Schlagwort: MX Linux

  • MX-19 »patito feo« mit Xfce 4.14 veröffentlicht

    Wie erwartet, erschien jetzt kurz nach antiX 19 auch MX Linux in aktualisierter Form als MX-19 »patito feo«. Beide Projekte sind verbandelt, MX entsteht aus der Zusammenarbeit von antiX und der MEPIS-Community. Von antiX unterscheidet sich MX Linux hauptsächlich durch die Verwendung von Xfce anstelle von IceWM.

    MX-19 im Mittelgewicht

    Daraus resultiert ein weiterer Unterschied der beiden Distributionen. Durch die Verwendung von Xfce bewegt sich MX-19 in der Mittelgewichtsklasse. Kann antiX mit rund 150 MByte belegtem Hauptspeicher gleich nach dem Start punkten, so sind es bei MX-19 rund 680 MByte, was MX-19 in die gleiche Klasse wie Distributionen mit Plasma Desktop einsortiert. Das ist aber immer noch weit entfernt vom RAM-Oberhaus mit GNOME oder Cinnamon, die mit über einem GByte einsteigen.

    Systemd und SysVinit

    Seit MX-18.3 sind rund fünf Monate vergangen. Der Nachfolger MX-19 und setzt auf Debian 10.1 und das kürzlich veröffentlichte Xfce 4.14. Im Gegensatz zu antiX liefert MX Linux Systemd zwar aus, nutzt aber als Init-System immer noch SysVinit.

    Im Rahmen der Aktualisierung wurde der Kernel auf 4.19 angehoben. Neben Firefox 69 und Thunderbird 60.9.0 ist auch LibreOffice 6.1.15 an Bord, das zusätzliche Sicherheitspatches erhielt. Musik kann mit Clementine 1.3.1 gehört werden, während Videos von VLC 3.0.8 abgespielt werden. Zur Bildbearbeitung tritt GIMP 2.10.12 an. Die kürzlich entdeckte Sicherheitslücke in sudo wurde geschlossen.

    MX-Apps aufgewertet

    Auch die hauseigenen MX-Apps erfuhren Verbesserungen und Fehlerbereinigung. Der MX-Installer, der auf dem Gazelle-Installer basiert, erhielt Patches für Automount und Partitionierung, der MX-Paket-Installer zeigt jetzt Versionsnummern von Flatpaks an und integriert aktuelle LibreOffice-Versionen aus den Debian-Backports. Der MX-Updater kann die Verfügbarkeit von Updates jetzt ohne Root-Rechte überprüfen. Viele weitere Änderungen verrät die Release-Ankündigung.

    Das hässliche Entlein

    Die Beliebtheit von MX Linux hat in den letzten zwei Jahren zu Recht enorm zugenommen. Auf Distrowatch steht die Distribution bereits das ganze Jahr auf Platz 1 mit riesigem Abstand vor Manjaro, Mint, Debian und Ubuntu. Auch wenn Distrowatch keine exakte Wissenschaft ist, so belegt die Platzierung doch das große Interesse an der kleinen Distribution.

    Deshalb finde ich auch den Codenamen »patito feo« passend gewählt, ist es doch die spanische Übersetzung des »hässliches Entleins« nach dem Märchen von Hans Christian Andersen.

  • antiX-19 mit Debian und ohne Systemd freigegeben

    antiX-19 mit Debian und ohne Systemd freigegeben

    antiX ist eine leichtgewichtige Distribution auf der Basis von Debian Stable. Jetzt erschien antiX-19 mit dem Unterbau von Debian 10 »Buster«, aber wie gehabt ohne Systemd. Ich habe mir die »Full«-Variante angeschaut.

    Die einst aus Mepis hervorgegangene Distribution eignet sich nicht nur für aktuelle Hardware, sondern harmoniert auch vorzüglich mit älteren Computern mit dem x86-Befehlssatz ab dem Intel Pentium III, der noch knapp aus dem letzten Jahrtausend stammt.

