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  • Mobiles Betriebssystem /e/ auf Galaxy-Phones

    Bild: /e/-Logo | Quelle: Gaël Duval

    Das von eelo auf /e/ umgetaufte Projekt eines mobilen Betriebssystems ohne Google-Dienste auf 2nd-Hand Smartphones bietet jetzt vier Galaxy-Geräte von Samsung mit vorinstalliertem /e/ an. Das S7, S7 Edge, S9 und S9+ können zu Preisen von €279 bis €479 im Shop von /e/ bestellt werden. Alle Geräte kommen mit entsperrtem Bootloader und einem Jahr Garantie ins Haus. Derzeit liefert das Projekt nur in Europa aus.

    Mobiles Betriebssystem /e/

    /e/ ist ein Open-Source-Mobilbetriebssystem, das auf Lineage OS basiert und vom Gründer der Linux-Distribution Mandrake, Gaël Duval entwickelt wurde. Das Grundsystem wurde allerdings stark modifiziert und ist auch optisch durch einen eigenen Launcher nicht direkt als Lineage OS zu erkennen. Verändert wurden zudem die Installation und die Einstellungen. Software und Dienste, die persönliche Daten an Google senden wurden deaktiviert oder entfernt.

    Audit deckt Nachholbedarf auf

    Dass dies den Entwicklern noch nicht zur Gänze gelungen ist, belegt ein Audit von Infosec Handbook vom März 2019. einer Gemeinschaft von europäischen Sicherheitsexperten. Die analysierten alle Datenverbindungen von /e/ nach dem Neustart des Telefons und fanden dabei einige Ungereimtheiten, wo im Hintergrund entweder Google oder von einigen Apps unnötig viele Domains kontaktiert wurden. Ebenfalls kritisiert wurde die Verwendung von Google-DNS. Auch bei der Web-Präsenz gab es noch Nachholbedarf. Duval bedankte sich öffentlich und sagte Abhilfe zu.

    Eigener Launcher

    Der neu entwickelte BlissLauncher gibt dem System mit eigenen Icons, die sich an die Bildschirmgröße anpassen, ein eigenes Gesicht. Als Apps sind bisher unter anderem eine Mail-App als Fork von K9-Mail mit OAuth-Unterstützung, Signal für SMS und Telegramm für Chats für die Kommunikation zuständig. Die beiden letzten Apps erfahren allerdings auch Kritik, da sie zwar besser als WhatsApp sind, aber trotzdem im Open-Source-Umfeld nicht ideal sind.

    BlissLauncher

    Standard-Apps

    Dazu kommen Apps für Wetter und Karten sowie für Notizen und Aufgabenplanung. Über einen Account-Manager lassen sich die Identitäten des Benutzers verwalten, wobei eine Identität alle Dienste mit einem Single-Login abdecken kann.

    Alle Standard-Apps außer der für Kartennutzung sind Open Source. Derzeit kommt als Karten-App Magic Earth zum Einsatz. Duval ist mit den Entwicklern im Gespräch darüber, die App als Open Source zur Verfügung zu stellen.

    Duval hat in /e/ ähnlich wie Purism mit dem Dienste-Bündel Librem One Dienste integriert, die die Privatsphäre schützen und unter Kontrolle des Anwenders sind. Darunter ein E-Mail-Dienst und ein Cloud-Dienst auf Nextcloud-Basis.

    Zweites Leben für Galaxy-Phones

    Lobenswert ist auch die Wiederverwendung der technisch und optisch überholten Smartphones. Müllberge werden etwa länger auf die Geräte warten müssen und Ressourcen werden geschont.

    Das ROM von /e/ ist ein Fork von Lineage OS 14.1 und kann derzeit auf rund zwei Dutzend Geräten installiert werden. Das ROM bringt microG mit, das mit Mozilla NLP konfiguriert ist, sodass Anwender Geo-Lokalisation durch Mozilla Location Services auch verwenden können, wenn zwar eine Internet-Verbindung, aber kein GPS-Signal vorhanden ist. Übrigens, wer nach /e/ im Netz sucht, sollte besser eelo als Suchbegriff verwenden.

