Schlagwort: Librem 5

  • Das Librem 5 wird im neuen Jahr teurer

    Der Preis des Linuxphone Librem 5 von Purism wird ab dem 1. Januar 2020 749 anstatt derzeit 699 US-Dollar betragen. Im 2. Quartal 2020 mit der Auslieferung des finalen Geräts aus der Charge »Evergreen« steigt der Preis dann nochmals auf den Endpreis von 799 US-Dollar für die erste Ausgabe des Librem 5. Das geht aus einem aktuellen Blogpost bei Purism hervor.

    Geschätzte Fertigungskosten

    Als die Schwarmfinanzierung des Librem 5 im Spätsommer 2017 startete, lag der Preis für die Unterstützer bei 599 US-Dollar. Dieser Preis war eine grobe Schätzung der Fertigungskosten, der auch die Entwicklungskosten einschließt. Jetzt, da man weiß, wie viele Einheiten bestellt wurden und wie hoch in etwa die Entwicklungskosten waren, wurde deutlich, dass der Fertigungspreis pro Einheit bei etwa 800 US-Dollar für die erste Ausgabe liegt.

    Preis der Freiheit

    Das Librem 5 wird in einer vergleichsweise verschwindend kleinen Menge von wenigen Tausend Einheiten gefertigt. Alleine das treibt den Stückpreis bereits bedeutend in die Höhe. Im Artikel Librem 5: Der Preis der Freiheit habe ich dies ausführlich dargelegt. Zudem hat Purism, was die Hardware angeht bei null begonnen.

    Ich kann den Aufschrei angesichts der Preisanhebung an vielen Stellen im Internet nicht nachvollziehen. Purism ist zwar ein sozial engagiertes Unternehmen mit dem Status einer Social Purpose Corporation, aber nichtsdestotrotz gewinnorientiert. Alles andere wäre auch Unsinn, denn es hat niemand etwas davon, wenn die Türen geschlossen werden müssen, weil das Geld ausgeht.

    Entwicklung finanziert

    Die frühen Unterstützer werden, wie beim Crowdfunding üblich, mit einem niedrigeren Preis belohnt, sie tragen aber auch ein Risiko. Bei der Entwicklung des Librem 5 haben sie damit nicht in erster Linie ein Telefon gekauft, sondern eine Entwicklung angestoßen, die hoffentlich zu einer ersten tragfähigen Basis für Smartphones führt, die uns nicht entmündigt, sondern unsere Privatsphäre achtet.

    Wer da investiert, ist sicher ein Enthusiast, dem es um mehr als das Gerät an sich geht. Wer das Risiko nicht tragen will, zahlt später mehr oder hofft, dass sich das Konzept durchsetzt und mit steigenden Produktionszahlen günstigere Geräte möglich werden. Zu meckern gibts da nichts.

  • Wegwerfartikel Smartphone

    Wegwerfartikel Smartphone
    Librem 5 App Drawer

    Smartphones sind teure Wegwerfartikel. Zu einem anderen Schluss kann man nicht kommen, wenn man bedenkt, dass die Nutzungsdauer heutiger Smartphones nur rund zwei Jahre beträgt. Wenn man dann noch weiß, dass nur etwa ein Prozent aller Smartphones recycelt werden, weiß man auch, wo der Rest früher oder später landet: auf dem Müll.

    Wegwerfartikel Smartphone

    Schuld an dieser Misere tragen alle Beteiligten. Allen voran die Provider, in deren ureigenstem Interesse es liegt, dass wir alle zwei Jahre einen neuen Vertrag unterschreiben, der uns bindet. Als Belohnung für diese Abhängigkeit gibt es oft genug das neueste Smartphone subventioniert für wenig Geld oder sogar nur einen symbolischen Euro.

    Hersteller und Provider vereint

    Die Hersteller springen natürlich nur zu gerne auf diesen Zug auf und veröffentlichen ständig neue Smartphones, sodass egal, wann ein Vertrag ausläuft, immer ausreichend Auswahl an aktuellen Geräten aller Preisklassen besteht. Die Geräte sind vom Besitzer kaum noch zu reparieren, oft genug nicht einmal mehr zu öffnen. SD-Slots werden zur Seltenheit. Wenn Du den Speicher beim Kauf zu klein bemessen hast, heißt es, Daten löschen oder ein neues Gerät kaufen.

