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  • Alex Larsson über die Flatpak-Revolution

    Die Flatpak-Revolution
    By: Matthias ClasenCC BY-SA 4.0

     

    Flatpak 1.0 ist seit einigen Tagen als produktiv einsetzbare Version des alternativen Paketsystems verfügbar. Entwickler Alex Larsson vermutet, dass sich nach drei Jahren intensiver Entwicklung die Schlagzahl der Änderungen nun verlangsamen wird. Der Fokus soll sich jetzt mehr auf die umgebende Infrastruktur konzentrieren. Dazu gehört es unter anderem, Flathub für weiteres Wachstum zu rüsten und Flatpak 1.0 in die Distributionen zu bekommen. Darüber hinaus soll an den Laufzeitumgebungen und Portals  gearbeitet werden.

    Larssons Revolution

    Derweil hat sich Red-Hat-Mitarbeiter Larsson dazu geäußert, warum er die Entwicklung zu Flatpak überhaupt begonnen hat. Er hofft auf nichts weniger als auf eine Revolution – eine Revolution des Linux-Paketsystems, dass er als »fundamental kaputt« empfindet. App-Entwickler haben laut Larsson keine sinnvolle Möglichkeit, ihre Arbeit zeitnah an die Anwender zu verteilen.

    Entwickler ohne Kontrolle

    So müssten Entwickler theoretisch Pakete für verschiedenste Distributionen selbst zur Verfügung stellen, wenn sie die Kontrolle über die Aktualität  behalten wollen. Tun sie das nicht – was alleine zeitlich oft nicht möglich ist, ergeben sich weitere Probleme.  Nicht alle Distributionen paketieren alle Apps oder warten oft, bis die Anwendung bekannter ist, was zu einem typischen Henne-Ei-Problem für neue Apps führt. Und wenn die Anwendung dann paketiert ist, hat der Entwickler keine Kontrolle mehr über die angebotene Version und deren Updates, so Larsson.

    Maintainer in der Mitte

    Diese Entscheidungen obliegen dem Paketbetreuer der jeweiligen Distribution. Viele dieser Maintainer machen einen ganz prima Job. So war etwa Flatpak 1.0 in Debian Unstable bereits rund 12 Stunden nach Veröffentlichung verfügbar. Distributionen wie Arch Linux. KDE Neon oder KaOS bieten immer sehr aktuelle Pakete an.

    Bugreports ins Leere

    Auf der anderen Seite stehen Distributionen wie Debian Stable, wo viele Pakete bereits veraltet sind, wenn eine neue Version der Distribution veröffentlicht wird. Einerseits machen die abgehangenen Pakete einen Großteil der Stabilität von Debian aus, andererseits hat der Entwickler die dort verteilten Versionen bereits längst vergessen. Die Anwender schreiben aber im Bedarfsfall Bugreports gegen diese Versionen. Die Fehler sind dann oft längst mit neuen Versionen behoben, die der Anwender aber nicht installieren kann. Im Idealfall portiert der Maintainer die Fixes zurück in die ältere Version. Somit sind Entwickler und Endanwender getrennt, in der Mitte steht – zum Wohl oder Übel – der Maintainer.

    Entwickler am Drücker

    Hier kommen neue Paketsysteme wie Flatpak gerade recht. Sie erlauben auch bei eher unbeweglichen Distributionen die Verwendung aktueller Bibliotheken, gebündelt in verschiedenen Laufzeitumgebungen. Damit können dann auch aktuelle Software-Versionen genutzt und aktualisiert werden.  Ziel ist, dass der Upstream-Entwickler die Kontrolle über die Updates hat.

    Schulterschluss mit den Usern

    Wenn der Entwickler einen wichtigen Fehler behebt, wird im Fall von Flatpak eine neue stabile Version veröffentlicht, die die Anwender verschiedenster Distributionen sofort nutzen kann. Alle Fehler werden gegen die neueste stabile Version eingereicht, so dass sie nicht veraltet sind, und sobald der Fehlerbericht geschlossen wird, erhält der Benutzer die Korrektur. Das bedeutet, dass das Melden von Fehlern für den Benutzer greifbar Sinn macht. Diese Art von virtuosem Zyklus trägt laut Larsson dazu bei, sowohl die Entwicklungsgeschwindigkeit als auch die Softwarequalität zu verbessern.

  • Flathub-Webseite im neuen Gewand

     

    Flathub-Webseite
    Quelle: NeONBRAND auf Unsplash

     

    Vor einem halben Jahr haben wir die Flathub-Webseite als zentrale Stelle zum Sammeln von Flatpaks verschiedener Herkunft vorgestellt. Flatpak ist ein Paketformat ähnlich wie Snap bei Ubuntu, das sich unter allen Distributionen installieren lässt. Flathub dient dabei sozusagen als Flatpak-App-Store. Allerdings ließ im September das Design der Seite noch sehr zu wünschen übrig. Das hat sich nun mit einem durchgehehenden Neudesign grundlegend geändert.

    Neue Flathub-Webseite

    Das Suchen und Stöbern, das Installieren oder das Hochladen eigener Flatpaks ist dank des neuen übersichtlichen Designs wesentlich intuitiver und einfacher geworden. Eine Leiste am linken Rand der Seite unterteilt den Bestand an Apps in Kategorien. Zuoberst lädt eine Unterteilung in die Sparten Popular, New & Updated, Editor’s Choice und Editor’s Choice Games zum Entdecken ein.

    1-Klick-Installation

    Darunter lädt eine Einteilung in zehn Kategorien zum gezielteren Suchen ein. Soll festgestellt werden, ob sich eine bestimmte Anwendung bereits im Flatpak-Format im Shop findet, steht oben rechts das Suchfeld zur Verfügung. Ist eine interessante App ausgemacht, so führt ein Klick darauf zu einer ausführlichen Beschreibung des Objekts der Begierde. Ein Install-Button lädt dann zur 1-Klick-Installation ein.

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    Als Voraussetzung, damit das gelingt,  muss die Flatpak-Software auf dem Rechner installiert sein. Diese ist zumindest bei Fedora, Arch, Mageia und OpenSUSE bereits vorinstalliert. Bei Debian und Ubuntu muss noch ein wenig nachgeholfen werden. Bei Debian reicht ein beherztes apt install flatpak aus. Unter Ubuntu lautet der Befehl apt install flatpak gnome-software-plugin-flatpak. Dabei wird auch gleich Unterstützung für Flatpak in der Anwendung Gnome-Software installiert. In beiden Fällen muss Flathub dem System als Quell-Repository bekannt gemacht werden. Dafür sorgt der Befehl
    flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

    Unter Ubuntu 17.10 funktioniert die Installation per Klick von der Flathub-Webseite nicht, hier kann die Anwendung GNOME-Software oder die Kommandozeile benutzt werden. So installiert etwa als User der Befehl

    flatpak install com.spotify.Client.flatpakref


    den Spotify-Client. Selbst erstellte Flatpaks können ebenfalls recht einfach auf Flathub hochgeladen werden. Hinter dem Button Publish findet sich eine ausführliche Anleitung. Nähere Informationen zum Flatpak-Paketformat bietet dieser Artikel.