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  • PureOS Store für das Librem 5 basiert auf Flatpak

    Quelle: Purism

    Letzte Woche berichtete Purism, dass das Unternehmen an einem App-Store für das im April erwartete Linux-Phone Librem 5, aber auch für die Notebooks des Unternehmens arbeite.

    Apps – das Salz in der Suppe

    Bekanntermaßen hängt der Erfolg einer mobilen Plattform wesentlich von der Qualität und Quantität der dafür verfügbaren Apps ab. Das weiß natürlich auch Purism und somit ist die Ankündigung des »PureOS Store« keine Überraschung. Die erste Ankündigung enthielt allerdings wenig Konkretes zur Infrastruktur des geplanten App-Store.

    Es wurde lediglich bekannt, der Store solle für Entwickler einfach zu handhaben sein, da er nicht voraussetze, dass diese sich mit Technologien wie die Paketierung oder dem Mechanismus des Hochladens von Apps auskennen müssen.

    Eintritt nur für Freie Software

    Auf Nachfragen aus der Community erklärte Purism-CEO Todd Weaver, die einzige Auflage zur Aufnahme von Apps sei, dass sie frei und offen sind. Um den Reifegrad einer App für Anwender erkennbar zu machen soll es ein Bewertungssystem in Form von verschiedenfarbigen Emblemen geben.

    Die Stufen reichen von Alpha- und Betaversionen bis hin zu einer vollständig unterstützten und in PureOS integrierten App. Die Embleme sollen aber nicht nur den technischen Entwicklungsstand der App anzeigen, sondern auch deren Stand bei ethischem Design, Datenschutz, Sicherheit und Freiheit.

    Flatpak als Basis

    In einem Blogpost von gestern berichtet der PureOS-Verantwortliche Jeremiah Foster, der Store werde im Hintergrund Flatpak einsetzen. Auf der Entwicklermesse FOSDEM in Brüssel am übernächsten Wochenende treffen sich GNOME- und Purism-Entwickler, um Details zu klären. Ich werde versuchen, vor Ort weitere Einzelheiten dazu und zum Stand der Entwicklung generell zu erfahren.

    Foster stellte mit dem Musicplayer Lollypop auch eine erste für das Librem 5 portierte App vor, die über die Standardanwendungen hinausgeht. Des
    Weiteren ist unter anderem die Portierung einer Navigations-App namens Pure Maps geplant.

    Seit die Dev-Kits ausgeliefert wurden ist die Community eifrig dabei, Apps für das Smartphone zu planen und zu realisieren. Die Spannung steigt, denn bis jetzt steht noch der Auslieferungstermin im April.

  • Purism: Librem 5 macht gute Fortschritte

    Bild: Purism | Lizenz: CC-By-SA 4.0

    In dieser Woche hat Purism gleich zwei interessante Blogeinträge veröffentlicht, die die Entwicklung des Librem-5-Dev-Kit sowie den derzeitigen Stand der Software skizzieren. Die Dev-Boards für das Linux-Phone sind bei den Teilnehmern des Crowdfunding angekommen, was man leicht verifizieren kann, wenn man den seit rund einer Woche stetig steigenden Aktivitätspegel im Chat-Kanal für das Dev-Kit beobachtet.

    Dev-Kanal aktiv

    Der wird nochmals ansteigen, wenn die Entwickler aus den assoziierten Projekten in den nächsten Tagen ihre Dev-Kits erhalten, denn Purism hatte zunächst die Kits für die zahlenden Teilnehmer aus dem Crowdfunding versendet. Das Interesse an der Entwicklung ist hoch, im Librem-5-Chatroom sind über 500 Interessierte anwesend, im Entwicklerraum für das Dev-Kit sind es über 150.

    Der erste Bericht in dieser Woche bezieht sich auf den derzeitigen Stand der Software-Entwicklung für das Librem 5. Neben der Entwicklung der Hardware erstellt Purism auf der Basis von GTK3 und GNOME einige grundlegende Apps, die das Gerät erst zu einem Smartphone machen.

    Ruf mich an!

    Wichtigste Funktion eines wie immer gearteten Telefons ist, wie der Name bereits sagt, das Führen von Telefongesprächen. Dazu dient beim Librem 5 die App »Calls«, die mittlerweile gut funktioniert. Diese bedient sich unter anderem eines Daemon namens Hægtesse, der das Modem auf Anrufe überwacht und die Audiodaten aus dem Modem an Pulseaudio weiterreicht.