    Zum Wegwerfen konzipiert

    Noch seltener sind austauschbare Batterien geworden. Die perverse, diesen Teufelskreis legitimierende Begründung lautet, dass der Akku sowieso länger intakt bleibt als das Gerät genutzt wird. Google ist mit Android natürlich ein Teil dieser Wegwerfspirale, garantiert der Hersteller doch maximal drei Jahre Updates für neue Geräte.

    Wir sind mit schuld

    Nicht zuletzt sind wir natürlich alle selbst schuld an der Misere, denn wir ermöglichen durch unser willfähriges Verhalten diesen Kreislauf erst. Wenn wir unser ökologisches Gewissen einsetzen und uns gemeinsam gegen diesen Trend stellen würden, wären die Profiteure machtlos. Aber das wird natürlich nicht passieren.

    Librem 5 mit anderem Konzept

    Als Gegenentwurf wird derzeit das Librem 5 ausgeliefert. Abgesehen davon, dass hier möglichst freie Hardware auf völlig freie Software trifft, ist dieser Linux-PC für die Hosentasche, der konvergent ausgelegt ist und nebenbei noch telefonieren kann, auf Langlebigkeit konzipiert, wie Kyle Rankin, der technische Leiter bei Purism, in seinem aktuellen Blogpost ausführt.

    Wie alter Wein

    Nicht nur ist der Speicher erweiterbar und der Akku austauschbar, auch weitere Komponenten wie das Modem können ausgetauscht werden. Zudem sagt Purism Aktualisierungen des Betriebssystems für die Lebensdauer des Geräts zu. Das bedeutet, dass das Librem 5 über die Jahre besser wird und nicht schlechter. Deshalb ist der bei der Software noch frühe Stand der jetzt ausgelieferten Modelle für Enthusiasten auch kein Problem. Die nächsten Verbesserungen sind nur ein apt upgrade entfernt.

    Ist es wirklich zu teuer?

    Da Linux generell mehr aus der Hardware herausholt als andere Betriebssysteme, hinkt auch der Vergleich mit aktueller Smartphone-Hardware, der gerne angestellt wird, um aufzuzeigen, wie hoffnungslos überteuert das Librem 5 doch gegenüber der Konkurrenz ist. Wenn man das Gesagte in Betracht zieht und weiß, das Purism für eine Langzeitvision steht, erscheint der Preis von 699 Euro für die erste Auflage in einem anderen Licht.

  • FSF empfiehlt das Librem 5

    Quelle: azdle | Lizenz: CC BY 2.0

    Bereits früh in der Entwicklung des Librem 5 hat Purism die Empfehlung der Free Software Foundation (FSF) im Rahmen des Zertifikats Respect your Freedom für das Linux-Smartphone als eines der Ziele definiert. Bereits vor zwei Jahren wurde Purisms Betriebssystem PureOS in die recht kurze Liste der als wirklich frei deklarierten Distributionen der FSF aufgenommen. Jetzt erhielt das Librem 5 eine vorläufige Empfehlung der FSF.

    »Das Purism Librem 5 Smartphone ist eine weitere spannende Ergänzung des Giving Guide in diesem Jahr: Wir geben ihm eine vorläufige Empfehlung, weil sich das Unternehmen öffentlich verpflichtet hat, die richtigen Dinge zu tun, um die Freiheit und den Datenschutz der Benutzer zu priorisieren. Wir haben auch das Betriebssystem, auf dem die Librem 5 läuft, das völlig kostenlose PureOS und das Telefon für maximale Privatsphäre, Sicherheit und Benutzerfreiheit bewertet und bestätigt.«

    Von der FSF empfohlen

    Der dort zitierte Giving Guide ist eine jährliche Empfehlung der FSF zur Weihnachtszeit für Hardware, die die Freiheit und Privatsphäre der Nutzer achtet. Neben dem Librem 5 empfiehlt die FSF in diesem Jahr die Mainboards Talos II und Talos II Lite, die auf der POWER9-Architektur beruhen.

    Erste Vorbesteller berrichten

    Derweil wird das Librem 5 in der Charge »Birch« an Vorbesteller der ersten Stunde ausgeliefert. Die erste Charge »Aspen« wurde nur an Mitarbeiter verteilt. Mittlerweile tauchen im Netz vermehrt Unboxing-Videos und einige erste Reviews auf. Wie erwartet ist die Software teilweise in einem frühen Stadium und die Hardware hat Probleme bei der Energieversorgung und infolge ein Problem mit der Wärmeabfuhr. Ein Problem mit der Audioausgabe bei Anrufen soll mittlerweile gelöst sein und über ein Update der Software eingespielt werden.

