Schlagwort: KDE

  • KDE definiert neue Ziele

    Weit gekommen: K Desktop Environment 1.0 von 1998

    Das KDE-Projekt hatte auf seiner alljährlichen Entwicklerkonferenz Akademy 2019 neue Ziele für die nächsten zwei Jahre definiert. Das ging auf eine Initiative des KDE e.V. von 2017 zurück, dem Projekt jeweils klare Ziele für die kommenden zwei Jahre zu geben.

    12 Vorschläge in der Endauswahl

    Grundlage sind dabei Vorschläge aus der Gemeinschaft. So wurden jetzt zum zweiten Mal drei Ziele aus 12 eingereichten Vorschlägen der KDE-Community ausgewählt. Die Themen sind Apps im Angesicht neuer Auslieferungsformate, die Integration von Wayland und ein durchgängig erkennbares Design aller KDE-Apps.

    Webseite vorgestellt

    Jetzt stellt das Projekt eine neue Webseite als Ausgangspunkt für die Beteiligung der Community an der Umsetzung der Ziele vor. Hier werden Informationen gebündelt und Ressourcen verlinkt. Es gibt für jedes der Ziele eine Wiki-Seite, einen Chatraum sowie einen Arbeitsbereich auf Basis der Werkzeugsammlung Phabricator.

    Neue Ausrichtung

    KDE-Software umfasst mehr als 200 Apps sowie viele Add-ons und Plasmoids. Einerseits soll mit der Zielvorgabe die Unterstützung der Betreuer aus den Distributionen verbessert werden. In diesem Sinne wurde kürzlich bereits die entsprechende Webseite optisch und inhaltlich aktualisiert, die nun alle Apps repräsentiert und Informationen für Betreuer und Benutzer bereithält.

    Andererseits ist mit dem Aufkommen und der zunehmenden Akzeptanz neuer Paketformate das Projekt nun in der Lage, Apps direkt an Linux-Anwender auszuliefern. Das bedeutet, dass Prozesse angepasst werden müssen, denn bei diesen Formaten entfällt der Betreuer in den Distributionen.

    Wayland weiter integrieren

    Die Integration des Display-Protokolls Wayland in die Desktop-Umgebungen und damit in die verschiedenen Distributionen ist ein Prozess, der sich über Jahre hinzieht. KDE hängt hier GNOME etwas hinterher, was aber nicht weiter verwundert, da Wayland in weiten Teilen im Gnome-Umfeld entwickelt und ausgerollt wurde.

    Dieses Ziel hat das Aufspüren und Beheben der Probleme zum Inhalt, die KDE-Software derzeit noch davon abhalten, Funktionsparität mit X11 zu erreichen. Der Fokus liegt dabei zunächst auf dem KDE-Fenstermanager KWin, Plasma und den Apps. Aber es geht auch darum, der breiteren Community für freie Software zu helfen, den Funktionsumfang von Wayland weiterzuentwickeln.

    Mehr Konsistenz bei den KDE-Apps

    Als drittes Ziel hat sich KDE dem Thema Konsistenz verschrieben. Damit ist in erster Linie die Einheitlichkeit von Bedienelementen und Dekorationen der KDE-Apps gemeint. Damit soll nicht nur der Wiedererkennungswert und die Benutzbarkeit, sondern auch die Wiederverwertbarkeit von Code erhöht werden. Hier wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erreicht, aber bei der Fülle an Apps bleibt immer noch Einiges zu tun.

    Lassen wir uns überraschen, was aus diesen Zielsetzungen hervorgeht. Beim Vorgänger entstand unter anderem die hervorragende wöchentliche Kolumne KDE Usability & Productivity über Fortschritte bei der Software von Nate Graham. Ebenfalls erfolgreich war die dort initiierte Onboarding-Kampagne.

  • KDE Applications 19.08 wertet viele Apps auf

    KDE Logo | Lizenz LGPL

    Die KDE Applications stellen eine Sammlung aller offiziellen KDE-Anwendungen dar. Mit der jetzt erschienenen Ausgabe KDE Applications 19.08 erhalten unter anderem die Anwendungen Konsole, Dolphin, Kdenlive und Okular neue Funktionalität.

