Schlagwort: KDE Plasma

  • Plasma-Desktop-Verbesserungen im Juni

    Plasma-Desktop-Verbesserungen im Juni

    Plasma Desktop
    Screenshot

    Im wöchentlichen Rhythmus veröffentlicht KDE-Entwickler Nate Graham unter dem Titel Usability and Productivity die Arbeit des Teams bei der Verbesserung des Plasma-Desktops. In den vergangenen Wochen gab es wieder einige interessante Einträge.

    Discover verbessert

    Das begann mit einer Änderung bei Plasmas Software-Installer Discover. Die Anwendung kann jetzt auf Wunsch anzeigen, welche Abhängigkeiten die Installation eines Pakets nach sich ziehen würde. Bei System-Updates zeigt Discover an, welche Pakete entfernt oder ersetzt werden sollen. Es verhindert künftig zudem, dass der Anwender sich ohne Warnung abmelden kann, während Discover noch Pakete installiert. Das führte bisweilen zu inkonsitentem Verhalten nach Wiederanmelden.

    Kontroverse Änderung zurückgenommen

    Für Aufregung hatte im letzten Jahr eine Änderung gesorgt, die der ehemalige KWin-Entwickler Martin Flöser eingeführt hatte. Er verhinderte damit, dass Anwendungen wie Dolphin, Kwrite oder Kate als Root gestartet werden konnten. Viele Anwender sahen dies als unter Linux unzulässige Bevormundung an. Jetzt hat Nate Graham diese Beschränkung wieder aufgehoben, zuminmdest bei Dolphin aber eine Warnung eingefügt.

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    Dolphin kann teilen

    Dolphin erhält zudem die beiden neuen Kontextmenüeinträge Sort by und View Mode. Wird künftig eine Datei in Dolphin umbenannt und der neue Name liegt außerhalb des Blickfelds, scrollt Dolphin automatisch dorthin. Eine weitere Verbesserung erhält Dolphin im Kontextmenü. Wie Spectacle und Okular erhält der Dateimanager einen Share-Eintrag zum Teilen mit verschiedenen Diensten.

    Bildwerkzeuge lernen dazu

    Beim Bildbetrachter Gwenview können Bilder nun per Drag&Drop angezeigt werden. Zudem können angezeigte Bilder mit der Maus in andere Anwendungen gezogen werden. Das Screenshot-Tool Spectacle kann jetzt Bilder via  KDE Connect an Smartphones übergeben. Per Spectacle mit Imgur geteilte Bilder senden den entsprechenden Link nun zurück in die Zwischenablage.

    Alle erwähnten Änderungen fließen in KDE Applications 18.08.0 ein, das am 16. August veröffentlicht werden soll. Für Plasma 5.14 wurde in den Systemeinstellungen zudem das Libinput-Backend für Maus und Touchpad optisch und funktional überarbeitet.

     

  • Plasma Vault bald mit Offline-Modus

    Plasma Vault bald mit Offline-Modus

    Plasma Vault
    Quelle: James Sutton auf Unsplash

     

    Seit Plasma 5.11 bringt der KDE-Desktop ein Plasmoid zur Verschlüsselung von Verzeichnissen und Dateien mit, das auf den Namen Plasma Vault hört. Dabei werden derzeit mit EncFS und CryFS zwei Verschlüsselungsmethoden angeboten. Der Ansatz dabei ist ein anderer, als etwa bei der Installation des Betriebssystems das gesamte System oder die Home-Partition zu verschlüsseln. Allerdings lassen sich Plasma Vaults auch innerhalb eines bereits verschlüsselten Home zur weiteren Erhöhung der Sicherheit nutzen.

    CryFS vor EncFS

    Bei der Wahl der Verschlüsselungsmethode ist dem moderneren FUSE-basierten Overlay-Dateisystem CryFS der Vorzug zu geben. Verschlüsselt EncFS jede zu verschlüsselnde Datei einzeln, so splittet CryFS die Daten in Chunks auf und verschlüsselt diese. So erhält ein potenzieller Angreifer keinen Einblick in die Dateistruktur. Zudem ist der Algorithmus von CryFS in vielen Fällen sicherer als der von EncFS.

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    Schnell verschlüsselt

    Nach der Installation des Plasmoids ist ein Vault schnell erstellt. Das Plasmoid nistet sich im System-Abschnitt der Kontrollleiste ein und wird durch ein Vorhängeschloss symbolisiert. Ein Klick darauf fordert zur Einrichtung eines Vault auf. Dabei werden Name, Passwort und Verschlüsselungsmethode abgefragt. Nachdem das Vault erstellt ist, kann man es im Dateimanager öffnen und mit Daten befüllen. Auf diese Weise kann man zu schützende Daten verteilt in verschiedenen Vaults aufbewahren.

    Erhöhte Sicherheit

    Mit Plasma 5.13 wird Plasma Vault die Sicherheit weiter erhöhen, indem es Offline Vaults einführt. Ist dieser neue Modus für ein Vault mit besonders sensiblen Daten gesetzt, so wird beim Öffnen des Vault das Netzwerk gekappt und erst wieder eingeschaltet, wenn das Vault wieder sicher verschlossen ist. Das funktioniert aber nur, wenn der bei Plasma als Standard verwendete Network Manager zum Einsatz kommt.

    Ausblick

    Mit dem Anfang Juni erwarteten Plasma 5.13 kann KDE Connect Plasma Vaults steuern. Wenn Du beispielsweise vergessen hast, eine oder mehrere Vaults zu schließen bevor Du in eine Besprechung geht, so kannst Du das von einem mobilen Gerät aus nachholen. Die nötigen Einstellungen werden in KDE Connect vorgenommen.