    Anspruchslos

    Die Entwickler empfehlen mindestens 256 MByte RAM und zum Installieren eine Mindestfestplattengröße von 2,7 GByte. Nach dem Start belegt das System knapp unter 150 MByte RAM. Die Installation gelingt auch auf einem USB-Stick mit oder ohne permanente Datenspeicherung.

    Abgehangene Paketauswahl

    Kommt bei Debian Systemd zum Zug, so setzt antiX auf dessen Vorgänger SysVinit als Init-System. Der Desktop wird von dem wieselflinken IceWM gestellt. Als Kernel wird 4.9.193 verwendet. Das Büropaket LibreOffice ist in Version 6.1.5-3 vorinstalliert, während zum Browsen Firefox-ESR 60.9 zum Einsatz kommt. Für tadellosen E-Mail-Empfang sorgt Claws-Mail 3.17.3-2.

    Gute Auswahl

    Darüber hinaus bietet antiX-19 eine große Auswahl an Anwendungen aus allen Sparten, oft mehrere Anwendungen für einen Zweck. Diese kann man entweder im Menü finden oder über die Anwendung App Select direkt anspringen und starten, indem man dort einen Suchbegriff wie Office oder Video eingibt.

    antiX-19: klein, aber fein

    Die Konfigurationsmöglichkeiten erscheinen fast überbordend. Um beispielsweise alle Themes auszuprobieren, vergeht bestimmt eine halbe Stunde. Auch die Varianten an Fenstermanagern sind überwältigend. Aber Linux steht in dieser kleinen, aber feinen Distribution auch für Vielfalt.

    antiX-19 liegt in vier Varianten in jeweils 32- und 64-Bit zum Download vor. Auf Torrents muss man noch etwas warten. Neben der Vollversion mit 1,1 GByte stehen antiX-base mit 700 MByte, das halb so große antiX-core sowie antiX-net mit 200 MByte und ohne X-Server zur Verfügung.

    MX-19 steht vor der Tür

    In den nächsten Tagen darf auch mit der Freigabe der stabilen Version von MX-19 gerechnet werden, ein Release-Kandidat liegt bereits vor. MX Linux ist eine Gemeinschaftsproduktion der Communities von antiX und Mepis.

  • MX-18.2 – Linux für Individualisten

    Screenshot: ft

    MX Linux ist eine kleine Distribution auf der Basis von Debian Stable, die von Teams von antiX und der MEPIS-Community gepflegt wird. Sie liefert Systemd zwar aus, nutzt aber weiterhin SysVinit als Standard-Init-System. Ende letzten Jahres erschien MX-18 Continuum, kürzlich wurde die Distribution im Rahmen der Produktpflege mit der Veröffentlichung von MX-18.2 aktualisiert.

    Stabile Basis

    Die Basis von MX-18.2 wurde auf Debian 9.8 »Stretch« angehoben. Viele der mit MX ausgelieferten Anwendungen sind in aktuellen Versionen mit an Bord. Das Internet kann mit Firefox 66.02 erforscht werden, während für Multimedia VLC 3.0.6 und zur Bildbearbeitung Gimp 2.10 integriert wurde. Der Kernel steht bei 4.19.

    Neben dem Debian-Unterbau pflegt MX auch eigene Anwendungen wie den MX-Installer, der jetzt Verschlüsselung unterstützt und die EFI-Partition flexibel anlegen kann. Das antiX Live-USB-System erfuhr eine Erweiterung auf 20 GByte für die Persistence-Funktion. Zudem wurde weiter am Handbuch und den Übersetzungen gearbeitet.

    Auch für 32-Bit

    Mit seiner Debian-Grundlage und einem relativ geringen Speicherverbrauch von unter 400 MByte gleich nach dem Start bietet MX eine zuverlässige Basis sowohl für ältere als auch für moderne Hardware. Ältere Hardware wird zudem weiterhin von einer 32-Bit-Version unterstützt.

