Unter bestimmten, noch nicht ganz geklärten Umständen verliert der Raspberry Pi 4 sein WLAN-Signal. Es deutet sich an, dass HDMI in Verbindung mit hohen Auflösungen eine Rolle spielt. Aber auch das gilt nicht als einziger möglicher Auslöser
HDMI als Auslöser?
Bereits im August tauchten im RasPi-Forum erste Berichte über den Verlust des WLAN-Signals mit dem RasPi 4 auf. Anwender berichteten vom Verlust des WLAN-Signals im Zusammenhang mit angeschlossenen HDMI-Displays. Überschritt die gewählte Auflösung eine bestimmte Pixelzahl, so verabschiedete sich das WLAN.
Ein Anwender berichtet, dies passiere bei 1920 × 1080, die meisten Berichte sprechen jedoch von 2.560 × 1.440 Bildpunkten. Ein Techniker der Raspberry-Pi-Stiftung mutmaßte, dies könne bei ungenügender Abschirmung des verwendeten HDMI-Kabels geschehen. Der derzeit letzte Post in diesem Thread stellt aber auch HDMI als einzige Ursache infrage.
Umfassende Tests
Der Debian-Entwickler Enrico Zino, der gerade an einem Projekt arbeitet, um dem RasPi 4 als Informationssystem einzusetzen, stolperte auch über das Problem und unternahm umfassende Tests, um dem Fehler auf den Grund zu gehen. Sein Blogeintrag hatte auch weitere Untersuchungen zur Folge. Zini selbst testete mit drei verschiedenen Platinen und zwei Kabeln, vier unterschiedlichen Netzteilen, verschiedenen SD-Karten und Raspbian-Versionen. Auch er stellte fest, die Auflösung von 2.560 × 1.440 Bildpunkten sei der Auslöser. Eine Lösung, die auch mit dieser Auflösung stabiles WLAN bietet, gibt es derzeit nicht.
Zweiter Hardware-Fehler
Damit weist der Raspberry Pi bereits den zweiten Hardware-Bug auf. Bereits kurz nach dem Erscheinen des aktuellen RasPi 4 wurde ein Fehler entdeckt, der im Design des Boards liegt. Durch eine fehlerhafte USB-C-Implementation, bei der für zwei Pins des USB-Ports nur ein Widerstand verwendet wird, wo derer zwei benötigt würden, verweigern manche Ladegeräte den Dienst.
Vor zwei Wochen wurde der aktuelle Raspberry Pi 4 vorgestellt. Er stellt zweifelsohne einen Meilenstein und eine wichtige Weiterentwicklung der Spezifikation des kleinen Rechners dar, wartet allerdings auch mit einem kleinen Fehler auf.
Fehlerhafte USB-C-Implementation
Neben der Entkoppelung des Ethernet von USB und der Aufstockung des möglichen Hauptspeichers auf vier GByte bietet der Raspberry Pi 4 als neue Errungenschaft auch die Energieversorgung per USB-C. Doch hier ist den Entwicklern ein Fehler unterlaufen, der einige USB-Kabel von der Nutzung zur Energieversorgung ausschließt.
Abweichung vom Standard-Design
Benson Leung, führender Experte der USB-C-Implementation kritisierte, dass die Entwickler für den Raspberry Pi vom Standard-USB-C-Design abgewichen waren und damit dem Fehler Vorschub geleistet hätten. Eben Upton, Miterfinder des RasPi und Geschäftsführer der Raspberry Pi Foundation, hat den Fehler mittlerweile eingeräumt und die Behebung für die nächste Board-Revision angedeutet. Das Problem besteht darin, dass für zwei Pins des USB-Ports nur ein Widerstand verwendet wird, wo derer zwei benötigt würden.
Smarte Kabel verweigern die Versorgung
Ob ein USB-C-Ladegerät mit dem Pi 4 funktioniert, hängt damit zusammen, ob es ein normales oder ein »E-Marked«-Kabel verwendet. E-Markierte Kabel sind voll ausgestattete USB-C-Kabel mit Chips im Inneren, die Energiemanagement, Zubehörmodi, Datenraten und andere Kommunikationsspezifikationen regeln. Da der Pi 4 USB-C-Anschluss falsch verdrahtet ist, erkennen diese intelligenten Kabel den Pi 4 als »Audio-Adapter-Zubehör« und weigern sich, ihn aufzuladen. Normalerweise sind derart konfektionierte »Smart Cables« teurer und werden mit größeren, leistungsfähigeren Geräten wie etwa Laptops ausgeliefert.