  • Android-Alternative: Aus eelo wird /e/

    Android-Alternative
    Bild: /e/ »my data is MY data« | Quelle: Gaël Duval

     

    Vor rund neun Monaten stellten wir mit eelo den Entwurf eines alternativen mobilen Betriebssystems vor. Der Name wurde wegen Markenrechtsbedenken mittlerweile zu /e/ geändert, der Entwickler und das Konzept dahinter sind das gleiche: Gaël Duval, französischer Entrepreneur und Gründer von Mandrake-Linux. Er wollte die Entwicklung per Kickstarter mit 25.000 Euro anstoßen und erhielt rund 95.000 Euro.

    Android-Alternative

    Datenschutz und Privatsphäre stehen weit oben auf dem Zettel von Duval, zudem will er den Apps und Diensten von Google entkommen. Jetzt liegt auf der Basis des in letzter Zeit nicht sonderlich aktiven Lineage OS die erste Beta-Version von /e/ vor. Duvals Ziel war ein »entgoogletes Smartphone-OS-ROM mit sorgfältig ausgewählten Standardanwendungen, einer neuen Benutzeroberfläche und mehreren dedizierten, in das Produkt integrierten Online-Diensten«.

    Lineage OS kam seinem Wunsch in vielen Punkten bereits recht nahe, hatte jedoch Defizite bei der Benutzerfreundlichkeit. Duval schwebt ein alternatives mobiles Betriebssystem vor, das auch von Menschen installiert und genutzt werden kann, auf die die Attribute Geek und technophil nicht zutreffen.

    Die Beta-Version von /e/ ist ein Fork von Lineage OS 14.1 und kann derzeit auf rund zwei Dutzend Geräten installiert werden. Das ROM bringt microG mit, das mit Mozilla NLP konfiguriert ist, sodass Anwender Geo-Lokalisation durch Mozilla Location Services auch verwenden können, wenn zwar eine Internet-Verbindung, aber kein GPS-Signal vorhanden ist.

    Neuer Look

    Eine neu entwickelte Benutzerschnittstelle namens BlissLauncher gibt dem System mit eigenen Icons,  die sich an die Bildschirmgröße anpassen, ein eigenes Gesicht. Als Apps sind bisher unter anderem eine Mail-App als Fork von K9-Mail mit OAuth-Unterstützung, Signal für SMS und Telegramm für Chats für die Kommuinikation zuständig.

    Dazu kommen Apps für Wetter und Karten sowie für Notizen und Aufgabenplanung. Über einen Account-Manager lassen sich die Identitäten des Benutzers verwalten, wobei eine Identität alle Dienste mit einem Single-Login abdecken kann.

    Alle Standard-Apps ausser der für Kartennutzung sind Open Source. Derzeit kommt als Karten-App Magic Earth zum Einsatz. Duval ist mit den Entwicklern im Gespräch darüber, die App als Open Source zur Verfügung zu stellen.

     

    BlissLauncher

     

    Als Suchmaschine kommt als Voreinstellung ein Fork der Meta-Suchmaschine Searx zum Einsatz. Daneben stehen Qwant and DuckDuckGo zur Verfügung. Als Webbrowser kommt derzeit Jelly zum Einsatz. Hinzu kommen eigene Online-Dienste für E-Mail und Cloud, wobei dieser auf Nextcloud basiert.

    60.000 Android-Apps

    Bis zu einer stabilen Version soll der Unterbau auf LineageOS 15 portiert werden um mehr aktuelle Hardware unterstützen zu können. Zudem sollen die derzeit noch genutzten Google-DNS-IPs ausgetauscht werden.

    Ein weiteres Ziel ist ein eigenes App-Repository, das rund 60.000 täglich synchronisierte Android-Apps enthalten soll. Ein App-Installer wird in wenigen Wochen fertig sein und soll weitere Informationen über den Datenschutz der Anwendung, Tracker, Lizenzdetails und ähnliches liefern.

    Anfang 2019 soll /e/ in Version 1.0 erscheinen. Verhandlungen mit Herstellern, um /e/ auf Geräten vorinstalliert anbieten zu können, haben begonnen. Die weitere Entwicklung von /e/ wurde der neu gegründeten /e/- Foundation übergeben.