    Positiv überrascht

    Die ersten Besitzer sind durchweg von der Verarbeitungsqualität dieser frühen Ausgabe des Librem 5 positiv überrascht. Sie sagen aber auch ganz klar, dass es noch eine Weile dauern wird, bis Enthusiasten den Linux-PC für die Hosentasche als ausschließlichen täglichen Begleiter nutzen können. Gerade beginnt das Auslieferungsfenster für die dritte Charge »Chestnut«.

    Chronologie der Entwicklung

    Wer Interesse an der Entwicklungsgeschichte dieses außergewöhnlichen Projekts hat, sieht sich entweder die Chronologie auf der Purism-Webseite an oder hangelt sich hier im Blog von der ersten News bis hierher durch. Sehr interessant finde ich auch die Videos von Hackers Game, der das Librem 5 Dev-Board immer wieder während der Entwicklung getestet hat. Eine Bildergalerie stellt die Community im Wiki bereit. Der letzte Artikel im Firmenblog ist noch handwarm und berichtet über die Veröffentlichung der Schaltpläne des Librem 5.

  • Librem 5: Der Preis der Freiheit

    Librem 5: Der Preis der Freiheit
    Zusammenbau des Librem 5

    Während nach einigen Verspätungen die ersten Vorserienexemplare des Librem 5, des ersten von Grund auf entwickelten Linux-Smartphones, an die Vorbesteller ausgeliefert werden, hat Nicole Faerber, technische Leiterin bei Purism, in einem Blogeintrag erklärt, warum das Librem 5 seinen Preis hat.

    Librem 5: Der Preis der Freiheit

    Der Preis von mittlerweile 699 US-Dollar (599 für frühe Unterstützer) wird oft kritisiert, wenn Leute sich fragen, warum sie so viel für ein Mittelklasse-Smartphone zahlen sollen, wenn sie ein technisch ähnlich ausgestattetes Gerät für weniger als die Hälfte kaufen können.

    Die schnelle Erklärung ist, dass das Librem 5 kein Smartphone von der Stange ist. Als die Entwicklung 2017 begann, hatten die Entwickler bei Purism eine Idee, welche Eigenschaften das fertige Produkt haben sollte. Die Software sollte völlig frei sein. Die Hardware sollte vermeiden, dass der Besitzer überall, wo er geht und steht verfolgt und in seiner Privatsphäre verletzt wird.

    Baukasten mit Binärblobs

    Üblicherweise, wenn ein Unternehmen ein neues Smartphone plant, wendet er sich an einen Ausrüster wie Mediatek oder Qualcomm und stellt sich das zu produzierende Gerät im Baukastensystem zusammen und erhält möglichst alle Komponenten aus einer Hand. Diese Hersteller haben alle wichtigen Komponenten eines Smartphones hochintegriert auf einem Chip versammelt. Dazu wählt man dann noch Bildschirm, Kamera und Speicher.

    Dieses hohe Maß an Integration führt dazu, dass Komponenten wie das Breitbandmodem oder der WLAN-Chip zur Laufzeit auf den gleichen Hauptspeicher zugreifen, in dem die persönlichen Informationen der Nutzer gespeichert werden. Da in diesem integrierten Chip die Firmware der Hersteller in binären Modulen vorliegt, deren Funktion nur der Hersteller kennt, war dies kein gangbarer Weg, die Ideen von Purism zu verwirklichen.

    Von Grund auf neu entworfen

    Also begann man von vorne und entwarf ein Mainboard von Grund auf, das es erlaubt, Komponenten, denen man nicht vertrauen kann, von der CPU zu separieren und auf M.2-Karten zu platzieren. Als Kern wählten die Entwickler die CPU i.MX8M von NXP, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal am Markt verfügbar war.

    Die gesamte Infrastruktur um diese CPU herum musste in Form von Treibern neu geschrieben und in den Mainline-Kernel eingebracht werden. Aber damit nicht genug. Zu Beginn gab es auch kein fertiges Betriebssystem, das man verwenden konnte. Purism entschied sich gegen das in einem frühen Stadium vorhandene Plasma Mobile des KDE-Projekts und entschied sich, das auf Debian basierende PureOS, das auf den Notebooks von Purism läuft, für die mobile Plattform anzupassen. Auch dort begann das Team von Vorne, denn GNOME verfügte über keinerlei Mobilplattform.