Problem leicht zu umgehen
Wer die Anschaffung eines Raspberry Pi 4 plant und befürchtet, das Problem können ihn betreffen, sollte also abwarten, bis in den nächsten Monaten eine neue Board-Revision erscheint. Ansonsten gibt es mit einem für den RasPi 4 zugelassenen Netzteil und einem handelsüblichen USB-C-Kabel keinerlei Probleme bei der Energieversorgung des Zwergenrechners.
Vor wenigen Tagen wurde offiziell der neue Raspberry Pi 4 vorgestellt. Kurz darauf folgt bereits eine neue Version der RasPi-Standard-Distribution Raspbian, die, wie der Name andeutet, auf Debian beruht. Die Entwickler sind ihrer Zeit ein wenig voraus, denn das neue Raspbian hört auf den Beinamen «Buster« aka Debian 10, dessen Veröffentlichung für den 6. Juli vorgesehen ist.
Raspbian Buster vorgezogen
Raspbian Buster ist mit allen älteren Versionen des Kleinstrechners kompatibel, ältere Versionen des Betriebssystems bedienen allerdings nicht alle Funktionen des Raspberry Pi 4. Deshalb entschloss sich die Raspberry Pi Foundation, die neue Version Raspbian Buster (Raspbian 2019-06-20) bereits vor Debian freizugeben. Da die Veröffentlichung von Debian 10 bereits in einer Woche geplant ist, sind hier keine Probleme zu erwarten, wie es in der offiziellen Vorstellung heißt.
Desktop modernisiert
Die Oberfläche von Raspbian hat eine leichte Anpassung hin zu mehr Einfachheit erhalten. Zudem wurde das Standard-Wallpaper ausgetauscht. Die Änderungen unter der Haube sind ebenfalls eher verhalten und betreffen in vielen Fällen die Sicherheit. Raspbian Buster bleibt weiterhin ein 32-Bit-System, da es die beim RasPi 4 jetzt möglichen vier GByte RAM verwalten kann.
In einer Antwort auf einen Kommentar erklärt Entwickler Simon Long, bisher habe niemand überzeugende Argumente für einen Umstieg auf arm64 vorgebracht. Gravierender Nachteil wäre der Wegfall der Kompatibilität zu früheren Generationen des Pi.
Wechsel bei der Python-IDE
Bei der mitgelieferten Software stellt nun die Python-Entwicklungsumgebung Thonny den Standard anstelle von IDLE. Weggefallen ist derzeit Mathematica, da es mit Debian 10 noch Probleme gibt. Wenn die Probleme behoben sind, wird das Programm wieder in der Abteilung Empfohlene Software zur Installation angeboten werden.
OpenGL als Standard
Der Videomodus wechselt beim RasPi 4 zu OpenGL, Raspbian Buster bietet aber aus Kompatibilitätsgründen auch noch den vorherigen Modus ohne OpenGL-Unterstützung. Dieser wird für den Headless-Betrieb ohne Monitor empfohlen und kann in den erweiterten Einstellungen in Raspi-Config unter der Bezeichnung Legacy ausgewählt werden.
Hinzugekommen ist bei Verwendung des OpenGL-Treibers die Möglichkeit, zwei 4k-Monitore per HDMI-Anschluss mit 60 Bildern pro Sekunde am RasPi 4 zu betreiben. Dazu ist ein neues Konfigurations-Panel hinzugekommen, dass bei älteren Modellen versteckt wird.
Für jeden etwas dabei
Raspbian Buster kann in drei Varianten vom Download-Portal der Raspberry Pi Foundation heruntergeladen werden. Neben der knapp zwei GByte großen Vollversion mit Xfce-Desktop und aller empfohlenen Software stehen Varianten mit Xfce-Desktop, aber ohne zusätzliche Software mit 1.150 MByte und ein Minimalsystem ohne Desktop mit 426 MByte zur Verfügung.
