sind unter anderem erweitertes Tab-Handling und ein Mail-Client. Ob Otter Browser die gewünschte Nische besetzen kann, muss sich zeigen. Der langsamen Entwicklung des kleinen Teams geschuldet hat sich dort mittlerweile der als Freeware verteilte Browser Vivaldi des Opera-Mitbegründers Jon von Tetzchner eingenistet.

    Der Browser ist für Windows als Zip-Archiv verfügbar. Versionen für Linux und Mac Os sollen folgen. Linux-Anwender können aber bereits sofort testen, denn es steht ein AppImage von Version 0.99-rc12 zum Download bereit. Wer mag, kann dem Browser auch aus dem Quellcode selbst erstellen.

  • Microsoft will Edge aufgeben

    Microsoft will Edge aufgeben

    Wenn stimmt, was auf der Webseite Windows Central heute berichtet wird, dann sind die Browser-Wars endgültig vorbei und Chrome hat gewonnen. Dort wird nämlich berichtet, Microsoft wolle seinen seit 2015 entwickelten Browser Edge und dessen Engine EdgeHTML aufgeben und einen Browser auf der Basis von Chromium entwickeln.

    Zu viele Fehler

    Der Grund für die Einstellung der Bemühungen für einen Browser mit einer hauseigenen Engine soll die fehlende Akzeptanz durch die Anwender aufgrund von Beginn an bestehender Fehler sein. Auch der Marktanteil ist kläglich. Nach drei Jahren liegt dieser beim Desktop laut StatCounter bei gerade einmal 4 Prozent und damit noch um einiges hinter dem Internet Explorer mit 5.38 Prozent, den er eigentlich ablösen sollte.

    Codename Anaheim

    Laut Windows Central findet die Neuentwicklung unter dem Codenamen Anaheim statt. Der Wechsel könnte frühestens mit der Veröffentlichung von Windows 10, Codename 19H1 im April 2019 stattfinden. Dann könnte der »Browser, mit dem man Chrome herunterladen kann« Geschichte sein.

    Nah an Blink

    Neben »Informationen aus gut informierter Quelle« führt der Autor Beiträge von Microsoft-Mitarbeitern zur Chromium-Codebase zum Beleg seiner Behauptung an. Dabei geht es allerdings darum, Chromium auf der ARM-Architektur zu verbessern. Fakten sind bisher kaum bekannt, jedoch soll die Web-Engine sich nah an Googles Blink-Engine orientieren.

    Keine Konkurrenz

    Wenn sich das Gerücht bewahrheitet, steht nicht mehr viel zwischen der Chrome-Webengine Blink und der Weltherrschaft. Mozilla hat den Kampf schon längst verloren und liegt bei 9,1 Prozent Marktanteil, während Chrome seinen Höhenflug bei derzeit 72.38 wohl noch steigern können wird.

    Anwender als Verlierer

    Aus Sicht der Anwender ist das angesichts des mangelhaften Schutzes der Privatsphäre bei Chrome und seiner Engine eine bedauerliche Situation. Das Ausmaß der Aushöhlung der Nutzerrechte bereitet ein Artikel des Kryptographen Matthew Green, Professor an der Johns Hopkins University auf.

  • Vivaldi 2.0 freigegeben

    Vivaldi 2.0 freigegeben

    Vivaldi 2.0
    Bild: Jon von Tetzchner | Quelle: Pressekit

     

    Vivaldi ist der Browser, der in die Fußstapfen des Browsers Opera vor Version 15 treten möchte. Jon von Tetzchner, einst Mitbegründer von Opera versucht, seit Anfang 2015 mit Vivaldi das Konzept der größtmöglichen Anp

    ssbarkeit umzusetzen und dabei stets auf die Wünsche der Anwender zu achten. Ein Blick in die Einstellungen zeigt, dass Vivaldi hier tatsächlich mehr zu bieten hat als andere Browser.

    Aufpoliert

    Nach fast vier Jahren seit der ersten Alpha-Version des Browsers ist nun Vivaldi 2.0 erschienen. Zunächst fällt eine allgemeine Aktualisierung der Browseroberfläche ins Auge. Damit einher gehen aktualisierte Themes und eine Vielzahl neuer Hintergrundbilder.

    Vivaldi 2.0
    Screenshot: ft

    Synchronisation verschlüsselt

    Die neue Version kann jetzt Daten der Anwender einschließlich des Verlaufs, der Lesezeichen und Speed Dials, gespeicherter Passwörter, Notizen und Autofill-Informationen sowie Erweiterungen zwischen mehreren Computern synchronisieren. Dabei sind laut der Release-Ankündigung alle synchronisierten Daten per Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt  und werden nie im Klartext auf den Vivaldi-Servern gespeichert.