    Dass jetzt erste Geräte ausgeliefert werden, bedeutet, dass sich die Grundlagenarbeit der rund 15 Entwickler sowohl bei Hard- als auch bei Software auszahlt. Hier wurde Grundlagenarbeit geleistet, die zeitnah in den Linux-Kernel einzieht und somit auch anderen Projekten einfach zugänglich ist.

    Ein anderes Smartphone

    Um den Preis des ersten freien, die Privatsphäre achtenden Smartphones zu würdigen muss man sich von der verbreiteten Sichtweise »Hauptsache es läuft und ich habe alle Apps« verabschieden und sehen, dass hier eine Entwicklung zu einer anderen Art Smartphone-Ökosystem eingeleitet wurde, die gerade erste Früchte trägt, aber noch längst nicht abgeschlossen ist.

  • Volla Phone auf Kickstarter

    Volla Phone auf Kickstarter

    Smartphones, die den Schutz der Privatsphäre und ein Mehr an Sicherheit versprechen, liegen aktuell im Trend. Neben den gerade erst in den Markt eintretenden Linux-Smartphones Librem 5 und PinePhone versucht nun ein weiterer Kandidat in den noch offenen Markt vorzustoßen.

    Hallo Welt

    Das Startup Hallo Welt Systeme UG aus Remscheid stellt auf der Schwarmfinanzierungsplattform Kickstarter nach über zwei Jahren Forschung und Entwicklung sein erstes Produkt vor. Das Volla Phone soll neben dem Schutz der Privatsphäre auch ein neues Benutzererlebnis bieten. Es will die Vielzahl von Apps und Cloud-Diensten ablösen und Menschen, Inhalte und Aktivitäten ins Zentrum stellen. Damit soll die wachsende Komplexität und der ständig zunehmende Zeitbedarf aktueller Smartphones abgemildert werden.

    Neue Konzepte

    Der Gründer Dr. Jörg Wurzer, der über mehr als 20 Jahre Erfahrung in Forschung und Entwicklung in den Bereichen User Experience, Machine Learning, natürlicher Sprachverarbeitung, Künstliche Intelligenz und Produktmanagement verfügt, sagt dazu: »Alle mobilen Betriebssysteme basieren auf Apps. Es ist Zeit für etwas Neues. Ein neues Konzept der Benutzerschnittstelle soll deshalb wieder Freiraum für wichtige Dinge schaffen.«

    Eines der neuen Konzepte des Volla OS ist das Springboard. Ein Anwender schreibt einfach was er oder sie tun will, ohne eine bestimmte App aufrufen zu müssen, um beispielsweise einen Anruf zu tätigen, eine Nachricht zu schicken oder einen Termin zu planen. Für andere Situationen bietet das Volla OS ein Schnellmenü, mit dem ein Anwender mit einer Geste häufig verwendete Funktionen und Inhalte aufrufen kann. Dazu zählen auch automatische Zusammenstellungen von Kontakten, Unterhaltungen und Nachrichten.

    Nemo Mobile

    Das Volla Phone wird dazu mit dem mobilen Betriebssystem Nemo Mobile ausgeliefert. Das Volla Phone wird mit Volla OS ausgeliefert, einem auf dem Android Open Source Project (AOSP) basierenden Betriebssystem. Das auf dem quelloffenen Linux-Betriebssystem MeeGo aufgebaute Nemo OS und Ubuntu Touch sind als Stretch Goals vorgesehen.

    Alternative Ubuntu Touch

    Das Volla Phone verzichtet auf Google Play und Google Apps, soll aber die meisten Android-Apps über einen anonymen App-Store unterstützen. Ein vorkonfigurierter VPN-Dienst auf der Basis von Hide.Me soll die Privatsphäre schützen und Tracking verhindern helfen.

    Das Volla Phone, das bisher lediglich als Prototyp existiert, soll rund 300 Euro kosten. Die Kampagne auf Kickstarter strebt 350.000 Euro an und läuft noch bis 15. Dezember. Als Hersteller des Geräts wurde der deutsche Hersteller Gigaset verpflichtet.

  • PinePhone ab 15. November vorbestellbar

    PinePhone ab 15. November

    Pine64 hat einen neuen Report veröffentlicht, der den Stand bei Entwicklung und Auslieferung von Pinebook Pro, PinePhone, PineTime und PineTab detailliert beschreibt.