    Dieser als Systemd-User-Service laufende Daemon unterstützt derzeit nur das SIMCom SIM7100 Modem, was darauf schließen lässt, dass dieses im fertigen Gerät zum Einsatz kommt. Üblicherweise ist das Modem Teil des Soc, Purism legt allerdings Wert auf eine Trennung des Modems von der CPU und verwendet hier ein externes Modem.

    Phosh, Virtboard und Chatty

    Neben der Benutzeroberfläche »Phosh«, die unter der Wayland-Implementation WLroots das Look&Feel des Librem 5 vermittelt, arbeitet das Team an der virtuellen Tastatur Virtboard sowie der Kommunikations-App Chatty. Sie beherrscht durch Libpurple Ende-zu-Ende verschlüsselte Kommunikation per XMPP und zudem SMS. Wie bei den anderen Apps ist die Grundfunktionalität gegeben, an der Optik wird noch gearbeitet.

    Über die selbst geschriebenen Apps von Purism hinaus ist die Community dabei, GTK-3-Anwendungen für das Librem 5 zu portieren. Dabei hilft die noch junge Bibliothek Libhandy mit einer Sammlung von GTK+ Widgets. eine inoffizielle Umfrage ruft zur Abstimmung über gewünschte Apps auf

    Upstreams unentbehrlich

    Der Artikel zeigt auch, wie eng Purism bei der Entwicklung des Librem 5 mit Upstreams wie unter anderem GNOME und Debian zusammenarbeitet, ohne deren Vor- und Mitarbeit das Projekt Linux-Phone für Purism nicht realisierbar wäre. Er skizziert auch kurz den mühsamen Weg der Entwicklung und Realisierung der Dev-Kits. Diesen Weg beschreibt in vielen Details auch der exzellente zweite Artikel der Woche von Eric Kuzmenko.

  • Dev-Kits für Librem 5 werden ausgeliefert

    Linux-Phone Librem 5
    Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

    Die Firma Purism, die das Linux-Smartphone Librem 5 entwickelt, gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass die Entwickler-Boards bereit zum Versand sind und noch in diesem Jahr die Unterstützer erreichen sollen.

    Zwei Mal verschoben

    Die Auslieferung der Dev-Kits war ursprünglich bereits für den Juni geplant, musste aber zweimal verschoben werden. Ein Grund für die Verschiebungen war unter anderem ein Fehler in der ersten Revision des gerade erst auf den Markt gelangten i.MX 8M SoC.

    Das Entwicklungsteam des Librem 5 wird die gleichen Dev-Kits erhalten und die generischen i.MX 6 Boards, auf denen die bisherige Entwicklung stattfand, auf das Purism i.MX 8M basierte Dev-Kit aktualisieren.

    Gleiche Basis

    Somit arbeiten interne wie externe Entwickler ab jetzt mit den endgültigen Komponenten, auf denen das im April 2019 erwartete Linux-Smartphone basiert.  Auch wenn in den letzten zwei Monaten, seit die ersten Boards assembliert wurden, viele Fortschritte gemacht wurden, ist es für die Entwickler bei Purism wichtig, Rückmeldungen von einer breiteren Basis zu erhalten. 

    Noch sei viel zu tun, heißt es im Blogeintrag, jedoch soll der erhoffte Schub die Entwicklung des Librem 5 entscheidend voranbringen, sodass im April 2019 die fertigen Geräte an die Unterstützer gehen können. Auch dieser Termin musste bereits von Januar auf April 2019 verschoben werden.

    Librem 5 Dev-Kit

    Kontakt zu den Entwicklern

    Für die Empfänger der Dev-Kits, aber auch für jeden anderen, der an der Entwicklung interessiert ist, wurde ein Matrix-Kanal eingerichtet, in dem Probleme und Ideen direkt mit den Entwicklern von Purism erörtert werden können. Eine Mail an info@puri.sm verschafft hier Zugang.

    Unterdessen wurde die Crowdfunding-Kampagne eingestellt, das Librem 5 kann jetzt über die Webseite von Purism vorbestellt werden. Der Preis wird ab dem 7. Januar um 100 US-Dollar auf 699 Dollar ansteigen.