    Web-Panels erlauben es, in der Seitenleiste und zusätzlich zum Hauptfenster Web-Anwendungen oder Websites in einem geteilten Bildschirm zu nutzen. Sie können nun auch schwebend über dem Hauptfenster abgelegt werden und bilden eine Alternative zur oft überfüllten Tableiste.

    Web Panels und Tabs

    Vivaldis Tab-Browsing  dagegen macht es möglich, zusätzlich zum Anheften von Tabs diese als Stapel zu gruppieren, umzubenennen und zu durchsuchen. Zur besseren Übersicht kann die Tableiste auch als Liste in der Seitenleiste angezeigt werden. Diese Liste lässt sich nach verschiedenen Kriterien durchsuchen und die Tabs neu sortieren. Die neue Sortierung überträgt sich sofort in die Tab-Leiste.

    Vivaldi 2.0
    Screenshot: ft

    Aufschlussreicher Verlauf

    Ein beliebtes Feature, das Tab Tiling, erlaubt die gekachelte Darstellung von vorher bereits per Drag&Drop gruppierten Tabs. Neu ist, dass die Kacheln nun in der Größe individuell anpassbar sind. Das angepasste Layout bleibt nach Neustart und Laden der gespeicherten Sitzungen erhalten. Eine weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Art und Weise, wie Vivaldi den Verlauf mit verschiedenen Einstellungen, Suche und Statistik  zu einem mächtigen Werkzeug macht.

    Vivaldi 2.0
    Screenshot: ft

    Vivaldi beruht auf Chrome Chromium 69 und erlaubt die Benutzung von den Erweiterungen für Googles Browser. Alle Änderungen zu Vivaldi 2.0 sind im Changelog nachzulesen.

  • Brave geht bei Werbung neue Wege

     

    Brave geht bei Werbung neue Wege
    Bild: Brave-Logo | Quelle: Brave Inc.

     

    Brave ist ein  Open-Source-Browser,  der sich auf die Fahnen geschrieben hat, herkömmliche Werbung aus Webseiten auszublenden und die dahinterstehende Ausspähung der Anwender durch Cookies und Tracker zu verhindern. Entwickelt wird Brave von der Firma von Brendan Eich. Er ist Entwickler von Livescript, dem Vorläufer von JavaScript, Mitbegründer von Mozilla und kurzzeitig auch deren CEO. Er trat 2014 wegen einer Spende, die Mozilla als unethisch erachtete, zurück und verließ das Unternehmen. Dabei ging es um eine Spende aus dem Jahr 2008 an eine Organisation, die sich gegen die gleichgeschlechtliche Ehe in Kalifornien wandte.

    Brave geht bei Werbung neue Wege

    Im Jahr 2016 erstmals veröffentlicht, kommt auch der Browser Brave nicht ohne Werbung aus. Immerhin will sich das dahinterstehende Unternehmen  Brave Software Inc. von Werbeeinnahmen finanzieren. Eich will Probleme und Fehlentwicklungen im Internet besonders an zwei Stellen bekämpfen: Bei der Online-Werbung und, damit einhergehend, der Ausspähung des Surfverhaltens. Braves Konzept sieht die Verhinderung personalisierter Werbung vor, Cookies und permanente User-IDs sollen dabei außen vor bleiben. Damit soll verhindert werden, dass Werbung für Produkte, die der Nutzer angeschaut oder gekauft hat, ihn danach tagelang verfolgen. Dem Anwender steht es nach Eichs Konzept dagegen frei, für besuchte Seiten Werbung freizuschalten.

    Blockchain im Browser

    Im letzten Jahr hat Eich sein Konzept um Blockchain-basierte digitale Werbung erweitert. und sehr erfolgreich durch ein Initial Coin Offering (ICO) einen Crypto-Token aus der Taufe gehoben. Die Basic Attention Token-Plattform wurde entwickelt, um Anwender für das Betrachten von Werbung in der Form von Micropayments zu entlohnen. Jetzt startet Brave dazu einen Beta-Test. Nach dem freiwilligen Test des alternativen Anzeigenmodells sollen später Brave-Anzeigen direkt im Browser in einem privaten Kanal für Benutzer angezeigt werden, die dem zugestimmt haben. Wenn das Brave-Anzeigensystem offiziell gestartet ist, sollen die Nutzer 70 Prozent der Brutto-Anzeigeneinnahmen bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre erhalten.

    Testparcours

    Rund 250 vorkonfigurierte Anzeigen werden während dieser Testversion verwendet. Die Testwilligen erhalten eine spezielle Version des Brave-Browsers, der mit diesen Anzeigen bestückt wird. Diese spezielle Brave-Version läuft nur während des Testprogramms. Der Test-Browser sendet ein detailliertes Protokoll der Browsing-Aktivitäten an die Brave Software Inc., die verspricht, diese Daten nicht weiterzugeben. Benutzer können diesen Test jederzeit verlassen, indem sie die Funktion ausschalten oder eine reguläre Version von Brave verwenden, die keinerlei Benutzerdaten speichert.