Schlagwort: Librem 5

  • Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Smartphone mit Plasma Mobile geplant

    Quelle: KDE

    Das KDE-Projekt teilt mit, das in Zusammenarbeit mit dem finnischen Unternehmen Necuno Solutions ein neues Smartphone mit Plasma Mobile als Betriebssystem veröffentlicht werden soll. Necuno Solutions hat sich der Entwicklung mobiler Systeme verschrieben, bei denen Sicherheit und Schutz der Privatsphäre im Vordergrund stehen. Die Firmenphilosophie vermittelt ein Eintrag im Firmenblog.

    Noch wenig Informationen

    Das geplante Necuno Mobile Smartphone wird  einen ARM Cortex-A9 NXP i.MX6 Quad Chip als Prozessor und eine Vivante-GPU mit Etnaviv-Treiber verwenden. Das Aluminiumgehäuse bietet einen 5,5 Zoll großen Bildschirm und neben den üblichen seitlichen Tasten auch eine individuell belegbare Taste verfügbar sein. 

    Entkoppelte Blobs

    Als Kernel soll Linux 4.14 LTS zum Einsatz kommen, über die Ausstattung mit Hauptspeicher schweigt sich der Hersteller bisher aus. Die noch nicht genauer spezifizierten Firmware-Blobs sollen laut Hersteller keinerlei Zugriff auf den Speicher haben. 

    Neben WLAN per SDIO-Karte und Ethernet soll es die Möglichkeit für LTE als Erweiterung geben. Eine heutzutage bei Consumer-Smartphones unabdingbare Kamera wird nicht erwähnt.

    In der Szene verwurzelt

    Necuno Solutions sieht ihren Hauptkundenkreis in Unternehmen, die hohe Sicherheitsansprüche haben. Da die Firma sich aber in der Open-Source-Szene verwurzelt sieht, soll mit der Zusammenarbeit mit KDE auch etwas an die Community zurückgegeben werden. 

    Besser zwei als eins

    Damit ist neben dem Librem 5 von Purism jetzt ein zweites Linux-Smartphone in der Entwicklungsphase. Leider setzt Necuno Solutions auf den älteren NXP i.MX6 Quad SoC und nicht wie Purism auf den aktuellen MX8. Es steht zu hoffen, dass sich das in einer budgetfreundlicheren Preisgestaltung niederschlägt. Über ein Erscheinungsdatum und den Preis des Geräts ist noch nichts bekannt. Wer Interesse hat, kann sich auf der Webseite für einen Newsletter eintragen.

    Zwei sind besser als eins, also ist dieses neue Projekt eine willkommene Bereicherung der dünn besiedelten Szene für freie, offene und sichere Mobilgeräte. Und mit Plasma Mobile wird es somit endlich ein Gerät geben, dass sich in erster Linie diesem mobilen Desktop-Erlebnis widmet. 

  • Purism CEO Todd Weaver spricht über das Librem 5

    Todd Weaver
    Bild: Todd Weaver | Foto: Ranjithsiji | Lizenz: CC BY-SA 4.0

     

    Purism CEO Todd Weaver spricht in einem aktuellen Interview ausführlich über das Konzept von Purism, den bisherigen Weg des Unternehmens und im Besonderen über das Linux Smartphone Librem 5, seine Bedeutung für Freiheit und Schutz der Privatspäre. Da das Interview auf dem YouTube-Kanal Monero Talk stattfindet, geht es in großen Teilen auch um die Zusammenarbeit mit der Crypto-Währung Monero.

    Mit Monero zahlen

    Weavers Ziel ist es, dass man in einigen Jahren mit seinem Librem-Phone an der Supermarktkasse aus seinem Monero-Hardware-Wallet zahlen kann.  Dazu soll nach Weavers Vorstellung etwa eine Kombination aus dem auf dem Phone installierten Wallet und beispielsweise einer virtuellen Kreditkarte oder einer Giftcard zum Einsatz kommen. Dabei soll die Konvertierung im Hintergrund stattfinden, sodass das Verfahren bequem auf Knopfdruck abläuft.