    Core-Apps aufgewertet

    Konsole, KDEs Terminal-Emulator, erhielt Verbesserungen beim Tiling. Das Layout ist vollständig anpassbar, Tabs können jetzt in beliebig viele Kacheln geteilt werden, die per Drag&Drop angeordnet werden können. Dem Dateimanager Dolphin wurde ein intelligenteres Tab-Management zuteil, das nun automatisch Ordner aus anderen Anwendungen in neuen Tabs eines bestehenden Fensters öffnet anstatt in einem separaten Fenster. Per Lesezeichen kann der Schnellzugriff auf einen Ordner oder eine Gruppe von Tabs für spätere Benutzung gespeichert werden. Weitere Verbesserungen sind ein benutzerfreundlicheres Informations-Panel und mit Meta + E ein neues globale Tastaturkürzel zum Start von Dolphin.

    Dokumentenbetrachter Okular

    Der Dokumentenbetrachter Okular erhielt ebenfalls weitere Verbesserungen. So sind Kommentare am Rand eines Dokuments nun einfacher zu konfigurieren, anzupassen und zu verwalten. Die ePub-Unterstützung von Okular wurde stark verbessert, sodass Okular sich nun stabiler bei der Vorschau großer Dateien besser verhält.

    KMail unterstützt Markdown

    Der E-Mail-Client KMail erfuhr ebenso Verbesserungen wie der darunterliegende Datenverwaltungsdienst Akonadi. E-Mails können nun in der Auszeichnungssprache Markdown verfasst werden und zudem Emojis beinhalten. Darüber hinaus werden die Rechtschreibprüfungen LanguageTool und für die französische Sprache Grammalecte unterstützt.

    Gwenview und Spectacle verbessert

    Im grafischen Bereich erfuhr der Bildbetrachter Gwenview eine Aufwertung. Er kann jetzt erweiterte EXIF-Metadaten für RAW-Bilder anzeigen, Fotos freigeben, einfacher auf Remote-Dateien zugreifen und bessere Miniaturansichten generieren. Das Screenshot-Tool Spectacle bietet das Öffnen einer Aufnahme nun direkt nach dem Speichern an. Bei zeitverzögerten Aufnahmen zeigt Spectacle zudem die Restzeit in einem Balken an. Der Tipp-Trainer KTouch wurde einer kompletten Modernisierung unterzogen. Weitere Einzelheiten verraten die Notizen zur Veröffentlichung.

  • KDE Plasma 5.16 veröffentlicht

    KDE Plasma 5.16 veröffentlicht

    Screenshot: ft

    Die KDE-Entwickler haben mit KDE Plasma 5.16 eine neue Version des Plasma-Desktops freigegeben, an der sie die letzten Monate gearbeitet haben. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf einer Überarbeitung des Benachrichtigungssystems, bei der weite Teile des Codes neu geschrieben wurden. Aber auch abseits davon gibt es interessante Neuerungen.

    Benachrichtigungssystem überarbeitet

    Dem Benachrichtigungssystem von KDE Plasma 5.16 wurde ein »Do not disturb«-Modus hinzugefügt, der einen ungestörten Arbeitsfluss unterstützt. Vergangene Nachrichten werden nun zur besseren Übersicht nach Anwendungen gruppiert, kritische Nachrichten können auch im Vollbildmodus und bei eingeschaltetem »Do not disturb«-Modus angezeigt werden.

    Die Benachrichtigungen während Dateiübertragungen wurden verfeinert, zudem wurde in den Systemeinstellungen die Konfiguration des Benachrichtigungssystems klarer strukturiert.

    Die System- und Widget-Einstellungen wurden verbessert, indem Code auf neuere Kirigami- und Qt-Technologien portiert und gleichzeitig die Benutzeroberfläche poliert wurde. In den Systemeinstellungen unter Starten und Beenden kann festgelegt werden, dass bei Verwendung von UEFI der nächste Startvorgang in dessen Setup bootet.