  • Zwei aktuelle Linux-Notebooks aus 2018

    Photo by Aaron Burden on Unsplash

    Linux-Notebooks haben Konjunktur. Einige Anbieter haben Notebooks im Sortiment, die sie alternativ auch mit Linux anbieten. Interessanter ist aber die steigende Zahl von Ausrüstern, die sich auf Linux-Notebooks spezialisieren und ihre Produkte und die verwendeten Linux-Distributionen in unterschiedlicher Ausprägung aneinander anpassen.

    Linux-Notebooks haben Konjunktur

    Zu diesen Anbietern zählen unter anderem Purism und System 76 aus den USA, Entroware und Station X aus Großbritannien sowie aus deutschen Landen Tuxedo Computers.

    In den letzten Monaten gingen zwei dedizierte Linux-Notebooks von Purism und Tuxedo Computers über meinen Schreibtisch. Von Tuxedo Computers kommt das InfinityBook Pro 14 v3, aus den USA das Librem 15 v3 von Purism.

    Elegante Erscheinungen

    Beides sind leichte Subnotebooks im Alu-Kleid, auf den ersten Blick unterscheiden sie sich hauptsächlich durch den Anschaffungspreis. Im Verlauf meiner Tests zeigten sich jedoch weitere Unterschiede, die den fast doppelt so hohen Preis des Librem 15 verständlicher machen.

    InfinityBook Pro 14

    Schauen wir uns zunächst das InfinityBook Pro 14 von Tuxedo Computers aus Königsbrunn in Bayern näher an. Wie auch das Librem 15 liegt das InfinityBook Pro 14 in der mittlerweile dritten Auflage vor. Die Abmessungen betragen  329,8  x  225,0 x 18,8 mm, das Gewicht liegt bei 1,4 kg.

    In den Formfaktor von 14-Zoll passt Tuxedo Computers ein Display von 35,56 cm ein. Es handelt sich um ein entspiegeltes Full-HD IPS-Panel mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Ein externer Monitor wird entweder per HDMI oder Thunderbolt angeschlossen und leistet bei 60 Hz maximal 2560 x 1600 oder 3840 x 2160 Bildpunkte bei 30 Hz.

    Mattgraues Aluminium

    Das Gehäuse ist aus mattgrauem Aluminium und trägt das Tuxedo-Logo auf dem Deckel. Fingerabdrücke haben auf der Oberfläche fast keine Chance. Der Rahmen um das Display ist wegen des besseren WLAN-Empfangs aus Kunststoff gefertigt. Die restlichen Komponenten der Unibody-Display-Oberschale, Gehäuse-Unterschale und Tastatur-Schale – sind allesamt aus Aluminium.

    Der untere Gehäusedeckel kann zur Reinigung oder zum Austausch von Komponenten mit 11 Schrauben komplett abgenommen werden, was die Wartung der Hardware erleichtert.

    Aktuelle Hardware

    In der Standardausführung, für die der Hersteller 897 Euro verlangt, ist eine Intel Core i5-8250U Quad-Core-CPU mit 1,6 – 3,4 GHz mit 15W TDP aus der Microarchitektur Kaby Lake verbaut. Die in der CPU integrierte GPU ist vom Typ Intel UHD Graphics 620. Ist der Leistungsbedarf höher, kann bei Bestellung eine Intel Core i7-8550U CPU mit bis zu 4 GHz bestellt werden.

    Die CPU wird von acht GByte DDR4 SO-DIMM Ballistix Sport LT von Crucial flankiert, die auf 16 oder 32 GByte ausgebaut werden können. Alternativ kann der mit 2.666 MHz etwas höher getaktete Speicher von Samsung auf dem Bestellzettel angekreuzt werden.

    Speicher bis 6 TByte

    Als Festplatte kommt standardmäßig eine 250 GByte Samsung 860 EVO als M.2-Stick zum Einsatz. Hier bestehen Aufrüstmöglichkeiten bis zu 2 TByte. Ein Steckplatz für eine 2,5-Zoll HDD oder SDD bleibt im Standard-Lieferumfang leer, kann aber mit einer HDD bis 2 TByte oder einer SDD mit bis zu 4 TByte bestellt werden.