    Im Endeffekt sollen wir damit in der Lage sein, unsere Bank in der Hosentasche herumzutragen. Die Absicherung  kann laut Weaver zusätzlich über den Librem Key stattfinden. Der Weg dorthin ist eingeschlagen und das Librem 5 wird ein Monero-Wallet installiert haben, alles weitere braucht Zeit und Momentum.

    In Raten zahlen

    Weaver geht in dem am vergangenen Freitag aufgezeichneten Interview davon aus, dass die rund 350 Dev-Kits für das Librem 5 Anfang Dezember,  das Endprodukt dann im April 2019 ausgeliefert werden. Am Wochenende wurde ebenfalls bekannt, dass Librem-Geräte inklusive dem Librem 5 jetzt auch mit Teilzahlung geordert werden können. Dazu nutzt Purism den hierzulande bisher ziemlich unbekannten Service von Splitit, der zinslos bis zu 12 Monatsraten ermöglicht und auch in Deutschland benutzbar ist.

    Wer also Interesse an einem Librem 5 hat, aber die Summe nicht auf einmal aufbringen kann oder will, hat jetzt noch die Chance, das Librem 5 zum Crowdfunding-Preis von 599 US-Dollar mit Monatsraten zu bestellen. Zum Jahresende wird sich laut Weaver der Preis um vermutlich 100 US-Dollar erhöhen.

  • Librem 5: Dev-Kits im Dezember

    Librem 5 Dev Kits
    Bild: Librem 5 Dev-Board | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Hurricane Florence,  der Taifun Mangkhut, chinesische Feiertage und das notorisch unzuverlässige Postsystem in den USA führten zu weiteren Verzögerungen bei der Fertigstellung der Librem 5 Dev-Kits der Firma Purism. Die meteorologischen Unwägbarkeiten führten nun dazu, dass die ersten zehn Prototypen der Dev-Boards, die sogenannten Golden Samples, die der internen Kontrolle dienen, in San Francisco gefertigt wurden, nach dem alle Teile beisammen waren. Nach jetzigem Stand wird die Auslieferung der über 300 Dev-Kits früh im Dezember stattfinden, sodass alle Unterstützer ihre Pakete möglichst vor den Feiertagen erhalten.

    Tests der Prototypen

    Derzeit werden multiple Tests gefahren, um sicherzustellen, dass alle Hardware-Subsysteme auf den Boards für das Librem 5 auch genau das tun, was sie tun sollen. Die Liste, die Purisms technische Direktorin Nicole Faerber in ihrem aktuellen Bericht zum Entwicklungsstand eingefügt hat, zeigt eindrucksvoll die Komplexität dieser Aufgabe.

    Gleichzeitig wird aufseiten der Software an der Anpassung an die teils noch neue Hardware gearbeitet. Da die gesamte Arbeit auf dem aktuellen Mainline-Linux-Kernel 4.18 aufbaut, beinhaltet diese Arbeit auch eine ganze Reihe von Portierungen von Treibern, Fehlerbehebung und unerwartete Ergebnisse, da der designierte SoC i.MX 8M noch sehr neu ist.

    Alle Teile für die Assemblierung sind in den SMT-Bestückungsautomaten geladen und warten auf das OK aus den Testlabors. Die Leiterplattenfertigung in den USA dauert 11 Werktage. Die recht komplexen Platinen bestehen insgesamt aus mehr als 500 Komponenten pro Leiterplatte.

    Anpassung der Treiber

    Das Kernel-Team macht gute Fortschritte in Bezug auf Linux 4.18, es besteht intensive Kommunikation mit anderen Linux i.MX 8M Mainlining-Partnern. Der Kernel, die GPU-Treiber und MESA werden einige i.MX 8M-Patches erhalten, die gleichzeitig Upstream gehen und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Genauso übrigens das Layout der Leiterplatten (PCB), die in KiCad erstellt und nach Fertigstellung der Boards veröffentlicht werden.