Ein Upgrade von Raspbian Stretch zu Buster ist nicht offiziell empfohlen und könnte das System zerstören. Wer es trotzdem versuchen möchte, sollte zunächst seine Daten sichern. Dann muss in der Quellenliste »stretch« gegen »buster« ausgetauscht und das Upgrade angestoßen werden:
Die Raspberry-Pi-Foundation stellt heute in London die vierte Generation des Platinenrechners Raspberry Pi vor, der in den letzten sieben Jahren in einem unvergleichlichen Siegeszug rund 20 Millionen mal verkauft wurde und in unzähligen Projekten vom Hobbybereich bis in kommerzielle Anwendungen zum Einsatz kommt.
Auslieferung hat begonnen
Bereits Mitte Mai hatte Raspberry Pi-Gründer Eben Upton in einem Interview erste vage Aussagen zur 4. Generation des Kleinst-PC getroffen. Heute folgte in London die offizielle Vorstellung. Mit der Auslieferung des in Größe und Preis unveränderten Rechners hat der Handelbereits begonnen. Auch in deutschen Online-Shops wird der RasPi 4 zügig aufschlagen
Viel mehr Leistung
Die vierte Generation des Raspberry Pi stellt für den meistverkauften britischen Computer einen Meilenstein in Geschwindigkeit und Leistung dar. Das Gerät kommt laut Aussage des Pressematerials mit etwa der dreifachen Prozessor- und der vierfachen Multimedia-Leistung gegenüber seinem Vorgänger, dem Raspberry Pi 3B+ und soll damit vom Bastel-PC zum »vollständigen Desktop-PC« avancieren.
Mehr Speicher, mehr Anschlüsse
Das drückt sich technisch insofern aus, dass der kleine Rechner nun über zwei HDMI-Ports verfügt, die zwei 4K-Displays mit 60 Bildern pro Sekunde betreiben können. Verfügte der Vorgänger Raspberry Pi 3 Model B+ über 4 USB 2.0 Ports, so sind beim Raspberry Pi 4 zwei davon zu USB 3.0 mutiert. Auch die Beschränkung auf 1 GByte Hauptspeicher gehört der Vergangenheit an. Der Raspberry Pi 4 wird gegen Aufpreis auch Varianten mit 2 oder 4 GByte LPDDR4-RAM anbieten.
Broadcom BCM2711
Beschleunigt wird der neue RasPi vom ebenfalls neuen Quad-Core-SoC Broadcom BCM2711 mit ARM Cortex-A72 Chip und 4 x 1,5 GHz sein. Im Vergleich dazu verwendet der aktuelle Raspberry Pi 3B+ den Broadcom BCM2837B0-SoC, der auf Cortex-A53 aufsetzt. Die Energieversorgung des RasPi wird indes auf USB-C umgestellt.
Hindernisse entfernt
Auch beim Netzwerk wurde ein gewaltiger Hemmschuh entfernt. Anstatt Gigabit Ethernet, das überUSB 2.0 angebunden ist und deshalb derzeit den Durchsatz auf 300 Mb/s beschränkt, kommt mit dem Raspberry 4 natives Gigabit Ethernet zum Einsatz. WLAN wird beim Raspberry Pi 4 mit dem Standard 802.11ac bereitgestellt, Bluetooth 5.0 wird unterstützt.
Neue Prozessgeometrie
Um diese technischen Upgrades realisieren zu können, müssen sich die Entwickler von der bisher verwendeten Prozessgeometrie von 40 nm auf vermutlich 28 nm oder darunter umstellen, alleine schon um die zusätzlich benötigten Leiterbahnen auf der gleichen Fläche unterbringen zu können. Zudem würde die 40 nm Architektur nicht mehr als ein GByte RAM zulassen und dieses zudem auf LPDDR2 beschränken.
Raspberry Pi 4 erschließt sich neue Einsatzfelder
Mit dem Raspberry Pi 4 erreicht die Entwicklung des ursprünglich für den Bildungsbereich entwickelten Rechners einen neuen Höhepunkt. Durch Abwärtskompatibilität wird sichergestellt, das bestehende Projekte auch weiter genutzt werden können. Das Upgrade erweitert bestehende und erschließt neue Anwendungsbereiche.
So bietet sich die vierte Iteration des kleinen Boards jetzt durch besseres I/O und gesteigerte Connectivität auch für die Software-Entwicklung oder als Desktop-Rechner für leichte Aufgaben an. Die bereits vielfach eingesetzte Nutzung als NAS wird durch die Leistungssteigerung erstmals auf eine zielführende Basis gestellt. Zudem wird vermutlich die Verwendung im kommerziellen Bereich weiter ansteigen, denn ereits jetzt wird rund die Hälfte der verkauften RasPis im industriellen Umfeld eingesetzt.