    Außenauftritt

    Für die Verbindung nach draußen per WLAN und Bluetooth ist ein Steckmodul Intel Dual AC 8265l im M.2-Format vorhanden. Zusätzlich kann im gleichen Format für 129 Euro ein LTE/UMTS-Modul ME936 von Huawei bestellt werden. Die Tastatur ohne Zahlenblock ist beleuchtet und weist selbstredend auf der Super-Taste einen Tux auf.

    Thunderbolt 3 inklusive

    Auch an Schnittstellen fehlt es dem InfinityBook Pro 14 nicht. Neben drei USB-3.1-Ports – eine davon ist als USB-3.1-C-Gen2 auch für Thunderbolt 3 ausgelegt – ist ein Mini-DisplayPort, ein HDMI-Port und ein 9-in-1 Card Reader vorhanden. Im Gegensatz zu vielen anderen Ultrabooks weist das InfinityBook auch eine Ethernet-Buchse für GBit-Lan auf, der dafür zuständige Chip ist ein Realtek RTL811PCI Express Gigabit Ethernet Controller.

    Der nach Abnahme der Bodenplatte austauschbare Lithium-Ionen Akku leistet 36 Wh, was 900 mAh entspricht. Eine Webcam mit zwei MP und High Definition Audio, das zwei Lautsprecher mit 2 x 2 Watt befeuert runden das Gerät ab.

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  • Purism CEO Todd Weaver spricht über das Librem 5

    Todd Weaver
    Bild: Todd Weaver | Foto: Ranjithsiji | Lizenz: CC BY-SA 4.0

     

    Purism CEO Todd Weaver spricht in einem aktuellen Interview ausführlich über das Konzept von Purism, den bisherigen Weg des Unternehmens und im Besonderen über das Linux Smartphone Librem 5, seine Bedeutung für Freiheit und Schutz der Privatspäre. Da das Interview auf dem YouTube-Kanal Monero Talk stattfindet, geht es in großen Teilen auch um die Zusammenarbeit mit der Crypto-Währung Monero.

    Mit Monero zahlen

    Weavers Ziel ist es, dass man in einigen Jahren mit seinem Librem-Phone an der Supermarktkasse aus seinem Monero-Hardware-Wallet zahlen kann.  Dazu soll nach Weavers Vorstellung etwa eine Kombination aus dem auf dem Phone installierten Wallet und beispielsweise einer virtuellen Kreditkarte oder einer Giftcard zum Einsatz kommen. Dabei soll die Konvertierung im Hintergrund stattfinden, sodass das Verfahren bequem auf Knopfdruck abläuft.

    Im Endeffekt sollen wir damit in der Lage sein, unsere Bank in der Hosentasche herumzutragen. Die Absicherung  kann laut Weaver zusätzlich über den Librem Key stattfinden. Der Weg dorthin ist eingeschlagen und das Librem 5 wird ein Monero-Wallet installiert haben, alles weitere braucht Zeit und Momentum.

    In Raten zahlen

    Weaver geht in dem am vergangenen Freitag aufgezeichneten Interview davon aus, dass die rund 350 Dev-Kits für das Librem 5 Anfang Dezember,  das Endprodukt dann im April 2019 ausgeliefert werden. Am Wochenende wurde ebenfalls bekannt, dass Librem-Geräte inklusive dem Librem 5 jetzt auch mit Teilzahlung geordert werden können. Dazu nutzt Purism den hierzulande bisher ziemlich unbekannten Service von Splitit, der zinslos bis zu 12 Monatsraten ermöglicht und auch in Deutschland benutzbar ist.

    Wer also Interesse an einem Librem 5 hat, aber die Summe nicht auf einmal aufbringen kann oder will, hat jetzt noch die Chance, das Librem 5 zum Crowdfunding-Preis von 599 US-Dollar mit Monatsraten zu bestellen. Zum Jahresende wird sich laut Weaver der Preis um vermutlich 100 US-Dollar erhöhen.