    Bleibt zu hoffen, dass es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt und die Unterstützer die Librem 5 Dev Kits unterm Weihnachtsbaum testen können.

  • Neuer Lagebericht zum Librem 5

    Librem 5
    Librem 5 UI-Shell

     

    Die Entwickler des Linux-Smartphones Librem 5 haben einen neuen detaillierten Bericht zum Entwicklungsstand veröffentlicht. Demnach steht die Auslieferung der Entwickler-Boards jetzt kurz bevor. Anstatt wie bisher Debian 9 »Buster« läuft darauf nun auch Purisms Haus-Distribution PureOS.

    Herkules-Aufgabe

    Die Dev-Boards sollten ursprünglich bereits im Juni ausgeliefert werden, insgesamt wurde die Fertigstellung des Librem 5, wie bereits bekannt, von Januar auf April 2019 verschoben. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, was für eine schwierige Aufgabe eine solche Entwicklung für eine kleine Firma wie Purism im Vergleich mit Samsung oder anderen Branchengrößen ist. Deshalb an dieser Stelle mein absoluter Respekt für Purism!

    Posh aufgeräumt

    Die Dev-Kits und das fertige Phone sollen Kernel 4.18 erhalten, Images damit werden gebaut und getestet. Die Librem-5-Shell Posh wurde von vielen Fehlern befreit und der Code aufgeräumt. Auch an den Übersetzungen speziell in Deutsch und Französisch wurde weiter gearbeitet. Zudem wurden erste Versionen eines App-Switchers vorgelegt, der später auf die modulare Wayland-Compositor-Bibliothek wlroots umgestellt werden soll.

    GNOME-Settings portiert

    Bei GNOME wird an der Portierung der GNOME Settings auf das Librem 5 gearbeitet. Auch bei der virtuellen Tastatur virtboard sind Fortschritte zu vermelden. Die Call-App hat neben vielen Bugfixes auch eine grafische Überarbeitung erhalten. Libhandy, eine Bibliothek mit GTK-Widgets für mobile Plattformen, wurde in Version 0.0.4 fertiggestellt und nach Debian Unstable hochgeladen.

    Patches für Kernel und Mesa

    Wie bereits erwähnt, wird die neuere CPU i.MX 8 auf den Dev Kits und Telefonen im Vergleich zu dem bisher zum Testen verwendeten i.MX 6 verbaut werden. Hier gab es große Anstrengungen, einen  4.18-Kernel auf der i.MX 8-CPU zu testen.  Zudem wurde am Grafikstack, insbesondere am Grafiktreiber Etnaviv und an Mesa gearbeitet. Der Etnativ-Treiber wurde bei Debian für arm64 aktiviert. Um auf dem Librem 5 USB-C zur Stromversorgung einsetzen zu können wurde ein Patch für den Mainline-Kernel eingebracht. Auch Patches für Mesa gingen Upstream.

    Messenger-Wettlauf

    Die für das Librem 5 vorgesehene auf dem Matrix-Protokoll aufbauende Messaging-App Fractal  wird nun eventuell doch zum Start des Phones fertig sein. Dazu muss sie End-to-end-Verschlüsselung beherrschen. Zeitgleich wird alternativ eine XMPP-App namens Chatty entwickelt. Jetzt sieht es so aus als könnte es zeitlich dennoch für Fractal reichen, denn das E2E-Modul in Entwicklung unterstützt jetzt grundlegende Funktionalität und die Integration für das Librem 5 hat bereits begonnen.