    Pinebook Pro jetzt vorbestellbar

    Die Auslieferung des Pinebook Pro begann vor rund einem Monat. Das Pinebook Pro ist ein in einer Magnesiumlegierung verpacktes 14-Zoll Notebook, das mit einem Rockchip RK3399 Prozessor mit Mali-T860 MP4 GPU ausgestattet ist und für 199 US-Dollar angeboten wird.

    Das Notebook kann mit dem Erscheinen des Reports wieder vorbestellt werden und soll je nach Bestelleingang im Dezember 2019 oder im Januar 2020 die Kunden erreichen. Es besteht erstmals die Wahl zwischen ANSI- und ISO-Keyboard.

    Aufrüst-Kit für das erste Pinebook

    Die nächste Charge an Vorbestellungen wird wegen des chinesischen Neujahrsfests am 25. Januar, bei dem alle Räder für über einen Monat stillstehen, erst in drei Monaten verfügbar sein und nicht vor März 2020 ausgeliefert. In diesen Zeitraum fällt auch die Verfügbarkeit eines Upgrade-Kits für das erste Pinebook, dass das schwach ausgestattete Gerät auf ein ähnliches Level wie die Pro-Version anheben soll.

    Die bereits im Report vom letzten Monat erwähnten Probleme mit dem Touchpad und dem optionalen PCIe-NVMe-Adapter streben einer Lösung zu. Für das Touchpad wurde eine neue Firmware erstellt, die derzeit getestet wird und dann per Update auf den Geräten aufgespielt werden kann. Für den Adapter wird an einer Hardware-Lösung noch gearbeitet.

    PinePhone ab 15. November

    Die Geräte der Vorabveröffentlichung des PinePhone für Entwickler, die in weiten Zügen dem stabil veröffentlichten Gerät entsprechen, sollen bis zum 15. November in den Versand gehen. An diesem Tag beginnt die Vorbestellung des PinePhone in der »Braveheart-Edition«, die im Dezember und Januar ausgeliefert werden soll. Die Massenproduktion des endgültigen Geräts soll Anfang März beginnen.

    Für Enthusiasten

    Die »Braveheart-Edition« entspricht dem ab März geplanten Endprodukt, allerdings können bei dieser frühen Ausgabe immer noch unerwartete Probleme auftreten. Wenn diese die Hardware betreffen, muss der Kunde damit leben. Die Software entspricht Beta-Status und kann kontinuierlich aktualisiert werden. Die Schaltpläne sind veröffentlicht, ebenso wie die Änderungen seit dem Prototyp und ein Explosionsdiagramm.

    Zwei Linux-Phones auf einen Schlag

    Zeitplan und Entwicklungsstand sind in etwa vergleichbar mit denen des Librem 5, Purism informiert seine Vorbesteller allerdings nicht ganz so vorbildlich wie Pine64 das tut. Dafür leistet Purism auf der anderen Seite aber auch wesentlich mehr Entwicklungsarbeit in diesem Bereich. Über diese und seine Motivation für die Entwicklung sicherer und die Privatsphäre achtender Geräte berichtet Purism-CEO Todd Weaver in einem hörenswerten Interview.

  • Librem 5: Purism klärt Missverständnisse

    Librem 5 Aspen« mit Killswitches

    Seit dem angekündigten Beginn der ersten Auslieferungsphase ab dem 24. September hat es in der Community rumort. Es gab zu viele Unklarheiten, welchen Stand bei Hard- und Software die einzelnen Chargen haben würden. Zudem warteten die ganz frühen Vorbesteller auf eine E-Mail mit der Bestätigung, dass sie in der ersten Charge »Aspen« seien.

    Librem 5 Aspen nur an Insider

    Diese Mail kam bei keinem Vorbesteller an, dafür sickerte aber durch, dass die Angestellten von Purism Geräte dieser Charge erhalten hatten. Unter anderem dabei auch der fürs Marketing zuständige Brian Lunduke, der den Erhalt seines Librem 5 zu einer Promo-Aktion machte. Purism CEO überraschte Linux-YouTuber Gardiner Bryant mit einem Besuch und stellte das Librem 5 vor. Gardiner verarbeitete das in zwei Videos.