  • Librem 5: Dev-Kits im Dezember

    Librem 5 Dev Kits
    Bild: Librem 5 Dev-Board | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Hurricane Florence,  der Taifun Mangkhut, chinesische Feiertage und das notorisch unzuverlässige Postsystem in den USA führten zu weiteren Verzögerungen bei der Fertigstellung der Librem 5 Dev-Kits der Firma Purism. Die meteorologischen Unwägbarkeiten führten nun dazu, dass die ersten zehn Prototypen der Dev-Boards, die sogenannten Golden Samples, die der internen Kontrolle dienen, in San Francisco gefertigt wurden, nach dem alle Teile beisammen waren. Nach jetzigem Stand wird die Auslieferung der über 300 Dev-Kits früh im Dezember stattfinden, sodass alle Unterstützer ihre Pakete möglichst vor den Feiertagen erhalten.

    Tests der Prototypen

    Derzeit werden multiple Tests gefahren, um sicherzustellen, dass alle Hardware-Subsysteme auf den Boards für das Librem 5 auch genau das tun, was sie tun sollen. Die Liste, die Purisms technische Direktorin Nicole Faerber in ihrem aktuellen Bericht zum Entwicklungsstand eingefügt hat, zeigt eindrucksvoll die Komplexität dieser Aufgabe.

    Gleichzeitig wird aufseiten der Software an der Anpassung an die teils noch neue Hardware gearbeitet. Da die gesamte Arbeit auf dem aktuellen Mainline-Linux-Kernel 4.18 aufbaut, beinhaltet diese Arbeit auch eine ganze Reihe von Portierungen von Treibern, Fehlerbehebung und unerwartete Ergebnisse, da der designierte SoC i.MX 8M noch sehr neu ist.

    Alle Teile für die Assemblierung sind in den SMT-Bestückungsautomaten geladen und warten auf das OK aus den Testlabors. Die Leiterplattenfertigung in den USA dauert 11 Werktage. Die recht komplexen Platinen bestehen insgesamt aus mehr als 500 Komponenten pro Leiterplatte.

    Anpassung der Treiber

    Das Kernel-Team macht gute Fortschritte in Bezug auf Linux 4.18, es besteht intensive Kommunikation mit anderen Linux i.MX 8M Mainlining-Partnern. Der Kernel, die GPU-Treiber und MESA werden einige i.MX 8M-Patches erhalten, die gleichzeitig Upstream gehen und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Genauso übrigens das Layout der Leiterplatten (PCB), die in KiCad erstellt und nach Fertigstellung der Boards veröffentlicht werden.

    Bleibt zu hoffen, dass es keine weiteren Verzögerungen mehr gibt und die Unterstützer die Librem 5 Dev Kits unterm Weihnachtsbaum testen können.

  • Bestellstatus für das Linux-Phone Librem 5

    Linux-Phone Librem 5
    Quelle: Purism Pressekit | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Das von Purism entwickelte und derzeit für April 2019 zur Auslieferung anstehende Linux-Phone Librem 5 wurde im Crowdfunding-Verfahren mit dem  Ziel von 1,5 Mio. US-Dollar finanziert. Als die Kampagne im Oktober 2017 endete, waren über 2 Mio. US-Dollar zusammengekommen. Das freie Linux-Smartphone kann aber auch darüber hinaus weiter bestellt werden.

    Bestellungen halten an

    Dass dies auch geschieht vermittelt derzeit ein  Thread im Forum von Purism, der die aktuellen Zahlen offenlegt. Demnach werden pro Monat durchschnittlich 130 Einheiten des Librem 5 bestellt. Der Zuwachs im September betrug 180 Geräte, im Oktober waren es 109. Der derzeitige Bestellstatus steht bei über 4.068 Einheiten.

    Drei Mio. bis Jahresende

    Die Finanzierung wächst monatlich um rund 100.000 US-Dollar und wird vermutlich zum Jahresende die Grenze von 3 Mio. US-Dollar erreichen und damit die doppelte Summe des angestrebten Kampagnenziels. Derzeit steht der Zähler bei 2.816.732 US-Dollar. Das erste Stretch-Goal der Kampagne liegt bei 4 Mio. US-Dollar und damit vermutlich außer Reichweite. Beim Erreichen dieses Ziels war geplant, das Team von Matrix  zu beauftragen, um die Telefonie über VoIP hinaus mit PSTN zu komplettieren.