    Die Visual Design Group (VDG) und das Plasma-Team setzen ihre Bemühungen auch mit KDE Plasma 5.16 in Richtung zu mehr Benutzerfreundlichkeit und Produktivität fort. Das Theming von Plasma wurde stark überarbeitet. Wird künftig ein neues Design ausgewählt, wird es korrekt auch auf die Panels angewendet. Theme-Designer haben jetzt mehr Kontrolle über die Anpassung von Widgets.

    Plasma 5.16 schützt auch die Privatsphäre besser. Wenn eine App künftig Audio aufnimmt, erscheint ein Mikrofonsymbol im Systemabschnitt der Task-Leiste und informiert den Anwender darüber. Über das Symbol lässt sich auch sofort die Lautstärke regulieren oder das Mikrofon ausschalten.

    Der Task-Manager verfügt nun über besser organisierte Kontextmenüs und ermöglicht es in der Konfiguration, ein Fenster mit einem Mittelklick von einem anderen virtuellen Desktop auf den aktuellen Desktop zu verschieben.

    Wayland mit Nvidia

    Wayland unterstützt in Plasma 5.16 erstmals experimentell auch Nvidia-Karten. Zudem funktioniert nun Drag¬Drop zwischen Wayland- und XWayland-Fenstern.

    Zum ersten Mal wurde das Hintergrundbild einer Plasma-Version durch einen Wettbewerb entschieden, bei dem jeder teilnehmen und seine Arbeiten einreichen konnte. So erhielt Plasma 5.16 ein sommerlich frisches Wallpaper.

    KDE Plasma 5.16 testen

    KDE Neon bietet die neue Desktop-Version bereits zum Testen an. Bei Kubuntu kann sie über ein PPA eingespielt werden. Bei Debian wird es noch ein Weilchen dauern, hier hängt Plasma wegen des Freeze zu Debian 10 bei Version 5.14 fest.

  • KDE Itinerary – wenn jemand eine Reise tut…

    Photo by Denis Chick on Unsplash

    Das Reisen hat sich in den letzten Jahren verändert, vor allem auch, was die Vorbereitung anbelangt. Unsere Tickets, egal ob im Nahverkehr, bei der Bahn oder im Flugzeug, sind ebenso auf dem Smartphone gespeichert wie alle weiteren Informationen wie Bahnsteige, Gates, Reisezeiten und Verspätungen.

    Proprietärer App-Dschungel

    Dazu kommt oft eine Armada von Apps zum Einsatz, denen wir nicht vertrauen können und die uns nebenher mit Werbung zuschütten. Zudem bezahlen wir für diese Dienste mit sensiblen Daten wie unter anderem Passnummern, Reisedaten und Kreditkarteninformationen.

    Freie Alternative für Qt-Fans

    Im KDE-Projekt arbeitet man seit einiger Zeit an KDE Itinerary. Das Ziel ist, integriert in die KDE-PIM-Suite, alle wichtigen Reiseinformationen von der Buchung bis zur Ankunft am Reiseziel mit freier Software verfügbar zu machen. Ein Add-on für KMail kann Buchungsdaten aus E-Mails in KDE Itinerary importieren.

    Auch per KDE Connect

    Korrespondierende mobile Apps erhalten die Buchungsinformationen auf mehreren Wegen. Auf Android über den Kalender, der dazu per DavDroid mit einem Kalender beispielsweise auf einer Nextcloud synchronisiert sein muss, der von KMail mit Reisedaten und Reservierungen gespeist wird. Zudem können Buchungsinformationen auch per KDE Connect an die App gesendet werden. Bei iOS ist derzeit nur das manuelle Hinzufügen per Wallet Pass oder als JSON-LD-datei möglich.

    Weitere Informationsquellen sind bereits integriert. So werden Wetterberichte über die MET Norway Weather API und Informationen über vom Heimatort abweichende Steckernormen per Wikidata angeboten.

    KDE Itinerary
    Bild: Volker Krause

    Noch in der Entwicklung

    Die Entwicklung ist noch an einem recht frühen Punkt, jedoch wurde gerade ein weiterer wichtiger Mosaikstein hinzugefügt. KPublicTransport, das den öffentlichen Nahverkehr an KDE Itinerary anbindet. Dabei kommt die freie Transportdaten-API Navitia.io zum Einsatz. Das neue Framework wird derzeit selbstständig weiterentwickelt, steht aber zur Integration in KDE Itinerary an.