    Mehr Transparenz gefordert

    Bei all dem erfuhren die Unterstützer allerdings nicht, dass aus der ersten Charge keiner von ihnen ein Gerät erhalten würde. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass sich Purism mit der geplanten Auslieferung in sechs Chargen zu Anfang bereits verzettelt und seine Strategie nicht klar genug kommuniziert hat. Andererseits bringt eine solch frühe Phase beim Hersteller tausende kleine Änderungen mit sich, die schwer zu kommunizieren sind. Die Community wittert dagegen Lug und Trug bis hin zum anstehenden Konkurs, besonders auf Reddit. Das Interview eines verärgerten Ex-Mitarbeiters war da nicht hilfreich.

    Neutral betrachtet haben Purism und die Vorbesteller derzeit unterschiedliche Prioritäten. Purism möchte das Librem 5 auch in den ersten Chargen in einem Zustand ausliefern, der dem Ruf der Firma und dem Projekt nicht schadet. Die Vorbesteller wollen oft und umfassend informiert werden und viele davon wollen sofort ein Gerät erhalten.

    Unterschiedliche Prioritäten

    Offensichtlich klafft hier eine Lücke, die Todd Weaver jetzt mit einem neuen Blogpost zu schließen versucht. Weaver erläutert, dass die erste Charge noch mehrere Probleme aufwies. Das Hitzeproblem ist bereits seit längerem bekannt und soll durch weitere Kernel-Patches abgemildert werden, sodass die CPU unter hoher Last nicht mehr so schnell heruntertaktet. Die Platzierung der Antenne ist noch nicht optimal, das Gleiche gilt für die CPU.

    Birch und Chestnut noch in 2019

    Aus diesen Gründen wird der Beginn der Auslieferung der zweiten Charge »Birch« vom 29. Oktober auf den 15. November verschoben. Alle Geräte dieser Charge sollen allerdings bis zum 26. November ausgeliefert werden. Die dritte Charge »Chestnut« soll bis zum 31. Dezember auf die Reise gehen.

    Ab »Dogwood« kommt ein neues Layout zum Tragen, das die CPU optimiert platziert. Somit soll die Wärme besser über das Gehäuse abgeführt werden. Auch eine Heatpipe ist im Gespräch.

    Die Entwickler waren überrascht, wie viele Unterstützer ihr Gerät trotzt des zu erwartenden Alpha-Status bereits zu einem solch frühen Zeitpunkt haben wollten. Dem konnten die Zahlen der von Hand assemblierten Geräte von »Aspen« nicht gerecht werden. Wie viele Geräte von »Birch« ausgeliefert werden, hat Weaver nicht verraten.

  • Purism liefert erste Charge des Librem 5 aus

    Nach zwei Jahren Warten und Hoffen ist es nun so weit: Die ersten Exemplare des Linux-Smartphones Librem 5 werden ab morgen an die Vorbesteller ausgeliefert. Purism wickelt die Auslieferung in sechs Schritten ab, wobei der Kunde sich jeweils auch für eine spätere Lieferung und somit weiter entwickelte Software und ein professionelleres Gehäuse entscheiden kann.

    Purism liefert Librem 5 aus

    Die Reise hin zu dem jetzt erreichten Punkt begann vor rund zwei Jahren mit einer Schwarmfinanzierung, die über zwei Millionen US-Dollar einbrachte und die Entwicklung des Librem 5 erst ermöglichte. Es war eine beschwerliche Reise mit einigen Rückschlägen und damit einhergehenden Verspätungen bei der Auslieferung.

    Beschwerliche Reise

    Die Konzeption, Entwicklung und Realisierung eines Smartphones, das freie Software verwendet und auf freie Hardware setzt, ist für ein kleines Unternehmen wie Purism, das mit Stückzahlen im Bereich von 5.000 Einheiten arbeitet, eine Herkulesaufgabe. So gab es auch eine Menge Zweifler, die nicht an eine Fertigstellung glaubten.

    Großartige Leistung

    Jetzt ist es jedoch soweit und Purism-Chef Todd Weaver kann stolz auf sich, seine unermüdlichen Entwickler und die Community sein, die dieses Smartphone bis hierher verwirklicht haben. Dem gibt Weaver dann auch in der Ankündigung Ausdruck, wenn er sagt:

    Die erstaunliche Leistung des Purism-Teams zu sehen und das erste voll funktionsfähige Librem 5 in der Hand zu halten, war der inspirierendste Moment in der fünfjährigen Geschichte von Purism. Es brauchte nichts weniger als den vollen Einsatz jedes einzelnen Teamkollegen, der sein Fachwissen einsetzte, um dorthin zu gelangen, wo wir sind, sowie eine Gemeinschaft bemerkenswerter Menschen, die verstehen, dass es uns gelingen muss, ein Telefon zu schaffen, das der Gesellschaft vollständige Kontrolle und Eigenverantwortung bietet, um sie als Menschen voll zu respektieren.