    Portokasse

    Die Summen, die hier im Spiel sind, sind lächerlich klein im Vergleich zu den Budgets namhafter Smartphone-Hersteller. Das und die Ansprüche an das Endprodukt machen das Unterfangen von Purism, ein freies Smartphone zu realisieren ungleich schwieriger. Ich finde, es ist ein gutes Zeichen, dass sich über 4000 Menschen gefunden haben, die bereit sind 600 US-Dollar in die Hand zu nehmen und in das Linux-Phone Librem 5 zu stecken.

    In einem Blogpost von letzter Woche schreibt Purisms Sicherheitschef Kyle Rankin darüber, warum der Schutz der Privatsphäre nicht ohne Freiheit funktioniert und warum Apple beim Thema Privatsphäre zwar richtig liegt, aber nicht bei ihrem Verständnis von Freiheit.

  • Neuer Lagebericht zum Librem 5

    Librem 5
    Librem 5 UI-Shell

     

    Die Entwickler des Linux-Smartphones Librem 5 haben einen neuen detaillierten Bericht zum Entwicklungsstand veröffentlicht. Demnach steht die Auslieferung der Entwickler-Boards jetzt kurz bevor. Anstatt wie bisher Debian 9 »Buster« läuft darauf nun auch Purisms Haus-Distribution PureOS.

    Herkules-Aufgabe

    Die Dev-Boards sollten ursprünglich bereits im Juni ausgeliefert werden, insgesamt wurde die Fertigstellung des Librem 5, wie bereits bekannt, von Januar auf April 2019 verschoben. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, was für eine schwierige Aufgabe eine solche Entwicklung für eine kleine Firma wie Purism im Vergleich mit Samsung oder anderen Branchengrößen ist. Deshalb an dieser Stelle mein absoluter Respekt für Purism!

    Posh aufgeräumt

    Die Dev-Kits und das fertige Phone sollen Kernel 4.18 erhalten, Images damit werden gebaut und getestet. Die Librem-5-Shell Posh wurde von vielen Fehlern befreit und der Code aufgeräumt. Auch an den Übersetzungen speziell in Deutsch und Französisch wurde weiter gearbeitet. Zudem wurden erste Versionen eines App-Switchers vorgelegt, der später auf die modulare Wayland-Compositor-Bibliothek wlroots umgestellt werden soll.

    GNOME-Settings portiert

    Bei GNOME wird an der Portierung der GNOME Settings auf das Librem 5 gearbeitet. Auch bei der virtuellen Tastatur virtboard sind Fortschritte zu vermelden. Die Call-App hat neben vielen Bugfixes auch eine grafische Überarbeitung erhalten. Libhandy, eine Bibliothek mit GTK-Widgets für mobile Plattformen, wurde in Version 0.0.4 fertiggestellt und nach Debian Unstable hochgeladen.

    Patches für Kernel und Mesa

    Wie bereits erwähnt, wird die neuere CPU i.MX 8 auf den Dev Kits und Telefonen im Vergleich zu dem bisher zum Testen verwendeten i.MX 6 verbaut werden. Hier gab es große Anstrengungen, einen  4.18-Kernel auf der i.MX 8-CPU zu testen.  Zudem wurde am Grafikstack, insbesondere am Grafiktreiber Etnaviv und an Mesa gearbeitet. Der Etnativ-Treiber wurde bei Debian für arm64 aktiviert. Um auf dem Librem 5 USB-C zur Stromversorgung einsetzen zu können wurde ein Patch für den Mainline-Kernel eingebracht. Auch Patches für Mesa gingen Upstream.

    Messenger-Wettlauf

    Die für das Librem 5 vorgesehene auf dem Matrix-Protokoll aufbauende Messaging-App Fractal  wird nun eventuell doch zum Start des Phones fertig sein. Dazu muss sie End-to-end-Verschlüsselung beherrschen. Zeitgleich wird alternativ eine XMPP-App namens Chatty entwickelt. Jetzt sieht es so aus als könnte es zeitlich dennoch für Fractal reichen, denn das E2E-Modul in Entwicklung unterstützt jetzt grundlegende Funktionalität und die Integration für das Librem 5 hat bereits begonnen.

    Plasma Mobile Images

    Einige für den Zusammenbau der Dev-Boards benötigte Teile gingen in der Post verloren, die Auslieferung an die Unterstützer der Crowdfunding-Kampagne soll aber bald beginnen. Das Librem 5-Team arbeitet weiterhin auch mit dem Plasma-Team zusammen, um auch ein Plasma Mobile Image mit den Dev-Boards ausliefern zu können.