    Ich werde KDE Itinerary auf meiner nächsten Reise auf jeden Fall testen. Eine Android-App steht per FDroid oder Binary Factory zur Verfügung.

  • Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Quelle: KDE

    Das KDE-Projekt teilt mit, das in Zusammenarbeit mit dem finnischen Unternehmen Necuno Solutions ein neues Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem veröffentlicht werden soll. Necuno Solutions hat sich der Entwicklung mobiler Systeme verschrieben, bei denen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre im Vordergrund stehen. Die Firmenphilosophie vermittelt ein Eintrag im Firmenblog.

    Noch wenig Informationen

    Das geplante Necuno Mobile Smartphone wird  einen ARM Cortex-A9 NXP i.MX6 Quad Chip als Prozessor und eine Vivante-GPU mit Etnaviv-Treiber verwenden. Das Aluminiumgehäuse bietet einen 5,5 Zoll großen Bildschirm und neben den üblichen seitlichen Tasten auch eine individuell belegbare Taste verfügbar sein. 

    Entkoppelte Blobs

    Als Kernel soll Linux 4.14 LTS zum Einsatz kommen, über die Ausstattung mit Hauptspeicher schweigt sich der Hersteller bisher aus. Die noch nicht genauer spezifizierten Firmware-Blobs sollen laut Hersteller keinerlei Zugriff auf den Speicher haben. 

    Neben WLAN per SDIO-Karte und Ethernet soll es die Möglichkeit für LTE als Erweiterung geben. Eine heutzutage bei Consumer-Smartphones unabdingbare Kamera wird nicht erwähnt.

    In der Szene verwurzelt

    Necuno Solutions sieht ihren Hauptkundenkreis in Unternehmen, die hohe Sicherheitsansprüche haben. Da die Firma sich aber in der Open-Source-Szene verwurzelt sieht, soll mit der Zusammenarbeit mit KDE auch etwas an die Community zurückgegeben werden. 

    Besser zwei als eins

    Damit ist neben dem Librem 5 von Purism jetzt ein zweites Linux-Smartphone in der Entwicklungsphase. Leider setzt Necuno Solutions auf den älteren NXP i.MX6 Quad SoC und nicht wie Purism auf den aktuellen MX8. Es steht zu hoffen, dass sich das in einer budgetfreundlicheren Preisgestaltung niederschlägt. Über ein Erscheinungsdatum und den Preis des Geräts ist noch nichts bekannt. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite für einen Newsletter eintragen.

    Zwei sind besser als eins, also ist dieses neue Projekt eine willkommene Bereicherung der dünn besiedelten Szene für freie, offene und sichere Mobilgeräte. Und mit Plasma Mobile wird es somit endlich ein Gerät geben, dass sich in erster Linie diesem mobilen Desktop-Erlebnis widmet. 

  • Red Hat unterstützt KDE nicht mehr

    Red Hat unterstützt KDE nicht mehr
    Bild: Red Hat Linux | Quelle: Leonid Mamchenkov | Lizenz: CC BY 2.0

     

    Ein wenig untergegangen in der Berichterstattung bezüglich der geplanten Übernahme von Red Hat durch IBM ist die Nachricht, dass Red Hat KDE als Desktop in seiner Distribution Red Hat Enterprise Linux (RHEL) künftig nicht mehr unterstützt. Die Plattformen, die die Nachricht brachten, haben sie aus meiner Sicht etwas zu hoch aufgehängt.

    Veralteter KDE-Desktop

    Und das aus mehreren Gründen: RHEL wird zum größten Teil als Server eingesetzt, der Anteil, den dabei Red Hat Desktop (RHD) einnimmt, ist überschaubar. Davon nutzen die allermeisten Anwender den von Red Hat bevorzugten GNOME-Desktop. Das ist verständlich, da das aktuelle RHEL 7.x größtenteils noch auf Fedora 19 und 20 von 2013 basiert und RHEL dementsprechend noch auf KDE 4 setzt.