    Plasma Mobile Images

    Einige für den Zusammenbau der Dev-Boards benötigte Teile gingen in der Post verloren, die Auslieferung an die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne soll aber bald beginnen. Das Librem 5-Team arbeitet weiterhin auch mit dem Plasma-Team zusammen, um auch ein Plasma Mobile Image mit den Dev-Boards ausliefern zu können.

  • Purism entwickelt SMS-App für das Librem 5

     

     

    SMS-App für das Librem 5
    Bild: Chatty-App auf dem Librem 5 | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Für viele Menschen sind SMS und Messaging allgemein eine der Hauptanwendungen auf dem Smartphone. Dem trägt Purism mit der Entwicklung einer eigenen SMS-App für das Librem 5 Rechnung. Die App, die derzeit den Arbeitstitel Chatty trägt, soll bei Erscheinen SMS sowie XMPP mit OMEMO-Verschlüsselung beherrschen. OMEMO steht für OMEMO Multi-End Message and Object Encryption und bietet dementsprechend Multi-Client-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE). Die Technik entstand 2015 als Google-Summer-of-Code-Projekt. Purism will im Lauf der weiteren Entwicklung auch Telegram unterstützen, sofern dessen Funktionen im Chatty-Frontend verwirklicht werden können.

    SMS-App für das Librem 5

    Chatty ist als Frontend für die Bibliothek Libpurple konzipiert, auf der beispielsweise auch der Multi-Messenger Pidgin oder der textbasierte Ncurses-IM Finch aufsetzen. Libpurple unterstützt viele verschiedene Messaging-Plattformen und -Protokolle und kann leicht an neue Clients angepasst werden. Von dem zunächst für die dezentralisierte Kommunikation vorgesehenen Projekt Matrix ist leider keine Rede mehr. Es gibt auch keine Erklärung, warum Matrix nicht zum Zug kommt oder ob dies für später geplant ist.   Auf Nachfrage im IRC-Kanal von Purism, warum Matrix keine Erwähnung findet, wurde jetzt im Blog ein Absatz zu Matrix eingefügt, der erklärt, dass ein Matrix-Client weiter auf der Agenda steht, aus zeitlichen Gründen zum Auslieferungszeitpunkt des Librem 5 aber noch nicht fertig sein wird.

    SMS und XMPP

    Laut Purisms aktuellem Blogeintrag beherrscht die Anwendung derzeit  grundlegende Sende- und Empfangsvorgänge mit SMS über den ModemManager und ein SIMCOM-Modem, sowie mit XMPP/OMEMO-Nachrichten über Libpurple inklusive Verschlüsselung über das Lurch-Plugin. Es gilt unter anderem noch, die Benutzeroberfläche auszuarbeiten, das Speichern von Nachrichten und ganzen Chat-Threads zu unterstützen, den SMS/ModemManager-Code in das Libpurple-Plugin einzupflegen, E2EE für Bilder zu implementieren sowie die Anbindung an die Kontaktdatenbank umzusetzen.

     

    Bisher keine Entwickler-Boards

    Ansonsten gibt es keine öffentlich verfügbaren Nachrichten über den allgemeinen Stand des Projekts und die geplante Auslieferung des fertigen Linux-Smartphones Librem 5 im Januar 2019. Zweifel an diesem Datum scheinen mittlerweile berechtigt, da die vorgesehene Auslieferung der Entwickler-Boards ab Juni noch nicht begonnen hat. Bereits im Mai hatte Purism die Auslieferung der Boards aufgrund der verspäteten Verfügbarkeit des i.MX-8M-SoC auf August und September verschoben.

    Plasma Mobile kaum erwähnt

    Auch über den Stand der Entwicklung bei Plasma Mobile für das Librem 5 gibt es keine neuen Erkenntnisse. Informationen hierzu, die wir von der KDE-Entwicklerkonferenz Akademy eigentlich erwartet hatten, blieben aus. Es gab zwar einen Vortrag eines Entwicklers von Plasma Mobile, der aber auf das Librem 5 nur sehr am Rande einging.