    Langzeitstabiles Xfce

    Ebenso stabil und auch immer etwas hinter der Zeit wie Debian Stable ist der bei MX als Standard verwendete Xfce-Desktop. Falls das jetzt negativ klingt, es ist nicht so gemeint. Sowohl Debian Stable als auch Xfce eignen sich hervorragend für Anwender, die gerne in langzeitstabilen Umgebungen arbeiten.

    Undogmatisch

    Was MX für mich unter anderem so sympathisch macht, ist die Tatsache, dass SysVinit zwar Standard ist, aber die Distribution auch jederzeit auf Systemd umgestellt werden kann. Hier fehlt erfreulicherweise der Dogmatismus, der in Sachen Init-System andernorts zu finden ist.

    Die Distribution liegt in zwei jeweils rund 1,5 GByte großen Varianten für 32- und 64-Bit-Rechner vor, wobei die 32-Bit-Version einen PAE-Kernel mitbringt. PAE steht für Physical Address Extension und erlaubt 32-Bit-Hardware, mehr als die nominellen 4 GByte an Speicher zu adressieren. Die aktuellen Images sind auf SourceForge oder einem der Spiegelserver der Distribution zu finden.

    Eine etwas weiter greifende Einführung bietet ein Artikel von mir in der Zeitschrift LinuxUser vom Februar 2016.

  • MX-18 »Continuum« veröffentlicht

    An den Feiertagen oder zwischen den Jahren bleibt oft Zeit, sich neue oder aktualisierte Distributionen anzuschauen. Etwas abseits vom Linux-Mainstream wurde gerade MX-18 »Continuum« veröffentlicht.

    Gelungene Kooperation

    MX Linux ist eine Kooperation zwischen der Distribution antiX und der ehemaligen MEPIS-Community. Es ist ein Betriebssystem, das entwickelt wurde, um mit Xfce als Desktop Eleganz und Effizienz mit einfacher Konfiguration und hoher Stabilität zu verbinden.

    Stabile Basis

    MX-18 basiert auf dem aktuellen Debian 9.6 »Stretch« und Kernel 4.19.5. MX Linux gehört zudem zu den Distributionen, die auf Systemd verzichten und weiterhin auf SysVinit setzen. Mit seiner Debian-Grundlage und einem relativ geringen Speicherverbrauch von unter 400 MByte gleich nach dem Start bietet MX eine zuverlässige Basis sowohl für ältere als auch für moderne Hardware.

    Auch für 32-Bit

    Die Distribution liegt in zwei jeweils rund 1,5 GByte großen Varianten für 32- und 64-Bit-Rechner vor, wobei die 32-Bit-Version einen PAE-Kernel mitbringt. PAE steht für Physical Address Extension und erlaubt 32-Bit-Hardware, mehr als die nominellen 4 GByte an Speicher zu adressieren.

    Monatliche Snapshots

    Die MX-Entwickler bringen die Images während eines Veröffentlichungszyklus monatlich als Snapshots jeweils auf den aktuellen Stand. Für komfortables Arbeiten empfiehlt das Projekt eine i686-CPU, 1 GByte Arbeitsspeicher und mindestens 10 GByte freien Platz auf der Festplatte oder dem USB-Stick. Zum Erstellen eines bootbaren und auf Wunsch auch persistenten USB-Sticks bringt MX das Tool »MX Live USB Maker« mit, für das Aufbereiten eines Speichersticks unter Windows empfehlen die Entwickler Rufus.

    MX-18 ist ein weiteres Release eines engagierten Teams, das Linux auch weiterhin für ältere Rechner anbietet. Die aktuellen Images sind auf SourceForge oder einem der Spiegelserver der Distribution zu finden. Ich hatte mich MX bereits 2016 in einem Artikel für den LinuxUser gewidmet, der mittlerweile frei verfügbar ist.