  • Librem Key: Mehr Sicherheit für Notebooks

     

    Librem Key
    Bild: Librem Key | Quelle: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Im Mai hatte Purism, Ausrüster von auf den Schutz der Privatsphäre ausgelegten Notebooks und dem Librem 5 Linux-Phone, das Sicherheitstoken Librem Key angekündigt. Dazu wurde eine Partnerschaft mit Nitrokey aufgelegt, dem Hersteller von OpenPGP-Sicherheitstoken und Hardware-Sicherheitsmodulen (HSMs). Nun ist der Librem Key verfügbar und ist die erste und einzige OpenPGP-Smartcard mit einem von Trammel Hudsons Heads Sicherheits-Firmware integrierten manipulationssicheren Bootprozess.

    Letztes Jahr hat Purism mit Trammell Hudson, einem der führenden Forscher der Infosec-Community,  zusammengearbeitet, um dessen Open-Source-Firmware Heads direkt in Purism-Laptops zu integrieren. Anfang diesen Jahres hat Purism Heads vollständig in seine gesamte Laptop-Linie integriert.

    Librem Key

    Der neue Librem Key, der ein »Open Hardware USB OpenPGP-Sicherheitstoken« von Nitrokey zur Grundlage hat, kann bis zu 4096-Bit RSA-Schlüssel und bis zu 512-Bit ECC-Schlüssel speichern und sicher direkt auf dem Gerät generieren. Der Librem Key ist in der Lage, grundlegende Sicherheitstoken-Funktionen auf jedem Laptop bereitzustellen, verfügt aber über erweiterte Funktionen, die ausschließlich mit Purisms Laptop-Linie Librem und anderen Geräten funktionieren, die Trammel Hudsons Sicherheits-Firmware unterstützen.

    Purisms Arbeit, Coreboot mit einem externen Sicherheitstoken zu validieren ist die Verwirklichung eines Traums, den wir seit 2005 haben


    Ron Minnich, Coreboot Gründer.

    Grünes Licht

    Das Token zeigt beim Hochfahren eines Librem-Laptops an, ob auf dem Gerät ein unverändert sicherer Bootprozess läuft oder ob hier manipuliert wurde. Eine grün blinkende LED stellt sicher, dass das Notebook bereits ab dem Bootprozess sauber ist. Es wäre durchaus möglich, einen manipulierten Bootprozess, der nicht von außen, also durch den Librem Key verifiziert wird, als nicht manipuliert erscheinen zu lassen. Das Token verhindert dies im Zusammenspiel mit dem TPM-Chip mit integrierter Heads-Firmware zuverlässig.

    Schlüsseldepot

    Mit dem Librem Key erhalten Privatpersonen sowie IT-Abteilungen eine integrierte Out-of-the-Box-Lösung für Festplatten- und E-Mail-Verschlüsselung, Authentifizierung und einen manipulationssicheren Boot-Vorganmg, die einfach zu bedienen ist. Zusätzlich zu den beschriebenen Sicherheitsfunktionen bietet der Librem Key auch die Standard-Sicherheitsfunktionen, die in generischen Sicherheitstoken verfügbar sind, wie etwa das Speichern von GPG-Schlüsseln zum Verschlüsseln, Signieren oder für den SSH-Zugang.

    Weitere Funktionalität geplant

    Im Lauf der Zeit will Purism die Sicherheitsmaßnahmen auf dem Librem Key noch weiter ausbauen. So soll das Token Manipulationen bereits während des Versands zum Kunden erkennen. Damit sollen Vorfälle wie die Manipulation von Routern der Firma Cisco durch die NSA nicht mehr unentdeckt bleiben.

    Zudem sollen verschlüsselte Installationen mit dem Librem Key aufgeschlossen werden können, was dem Nutzer die Eingabe des Passworts erspart. Nutzer sollen außerdem künftig automatisch am System angemeldet werden und der Bildschirm beim Abziehen des Tokens gesperrt werden können.

    Der Librem Key ist ab sofort im Shop von Purism einzeln oder in Kombination mit einem Librem 13 oder 15 für 59 US-Dollar zu bestellen. Er arbeitet mit den aktuell ausgelieferten Librem-Notebooks, aber auch mit älteren Geräten, die ein TPM-Modul besitzen. Hier kann Heads über ein BIOS-Update nachgerüstet werden.