  • Librem 5 Linux-Phone nimmt weiter Gestalt an

    Librem 5 Linux-Phone
    Bild: Librem 5 UI-Shell | Quelle: Purism | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die meisten Mitglieder des Librem-5-Teams, die für Purism an deren Linux-Smartphone arbeiten, nahmen kürzlich an der GNOME-Entwicklerkonferenz GUADEC in Almería  teil. Einige hielten dort auch Vorträge zur Entwicklung des Linux-Smartphones. Das geht aus einem neuen Report auf der Purism-Webseite hervor. Dabei ging es natürlich um den mobilen GNOME-Desktop, der als Standard mit dem Librem 5 ausgeliefert werden soll.

    GNOME Mobile startet durch

    So berichtete etwa der Berliner UI-Spezialist Tobias Bernard in einem Vortrag über die Fortschritte bei der Umsetzung der Benutzerschnittstelle und der  Aus- bzw. Umgestaltung der Apps. Alle in diesem Rahmen getätigten Entwicklungen sollen wieder nach GNOME zurück fließen und die Desktop-Umgebung verbessern helfen. So könnte es passieren, dass die für das Librem 5 Linux-Phone entwickelte Shell namens Posh später zur GNOME-Standard-Shell wird oder zumindest die bestehende GNOME-Shell befruchtet.

    Hardware des Librem 5 Linux-Phone

    Auch aufseiten der Hardware trennt sich langsam die Spreu vom Weizen, was die einzelnen Komponenten angeht. Als CPU kommt im Endprodukt die  i.MX8M Quad von NXP zum Einsatz. Dieser SoC wird auf dem Modul-Board i.MX 8M System-On-Module von EmCraft sitzen. Für die bunten Bilder bringt die CPU den Grafikchip Vivante GC7000Lite mit, der mit dem freien Treiber Etnaviv läuft. Die endgültige Auflösung des 5.7-Zoll Displays wird 720 x 1.440 Pixel betragen.

    In Europa kommt als Modem das SIMCom 7100E zum Einsatz, dass übrigens nach einigen Diskussionen von ModemManager anstatt von ofono über die App Calls angesteuert wird. WLAN und Bluetooth steuert das Modul Redpine RS9116 M.2, das die Standards 802.11 a/b/g/n bei  2.4GHz und 5GHz sowie Bluetooth 5 im Dual-Mode unterstützt. Last, but not least wurde noch der Kamerasensor Omnivision OV5640 (PDF) ausgewählt.

    Sicherheit wird diskutiert

    Die Developement-Boards für das Librem 5 Linux-Phone sollen Ende August und im September ausgeliefert werden. Beim Kernel wird an den Schnittstellen für PCIe, USB und einem Treiber für den Akku gearbeitet. Besonders bei der Integration der Grafiktreiber ist laut dem Report noch viel zu tun. Hier sind Entwickler mit entsprechenden Kenntnissen gerne gesehen. In Sachen Sicherheit wird über die Integration eines TPM, von TrustZone und Heads diskutiert.

    Es ist ruhig um Plasma Mobile

    Von der KDE-Front gibt es derzeit keine Neuigkeiten über Plasma Mobile für das Librem 5, der alternativen Bedienoberfläche für das Librem 5. Diese sind aber hoffentlich von der ab dem 11. August in Wien stattfindenden KDE-Entwicklerkonferenz Akademy zu erhalten. Dort hält Plasma-Mobile-Entwickler Bushan Sha einen Vortrag zur Entwicklung der mobilen Plasma-Oberfläche.