Die Raspberry Pi Foundation hat ein Update ausgerollt, das die Raspberry-Pi-Geräte auf Kernel 4.19 aktualisiert. Zuletzt wurde Kernel 4.14 als Standard verwendet. Die Entscheidung für Kernel 4.19 ergibt Sinn, da es sich um den nächsten LTS-Kernel handelt, der einige Jahre lang unterstützt werden wird.
4.19 mit LTS-Support
Die Entwickler der Foundation arbeiteten seit Oktober 2018 an diesem Update, das ihnen ihre Arbeit künftig erleichtern wird. Seit 4.14 sind viele Verbesserungen auch für den Pi selbst in den Kernel eingeflossen. Der LTS-Support stellt sicher, dass nicht ständig eine Portierung der Code-Änderungen von Raspberry Pi auf neuere Versionen des Kernels vorgenommen werden muss.
Verbesserungen seit 4.14
Die Unterstützung für die Spannungsregelung des Raspberry Pi wurde in den Kernel 4.19 ebenso aufgenommen wie die Unterstützung für das Raspberry Pi Compute Module. Darüber hinaus wurde auch der hwmon-Treiber des Raspberry Pi, der für die Meldung von Unterspannungen auf den Raspberry Pi-Boards verwendet wird, in den 4.19er Kernel integriert.
Vereinzelt Probleme
Die Aktualisierung auf den neuen Kernel kann mit dem Befehl sudo rpi-update angestoßen werden. Allerdings gibt es vereinzelte Berichte über Probleme im Zusammenhang mit instabilem WLAN, deren Ausmaß derzeit schwer überschaubar ist.
Manuell beheben
Die Diskussion dazu kann im Raspberry-Pi-Forum verfolgt werden. Derzeit sieht es so aus, als ob eine Änderung in Kernel 4.15 die Regulatory-Datenbank betreffend einigen WLAN-Chips Probleme bereitet. Eine vorgeschlagene Lösung ist, die Dateien regulatory.db und regulatory.db.p7s, die hier zu finden sind, nach /lib/firmware zu kopieren.
Als Nächstes wird ein aktualisiertes Image des Standard-Betriebssystems Raspbian erwartet, das den neuen Kernel bereits mitbringt. Ein Datum hierfür würde noch nicht genannt.
Ende 2015 brachte der auf Spiele ausgerichtete Soft- und Harwarehersteller Valve Steam Link als Hardware-Box heraus. Das kleine Gerät erlaubte es, von einem Computer oder einer Steam Machine Spiele auf den Fernseher oder andere Geräte zu streamen.
Software ersetzt Hardware
Die Hardware wird nicht mehr gebaut und ist mittlerweile fast flächendeckend aus dem Handel verschwunden. Das muss die Steam-Freunde allerdings nicht traurig machen, ganz im Gegenteil. Seit Mitte des Jahres bietet Valve eine Steam-Link-App für Android, an, die auf die gleiche Streaming-Technik setzt und die Funktionalität der Box sogar noch übertrifft – und das gänzlich kostenfrei.
Für RasPi 3B und 3B+
Jetzt dürfen sich Besitzer eines Raspberry Pi 3B und 3B+ freuen, denn die vor einer Woche als Beta angekündigte App für den kleinen Einplatinenrechner ist jetzt in stabiler Version verfügbar. Voraussetzung ist ein aktuelles Raspbian »Stretch«. Hier kann per apt update && apt install steamlink die App installiert werden. Valve empfiehlt eine kabelgebundene Anbindung des RasPi.
Die Steam-Link-App unterstützt über Bluetooth den Steam Controller sowie andere bekannte Bluetooth-Controller, Mäuse und Tastaturen. Dazu gehören die Xbox-Varianten One Wired Controller, 360 Wired Controller, 360 Wireless Controller for Windows sowie Sony Dualshock 4.
Anfangsprobleme
Die Firmware des Steam Controllers sollte vorher aktualisiert werden, um den Bluetooth-Low-Energy-Modus nutzen zu können. Eine FAQ auf der Steam-Webseite beantwortet einige häufig gestellte Fragen. Zur Klärung von Problemen kann die Community-Seite zurate gezogen werden. In den Kommentaren zur Meldung auf Phoronix berichtet ein Anwender von Problemen mit Over-/Underscan und deren Umschiffung.