    Nachhaltige Entwicklung erwünscht

    Es bleibt zu hoffen, dass diese erste Ausgabe des Librem 5 der Start einer nachhaltigen Entwicklung von Smartphones für Menschen ist, denen der Schutz ihrer Privatsphäre und die Freiheit bei Soft- und Hardware wichtiger sind als ein prall gefüllter App-Store. Und nicht vergessen: auch Android hat einmal klein angefangen.

    Aktueller Stand der Software

    Ein Mitglied der Community hat seit der Auslieferung der Dev-Kits in regelmäßigen Abständen Videos über den jeweiligen Stand der Software aufgenommen. Das letzte Video stammt von letzter Woche.

  • Auslieferung des Librem 5 beginnt in Kürze

    Auslieferung des Librem 5
    Librem 5

    Purism beginnt noch im September mit der Auslieferung des von vielen sehnsüchtig erwarteten Linux-Smartphones Librem 5. Dazu hat sich das Unternehmen einen iterativen Fahrplan ausgedacht, der eine weitere Verzögerung der Auslieferung verhindert.

    Auslieferung des Librem 5

    Wie der Hersteller von auf Sicherheit ausgelegter und die Privatsphäre achtender Hardware heute im Firmenblog mitteilt, beginnt die Auslieferung am 24. September 2019 und reicht bis ins vierte Quartal 2020. Dabei entscheiden die Vorbesteller zum Teil selbst, wann und somit auf welchem Entwicklungsstand sie das Librem 5 erhalten wollen.

    In den nächsten Wochen erhalten die Vorbesteller eine E-Mail von Purism, die neben der Frage nach Adresse, gewünschtem Modem auch mitteilt, welcher Charge der Kunde derzeit zugeordnet ist. Diese richtet sich nach dem Datum der Vorbestellung. Hier kann der Kunde zustimmen oder ein späteres Datum wählen. In die dadurch frei werdenden Liefertermine können Kunden rutschen, die ihr Gerät gerne früher haben möchten als vorgesehen.

    Verschiedene Entwicklungsstände

    Dazu hat Purism sechs Chargen definiert, die bestimmte Entwicklungsstände darstellen und mit Codenamen aus dem Reich der Bäume versehen sind. Alle Chargen erfüllen die für Funkgeräte nötigen Zertifizierungen FCC und CE.

    Sechs Etappen

    Die erste Charge, die auf den Namen »Aspen« hört und vom 24. September bis zum 22. Oktober ausgeliefert wird, hat noch viele Ecken und Kanten. Sie entspricht der ersten Board-Revision und enthält alle zugesagte Hardware. Bei der Software kommt die erste Ausgabe der Kernanwendungen zum Zug, Verwaltung von Kontakten, einfaches Surfen im Web und ein noch unausgereiftes Energiemanagement.

    Von Bastelgerät bis 2. Edition

    Das Gehäuse ist individuell gefräst mit eventuell ungenauer Passform und unfertigen Schalterabdeckungen. Die Software kann beständig über den PureOS Store und über das Terminal aktualisiert werden. Dieser Auslieferungszustand ist wohl für absolute Enthusiasten und Ungeduldige gedacht und wird sich kaum als Daily Driver eignen.

    Mit der zweiten Auslieferung »Birch« vom 29. Oktober – 26. November werden sich vermutlich bereits mehr Vorbesteller anfreunden können. Sie verspricht ein Board aus dem zweiten Fertigungsprozess, ein besser angepasstes Gehäuse und weiterentwickelte Software.

    Das Librem 5 der 1. Charge

    Die dritte Charge »Chestnut« soll vom 3. – 31. Dezember ausgeliefert werden und verspricht weitere Verbesserungen beim Gehäuse und bei der Software. Vom 7. Januar – 31. März ist die vierte Charge zu erwarten. Neben einem weiter verfeinerten Gehäuse verspricht sie zusätzliche Apps und ein Design-Update für den PureOS-Store.

    Die fünfte Charge namens »Evergreen« umfasst als Auslieferungsdatum den Zeitraum des zweiten Quartals 2020 und verpackt das Librem 5 erstmals in sein serienmäßig hergestelltes Gehäuse und bringt ein langfristig unterstütztes Release der Software.