    Historisch bedingt

    Der geringe Stellenwert von KDE bei Red Hat ist auch historisch bedingt, da Red Hat in seinen Anfangstagen KDE nicht unterstützt hat, weil Qt damals einer unfreien Lizenzen unterstand und somit KDE nicht als freie Software galt. Auch Debian weigerte sich damals, KDE auszuliefern. Das führte auch zum Beginn der GNOME-Entwicklung. Erst 2002 wurde die Linux-Version von Qt dual-lizensiert und unterlag fortan auch der GPL.

    Ferner liefen…

    Die Nachricht ging auch unter, da Red Hat sie in der Release-Ankündigung von RHEL 7.6 versteckt hat. Dort steht, in Kapitel 51, dass die eingestellten Funktionen enthält: [su_quote style=“modern-light“]KDE Plasma Workspaces (KDE), die als Alternative zur standardmäßigen GNOME-Desktopumgebung bereitgestellt werden, sind veraltet. Eine zukünftige Hauptversion von Red Hat Enterprise Linux wird die Verwendung von KDE anstelle der standardmäßigen GNOME-Desktopumgebung nicht mehr unterstützen. [/su_quote]

    Bis 2024 unterstützt

    KDE sowie alles, was in Kapitel 51 der »Red Hat Enterprise Linux 7.6 Versionshinweise« aufgeführt ist, wird während der gesamten Lebensdauer von Red Hat Enterprise Linux 7, die derzeit bis 2024 geplant ist, weiterhin unterstützt. Es besteht somit kein Grund zur Sorge für Anwender dieses KDE-4-Desktops, der, wenn das Support-Ende 2024 naht, immerhin bereits 11 Jahre auf dem Buckel hat. Ich finde es sehr verwunderlich, das Red Hat das ungeliebte KDE so lange mitgeschleppt hat.

    Kein Einfluss auf Fedora

    Für die KDE-Gemeinde sowie dessen Entwickler ist der Wegfall der Unterstützung kein Beinbruch, die dort verwendete Version wird bereits sehr lange nicht mehr vonseiten KDEs unterstützt. Auch bei Fedora spielt KDE nicht die erste Geige, zumindest gibt es aber einen Spin mit aktuellem Plasma-Desktop, der von Red Hats Entscheidung auch in keinster Weise betroffen ist.

  • KDE Neon auf Ubuntu 18.04 aktualisiert

     

    KDE Neon
    Screenshot: ft

     

    Worauf viele Anwender der »Bleeding Edge«-Distribution KDE Neon gewartet haben, ist nun eingetreten: Der Unterbau des KDE-zentrischen Betriebssystems wurde von Ubuntu 16.04 LTS auf das aktuelle Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver« aktualisiert. Das berichtet Projektleiter Jonathan Riddell im Blog von KDE. Die Anwender haben damit Zugiff auf aktuellere Funktionen, Pakete und Kernel.

    Seit Monaten vorbereitet

    Riddell, der früher für das Kubuntu-Projekt verantwortlich war, wählte Ubuntu als Unterbau für seine Distribution, da die meisten Entwickler damit vertraut sind. Das ist wichtig, den schließlich werden die Pakete von KDE Neon auf dieser Plattform gebaut. In den letzten Monaten war das Team damit beschäftigt, den Update-Prozess auf die neue Basis zu entwerfen und zu testen.

    Brandaktuelle KDE-Pakete

    KDE Neon hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Anwendern die Pakete des KDE-Projekts möglichst noch handwarm auszuliefern. Dazu gibt das Projekt drei Editionen heraus. Neben einer User-Edition für diejenigen, die täglich aktualisierte KDE-Software verwenden möchten, nachdem sie QA-Tests bestanden hat, sind dies zwei Developer-Editionen aus instabilen und Beta-Git-Zweigen ohne Qualitätsprüfungen für Entwickler und Enthusiasten, die kommende Software testen oder weiterentwickeln wollen, bevor sie offiziell veröffentlicht ist.

    Als Nächstes: Snaps

    Somit liefert KDE Neon seinen Anwendern im Gegensatz zum eher statischen Kubuntu das neueste in Sachen KDE auf der überwiegend statischen Basis einer LTS-Distribution. Nun haben die Entwickler von Neon wieder genügend Zeit, sich um das eigentliche Anliegen von Neon zu kümmern. Als Nächstes wollen sie sich um die bessere Unterstützung für Snaps in KDE Neon kümmern, um so auch mehr Anwendungen aus dritter Hand einfach verfügbar zu machen.