  • Librem 5 lagert Firmware aus

    Librem 5 Zertifizierung
    Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Das Entwickler-Team des Librem-5-Smartphone der Firma Purism stand kürzlich vor einem Problem, das gelöst werden musste, um weiterhin ein Kandidat für die Zertifizierung Respects Your Freedom (RYF) der Free Software Foundation zu sein. Purisms Betriebssystem PureOs wird bereits von der FSF als freie Software empfohlen. Wie dem neuesten Blogeintrag bei Purism zu entnehmen ist, kommt das für das Librem 5 ausgewählte SoC nicht gänzlich ohne proprietäre Firmware aus. Die i.MX 8-SoC des Herstellers NXP lädt bei jedem Systemstart einen Firmware-Blob in die DDR-PHY-Schnittstelle, um diese zur Zusammenarbeit mit DDR4 zu initialisieren. Diese Firmware und ihre Funktion sind unumgänglich, können aber nicht ohne unvertretbar hohen Aufwand ersetzt werden. Zudem ist die DDR-PHY-Schnittstelle ein Teil des SoC.

    FSF sieht Ausnahmeregelung vor

    Da die FSF die Verwendung binärer Firmware im Rahmen ihrer Zertifizierung nicht gestattet, musste hier eine Lösung gefunden werden, die letztlich im Aufbau des SoC selbst gefunden wurde. Eine der wenigen Ausnahmen, die die FSF von Fall zu Fall erlaubt ist das Ausführen von binärer Firmware auf einer dedizierten sekundären CPU. Hier kam dem Team die Architektur des i.MX 8 zugute. Dies besteht in der niedrigsten Ausbaustufe aus 4 Cortex-A53- sowie zwei Cortex-M4F-Kernen. Das Laden der binären Firmware haben die Entwickler in Zusammenarbeit mit der FSF mittels einer neu erstellten Software in den ausreichend unabhängigen Code-Complex der Cortex-M4F-Kerne ausgelagert. Somit bleibt der Kernel von dem Binär-Blob unberührt und eine Grundforderung der FSF erfüllt.

    Tests bestanden

    Dieses Szenario hat die notwendigen Tests bestanden und wird in den jetzt ausgelieferten Dev-Kits und dem endgültigen Produkt eingesetzt. Zusätzlich soll ein SPI-Flash-Chip zum Einsatz kommen, der die Firmware speichert. Dabei handelt es sich um ein Modul, das über das Serial Peripheral Interface (SPI) angebunden ist. Damit kann der Zugriff auf die Firmware auf Lesezugriffe aus dem System heraus beschränkt und eine unbemerkte Veränderung verhindert werden.

  • Librem-5-Dev-Kit kann bis 31. Mai bestellt werden

    Librfem-5-Dev-Kit
    Mock-up des Librem 5 Gehäuses

    Die Bestellfrist für das Librem-5-Dev-Kit, ein Entwickler-Bausatz ohne Gehäuse und Akku, endet am 31.Mai. Das teilte Hersteller Purism auf seiner Webseite mit. Daraus geht auch hervor, dass dies eine einmalige Auflage ist, die nicht wiederholt wird. Nach dem Bausatz wird als nächstes das fertige Librem 5 Linux-Smartphone ausgeliefert. Purism hat die Spezifikationen für das Librem 5 Entwickler-Kit fertiggestellt und wird in der ersten Juniwoche 2018 alle Einzelteile bestellen und fertigen lassen. Der Preis für den Bausatz beläuft sich auf 399 US-Dollar.

    Leicht verspätet

    War die Auslieferung ursprünglich bereits für den Monat Juni vorgesehen, entschloss sich Purism, im Sinne der Kunden beim Prozessor auf die ersten Exemplare des i.MX-8M System On Module (SOM) zu warten anstatt den bereits länger verfügbaren Vorgänger i.MX-6 auszuliefern. Der neue Liefertermin für die Bausätze ist, je nach Eingang der Bestellung, August oder September.