    Librem 5 mit eigenem Smartcard-Reader

    Der aktuelle Librem Key ist ein USB-A-Gerät und würde auch mit dem USB-C-Anschluss des Librem 5 per Adapter funktionieren. Das Librem 5 wird jedoch auch einen eigenen OpenPGP-Smartcard-Reader beinhalten, der in der Lage sein wird, einige der Funktionen des Librem-Keys, wie etwa das Speichern privater Schlüssel, nativ auszuführen.

  • Purism entwickelt SMS-App für das Librem 5

     

     

    SMS-App für das Librem 5
    Bild: Chatty-App auf dem Librem 5 | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Für viele Menschen sind SMS und Messaging allgemein eine der Hauptanwendungen auf dem Smartphone. Dem trägt Purism mit der Entwicklung einer eigenen SMS-App für das Librem 5 Rechnung. Die App, die derzeit den Arbeitstitel Chatty trägt, soll bei Erscheinen SMS sowie XMPP mit OMEMO-Verschlüsselung beherrschen. OMEMO steht für OMEMO Multi-End Message and Object Encryption und bietet dementsprechend Multi-Client-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE). Die Technik entstand 2015 als Google-Summer-of-Code-Projekt. Purism will im Lauf der weiteren Entwicklung auch Telegram unterstützen, sofern dessen Funktionen im Chatty-Frontend verwirklicht werden können.

    SMS-App für das Librem 5

    Chatty ist als Frontend für die Bibliothek Libpurple konzipiert, auf der beispielsweise auch der Multi-Messenger Pidgin oder der textbasierte Ncurses-IM Finch aufsetzen. Libpurple unterstützt viele verschiedene Messaging-Plattformen und -Protokolle und kann leicht an neue Clients angepasst werden. Von dem zunächst für die dezentralisierte Kommunikation vorgesehenen Projekt Matrix ist leider keine Rede mehr. Es gibt auch keine Erklärung, warum Matrix nicht zum Zug kommt oder ob dies für später geplant ist.   Auf Nachfrage im IRC-Kanal von Purism, warum Matrix keine Erwähnung findet, wurde jetzt im Blog ein Absatz zu Matrix eingefügt, der erklärt, dass ein Matrix-Client weiter auf der Agenda steht, aus zeitlichen Gründen zum Auslieferungszeitpunkt des Librem 5 aber noch nicht fertig sein wird.

    SMS und XMPP

    Laut Purisms aktuellem Blogeintrag beherrscht die Anwendung derzeit  grundlegende Sende- und Empfangsvorgänge mit SMS über den ModemManager und ein SIMCOM-Modem, sowie mit XMPP/OMEMO-Nachrichten über Libpurple inklusive Verschlüsselung über das Lurch-Plugin. Es gilt unter anderem noch, die Benutzeroberfläche auszuarbeiten, das Speichern von Nachrichten und ganzen Chat-Threads zu unterstützen, den SMS/ModemManager-Code in das Libpurple-Plugin einzupflegen, E2EE für Bilder zu implementieren sowie die Anbindung an die Kontaktdatenbank umzusetzen.

     

    Bisher keine Entwickler-Boards

    Ansonsten gibt es keine öffentlich verfügbaren Nachrichten über den allgemeinen Stand des Projekts und die geplante Auslieferung des fertigen Linux-Smartphones Librem 5 im Januar 2019. Zweifel an diesem Datum scheinen mittlerweile berechtigt, da die vorgesehene Auslieferung der Entwickler-Boards ab Juni noch nicht begonnen hat. Bereits im Mai hatte Purism die Auslieferung der Boards aufgrund der verspäteten Verfügbarkeit des i.MX-8M-SoC auf August und September verschoben.

    Plasma Mobile kaum erwähnt

    Auch über den Stand der Entwicklung bei Plasma Mobile für das Librem 5 gibt es keine neuen Erkenntnisse. Informationen hierzu, die wir von der KDE-Entwicklerkonferenz Akademy eigentlich erwartet hatten, blieben aus. Es gab zwar einen Vortrag eines Entwicklers von Plasma Mobile, der aber auf das Librem 5 nur sehr am Rande einging.