Somit steht Gamern mit Zugriff auf die Steam-Bibliothek über die Feiertage frei, ausgiebig zu testen, wie sich der RasPi mit der Steam-Link-App schlägt.
Einen Tag nach der Vorstellung des neuen Raspberry Pi 3 Model A+ gibt die Raspberry Pi Foundation Raspbian 2018-11-13 als neueste Version des Standard-Betriebssystems auf dem Raspberry Pi frei. Die herausragendste Änderung ist ein angepasster VLC, womit Raspbian endlich einen verlässlichen Media-Player mit grafischer Oberfläche vorweisen kann.
Der im Kodi-Projekt entstandene und auf Broadcoms VideoCore zugeschnittene OMXPlayer war nur über die Kommandozeile bedienbar und so wünschte sich der in der Foundation für Raspbian zuständige Maintainer Simon Long schon seit geraumer Zeit einen Media-Player mit grafischer Oberfläche.
Grafischer Media-Player
VLC füllt nun diese Lücke, nachdem der Player gelernt hat, sich des Hardware-Decodings der Broadcom-GPU zu bedienen. Ohne diesen Zugriff war VLC mit Software-Decoding auf dem Raspi zu langsam, um ein befriedigendes Ergebnis zu liefern. Die jetzt vorinstallierte VLC-Version spielt die meisten Audioformate ab und verwendet die Video-Engine von VideoCore, um die Wiedergabe von H.264-, MPEG-2- und VC-1-Videos zu beschleunigen.
Zusätzliche Lizenzen
Dazu sind unter Umständen zusätzliche Codec-Lizenzen für MPEG und VC-1 zu erwerben, wenn diese noch nicht vorliegen. Wie in der Ankündigung von Raspbian 2018-11-13 nachzulesen ist, sind die Umbauarbeiten an VLC noch nicht ganz abgeschlossen, die meisten groben Fehler sollten aber behoben sein. Bei Pi Zero und Pi 1 werden die Inhalte noch nicht alle ruckelfrei abgespielt. Kräftigere Raspis sollten wenig Probleme beim Abspielen von Material mit VLC haben.
Python IDE aufgewertet
Seit letztem Jahr ist Thonny als Python-Entwicklungsumgebung in Raspbian enthalten. Dessen Entwickler hat kürzlich Thonny 3 veröffentlicht, welches als Update in Raspbian 2018-11-13 integriert wurde. Es kommt mit neuen Debugging-Eigenschaften wie Breakpoints oder einem Assistenten, der den Python-Code auf Konformität überprüft.
Konfiguration entwirrt
Raspbian setzt als Desktop-Umgebung auf LXDE. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Komponenten, deren Konfiguration für Raspbian in der Anwendung Appearance Settings zusammengefasst ist. Somit müssen Anwender nicht in diverse Konfiguarationsdateien abtauchen. Aus technischer Sicht funktionierte das aber nur suboptimal, da bei Änderungen an der Konfiguration seitens der Entwickler der Anwender individuelle Einstellungen nach einem Update verlor.
Jetzt wurden die meisten Desktop-Komponenten so modifiziert, dass sie die globalen Konfigurationsdateien korrekt lesen können, bei künftigen Änderungen sollen nur noch die globalen Versionen dieser Dateien geändert werden und die lokalen Dateien unberührt bleiben.
Drei Images
Da die Größe des Image von Raspberry Pi über die Jahre ständig wuchs und mittlerweile bei 1,75 GByte angelangt ist, beschloss das Team, ab dieser Veröffentlichung neben dem minimalen Image Raspbian Stretch Lite mit rund 350 MByte zwei Images mit Desptop, aber mit unterschiedlich umfangreicher Softwareausstattung zu veröffentlichen.
Standard ist künftig das Image Raspbian Stretch with Desktop, auch Base genannt, das bei einer Größe von 1,0 GByte neben LXDE den Chromium-Browser, VLC, Python, und einige Zubehörprogramme beinhaltet. Das volle Image mit 1,75 GByte Umfang hört auf den Namen Raspbian Stretch with Desktop and Recommended Software, kurz Full, und verfügt zusätzlich über Anwendungen wie LibreOffice, Scratch, SonicPi, Thonny und Mathematica.