    Bestandsanwender erhalten eine Benachrichtigung über die verfügbare Aktualisierung auf Ubuntu 18.04 LTS und können sich vor dem Umstieg auf einer Wiki-Seite über den Ablauf informieren. Wer jetzt neu einsteigt oder frisch installieren möchte, findet bereits aktualisierte Images auf der Projekt-Webseite.

     

     

  • KaOS 2018.08 mit neuestem KDE

    KaOS 2018.08
    Bild: KaOS 2018.08 | Quelle: KaOS

     

    Die Entwickler der Distribution KaOS haben die neueste Version KaOS 2018.08 freigegeben. KaOS ist eine unabhängige und von Grund auf entwickelte Distribution, die nach dem Rolling-Release-Prinzip funktioniert und das Paketmanagement von Arch Linux ausgeliehen hat. Das bestimmende Element ist aber die Hinwendung zur Software des KDE-Projekts. KaOS hat sich auf die Fahnen geschrieben, hier jeweils die neueste Software anzubieten.

    Aktuelles KDE bei KaOS 2018.08

    Dem kommt das Team auch bei KaOS 2018.08 nach. Die neue Veröffentlichung bietet den Plasma Desktop in Version 5.13.4, dazu KDE Applications 18.08.0 und KDE Frameworks 5.49.0, allesamt gegen das Qt 5.11.1 Framework neu gebaut.

    Solider Unterbau mit Wayland als Standard

    Darüber hinaus kommen als Unterbau Kernel 4.17.17 sowie X.Org Server 1.20.1 und Systemd 239 zum Einsatz. KaOS setzt allerdings nicht auf X.Org als Standard-Display-Server, sondern auf Wayland. Als Installer kommt die aktuelle Version 3.2 des Calamares Installer Frameworks zum Zug.

    Calamares 3.2 bietet einiges neues. Die Nutzerführung bei der Partitionierung wurde übersichtlicher gestaltet. Der GeoIP-Dienst wurde gewechselt, da der bisherige Anbieter seinen Service einstellt. Die jetzt verwendete API stammt von  Ipapi. Zudem haben die Distributionen mehr Freiraum beim Branding des Installers.

    Willkommen bei KaOS

    Bei ersten Start wird der Neueinsteiger von Croeso empfangen und durch die Grundkonfiguration geleitet. Wer in Erwägung zieht, KaOS zu seiner Distribution zu machen, sollte sich aber vorher über bewusste Einschränkungen der Distribution informieren. KaOS ist auf die 64-Bit-Plattform beschränkt.

    Eingeschränkter Paketbestand

    Aufgrund der Tatsache, dass das KaOS-Team alle Pakete selbst baut, ist auch das Paketangebot limitiert. Der Umfang der Repositories schwankt zwischen 2.500 und 3.00 Paketen. Im Vergleich mit den rund 30.000 Paketen bei Debian ist das wenig.

    Mit KPC Pakete selbst bauen

    Wem das nicht reicht, der kann relativ einfach mit dem Paketmanager Pacman eigene Pakete erstellen. Daraus wurde, angelehnt an das AUR bei Arch Linux KaOS Community Packages (KCP), damit alle ihre PKGBUILDs teilen können, welche sie an KaOS angepasst bzw dafür geschrieben haben.

    Qualität statt Quantität

    Das Ziel von KaOS heißt Qualität, nicht Quantität. KaOS will nicht die größte Distribution sein, sondern attraktiv für enthusiastische KDE-Anwender bleiben. Für mich ist KaOS eindeutig und trotzt der Einschränkungen die beste und meist auch aktuellste KDE-Distribution.

  • KDE Applications 18.08 vorgestellt

    KDE Applications 18.08
    Bild: KDE

    Die KDE Applications enthalten die Anwendungen, die nicht direkt mit dem Plasma-Desktop gebündelt ausgeliefert werden. Jetzt wurde die Version KDE Applications 18.08 freigegeben, die eine Vielzahl von Verbesserungen bringt. Hauptsächlich profitieren davon diesmal der Dateimanager Dolphin, der Bildbetrachter Gwenview und das Screenshot-Tool Spectacle. Aber auch KMail und Akonadi wurden verbessert.