    Die sechste und bisher letzte Auslieferungsphase »Fir« fällt in das vierte Quartal 2020 und enthält bereits eine im 14-nm Fertigungsprozess hergestellte zweite Auflage der CPU und ein neu entworfenes Gehäuse und entspricht somit einer zweiten Auflage des Librem 5.

    Transparente Auslieferung

    Purism hat hier offensichtlich aus der Not eine Tugend gemacht und dem Kunden die Wahl gelassen, wann er beliefert werden möchte. Auch wenn das für viele Kunden einer weiteren Verschiebung gleichkommt, vermeidet Purism die Verkündung einer solchen, die dem Projekt vermutlich einen Vertrauensverlust eingebracht und Rücktritte vom Kauf nach sich gezogen hätte.

    Wie versprochen hält Purism den Pfad völliger Transparenz weiterhin ein. Jetzt hat der Kunde die Qual der Wahl. In Kürze erhalten die Vorbesteller E-Mail von Purism und können neben der Wahl des gewünschten Modems auch entscheiden, wann sie beliefert werden möchten. Meine Entscheidung ist gefallen: Ich möchte sofort beliefert werden und bestelle gleich noch ein Modell der letzten Charge dazu.

    Kunden, die mit ihrer Bestellung auf die letzte Charge warten wollen, aber vorher ein neues Smartphone benötigen, bleibt als Alternative zur Überbrückung die Bestellung des PinePhone für rund 150 US-Dollar.

  • Die Hürden, ein freies Smartphone zu entwickeln

    PCB des Librem 5

    Für die Mehrzahl der Smartphone-Nutzer ist wichtig, dass das Gerät eine gute Ausstattung hat und dass der App-Store prall gefüllt ist. Dann gibt es noch die Zeitgenossen, die nicht möchten, dass ihr Leben als Ware von den Herstellern an den Meistbietenden verramscht wird. Um die geht es hier. Ihr ahnt es vermutlich schon, Thema ist das Librem 5 von Purism, auf das viele Unterstützer sehnsüchtig warten.

    Schwierige Aufgabe

    Nicole Faerber, die technische Leiterin bei Purism, hat auf dem CCCamp 2019 im Ziegeleipark Zehdenick in Brandenburg einen Vortrag gehalten, der beleuchtet, wie schwer für ein kleines Unternehmen es ist, heutzutage ein Smartphone von Grund auf zu entwickeln, dass die Privatsphäre ernst nimmt und sowohl von der Hard- als auch von der Software her so frei wie irgend möglich ist.

    Konzentrierter Markt

    Unter dem Titel »A Mobile Phone that Respects Your Freedom« erzählt Faerber von den Schwierigkeiten, Komponenten zu finden, die in einem Smartphone mit Freiheitsanspruch Platz haben. Den Markt für die Chips in Android-Phones haben wenige große Hersteller unter sich aufgeteilt, allen voran Qualcomm und Mediatek. Die meisten Smartphones bestehen aus wenigen hochintegrierten Chips und erfordern in der Regel proprietäre Firmware und Treiber, um zu funktionieren.

    Patente zur Marktkontrolle

    Ein weiteres Hemmnis sind Patente. Jede neue Generation der Telefontechnologie bringt Hunderte, wenn nicht Tausende von Patenten mit sich. Während Patentinhaber bestimmte Anforderungen haben, diese Patente an andere zu lizenzieren, nutzen sie ihre Patente auch, um den Markt zu kontrollieren. So hatten die Einkäufer von Purism beispielsweise Probleme, ein 4G-Modem als einzelnen Chip zu erwerben, das gleichzeitig Sprachfähigkeit bietet.

    Librem 5 PCB

    Das Librem 5 soll ein Smartphone werden, das die Freiheit der Menschen respektiert, mit einem offenen, hackbaren Design und veröffentlichten Schaltplänen. Es strebt die Zertifizierung „Respects Your Freedom“ durch die Free Software Foundation an. Also kamen nur die Freiheit respektierende Chips infrage, die mit freien Softwaretreibern funktionieren. Alleine die Zusammenstellung von Einzelkomponenten, die dann auch noch miteinander harmonisieren. Alle diese Bereiche erläutert Faerber in ihrem sehenswerten Vortrag. Zudem gab es erstmals das fertige PCB des Librem 5 zu sehen.