Mit der letzten Ausgabe von Raspbian wurde die Anwendung Recommended Software eingeführt. Wenn hier alle Anwendungen angehakt werden, wird aus dem Standard-Image die ausgewachsene Version. Alle drei Versionen stehen auf der Download-Seite der Foundation bereit. Bestandsanwender nutzen einfach das Paketmanagement zum Update auf die neue Version. Die ausführlichen Release Notes führen alle weiteren Änderungen zu Raspbian 2018-11-13 auf.
Die Raspberry Pi Foundation hat mit dem Raspberry Pi 3 Model A+ ein neues Familienmitglied auf der Basis des 3B+ auf den Markt gebracht. Der Namenszusatz A+ weist darauf hin, dass es sich hier um ein abgespecktes Modell handelt. Das drückt sich bereits optisch darin aus, dass die Platine kleiner ist und der des Raspi 1A+ mit 65 x 56 mm entspricht. Im Gegensatz dazu sind die B-Modelle 85,6 x 56 mm groß. Das letzte A-Modell erschien mit dem Pi 1 Mod. A+ im Jahr 2014. Allerdings entsprechen die GPIO-Steckpfosten denen der größeren Modelle und auch die aufsteckbaren HATs passen auf den kleinen Bruder.
Aber nicht nur die Platine ist kleiner beim Raspberry Pi 3 Model A+, er verfügt mit 512 MByte Hauptspeicher nur über die Hälfte des RAM des 3B+. Ihm fehlen auch der Ethernet-Anschluss sowie drei der vier USB-2.0 Anschlüsse des größeren Bruders. Gleichgeblieben ist dagegen der Soc Broadcom BCM2837B0 mit vier ARM Cortex-A53-Kernen undc 1,4 GHz Takt und dem Broadcom Dual Core VideoCore IV mit 400 MHz-Taktung.
Größenvergleich zwischen Pi 3 B+ und Pi 3 A+
Der kleine Bruder bietet auch die gleiche Unterstützung für Bluetooth 4.2 sowie 2.4GHz und 5GHz WLAN. Das unterscheidet ihn auch von bisherigen A+ Modellen, die weder Ethernet noch WLAN an Bord hatten. Der Raspberry Pi 3 Model A+ wird für 25 US-Dollar angeboten und ist somit um 10 Dollar günstiger als die B-Modelle. Er ist aber nicht der günstigste Raspi, dieser Titel gebührt dem Pi Zero, der lediglich 5 US-Dollar kostet.
Der neue abgespeckte Raspberry Pi ist bereits verfügbar. In Deutschland kann er etwa bei einigen Händlern ab 24,50 Euro bestellt werden. Er könnte der letzte der Raspis sein die auf dem jetzigen Platinenlayout basieren. Bereits im März erklärte die Raspberry Pi Foundation, dass die 3+ Plattform die letzte Iteration des klassischen Raspberry Pi sei. Der nächste Raspberry Pi wird vermutlich einen neuen Soc, eine neue Speichergeneration und hoffentlich GBit-Ethernet haben.
Bild: Raspberry Pi TV HAT | Quelle: Raspberry Pi Foundation
Die Raspberry Pi Foundation hat eine weitere Zusatzplatine für ihren Einplatinenrechner vorgestellt. Die TV HAT getaufte Zusatzplatine erweitert den Raspi um die Möglichkeit, digitale DVB-T2- und DVB-T-Streams zu empfangen, abzuspielen oder an andere Geräte streamen. Die Abkürzung HAT steht für »Hardware Attached on Top«, ist also eine kleine Platine, die Huckepack über die 40-polige GPIO-Steckerleiste auf dem Raspberry Pi angedockt wird.
Eine Frage der Leistungsfähigkeit
Der TV HAT lässt sich auf allen Raspberry-Pi-Boards andocken, die über eine 40-polige GPIO-Steckerleiste verfügen. Auf diesen Geräten kann ein TV-Stream empfangen und über das Netzwerk an ein anderes Gerät gestreamt werden. Um die Streams direkt auf dem empfangenden Pi anzusehen, sollte es sich allerdings um einen Raspberry Pi 2, 3 oder 3B+ handeln, die über genügend Leistung verfügen.