    GUI-Apps als Root oder nicht?

    Besonders oft nachgefragt war die Zurücknahme einer Änderung, die der ehemalige KWin-Betreuer Martin Flöser eingeführt hatte. Da er der Meinung ist, grafische Anwendungen sollten möglichst nicht als Root laufen, verhinderte er dies für die KDE-Anwendungen Dolphin, Kate und KWrite. Zumindest für Dolphin wurde das mit den KDE Applications 18.08 jetzt zurückgenommen. Der Plasma-Dateimanager kann mit dem Update wieder als Root gestartet werden.

    Bessere Lösung

    Aber die wichtigere Entwicklung in diesem Zusammenhang ist noch nicht abgeschlossen. Die Entwickler arbeiten daran, in einer Dolphin-Umgebung, die im Usermode läuft, eine Datei, die Root gehört, bearbeiten zu können, indem kurzfristig eine Authorisierung dazu erteilt wird und nicht die gesamte Anwendung als Root läuft. Dieses Prinzip soll dann auch auf andere Anwendungen portiert werden.

    Darüber hinaus wurde der Einstellungsdialog von Dolphin weiter an die KDE-Design-Richtlinien angepasst und soll nun intuitiver nutzbar sein. Die neue Version soll zudem weniger Speicherlecks haben und sich nun besser an HiDPI-Auflösungen anpassen. Das Kontext-Menü wurde erweitert, das Sortieren nach Änderungszeit soll nun wesentlich schneller vonstatten gehen.

    Gwenview aufgewertet

    Die meisten Änderungen der KDE Applications 18.08 erfuhr jedoch der Bildbetrachter Gwenview. Dort wird künftig in der Statusleiste die laufende Nummer und die Anzahl der dargestellten Bilder angezeigt. Die Sortierung kann nun auch in umgekehrter Richtung erfolgen, zudem kann nach den Bewertungen sortiert werden. Die Bildgröße kann beim Ändern jetzt auch in Prozent angegeben werden.

    Mit Drag&Drop lassen sich künftig Dateien und Ordner in den Ansichtsmodus ziehen. Bilder lassen sich aus der Anzeige in externe Anwendungen ziehen oder per Kopieren und Einfügen dorthin bewegen. Das gelingt auch mit modifizierten Bildern. Das Zoomen innerhalb der Anwendung wurde so erweitert, dass es unter anderem auch dann funktioniert, wenn das Bild im Modus für Beschneiden oder im Rote-Augen-Modus ist.

    Der Share-Button weist nun darauf hin, wenn die Kipi-Plugins fehlen und steht nach deren Installation sofort zur Verfügung. Wird ein Bild unter einem neuen Namen gespeichert, springt Gwenview nicht mehr willkürlich zu einem anderen Bild.

    Spektakulär

    Spectacle, das früher KSnapshot hieß, erbte einige Funktionen von anderen Linux-Screenshootern. Diese betreffen die Rechteck-Auswahl. Vom GTK-Screenshot-Tool Shutter erbte Spectacle einen Zoom, der die genaue Platzierung der Auswahl erlaubt. Von Flameshot stammt die Möglichkeit, den Rahmen auch über das Richtungskreuz der Tastatur anzupassen. Um den gesamten Rahmen pixelweise zu verschieben, lassen sich die Richtungstasten nutzen. Geht es darum, den Rahmen zu verkleinern, lässt sich das pixelweise mittels der Richtungstasten in Kombination mit der Umschalt-Taste erreichen. Screenshots können nun automatisch in benutzerdefinierten Unterverzeichnissen gespeichert werden.

    Reisedaten im Kalender

    Der E-Mail-Client KMail extrahiert auf Wunsch Daten aus E-Mails und trägt sie in den Kalender ein. Das geht nun auch mit den Barcodes von E-Tickets nach UIC 918.3 und von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Frankreichs, SNCF. Zudem wurde Unterstützung für Multi-Traveler-Routen hinzugefügt, KMail bietet zudem künftig Integration mit der KDE Itinerary-App. Das PIM-Framework Akonadi arbeitet jetzt schneller und bietet XOAUTH-Unterstützung für SMTP, was eine native Authentifizierung mit Google Mail ermöglicht.