    Noch Änderungen möglich

    Der Bausatz, dessen Komponenten noch Änderungen unterliegen können, besteht aus Mainboard, Touchscreen, Netzteil, einem Kamera-Modul sowie Kabeln und Sensoren. Neben dem i.MX-8M-SOM sind mindestens 2 GByte LPDDR4 RAM (das Endprodukt wird 4 GByte enthalten) und 16 GByte eMMC-Speicher mit im Paket. Der 5.7-Zoll große Touchscreen verfügt über eine Auflösung von 720 × 1440 Punkten. Zwei M.2-Karten für 3G und 4G Netzwerke sowie WLAN und Bluetooth sorgen für Kontakt mit der Außenwelt.

    Ohne Gehäuse und Akku

    Das Mainboard bringt alle notwendigen Motoren, Sensoren  und Slots für USB-3, microSD und SIM-Karte, 3,5mm Stereo-Audio-Jack sowie Mini-HDMI für einen externen Monitor mit. Wie die Notebooks von Purism verfügt auch dieses Board über Hardware-Killswitches für WLAN, Bluetooth, Kamera und Mikrofon. Im Unterschied zum fertigen Librem 5, an dessen Liefertermin im Januar 2019 Purism festhält,  enthält der Entwickler-Bausatz kein Gehäuse und keinen Akku, der dabei nicht benötigt wird.

  • Librem 5 Design-Report

    Librem 5 Design Report
    Quelle: Purism

     

    Purism hat einen neuen Librem 5 Design-Report veröffentlicht und gibt Einblick in die Entwicklung des mobilen GNOME-Clients und enthüllt weitere Informationen zu Formfaktor und Gehäusebeschaffenheit. Beim Gehäuse des Librem 5 gilt es, einige Entscheidungen zu treffen, vor denen die meisten anderen Hersteller nicht stehen. Das liegt daran, dass das Librem 5 nicht auf die üblichen Komponenten zurückgreift, wenn es um CPU und Chipset geht.

    Größerer Akku

    Um ein möglichst freies Smartphone zu garantieren, setzt Purism auf eine i.MX8-CPU von NXP Semiconductor. Bei den Tests der vergangenen Wochen stellte sich heraus, dass der ideale Formfaktor für das Librem 5 bei 5,5 oder 5,7 Zoll und einem Seitenverhältnis von 18:9 liegt. Das würde einen größeren Akku ermöglichen sowie ein zu eng bestücktes Mainboard verhindern. Zudem sollen die Gehäusekanten abgeschrägt werden, was neben einem eleganten Look zu einer besseren Griffigkeit führen soll und zudem ein wenig mehr Platz für Komponenten im Inneren lassen würde. Erste Bilder des geplanten Designs bestätigen die schnörkellose, aber elegante Linie, die allen Librem-Geräten gemein ist.

    [su_slider source=“media: 5128,5129″ limit=“8″ link=“image“ width=“700″ height=“460″ pages=“no“ autoplay=“0″ speed=“0″]

    Drei Phasen

    Angesichts des knappen Zeitrahmens – das Librem 5 soll im Januar 2019 erscheinen – hat sich Purism entschieden, das Design und die Implementierung des User-Interface in drei Phasen zu unterteilen. Phase 1 definiert ein einfaches und mit Basisfunktionen ausgestattetes User-Interface, das im Januar 2019 erscheinen soll.  Es soll folgende Funktionalität bieten:

    • Sperrbildschirm
    • PIN-basierter Entsperrbildschirm zum Schutz der Sitzung
    • Startbildschirm, der eine Liste der installierten Anwendungen anzeigt
    • Obere Leiste, die nützliche Informationen wie Uhrzeit, Batteriestatus, Audiopegel, Netzwerkstatus usw. anzeigt
    • Untere Leiste, die eine Home-Taste simuliert (nur beim Öffnen einer Anwendung sichtbar)
    • Virtuelle Tastatur
    • Benachrichtigung bei eingehenden Anrufen

    Multitasking, Such- oder Benachrichtigungsfunktionen sollten in Phase 2 implementiert und etwas später verfügbar sein. Über Phase 3 wurde noch nichts verraten. Damit bestätigt sich der von Purism vielleicht anfangs nicht genug betonte Eindruck, dass das Librem 5 ein »Work-in-progress«-Smartphone wird. Andererseits erlaubt ein solch reduziertes erstes Design ein einfaches Erlernenm der neuen Nutzerschnittstelle. Die anvisierte Nutzerschaft dürfte das vermutlich eher wenig stören, da kaum jemand sein derzeitiges Smartphone sofort mit dem Librem 5 ersetzen wird.