Das Betrachten der empfangenen Streams ist dabei nicht auf den Einplatinenrechner selbst beschränkt. Mit einem an ein Netzwerk angeschlossenen TV-HAT können Streams auf jedem im Netzwerk verfügbaren Gerät angezeigt werden. Das können andere Computer, Mobiltelefone und Tablets sein.
Halber Hut
Der TV HAT führt zudem einen neuen HAT-Formfaktor ein, der zeitgleich vorgestellt wurde. Der TV-HAT ist ein »Half-Size-HAT«, also nur ein halber HAT, der in Form und Größe den Raspberry-Pi-Zero-Boards entspricht. Diese neue HAT-Spezifikation ist eine lediglich eine mechanische Anpassung elektrisch bleibt alles beim alten. Zum Empfang mit dem TV HAT wird eine Antenne benötigt, die, anders als die Antennenbuchse, nicht im Bestellumfang enthalten ist. Eine Anleitung führt detailliert durch die erste Inbetriebnahme. Der TV HAT kann ab sofort für rund 22 Euro bestellt werden.
Erst im August hatte die Raspberry Pi Foundation das PoE HAT vorgestellt, mit dem sich der Winzling mit Power over Ethernet versorgen lässt. Das aktuelle Raspbian in der neuen Version 2018-10-09 unterstützt das PoE Hat seit Kurzem.
Bild: Raspberry Pi 3 B+ | Quelle: Raspberry Pi Foundation
Raspbian ist das auf Debian basierende Standard-Betriebssystem für den Einplatinenrechner Raspberry Pi. Vor wenigen Tagen wurde die Software auf die neue Version »Raspbian June 2018« angehoben. Viele andere Distributionen haben bereits einen – Raspbian zieht nun nach. Die Rede ist von einem Einrichtungsassistenten, der beim ersten Start den Anwender an die Hand nimmt und durch die Grundkonfiguration führt.
Simon Long, der vor fast zwei Jahren die Weiterentwicklung von Raspbian in Sachen Benutzeroberfläche übernommen hat und auch für die aktuelle PIXEL-Oberfläche verantwortlich ist, schreibt in der Ankündigung der neuen Version sinngemäß:
[su_quote style=“modern-light“]Eines der Dinge, die bei Raspbian bisher wenig hilfreich waren, war die Begrüßung neuer Anwender. Wenn ein Benutzer zum ersten Mal einen Pi mit Raspbian hochfuhr, sah einen netten Desktop-Hintergrund, wußte aber nicht, was als Nächstes zu tun sei. Mit dem neuen Update wird immer dann, wenn ein neues Raspbian-Image zum ersten Mal gebootet wird, ein grafischer Setup-Assistent automatisch ausgeführt, der durch die grundlegenden Setup-Operationen führt. [/su_quote]
Image geschrumpft
Neben dem Assistenten wurde das Modul »Recommended Software« eingeführt, dass die Größe des ISO-Image um 200 MByte geschrumpft hat. Darunter kann man sich einen App-Store vorstellen, der die Anwendungen enthält, die vorher auf dem Image war, aber nicht von jedem Anwender genutzt wurden. Zudem wurde ein neuer PDF-Viewer integriert. Anstatt wie bisher Xpdf versieht nun QpdfView Dienst an der PDF-Front. Als kleine Aufmerksamkeit wird die aktuelle Ausgabe des offiziellen Raspi-Magazins The MagPi als PDF mitgeliefert.
Externe Audio-Geräte steuern
Bei den Paket-Updates wurde unter anderem Chromium auf Version 65 aktualisiert. Die Audio-Ausgabe externer Audio-Geräte kann jetzt auch über Tastaturen mit Medientasten kontrolliert werden. Die Auflösung des Lautstärke-Reglers wurde dabei verfeinert und arbeitet nun in 5-Prozent-Schritten anstatt in 10er Schritten wie bisher.
Für jeden etwas dabei
Das neue Image ist ab sofort auf der Downloadseite der Raspberry-Pi-Foundation zu finden. Angeboten werden zwei Versionen von Raspbian June 2018: ein Image mit Debian Stretch und PIXEL-Desktop mit einer Größe von 1,6 GByte sowie ein »Raspbian Stretch Lite« ohne Desktop mit 350 MByte. Bestehende Installationen können über den Paketmanager APT aktualisiert werden.