    Für Konsoleros

    Nicht zuletzt erhielt der Terminal-Emulator Konsole einige neue Escape-Sequenzen und das Fenster für die Suche wurde an den oberen Fensterrand verlegt. Zudem kann Konsole nun beliebige Zeichen auf ein Tastenkürzel legen. KDE hat sich zudem endlich entschieden, mit Ctrl+Alt+T eine standardmäßige globale Verknüpfung zum Starten der Konsole-Terminalanwendung festzulegen. Im Zuge der Entwicklung zu KDE Applications 18.08 wurden 120 Fehler in vielen Anwendungen behoben. Alle Änderungen verzeichnet das Changelog. Und zum Schluss an euch die Frage zu dem kontroversen Thema: Sollten GUI-Anwendungen als Root startbar sein?

  • KDE Plasma 5.14 mit automatischen Firmware-Upgrades

    KDE Plasma 5.14 mit automatischen Firmware-Upgrades

    KDE Plasma 5.14
    Screenshot: ft

    KDE Plasma 5.14 erscheint am 9. Oktober, wirft aber bereits jetzt einen großen Schatten voraus. Das ist einer Funktion zu verdanken, die bisher die Anwendung von GNOME oder eines anderen GTK-Desktops oder eines Terminals voraussetzte. Die Rede ist von automatischen Firmware-Upgrades für viele Notebooks und andere Geräte. Dieser Dienst wurde im Rahmen des Google Summer of Code 2018 von Abjiheet Sharma für KDE realisiert.

    Aus dem laufenden System heraus

    Die Technik wurde von Red-Hat-Mitarbeiter und Gnome-Entwickler Richard Hughes ab dem Jahr 2015 entwickelt und mit Fedora 23 erstmals öffentlich verfügbar gemacht. Dabei greift der Daemon fwupd auf die Herstellerdatenbank Linux Vendor Firmware Service  (LVFS) zu, um zu überprüfen, ob ein Hersteller neue Firmware für die benutzte Hardware eingestellt hat.

    Lenovo macht mit

    Einer der ersten Hersteller, die den Dienst unterstützten war Dell. Es folgte beispielsweise Logitech mit seinen Unified-Receivern. Jetzt gelang Hughes ein großer Coup, indem er Lenovo dazu bringen konnte, den Dienst ebenfalls zu unterstützen. Die Liste der unterstützten Hardware kann sich mittlerweile sehen lassen, auch wenn andere große Hersteller wie HP und IBM noch nicht teilnehmen. Von Lenovo werden hier in den nächsten Wochen und Monaten weitere Modelle eingestellt.

    UEFI automatisch aktualisiert

    Mit Plasma 5.14 wird dieser Dienst nun auch auf der Qt-Plattform grafisch einsetzbar. War dies bisher nur mit der Anwendung »GNOME Software«  möglich, so beherrscht dies nun auch die entsprechende Plasma-Anwendung »Discover«. Zusammen mit dem üblichen Paket- und Distributions-Updates wird dann auch verfügbare Firmware angezeigt und auf Wunsch aktualisiert. So wird die Aktualisierung eines UEFI auf einen Klick reduziert. Das Update wird heruntergeladen und beim nächsten Systemstart eingespielt.

    Pre-Beta für KDE Plasma 5.14 verfügbar

    Plasma 5.14 bringt KDE Applications 18.08.0 und KDE Frameworks 5.50 mit und hat noch weitere Neuerungen aufzuweisen. Neben der Integration des fwudp-Backends in Discover wurde die Anwendung weiter grafisch aufgewertet und die einzelnen Ansichten harmonisiert. Weitere Änderungen listet Nate Graham in seinem Blog. Eine Beta-Version von Plasma 5.14 wird ab dem 13. September verfügbar sein, eine Pre-Beta ist bereits in KDE Neon in der Dev-Edition Git-Unstable verfügbar.