    GNOME-App umgebaut

    Die GNOME-Anwendung Kontakte steht im Mittelpunkt der Kommunikationsfunktionen. Es ist die Anwendung, die das Kontaktmanagement übernimmt, auf das andere Anwendungen wie Anrufe oder Nachrichten angewiesen sind. Dazu wird die bestehende Anwendung Contacts erweitert, indem sie ein mobiles Layout erhält und auf den Zugriff weiterer Kommunikationsanwendungen vorbereitet wird. Neben der Gnome-Oberfläche werden offiziell zusätzich KDE Plasma Mobile und Ubuntu Touch von UBports unterstützt.

     

  • Purism und UBports arbeiten beim Librem 5 Smartphone zusammen

    Purism und UBPorts
    Quelle: Purism

     

    Wie der Notebook-Hersteller Purism heute bekanntgab, arbeitet das Unternehmen mit dem Projekt UBports zusammen, um Ubuntu Touch als unterstütztes Betriebssystem auf dem in der Entwicklung befindlichen Linux-Smartphone Librem 5 zu etablieren.

    Purism und UBports

    Die Zusammenarbeit von Purism und UBports, die seit der Einstellung durch Canonical vor einem Jahr Ubuntu Touch weiterentwickeln, soll gewährleisten, dass Ubuntu Touch auf dem Librem 5 gut unterstützt und eng integriert wird und auch in Zukunft kompatibel bleibt. Wenn das Librem 5 an Vorbesteller ausgeliefert wird, wird es zu einem der wenigen Smartphones gehören, die Ubuntu Touch von Hause aus unterstützen.

    Purism, der Hersteller von Laptops, der im vergangenen Herbst erfolgreich mehr als 2 Millionen Dollar für den Bau des ersten völlig freien und offenen modernen Smartphones, dem Librem 5, schwarmfinanziert hat, nutzt dabei das große Interesse dass der Ubuntu Edge-Kampagne von 2013 entgegengebracht wurde.

    Drei Betriebssysteme

    Während das Librem 5 standardmäßig mit dem von der Free Software Foundation unterstützten PureOS ausgeliefert wird, das Purism mit GNOME als Desktop auf allen Geräten verwendet, wird Purism Kunden unterstützen, die Ubuntu Touch ohne viel Aufwand installieren wollen. Zusätzlich zur Zusammenarbeit mit  UBports arbeitet Purism mit der GNOME-Community und unterstützt KDE Plasma Mobile und erweitert so die Benutzerauswahl auf drei Optionen. Das Librem 5, das ab Januar 2019  an Kunden ausgeliefert werden soll, bietet dann:

    • Librem 5 mit PureOS (GNOME)
    • Librem 5 mit PureOS (KDE Plasma Mobile)
    • Librem 5 mit Ubuntu Touch

    Ricardo Mendoza vom UBports-Vorstand sagt dazu:

    [su_quote style=“modern-light“]»Der frühe Zugriff auf die Hardware-Plattform Librem 5 von Purism ist ein großer Schritt zur Weiterentwicklung von Ubuntu Touch. Das Betriebssystem wurde mit dem Ziel entwickelt, eine Android-freie Alternative für das mobile Ökosystem zu sein. Wir glauben, dass die Zukunft des Mobiltelefons fernab von Android liegt, und das Librem 5 mit Ubuntu Touch bietet die perfekte Plattform, um diese Revolution auszulösen.«[/su_quote]