  • Plasmas Wayland-Session lernt Screen-Sharing

    Plasmas Wayland-Session lernt Screen-Sharing

    Wayland Screen-Sharing
    Bild: Fedora

    Ein generelles Defizit von Wayland ist das Fehlen von Netzwerktransparenz. Diese aus Sicherheitserwägungen fehlende Funktionalität bedeutet, dass das Wayland-Protokoll keine Lösung für etablierte Techniken wie Screen-Recording und -Sharing mitbringt. Diese Funktionalität muss bei Wayland über die Compositoren gegeben sein. Fedora- und KDE-Entwickler Jan Grulich arbeitet an der Bereitstellung dieser Funktionalität unter Plasma. Hierbei kommt neben einer neuen API auch das neue Multimedia-Framework Pipewire ins Spiel.

    API für Wayland Screen-Sharing

    Eine der Gründe für die Entwicklung von Pipewire war die Unterstützung von gewohnter Funktionalität, die unter anderem bei Flatpak und Wayland aus Sicherheitsaspekten einem neuen Ansatz folgen muss. Die benötigte API für Screen-Recording und -Sharing und Remote-Desktop wurde unlängst in das xdg-desktop-portal eingefügt. Mit Hilfe dieser API können Anwendungen nun auf Ihren Bildschirminhalt in Wayland-Sitzungen oder in Sandboxen wie bei Flatpak zugreifen.

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    Mit verschiedenen Backend-Implementierungen wie xdg-desktop-portal-kde oder xdg-desktop-portal-gtk muss nur eine einzige API unterstützt werden, um alle Desktops anzusprechen. Das Screen-Cast-Portal beispielsweise funktioniert so, dass der Client zunächst eine Sitzung mit der Backend-Implementierung des xdg-desktop-portal (xdp) erstellt.

    Pipewire liefert den Stream

    Der Benutzer erhält dann einen Dialog zur Freigabe des Bildschirms, den er freigeben möchte und startet damit die Bildschirmfreigabe. Sobald er das getan hat, erstellt die xdp-Backend-Implementierung einen Pipewire-Stream, sendet die Antwort an den Client mit Stream-ID zurück und der Client kann sich mit dieser ID mit dem Stream verbinden und seinen Inhalt abrufen.

    Grulich hat vor wenigen Tagen die Unterstützung für das Screen-Cast-Portal für das xdg-desktop-portal-kde in den KDE-Phabricator eingebracht und wartert derzeit auf das Ergebnis des Reviews. Er hofft, der Code könne früh genug für Plasma 5.13 freigegeben werden, dessen Veröffentlichung für den 12. Juni geplant ist.

  • KDE Plasma 5.12 LTS freigegeben

    KDE Plasma 5.12 LTS freigegeben

    KDE Plasma 5.12
    Bild: KDE

    Mit KDE Plasma 5.12 LTS wurde nach dem im Oktober 2016 veröffentlichten Plasma 5.8 LTS das zweite langzeitunterstützte Release des fünften Zyklus von KDEs Desktop-Umgebung  freigegeben. Die neue Version des Plasma Desktops wird mindestens zwei Jahre gepflegt. Geschwindigkeitssteigerung und Speicherverbrauchsoptimierung stehen unter der Haube im Mittelpunkt dieser Langzeitversion. Das neue Plasma 5.12 LTS verbraucht weniger CPU und Speicher als die Vorgängerversionen. Der Start des Plasma-Desktops soll so um bis zu 30 Prozent schneller sein als bei 5.8 LTS.

    Optische Überarbeitung

    Plasma 5.12 bringt Verbesserungen über das gesamte Spektrum hinweg. Die Software-Verwaltung Discover wurde genauso wie die Systemeinstellungen optisch übersichtlicher gestaltet. Die Unterstützung für Flatpak und Snap in Discover wurde weiter ausgebaut und gilt jetzt zumindest für Flatpak als für den produktiven Einsatz geeignet. Die Systemeinstellungen erhielten ein bedarfsgesteuertes Design, bei dem sich die Anordnung der Elemente an der jeweiligen Größe des Fensters ausrichtet.  Das Kickoff-Menü kann nun durch Neuanordnung oder Weglassen von Elementen individueller gestaltet werden. Es gibt zudem Verbesserungen bei Benachrichtigungen, wo Text und Links direkt in die Zwischenablage kopiert werden können.

     

     

     

    Wayland erstmals LTS

    Die Integration des Display-Protokolls Wayland wurde weiter ausgebaut und wird erstmals in einem LTS-Release verteilt. KDE-Entwickler Martin Flöser erklärte kürzlich in seinem Blog die X11-Unterstützung in KWin, was neue Funktionalität anbelangt als »auf alle Zeiten eingefroren«.  Fortschritte bei Wayland umfassen unter anderem Screen-Rotation sowie die Möglichkeit Ausgaben und Auflösungen in Kscreen festzulegen. XWayland wird nicht mehr direkt von Plasma benötigt. Anwendungen, die nur X11 unterstützen können aber weiterhin darauf zugreifen. Mit Night-Screen können in den Abendstunden augenschonend Blauanteile vom Display ausgefiltert werden. Dies ersetzt unter Wayland die Funktionalität von Redshift unter X11. Zudem lassen sich Wayland-Fenster nun auch  in der Vollbildansicht darstellen.

    Eine vollständige Liste der Änderungen findet sich in der Ankündigung der Veröffentlichung, der Quelltext liegt auf dem Projektserver zum Download bereit. Einige Distributionen wie etwa Arch Linux, openSUSE Tumbleweed oder KaOS bieten Plasma 5.12 bereits in ihren Repositories an.